(19)
(11) EP 0 105 968 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.04.1984  Patentblatt  1984/17

(21) Anmeldenummer: 82109694.8

(22) Anmeldetag:  20.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H05B 3/74
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(71) Anmelder: ELPAG AG CHUR
CH-7001 Chur (CH)

(72) Erfinder:
  • Bleckmann, Ingo, Dr. Dipl.-Ing.
    A-5020 Salzburg (AT)

(74) Vertreter: Liedl, Gerhard, Dipl.-Phys. 
Patentanwalt Herterichstrasse 18
D-81479 München
D-81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrische Heizeinrichtung für Herde oder Kochplatten


    (57) Elektrische Heizeinrichtung, und zwar sogenannte Strahlkochplatte (3) für Herde, bei der ein Kleber (6) mit relativ guter Wärmeleitfähigkeit durchgehend über den gesamten Rillengrund der Heizkörperhalterung (1) aufgetragen ist. Vorzugsweise wird ein Stempel (9) verwendet, welcher ein Gegenprofil zu dem Rillenprofil der Heizwendelhalterung sitzt. Der Stempel wird in ein Kleberbad (11) eingetaucht und auf die Heizwendelhalterung aufgedrückt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Heizeinrichtung für Herde oder Kochplatten, bei der unter einer für Wärmestrahlen durchlässigen Platte, insbesondere unter einer Glaskeramikplatte, eine hitzebeständige Halterung eingeordnet ist, in der mindestens eine elektrische Heizwendel mittels einer Einbettmasse fixiert ist, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung derartiger Heizeinrichtungen.

    [0002] Es sind z. ß. aus der DE - A - 2 130 373 Einbettmassen für elektrische Heizspiralen Dekannt, welche bei elektrisch beheizten Kochplatten Anwendung finden. Dabei wird vorausgesetzt, daß die Kochplatten, wie früher üblich, allseitig geschlossen sind. Die Einbettmasse kann dementsprechend auch pulverförmig sein. Sie besteht z. B. aus Quarzsand, Kaolin, Borsäure und Magnesiumoxid.

    [0003] Bei den seit einigen Jahren auf dem Markt erhältlichen Herden mit sogenannten Strahlkochplatten muß die Heizwendel frei strahlend unter der für Wärmestrahlen durchlässigen Glaskeramikplatte angeordnet werden. Die Heizwendel kann dementsprechend nicht mehr "eingebettet" werden. Es treten nun bei den Strahlkochplatten eine Reihe von Problemen auf, die bei geschlossenen Kochplatten nicht auftreten, so daß insoweit bei geschlossenen Kochplatten getroffene Maßnahmen nicht auf Strahlkochplatten übertragbar sind. Ein wesentliches Problem liegt in dem "Hochsteigen" eines Wendelabschnittes. Die Heizwendel muß einen bestimmten Abstand von der Glaskeramikplatte haben, damit sich ein entsprechender Wirkungsgrad ergibt. Dieser Abstand beträgt im allgemeinen 10 mm. Bei den im Luftraum zwischen der Heizwendel und der Glaskeramikplatte herrschenden Temperaturen tritt eine starke Ionisierung der Luft auf, und zwar durch von der Heizwendel abgestrahlte Ionen. Wenn nun die Heizwendel aufgrund der thermischen Belastung an einer Stelle um 1 - 2 mm hochsteigt, kann dies zu einem elektrischen Durchschlag mit entsprechender Gefährdung führen. Um dies zu verhindern, werden in der Praxis überwiegend U-förmige Haken in großer Anzahl verwendet, welche in die Heizwendelhalterung eingetrieben werden und die Heizwendel in den Rillen der Halterung halten. Es ist verständlich, daß das Anbringen einer großen Anzahl von U-förmigen Haken einen beträchtlichen Arbeitsaufwand darstellt, der jedoch nach den bisherigen Erkenntnissen als unvermeidbar angesehen wurde.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Strahlkochplatten die Heizwendel in dem Rillengrund der Heizwendelhalterung sicher und mit wesentlich reduziertem Arbeitsaufwand zu fixieren.

    [0005] Die Lösung ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Anspruch 2 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsform, der Anspruch 4 ein Verfahren zur Herstellung und Anspruch 5 eine Vorrichtung zur Herstellung der elektrischen Heizeinrichtungen.

    [0006] Es zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt durch eine Strahlkochplatte;

    Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus Fig. 1;

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die Strahlkochplatte;

    Fig. 4 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Aufbringen eines Klebers in den Rillengrund der Heizwendelhalterung.



    [0007] Eine Heizwendelhalterung 1 aus gut wärmeisolierenden Material besitzt an ihrer Oberfläche Rillen 2 in Form einer Doppelspirale. Die Heizwendelhalterung 1 ist mittels nicht dargestellter Befestigungsmittel an einer sich im allgemeinen durchgehend über den gesamten Herd erstrekkenden Glaskeramikplatte 3 befestigt. Die erwünschte Temperatur wird mittels eines Thermostatfühlers 4 und eines Thermostaten 5 einreguliert.

    [0008] Im Unterschied zu bekannten Lösungen wird der gesamte Rillengrund der Doppelspirale mit einem Kleber 6 versehen, in welchen die Heizwenel 7 eingedrückt wird.

    [0009] Da die Heizwendelhalterung 1 eine möglichst schlechte Wärineleitfähigkeit haben soll, damit die Wärmeabstrahluig nach unten möglichst reduziert wird, wäre es an und für sich naheliegend, einen Kleber 6 zu verwenden, der ebenfalls eine schlechte Wärmeleitfähigkeit besitzt. Es zeigte sich jedoch überrachenderweise, daß Kleber, die eine relativ gute Wärmeleitfähigkeit haben, wesentlich günstiger sind. Wenn die Wärmeleitfähigkeit um 10 % verbessert wird, dann sinkt die Temperatur der Heizwendel 0 um etwa 50 , wodurch sich die Lebensdauer der Heizwendel verdoppelt. Durch die bessere Wärmeübertragung auf die zwischen den Rillen liegenden Erhebungen der Heizwendelhalterung ergibt sich auch eine wesentliche Abflachung der Temperaturkurve über der Glaskeramikplatte.

    [0010] Die Lösung, den gesamten Rillengrund mit Klebstoff zu bestreichen, erscheint auf den ersten Augenblick als zu aufwendig, als daß eine praktische Realisierung möglich wäre. Es zeigt sich jedoch, daß dieses Problem mittels einer Vorrichtung gelöst werden kann, wie sie schematisch in Figur 4 dargestellt ist.

    [0011] Die Vorrichtung besitzt einen Schwenkarm 8, an welchem ein Stempel 9, z. B. ein Gummistempel, befestigt ist. Der Stempel 9 besitzt Erhebungen 10, die genau der Form und Anordnung der Rillen 2 entsprechen - also ein Gegenprofil zur Oberfläche der Heizwendelhalterung 1. Durch Absenken des Stempels 9 in ein Kleberbad 11 werden die Erhebungen 10 des Stempels 9 mit Klebstoff benetzt. Der Der Stempel 9 wird über den Schwenkarm 8 angehoben und über eine bereitgestellte Heizwendelhalterung 1 verschwenkt. Beim Absenken des Stempels 9 treten die Erhebungen 10 in die Rillen 2 der Heizwendelhalterung 1 ein und benetzen auf diese Weise den Rillengrund mit Klebstoff. Anschließend kann die Heizwendel 7 in die Rillen der Heizwendelhalterung 1 eingelegt werden. Die Heizwendel ist dann nach Trocknen des Klebers fixiert. Praktische Versuche zeigten, daß die Fixierung der Heizwendel über ihre gesamte Länge im Rillengrund ausschließt, daß Heizwendelabschnitte, wie eingangs beschrieben, hochsteigen können.

    [0012] Die mit Klebstoff zu versehenden Heizwendelhalterungen 1 können auf einem Drehtisch 12 angeordnet sein, so daß ein entsprechend taktweises Arbeiten mit hohem Produktionsausstoß möglich ist. Selbstverständlich können auch zwei Stempel 9 verwendet werden, von denen jeweils einer in das Klebstoffbad 11 eintaucht, während der andere auf die Heizwendelhalterung 1 aufgedrückt wird.


    Ansprüche

    1. Elektrische Heizeinrichtung für Herde oder Kochplatten, bei der unter einer für Wärmestrahlen durchlässigen Platte (3), insbesondere unter einer Glaskeramikplatte, eine hitzebeständige Halterung (1) angeordnet ist, die Rillen (2) besitzt, in denen eine elektrische Heizwendel (7) mittels einer Einbettmasse fixiert ist, dadurch gekennzeichnet , daß als Einbettmasse ein Kleber (6) mit relativ guter Wärmeleitfähigkeit vorgesehen ist, welcher durchgehend über den gesamten Rillengrund aufgetragen ist.
     
    2. Elektrische Heizeinrichtung nach Anspruch 1, da- durch gekennzeichnet, daß die Wärmeleitfähigkeit des Klebers (6) mindestens 10 % über derjenigen eines üblichen Klebers für Heizwendeln liegt.
     
    3. Verfahren zur Herstellung von Heizeinrichtungen nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich-net, daß ein dem Rillenprofil des Heizwendelhalters (1) entsprechender Stempel (9) verwendet wird, der in die Klebermasse (11) eingetaucht und dann in das Rillenprofil eingedrückt wird.
     
    4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen absenkbaren Schwenkarm (8),welcher einen dem Rillenprofil der Heizwendelhalterung entsprechenden Sternpel (9) trägt und welcher selbsttätig oder halbselbsttätig den Stempel(9) in die Klebermasse eindrückt, anhebt, verschwenkt und auf die Heizwendelhalterung (1) aufpreßt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht