[0001] Die Erfindung betrifft eine Presse zum Aufpressen von Hülsen, Kabelschuhen oder dergleichen
auf Kabel oder andere metallische Leiter oder Körper. Solche Pressen finden insbesondere
bei Starkstrom-Installationsarbeiten Verwendung. Sie weisen ein konkavgeformtes Oberwerkzeug
auf, in das die Hülse und der darin befindliche Leiter eingelegt werden. Am Oberwerkzeug
ist ein Zylinder befestigt, in dem ein Presskolben beweglich ist der ein Unterwerkzeug
in Richtung auf das Oberwerkzeug bewegt, dabei die Hülse und gegebenenfalls den darin
befindlichen Leiter verformt und auf diese Weise die gewünschte Pressverbindung herstellt.
Um die Betriebssicherheit der Pressverbindung zu gewährleisten, muß ein bestimmter
Verformungsgrad eingehalten werden und dies darf nicht der Bedienungsperson überlassen
werden,sondern durch entsprechende Einrichtungen in der Presse selbsttätig erfolgen.
Außerdem muß die Presse,um ihre rationelle und sichere Anwendung zu ermöglichen in
der Lage sein, ohne vorherige Umstell-oder Einrichtarbeiten Hülsen oder Werkstücke
verschiedener Durchmesser zu verpressen.
[0002] Hierzu sind (DE-AS 19 4o 854, DE-OS 22 44 1o5) Pressen bekannt, deren Oberwerkzeuge
keilförmige Ausschnitte aufweisen, in die die zu verpressenden Hülsen oder Werkstücke
eingelegt werden, und in die sie, abhängig von ihrem Durchmesser, mehr oder weniger
tief eindringen. Im Bereich der keilförmigen Ausschnitte sind Tastorgane angeordnet,
die die Eindringtiefe feststellen, daraus den Durchmesser der Hülse oder des Werkstückes
ermitteln und den Vortrieb des Unterwerkzeuges dann beenden, wenn der erforderliche
Verformungsgrad erreicht ist. Diese Pressen weisen jedoch einen komplizierten mechanischen
Aufbau auf und lassen keine Wahl bei der Gestaltung des Oberwerkzeuges, was wiederum
zur Folge hat, daß bestimmte wünschenswerte Querschnittsformen des verpressten Werkstückes
nicht herstellbar sind.
[0003] Bei einer weiteren, den gleichen Zwecken dienenden bekannten Presse (DE-PS 16 27
811) sind innerhalb eines, in zwei Kammern unterteilten Zylinders zwei Kolben angeordnet,
nämlich ein Presskolben und ein Dosierkolben. Koaxial mit diesen Kolben verläuft ein
Steuerorgan. Unter der Wirkung des in den Zylinder eingeführten Druckmittels wird
zunächst der Presskolben in Richtung auf das Oberwerkzeug bewegt bis das an ihm befestigte
Unterwerkzeug auf das zu verpressende Werkstück auftritt. Infolge der dann auftretenden
Druckerhöhung schließt das Steuerorgan ein zwischen Dosierkolben und Presskolben befindliches
Druckmittelvolumen ein und zur weiteren Verpressung wird der Presskolben vom Dosierkolben
angetrieben. Diese Presse ist in ihrem Aufbau außerordentlich aufwendig, alleine schon
durch die Notwendigkeit zweier Kolben. Falls sich in der Druckflüssigkeit Luft befindet,
und dies läßt sich bei dem nicht stationären Einsatz der Pressen auf Baustellen nicht
immer vermeiden, führt dies, wenn die Luft sich in dem eingeschlossenen, die Einpresstiefe
bestimmenden Druckflüssigkeitsvolumen befindet, zu falschen Verformungsgraden und
fehlerhaften Verpressungen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Presse für die eingangs genannten
Zwecke zu schaffen, die einfach und kostengünstig im Aufbau sowie störunanfällig ist,
die den erforderlichen Verformungsgrad zuverlässig und mit hoher Genauigkeit erreicht
und die zusätzlich noch den Vorteil haben kann, durch eine einfache Umstellung als
Presse ohne vorbestimmten Verformungsgrad verwendet werden zu können. Außerdem sollen
die Formen der Unter- und Oberwerkzeuge in weiten Grenzen frei wählbar sein, wodurch
die Endquerschnittsform der verpressten Erzeugnisse den Erfordernissen weitestgehend
angepaßt werden kann.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist eine Presse zum Aufpressen von Hülsen, Kabelschuhen
oder dergleichen mit einem zur Aufnahme eines Oberwerkzeuges dienenden Pressenkörpers,
an dem ein Zylinder angeordnet ist, in dem ein zur Aufnahme eines Unterwerkzeuges
dienender Presskolben verschiebbar angeordnet ist, mit einem im Presskolben koaxial
verschiebbar angeordneten Steuerorgan, die sich dadurch kennzeichnet, daß das Steuerorgan
gegen ein Getriebe abgestützt ist, das einerseits mit dem Presskolben und andererseits
mit dem Zylinder verbunden ist und das bei Bewegung des Presskolbens in Arbeitsrichtung
das Steuerorgan mit einem Bruchteil der Geschwindigkeit des Presskolbens bewegt, und
daß mit dem Presskolben eine Arretiervorrichtung verbunden ist, die bei Berührung
des Unterwerkzeuges mit dem zu verpressenden Werkstück das Steuerorgan mit dem Presskolben'
derart verbindet, daß das Steuerorgan sich mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt
wie der Presskolben, und daß am Steuerorgang eine Sperrvorrichtung angeordnet ist,
die bei einer vorbestimmten Stellung des Presskolbens den Druckmittelzufluß zum Arbeitsraum
des Zylinders sperrt.
[0006] Bei der Presse gemäß der Erfindung entfallen gegenüber dem zuletztgenannten Stand
der Technik die Unterteilung des Zylinders in zwei Kammern und der zusätzliche Dosierkolben.
Die Bestimmung der Eindringtiefe des Unterwerkzeuges in das Werkstück erfolgt rein
mechanisch und nicht durch ein eingeschlossenes Druckflüssigkeitsvolumen, so daß fehlerhafte
Verpressungen durch in der Druckflüssigkeit eingeschlossene Luft unmöglich sind. Außerdem
läßt sich der werkstückdurchmesserunabhängige Verformungsgrad auf sehr einfache Weise
durch Änderung des Übersetzungsverhältnisses des Getriebes ändern, während auch der
vom werkstückdurchmesser- . abhängige Verformungsgrad--sich durch die Lage der Sperrvorrichtung
auf dem Steuerorgan sehr leicht ändern läßt.
[0007] Bei einer Ausführungsform der Presse gemäß der Erfindung ist das Getriebe.ein Hebel,
der mit einem Ende am Zylinder und mit dem anderen Ende am Presskolben angelenkt ist
und der zwischen den Anlenkpunkten das Steuerorgan stützt. Dabei ist das Übersetzungsverhältnis
des Getriebes durch die Entfernung des Stützpunktes des Steuerorgans von den beiden
Anlenkpunkten des Hebels wählbar. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Anlenkpunkte
des Hebels gleich weit vom Steuerorgan entfernt, was zur Folge hat, daß das Steuerorgan
sich mit der alten Geschwindigkeit des Presszylinders bewegt. Um bei kleinen Zylinderdurchmessern
Werkstücke sehr verschiedener Durchmesser einsetzen zu können und zur Berücksichtigung
des nach der Berührung des Unterwerkzeuges mit dem Werkstück vom Presszylinder zurückzulegenden
Pressweges kann es zweckmäßig sein, den Hebel als längenveränderliches Teleskop auszubilden.
[0008] Bei einer anderen Ausführungsform besteht das Getriebe aus zwei in Längsrichtung
aufeinanderfolgend angeordneten Federn, von denen eine mit ihrem freien Ende gegen
den Presskolben und die andere mit ihrem freien Ende gegen den Zylinder abgestützt
ist, während die benachbarten Enden der Federn gegen einen am Steuerorgan angeordneten
Bund abgestützt sind. Auch hier läßt sich das Übersetzungsverhältnis des Getriebes
auf einfache Weise ändern, und zwar durch Änderung der Längen und der Steifigkeiten
der Federn. Bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der die Federn gleiche Längen
und gleiche Steifigkeiten aufweisen, was zur Folgelat, daß sich das Steuerorgan mit
, der halben Geschwindigkeit des Presskolbens bewegt.
[0009] Die Arretiervorrichtung kann so ausgebildet sein, daß sie einen Klemmkolben aufweist,
der mit einer Querbohrung zum Durchtritt des Steuerorgans versehen ist und der in
einer radial verlaufenden Sackbohrung des Presskolbens gegen den Druck einer Feder
unter dem Druck des im Arbeitsraum befindlichen Druckmittels in seiner Längsrichtung
verschiebbar ist, bis eine Wand seiner Querbohrung gegen das Steuerorgan zur Anlage
kommt. Die in ihrem Aufbau unkomplizierte Arretiervorrichtung sorgt dafür, daß das
Steuerorgan, sobald das am Presskolben befestigte Unterwerkzeug mit dem Werkstück
in Berührung kommt, mit dem Presskolben in gleicher Geschwindigkeit mitgenommen wird.
Ihr Aufbau und ihre Anordnung erlauben es jedoch, die Arretiervorrichtung auf sehr
einfache Weise außer Wirkung zu setzen. Hierzu dient eine im Presskolben parallel
zu dessen Längsachse angeordnete Bohrung, die sich vom Oberwerkzeug bis zur Sackbohrung
erstreckt und in die ein Stab einsteckbar ist, der in die Sackbohrung ragt und die
Bewegung des Klemmkolbens begrenzt. Auf diese Weise kann die Anlage des Klemmkolbens
an das Steuerorgan verhindert werden. In vielen Fällen ist es bei Verwendung bestimmter
Unterwerkzeuge erforderlich, die Arretiervorrichtung außer Betrieb zu setzen. Es ist
deshalb gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung zweckmäßig, den Stab mit dem betreffenden
Oberwerkzeug zu verbinden, was zur Folge hat, daß beim Aufsetzen dieses Oberwerkzeuges
auf den Press-stempel die Arretiervorrichtung ohne weiteres Zutun außer Betrieb gesetzt
wird.
[0010] Die Sperrvorrichtung kann ein an dem aus dem Presskolben herausragenden Ende des
Steuerorgans befestigter Ventilteller sein, der mit einem am Zylinder angeordneten
Ventilsitz zusammenwirkt. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache und kostengünstige
Ausbildung der Presse. Andererseits kann am Steuerorgan ein Betätigungsorgan für ein
in der Durckmittelzuführungsleitung zum Arbeitsraum be-' findliches Ventil angeordnet
sein und schließlich kann am Steuerorgan ein Betätigungsorgan für einen in der Energiezuführung
einer Druckmittelpumpe befindlichen Schalter angeordnet sein.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Presse gemäß der Erfindung ist im Folgenden anhand der
Zeichnung beschrieben. Dabei stellen
Figur 1 einen Längsschnitt durch die Presse bei Ruhestellung des Presskolbens,
Figur 2 den Längsschnitt gemäß Figur 1 in der Endstellung des Presskolbens dar, wobei
unwesentliche Teile fortgelassen sind und
Figur 3 zeigt einen Ausschnitt aus Figur 1 bei außerbetriebgesetzter Arretierungsvorrichtung.
[0012] In Figur 1 ist der Pressenkörper mit 1 bezeichnet. Er trägt ein Oberwerkzeug 2 das
auswechselbar in ihm angeordnet sein kann, so daß Oberwerkzeuge mit verschiedenen
Innenprofilen verwendet werden können. Das mit dem Oberwerkzeug zusammenwirkende Unterwerkzeug
ist mit 3 bezeichnet. Es ist ebenfalls auswechselbar auf dem Presskolben 4 angeordnet,
so daß auch in diesem Falle Unterwerkzeuge verschiedener Profilformen verwendet werden
können. Innerhalb des Presskolbens 4 ist koaxial und verschiebbar ein stangenförmiges
Steuerorgan 5 angeordnet, das an seinem unteren Ende einen Ventilteller 6 trägt: Außerdem
ist am Steuerorgan 5 ein Bund 7 angeordnet, der durch eine Feder 8 gegen einen Hebel
9 gedrückt wird. Der Hebel 9 ist mit einem Ende am Presskolben 4 und mit dem anderen
Ende an einem Ansatz im Zylinder 1o schwenkbar gelagert. Der Hebel 9 ist so ausgebildet,
daß in einer in ihm befindlichen öffnung das Steuerorgan 5 frei beweglich ist, während
allerdings der Bund 7 nicht durch diese öffnung hindurchtreten kann. Der Zylinder
1o besitzt an seinem Einlaß einen Ventilsitz 11, der mit dem Ventilteller 6 zur Bildung
eines Ventiles zusammenwirkt, das im geschlossenen Zustand den Eintritt von Druckflüssigkeit
in den Arbeitsraum 24 des Zylinders 1o verhindert. Der Inhalt des Zylinders 1o verschiebbare
Presskolben 4, ist gegen den Druckraum 24 durch eine Dichtung 12 abgedichtet und wird
durch eine Druckfeder 13 in seine Ruhestellung gedrückt.
[0013] Zur Bildung der Arretiervorrichtung ist im Presskolben 4 eine radial verlaufende
Sackbohrung 14 angeordnet, in der ein Klemmkolben 14 verschiebbar ist. Der Klemmkolben
14 ist, wie in der Zeichnung erkennbar, mit einer Querbohrung versehen, durch die
das Steuerorgan 5 hindurchtritt. Er weist außerdem eine Dichtung 16 auf und stützt
sich über eine Feder 17 gegen einen in der Sackbohrung 14 angeordneten Bund 18 ab.
Die Bohrung, die vom Arbeitsraum 24 zur Sackbohrung 14 verläuft, ist nicht abgedichtet,
sie erlaubt vielmehr den Durchtritt des im Arbeitsraum 24 vorhandenen Druckmittels.
Auch der in der Zeichnung links vom Steuerorgan 5 befindliche Teil des Klemmkolbens
15 ist nicht druckmitteldicht in der Sackbohrung 14 geführt, auch diese Passung oder
Führung erlaubt den Durchtritt des Druckmittels. Die Feder 17 ist so bemessen, daß
der bei Berührung des Oberwerkzeuges 3 mit dem Werkstück 22, 23 entstehende Druckanstieg
im Arbeitsraum 24, der sich gegen die in der Zeichnung rechts vom Steuerorgan 5 befindliche
Bohrungsseite des Klemmkolbens 15 fortsetzt, dazu ausreichend ist, den Klemmkolben
15 soweit gegen die Wirkung der Feder 17 zu verschieben, daß seine in der Zeichnung
linke Bohrungsseite gegen das Steuerorgan 5 zur Anlage kommt und eine starre Verbindung
zwischen Steuerorgan 5 und Presskolben 4 herstellt. Dann wird, wie in Figur 2 erkennbar,
das Steuerorgan 5 mit dem Presskolben 4 mit gleicher Geschwindigkeit mitgenommen,
bis der an seinem Unteren Ende befindliche Ventilteller 6 auf den am Zylinder 1o befindlichen
Ventilsitz 11 zur Auflage kommt und das weitere Einströmen von Druckmittel in den
Arbeitsraum 24 verhindert.
[0014] Die in den Figuren 1 und 2 beschriebene Presse wirkt in der Weise, daß zunächst durch
die Druckmittelzuführungs- öffnung 25 ein Druckmittel, beispielsweise von einer Druckpumpe
gefördertes öl in den Arbeitsraum 24 des Zylinders 1o eingebracht wird. Dies hat zur
Folge, daß der Presskolben 14 und das an ihm befestigte Unterwerkzeug 3 gegen das
im Oberwerkzeug 2 befindliche Werkstück 22, 23 verschoben werden, und zwar zunächst
solange, bis das Unterwerkzeug 3 das Werkstück 22 , 23 berührt. Während dieser Zeit
wird in gleicher Richtung mit dem Presskolben 4 auch das Steuerorgan 5 verschoben,
allerdings durch die Wirkung des Hebels 9 nur mit der halben Geschwindigkeit des Presskolbens
4. Sobald das Oberwerkzeug 3 das Werkstück 22, 23 berührt, steigt der Druck im Arbeitsraum
24 an. Dies
'hat zur Folge, daß der Klemmkolben 15 in der Sackbohrung 14 gegen die Kraft der Feder
17 verschoben wird, so daß eine Wandung seiner Querbohrung das stabförmige Steuerorgan
5 erfaßt und dieses kraftschlüssig mit dem Press-Stempel 4 verbindet. Von diesem Zeitpunkt
an bewegt sich das Steuerorgan 5 mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Press-Stampel
4. Die Bewegung des Press-Stenpels 4 in Richtung auf das Oberwerkzeug 2 dauert solange
an, bis der Ventilteller 6 gegen den Ventilsitz 11 zur Auflage kommt und dadurch den
Eintritt weiteren Druckmittels in den Arbeitsraum 24 verhindert. Dann ist der Pressvorgang
beendet und es ist nur eine Entlastung des Druckmitteldruckes in der Druckmittelzuführung
25 erforderlich, damit der Ventilteller 6 vom Ventilsitz 11 abgehoben wird und die
Feder 13 den Presskolben 4 in seine Ruhestellung zurückführt.
[0015] Die im Ausführungsbeispiel gewählten gleichlangen Abstände der Anlenkpunkte des Hebels
9 vom Steuerorgan 5 bestimmen den Verformungsgrad des Werkstückes 22, 23. Durch eine
Veränderung der Abstände kann der Verformungsgrad, wenn dies gewünscht ist, verändert
werden.
[0016] Das Getriebe kann gegenüber dem Ausführungsbeispiel abgeändert werden. Statt des
im Ausführungsbeispiel verwendeten Hebels 9 können zwei Federn verwendet werden, die,
in Längsrichtung aufeinanderfolgend, an dem oder um das Steuerorgan 5 angeordnet sind.
Eine der Federn ist an dem Presskolben 4 befestigt oder stützt sich gegen diesen ab,
die andere Feder ist am Boden des Zylinders 1o befestigt oder stützt sich gegen diesen
ab und beide Federn sind an dem Bund 7 des Steuerorgans 5 befestigt oder stützen sich
gegen diesen ab. Wenn beide Federn gleiche Längen und gleiche Steifigkeiten aufweisen,
hat dies zur Folge, daß das Steuerorgan 5 sich mit dem Presskolben 4 in gleicher Richtung
jedoch mit halber Geschwindigkeit bewegt, bis die Arretierungsvorrichtung 15 wirksam
wird. Durch Abänderung der Federlängen und/oder der Federsteifigkeiten kann der Verpressungsgrad
des Werkstückes 22, 23 geändert werden.
[0017] Durch die zuletztgenannten Veränderungen des Hebelverhältnisses oder der Federn läßt
sich der Verformungsgrad, unabhängig vom Werkstück- oder Hülsendurchmesser verändern.
Bei der Presse gemäß der Erfindung ist es jedoch auch möglich, den Verformungsgrad
abhängig vom Werkstück- oder Hülsendurchmesser zu ändern. Im Ausführungsbeispiel entspricht
in Figur 1 der Abstand zwischen Ventilteller 6 und Ventilsitz 9 der Hälfte des Abstandes
zwischen Unterwerkzeug 3 und Oberwerkzeug 2. Wenn unter diesen Umständen der Abstand
zwischen Ventilteller 6 und Ventilsitz 11 verkleinert wird, werden dünnere Hülsen
oder Werkstücke schwächer, d.h. mit einem geringeren Verformungsgrad, gepreßt als
dickere. Wenn unter den gleichen Umständen der Abstand zwischen Ventilteller 6 und
Ventilsitz 11 vergrößert wird, werden dünnere Werkstücke oder Hülsen mit einem höheren
Verformungsgrad verpresst, also stärker gepreßt als dickere.
[0018] Weitere Änderungen des Verformungsgrades sind durch Änderungen der Querschnittsgestaltungen
des Oberwerkzeuges 2 und des Unterwerkzeuges 3 möglich.
[0019] Bei der in Figur 3 dargestellten Abwandlung der Erfindung dient ein an einem Unterwerkzeug
2o angeordneter Stab 21 dazu den Verschiebungsweg des Klemmkolbens 14 derart zu begrenzen,
daß eine Festklemmung des Steuerorgans 5 nicht erfolgen kann. Dies ist notwendig oder
zweckmäßig, wenn der Hub des Press-Stampels 4,nachdem das an ihm befestigte Unterwerkzeug
2o das Werkstück erreicht hat, nicht eine vorbestimmte Größe haben soll, sondern von
der Kraft der Presse oder von der Bedienungsperson bestimmt wird. Da in diesen Fällen
die Unterwerkzeuge, z.B. 2o in der Regel eine von dem Unterwerkzeug 3 abweichende
Gestalt haben, ist es zweckmäßig,den Stab 21 mit dem Unterwerkzeug 2o fest zu verbinden.
Diese Ausbildung vermeidet Fehler bei der Handhabung der Presse. Andererseits wäre
es auch möglich einen Stab 21 vorzusehen, der, wenn er in die Bohrung 19 eingesetzt
ist, von jedwedem Unterwerkzeug in die Sackbohrung 14 so weit hineingedrückt wird,
daß er die Bewegung des Klemmkolbens 15 begrenzt.
1. Presse zum Aufpressen von Hülsen, Kabelschuhen oder dergleichen mit einem zur Aufnahme
eines Oberwerkzeuges dienenden Presskörper , an dem ein Zylinder angeordnet ist, in
dem ein zur Aufnahme eines Unterwerkzeuges dienender Presskolben verschiebbar angeordnet
ist, mit einem im Presskolben koaxial verschiebbar angeordneten Steuerorgan, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerorgan (5) gegen ein Getriebe (9) abgestützt ist, das
einerseits mit dem Presskolben (4) und andererseits mit dem Zylinder (10) verbunden ist und das bei Bewegung des Presskolbens (4) in Arbeitsrichtung das Steuerorgan
(5) mit einem Bruchteil der Geschwindigkeit des'Presskolbens (4) bewegt und daß mit
dem Presskolben (4) eine Arretiervorrichtung (15) verbunden ist, die bei Berührung
des Unterwerkzeuges (3) mit dem zu verpressenden Werkstück (22, 23) das Steuerorgan
(5) mit dem Presskolben (4) derart verbindet, daß das Steuerorgan (5) sich mit der
gleichen Geschwindigkeit bewegt wie der Presskolben (4), und daß am Steuerorgan (5)
eine Sperrvorrichtung (6) angeordnet ist, die bei einer vorbestimmten Stellung des
Presskolbens (4) den Druckmittelzufluß zum Arbeitsraum (24) des Zylinders (10) sperrt.
2. Presse nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe ein Hebel (9) ist,
der mit einem Ende am Zylinder (10) und mit dem anderen Ende am Presskolben (4) angelenkt ist und zwischen den Anlenkpunkten
das' Steuerorgan (5) stützt.
3. Presse nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkpunkte des Hebels
(9) gleichweit vom Steuerorgan (5) entfernt sind.
4. Presse nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (9) als längenveränderliches
Teleskop ausgebildet ist.
5. Presse nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe aus zwei in Längsrichtung
aufeinanderfolgend angeordneten Federn besteht, von denen eine mit ihrem freien Ende
gegen den Presskolben (4) und die andere mit ihrem freien Ende gegen den Zylinder
(10) abgestützt ist, während die benachbarten Enden der Federn gegen einen am Steuerorgan
(5) angeordneten Bund (7) abgestützt sind.
6. Presse nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Federn gleiche Längen und
gleiche Steifigkeiten aufweisen.
7. Presse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß
die Arretiervorrichtung einen Klemmkolben (15) aufweist, der mit einer Querbohrung
zum Durchtritt des Steuerorgans (5) versehen ist und der in einer radial verlaufenden
Sackbohrung (14) des Presskolbens (4) gegen den Druck einer Feder (17) unter dem Druck
des im Arbeitsraum (24) befind=' lichen Druckmittels in seiner Längsrichtung verschiebbar ist,bis eine Wand seiner
Querbohrung gegen das Steuerorgan (5) zur Anlage kommt.
8. Presse nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine im Presskolben (4) parallel zu
dessen Längsachse angeordnete Bohrung (19), die sich vom Oberwerkzeug (3) bis zur
Sackbohrung (14) erstreckt und in die ein Stab (21) einsteckbar ist, der in die Sackbohrung
(14) ragt und die Bewegung des Klemmkolbens (15) begrenzt.
9. Presse nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, daß der Stab (21) mit einem Oberwerkzeug
(2o) verbunden ist.
10. Presse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrvorrichtung ein an dem aus dem Presskolben (4) herausragenden Ende des Steuerorgans
(5) befestigter Ventilteller (6) ist, der mit einem am Zylinder (10) angeordneten Ventilsitz (11) zusammenwirkt.
11. Presse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet,
daß am Steuerorgan (5) ein Betätigungsorgan für ein in der Druckmittelzuführungsleitung
zum Arbeitsraum (24) befindliches Ventil angeordnet ist.
12. Presse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet,
daß am Steuerorgan (5) ein Betätigungsorgan für einen in der Energiezuführung einer
Druckmittelpumpe befindlichen Schalter angeordnet ist.
13. Presse nach Anspruch 10, 11 oder 12 dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilteller (6) oder das Betätigungsorgan
auf dem Steuerorgan verschiebbar feststellbar angeordnet ist.