(19)
(11) EP 0 106 024 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.04.1984  Patentblatt  1984/17

(21) Anmeldenummer: 83106379.7

(22) Anmeldetag:  30.06.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 11.09.1982 DE 3233822

(71) Anmelder: C.A. Weidmüller GmbH & Co.
D-32760 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Wilmes, Manfred
    D-4930 Detmold (DE)

(74) Vertreter: Loesenbeck, Karl-Otto, Dipl.-Ing. et al
Jöllenbecker Strasse 164
D-33613 Bielefeld
D-33613 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneidkontakt


    (57) Der Schneidkontakt ist ein U-förmiges Biegeteil (1), dessen emporstehende Schenkel (2) als Schneidklingen ausgebildet sind. Die hierzu vorgesehenen Schneidkanten (3) befinden sich an den schräg liegenden Schmalkanten der Schneidklingen (2), die hierdurch als Trennflächen (4) wirken, weil sie das durchtrennte Isoliermaterial längs der Metallseele des eingedrückten Leiters aus der Kontaktzone drängen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schneidkontakt mit zwei Schneidklingen und sich gegenüberliegenden, den isolierten Leiter zwischen sich aufnehmenden Schneidkanten. Bei den bekannten Schneidkontakten der gattungsgemäßen Art sind die Schneidkanten im wesentlichen quer zur Leiteraufnahme orientiert. Derartige Schneidkontakte werden beispielsweise durch die Bildung von mit Schneidkanten versehenen Schlitzen in Flachmaterial gebildet. Diese Orientierung quer zur Leiteraufnahmeebene gilt zumindest für den Schneidkantenbereich aber auch dann, wenn beispielsweise Rohrmaterial in entsprechender Weise mit zwei diametral gegenüberliegenden Schlitzen versehen wird,dergestalt, daß an jeder dann halbkreisförmigen Schneidklinge jeweils zwei Schneidkanten vorgesehen sind (DE-OS 27 21 522).

    [0002] Es hat sich gezeigt, daß es bei derartigen Schneidkontakten manchmal nicht zu der gewünschten einwandfreien Kontaktnahme der metallischen Seele des in die Leiteraufnahme eingedrückten isolierten Leiters mit den metallischen Kontaktzonen des Schneidkontaktes kommt, weil das von den Schneidkanten durchschnittene Isoliermaterial des isolierten Leiters, bestehend aus Gummi oder PVC, nach dem Durchtrennen eine sehr starke Tendenz hat, in die Schnittzone zurückzudrücken. Es kann auch vorkommen, daß auf der einen Seite an der einen Schneidkante das Isoliermaterial beim Eindrücken des Leiters nicht völlig durchschnitten wird. Um die erforderliche Schneidwirkung z erzielen, sind dabei aufgrund der genannten Ausgestaltung die bislang bekannten Schneidkontakte relativ starre Gebilde, mit denen praktisch jeweils nur ein einziger vorbestimmter Leiterdrahtdurchmesser verarbeitet werden kann.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schneidkontakt der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der eine außerordentlich zuverlässige Kontaktgabe mit' der metallischen Leiterseele gewährleistet.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1.

    [0005] Dadurch, daß die an den Schneidklingen gebildeten Trennflächen die durchschnittene Leiterisolation beim Eindrücken des Leiters längs der Leiterseele verdrängen, wird zuverlässig auf der metallischen Leiterseele eine außerordentliche große Kontaktzone freigelegt und freigehalten, so daß es zu einer sehr sicheren Kontaktgabe kommt. Dies geschieht dabei in grundsätzlicher Abkehr von der bisherigen Bauweise, bei der mit relativ starren Gebilden eine relativ große Schnittkraft erzeugt wurde. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es daher auch, die Schneidzone sehr viel federelastischer als bisher auszubilden. So sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, bei der jeweils zwei Schneidkanten an jeder Schneidklinge vorgesehen sind, die beiden Schneidklingen die zu beiden Seiten der Leiteraufnahme liegenden Schenkel eines etwa U-förmigen Biegeteiles. Die Schneidklingen haben also entsprechend der jeweils gewählten Länge der Schenkel eine relativ große Federelastizität und es können mit ein und demselben Schneidkontakt Leiter eines relativ großen Durchmesserbereiches verarbeitet werden, wobei die Wirkung der Trennflächen immer wieder eine einwandfreie Kontaktgabe gewährleistet.

    [0006] Weitere bevorzugte Ausführungsformen eines derartigen Schneidkontaktes sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Schneidkontaktes wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.

    [0008] Die Zeichnung zeigt einen derartigen Schneidkontakt in perspektivischer Darstellung.

