[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Regelvorrichtung zur Regelung der Leistungsabgabe
einer Brennkraftmaschine für landwirtschaftliche Maschinen, insbesondere Mähdrescher
mit einer über die Regelvorrichtung steuerbaren Kraftstoffpumpe in Abhängigkeit von
verschiedenen Störgrößen.
[0002] Es ist bereits eine Regelvorrichtung zur Regelung einer Brennkraftmaschine allgemein
bekannt (US-PS 3 911 883), die mit einer elektronischen Steuervorrichtung zur Regelung
der Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine ausgerüstet ist. Die elektronische Steuervorrichtung
wird in Abhängigkeit von der Motordrehzahl, der Stellung des Gaspedals und der Kraftstoffdurchflußrate
gesteuert, so daß die Verbrennungskraftmaschine stets mit ausreichend Kraftstoff versorgt
wird, um somit die Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine den Arbeitsbedingungen entsprechend
anpassen zu können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Brennkraftmaschine derart zu steuern,
daß die Maschine, insbesondere ein Mähdrescher, gleichbleibend angetrieben wird, um
beispielsweise Erntegutverluste infolge ungleichmäßiger Bewegung der Maschine zu vermeiden.
Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß ein manuell betätigbarer Schalter zum
Ein- und Ausschalten eines Arbeitsorganes, insbesondere einer Erntegut-Entleerungsvorrichtung,
an die Regelvorrichtung bzw. an den Regelkreis angeschlossen ist, die bei Betätigung
des Schalters und in Abhängigkeit von dem Arbeitseinsatz des Arbeitsorganes, insbesondere
der Erntegut-Entleerungsvorrichtung, die Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine erhöht.
Durch die vorteilhafte Ausbildung und Anordnung der Regelvorrichtung und die entsprechende
Abnahme der Regelgröße an den Arbeitsorganen, insbesondere an der Entleerungsvorrichtung
des Mähdreschers, wird sichergestellt, daß bei Zuschalten oder Abschalten der Entleerungsvorrichtung
die Brennkraftmaschine sich den unterschiedlichen Leistungsbedingungen anpaßt, so
daß der Mähdrescher stets mit der gleichen Geschwindigkeit angetrieben werden kann,
um beispielsweise Erntegutverluste auszuschalten. Ebenso wird durch den gleichmäßigen
Antrieb des Mähdreschers sichergestellt, daß auch bei einem angehängten Ladewagen
Erntegut nicht aus dem Ladewagen herausgleiten kann, da dieser stets mit einer gleichbleibenden
Geschwindigkeit von dem Mähdrescher gezogen wird. Ferner wird durch diese Anordnung
sichergestellt, daß auch bei unterschiedlichen Erntegutsorten und damit verbundenen
unterschiedlichen Belastungen für die Dresch- und Trennvorrichtungen des Mähdreschers
eine ausreichende Leistungsabgabe zum Antrieb der einzelnen Arbeitsorgane sichergestellt
wird, so daß der Mähdrescher sich stets gleichmäßig vorwärtsbewegt. Somit wird mit
dieser Vorrichtung auch gewährleistet, daß beispielsweise ein mitfahrendes Ladefahrzeug
zur Aufnahme des Erntegutes ohne weiteres mit der gleichen Geschwindigkeit wie der
Mähdrescher fahren kann, da keine sprunghafte Veränderung des Antriebes des Mähdreschers
erfolgt.
[0004] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, daß eine hydraulisch
betätigbare Kupplung eine Antriebsverbindung zwischen der Brennkraftmaschine und der
Erntegut-Entleerungsvorrichtung herstellt und über ein in Abhängigkeit von der Stellung
des Schalters elektrisch betätigbares Stellventil beaufschlagbar ist. Ferner ist es
vorteilhaft, daß die Kraftstoffpumpe der Regelvorrichtung einen Zahnstangentrieb aufweist,
der die Kraftstoffversorgung der Brennkraftmaschine steuert. In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung ist es vorteilhaft, daß die Drehzahl der Brennkraftmaschine und die
Vergaserstellung der Brennkraftmaschine,als Störgrößen erfaßt werden, die über ein
Regelelement einer Summiereinrichtung zugeführt werden, der eine weitere Störgröße
aus der Stellung des Schalters zur Betätigung des Stellventils zugeführt wird, wobei
die beiden aus der Summiereinrichtung hervorgehenden Störgrößen einer Subtraktionseinrichtung
zugeführt werden, die ein Rückführsignal aus dem Stellglied zur Erfassung der Stellung
der Kraftstoffpumpe erhält, wobei die Differenz des Rückführsignals zu den Störgrößen
aus der Summiereinrichtung die Regelgröße zur Steuerung der Pumpe ergibt. Durch den
Regelkreis wird sichergestellt, daß die einzelnen Störgrößen an der Stelle erfaßt
werden, die für eine eventuelle Leistungsverminderung bei Zuschaltung der einzelnen
Arbeitsorgane verantwortlich sind, und diese Störgrößen als Stellgröße zur Verstellung
der Kraftstoffpumpe zur Verfügung gestellt werden, so daß unmittelbar in Abhängigkeit
von der Leistungsaufnahme verschiedener Arbeitsorgane die Kraftstoffpumpe stets so
eingestellt wird, daß die Brennkraftmaschine eine ausreichende Leistung zur Verfügung
stellt. Hierdurch kann der Mähdrescher mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit
angetrieben und den einzelnen Arbeitsorganen die entsprechende Motorleistung zur Verfügung
gestellt werden.
[0005] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Kraftverstärkereinrichtung für
einen Mähdrescher nach der Erfindung schematisch dargestellt. In der Zeichnung ist
mit 10 eine Brennkraftmaschine eines in der Zeichnung der Einfachheit halber nicht
dargestellten Mähdreschers bezeichnet, die zum Antrieb der in der Zeichnung nicht
dargestellten Laufräder und der übrigen Arbeitsorgane dient, beispielsweise einer
Entleerungsvorrichtung 12. Die Verbrennungskraftmaschine 10 ist hierzu über eine hydraulisch
betätigbare Kupplung 14 und eine Antriebsvorrichtung 16 mit der Entleerungsvorrichtung
12 antriebsverbunden. Die hydraulisch betätigbare Kupplung 14 läßt sich über ein magnetgesteuertes
Stellventil 18 ein- bzw. ausrücken.
[0006] Die Verbrennungskraftmaschine 10 wird über eine zahnstangengesteuerte Kraftstoffpumpe
20 und somit mit einer regelbaren Durchflußrate mit Kraftstoff versorgt. Die Steuerung
der Kraftstoffpumpe 20 erfolgt über ein magnetgesteuertes Stellglied 22, das ein Rückführstellglied
aufweist. Die Kraftstoffpumpe 20 und das Stellglied 22 können als Baueinheit ausgebildet
sein. Ein Regelkreis 21 enthält ein elektronisches Regelelement 24, aus dem eine Regelgröße
hervorgeht, die aus der Drehzahl der Brennkraftmaschine und aus der Gashebelstellung
resultiert. Die Drehzahl der Brennkraftmaschine 10 wird über einen Sensor 26 und die
Stellung des Gashebels über einen nicht dargestellten Potentiometer erfaßt, die entsprechende
Störgrößen aufnehmen, die dann dem Regelelement 24 zugeleitet werden.
[0007] Ein Schalter 28 ist zwischen einer Summiereinrichtung 30 und dem elektromagnetischen
Stellventil 18 geschaltet und liefert somit in der Schließstellung des Schalters 28
eine Regelgröße an das Stellventil 18. Eine Subtraktionseinrichtung 32 erzeugt eine
Regelgröße, die eine Differenz zwischen dem Ausgangssignal aus der Summiereinrichtung
30 und dem Rückführungssignal aus dem Stellglied 22 darstellt.
[0008] Befindet sich die Entleerungsvorrichtung 12 in einer Ruhestellung, dann arbeitet
der Regelkreis 21 auf konventionelle Weise und steuert die Geschwindigkeit der Brennkraftmaschine
10. Bei diesem Zustand wird die Brennkraftmaschine 10 auf einen Wert eingestellt,
so daß die Brennkraftmaschine nicht mehr Leistung abgibt, als für den derzeitigen
Betriebszustand zum Antrieb der einzelnen Aggregate notwendig ist. Die Regelung der
Brennkraftmaschine 10 geschieht in Abhängigkeit von der Drehzahl der Brennkraftmaschine.
Wird jedoch der Schalter 28 geschlossen, um die Entleerungsvorrichtung 12 einzuschalten,
so wird die Größe bzw. der Betrag der Regelgröße sofort nach oben verändert, so daß
der Brennkraftmaschine 10 Kraftstoff mit einer größeren Durchflußrate zur Verfügung
gestellt wird, um somit die Ausgangsleistung der Brennkraftmaschine zu erhöhen. Dadurch
wird verhindert, daß die Fahrgeschwindigkeit des Mähdreschers herabgesenkt wird, wenn
die Entleerungsvorrichtung 12 während der Fahrt des Mähdreschers zugeschaltet wird.
[0009] Die beschriebene Kraftverstärkervorrichtung läßt sich auch bei anderen landwirtschaftlichen,
fahrbaren Geräten einsetzen, die über einen Motor bzw. eine Brennkraftmaschine angetrieben
werden, um bei Zuschaltung eines weiteren Arbeitswerkzeuges stets die notwendige Antriebskraft
zum Antrieb aller zugeschalteten Arbeitswerkzeuge zur Verfügung zu haben.
1. Regelvorrichtung zur Regelung der Leistungsabgabe einer Brennkraftmaschine (10)
für landwirtschaftliche Maschinen, insbesondere Mähdrescher mit einer über die Regelvorrichtung
steuerbaren Kraftstoffpumpe (20) in Abhängigkeit von verschiedenen Störgrößen, dadurch
gekennzeichnet, daß ein manuell betätigbarer Schalter (28) zum Ein- und Ausschalten
eines Arbeitsorganes, insbesondere einer Erntegut-Entleerungsvorrichtung (12), an
die Regelvorrichtung bzw. an den Regelkreis (21) angeschlossen ist, die bei Betätigung
des Schalters (28) und in Abhängigkeit von dem Arbeitseinsatz des Arbeitsorganes,
insbesondere der Erntegut-Entleerungsvorrichtung (12), die Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine
(10) erhöht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine hydraulisch betätigbare
Kupplung (14) eine Antriebsverbindung zwischen der Brennkraftmaschine (10) und der
Erntegut-Entleerungsvorrichtung (12) herstellt und über ein in Abhängigkeit von der
Stellung des Schalters (28) elektrisch betätigbares Stellventil (18) beaufschlagbar
ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffpumpe
(20) der Regelvorrichtung (21) einen Zahnstangentrieb aufweist, der die Kraftstoffversorgung
der Brennkraftmaschine (10) steuert.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl der Brennkraftmaschine (10) und die Vergaserstellung der Brennkraftmaschine
als Störgrößen erfaßt werden, die über ein Regelelement (24) einer Summiereinrichtung
(30) zugeführt werden, der eine weitere Störgröße aus der Stellung des Schalters (28)
zur Betätigung des Stellventils (18) zugeführt wird, wobei die beiden aus der Summiereinrichtung
(30) hervorgehenden Störgrößen einer Subtraktionseinrich- tung (32) zugeführt werden,
die ein Rückführsignal aus dem Stellglied (22) zur Erfassung der Stellung der Kraftstoffpumpe
(20) erhält, wobei die Differenz des Rückführsignals zu den Störgrößen aus der Summiereinrichtung
(30) die Regelgröße zur Steuerung der Pumpe (20) ergibt.