    [0009] Der dargestellte Schneidkontakt ist seinem Grundaufbau nach ein U-förmiges Biegeteil 1, dessen einander gegenüberliegende emporstehende Schenkel 2 zwischen sich die Leiteraufnahme bilden und als Schneidklingen ausgebildet sind. Die Schneidklingen 2 sind dabei im wesentlichen parallel zur Leiteraufnahmeebene orientiert, jedoch unter Beibehaltung einer leichten Wölbung gegenüber der Leiteraufnahmeebene, so daß die jeweils zwei an den beiden Schneidklingen 2 in deren oberen Bereich vorgesehene und sich jeweils paarweise gegenüberliegende Schneidkanten 3 einen sich leicht von oben nach unten verengenden Schneidspalt bilden. Die Schneidkanten 3 liegen dabei insgesamt an Trennflächen 4, die von den Schmalkanten der Schneidklingen 2 gebildet sind und die eine zum freien Schneidklingenende hin konvergierende Neigungslage haben, so daß sie unter Berücksichtigung der im wesentlichen parallelen Orientierung der Schneidklingen 2 zur Leiteraufnahme beim Eindrükken des isolierten Leiters von oben zwischen die Schneidklingen 2 des U-förmigen Biegeteiles 1 bewirken, daß das von den Schneidkanten 3 durchtrennte Isoliermaterial längs der metallischen Leiterseele nach außen aus der Kontaktzone heraus verdrängt wird.

    [0010] Im dargestellten Ausführungsbeispiel konvergieren dabei di.e Schneidkanten 3 einer jeden Schneidklinge 2 zu einer Anschneidspitze 5, die eine Anphasung 6 aufweist, welch letztere ein Durchtrennen von Leiterlitzen bei feindrähtigen Isolierleitern verhindert.

    [0011] Wird in diesen Schneidkontakt von oben ein isolierter Leiter eingedrückt, schneiden zunächst die Anschneidspitzen 5 die Leiterisolierung im unteren Bereich an und bei weiterem Eindrücken des Leiters kommt es unter leichter federnder Aufspreizung der Schneidklingen 2 des U-förmigen Biegeteiles 1 zu einem Durchtrennen der Leiterisolierung durch die Schneidkanten 3 und zum Verdrängen des durchtrennten Isoliermateriales längs der Leiterseele durch die Trennflächen 4.

    [0012] Nach unten schließen sich an die geneigt liegenden Schneidkanten 3 und die Trennflächen 4 gewellte Kontaktkanten 7 an, deren Wellung gewährleistet, daß sowohl eindrähtige wie auch feindrähtige Leiter nach der Eindrückung in der einmal gegebenen Position verbleiben.

    [0013] Der dargestellte Schneidkontakt kann mit jeder beliebigen Anschlußart kombiniert werden.

    [0014] Die Länge der Schenkel des U-förmigen Biegeteiles 1, also die Länge der Schneidklinge 2, bestimmt bei einem derartigen Schneidkontakt den Federweg. Der mögliche Federweg ist relativ groß, so daß ein ganzer Bereich von Leitern verschiedener Durchmesser mit ein und demselben Schneidkontakt festgelegt werden kann. Die ebenfalls bei dieser Ausgestaltung gut variable Schneidklingenbreite an der U-Schenkelbasis bestimmt die jeweils mögliche Kontaktlast.


    Ansprüche

    1. Schneidkontakt mit zwei Schneidklingen und sich gegenüberliegenden, einen isolierten elektrischen Leiter zwischen sich aufnehmenden Schneidkanten, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkanten (3) an Trennflächen (4) sitzen, die in einer solchen Neigungslage an den Schneidklingen (2) gebildet sind, daß sie die durchtrennte Leiterisolation bei Eindrükken des Leiters längs der Leiterseele verdrängen.
     
    2. Schneidkontakt nach Anspruch 1, mit jeweils zwei Schneidkanten an einer Schneidklinge, dadurch gekennzeichnet, daß bei zumindest teilweise parallel zur Leiteraufnahme ebene orientierten Schneidklinge (2) die beiden Trenn-. flächen (4) und Schneidkanten (3) einer Schneidklinge (2) jeweils zum freien Klingenende hin konvergieren.
     
    3. Schneidkontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schneidklingen (2) die zu beiden Seiten der Leiteraufnahmeebene liegenden Schenkel eines etwa U-förmigen Biegeteiles (1) sind.
     
    4. Schneidkontakt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konvergierenden Schneidkanten (3) einer Schneidklinge (2) eine Anschneidspitze (5) bilden.
     
    5. Schneidkontakt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschneidspitze (5) eine Anphasung (6) aufweist.
     
    6. Schneidkontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schneidklingen (2) unterhalb der geneigten Schneidkanten (3) gewellte Kontaktkanten (7) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht