[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Lautstärkestellung mit einem
Verstärker, dessen Verstärkung durch eine von einem ersten Gleichspannungsgeber gelieferte
veränderbare Gleichspannung an einem Steuereingang steuerbar ist, mit Mitteln zum
Anheben der Lautstärke beim Auftreten eines Steuersignals.
[0002] Eine solche Schaltungsanordnung kann in einem Verkehrsrundfunkempfänger sicherstellen,
daß bei einer Verkehrsdurchsage, die. durch ein Durchsagekennsignal begleitet ist,
die Lautstärke einen Mindestwert aufweist. Sie kann jedoch auch bei einem Radiowecker
benutzt werden, um zu erreichen, daß das Wecken mit einer Mindestlautstärke erfolgt.
[0003] Aus der DE-AS 21 20 281 ist bereits eine Schaltungsanordnung zur Lautstärkestellung
bekannt, bei der das NF-Signal einem Potentiometer zugeführt wird und an dessen Abgriff
abnehmbar ist. Der Fußpunkt des Potentiometers ist über einen Widerstand mit Masse
verbunden, dem ein steuerbarer Schalter parallelgeschaltet ist. Solange der Schalter
leitend ist, hängt die Lautstärke ausschließlich von der Stellung des
Potentiometerabgriffs ab. Wird jedoch der Schalter, z.B. bei einer Verkehrsdurchsage,
gesperrt, wird die Lautstärke angehoben. Wenn die Lautstärke vorher auf einen minimalen
Wert eingestellt war, ist diese Anhebung verhältnismäßig stark; war die Lautstärke
vorher jedoch auf einen maximalen Wert eingestellt, ist die Lautstärkeanhebung vergleichsweise
gering, weil der Wert des Widerstandes wesentlich kleiner ist als der Potentiometerwiderstand.
[0004] Ein Nachteil dieser Schaltung besteht darin, daß das Niederfrequenzsignal selbst
an dem Potentiometer abgegriffen wird und daß es über relativ lange Leitungen mit
dem Lautstärkeregler verbunden sein muß.
[0005] Dieser Nachteil wird durch die aus der DE-OS 30 45 722 bekannte Schaltung der eingangs
genannten Art vermieden. Das Niederfrequenzsignal wird dabei lediglich dem Verstärker
zugeführt und die Lautstärke wird durch die vom ersten Gleichspannungsgeber gelieferte
Gleichspannung eingestellt.
[0006] Der erste Gleichspannungsgeber wird dabei durch ein Potentiometer in der Emitterzuleitung
eines Transistors gebildet, dessen Basis an einer konstanten Vorspannung liegt. Der
Verstärker ist dabei derart aufgebaut, daß seine Verstärkung um so kleiner ist, je
größer die Gleichspannung an seinem Steuereingang ist. Im Falle einer Verkehrsdurchsage
wird die Vorspannung des Transistors um einen konstanten Betrag erniedrigt, so daß
auch die Spannung an dem Potentiometer erniedrigt und die Verstärkung bzw. die Lautstärke
angehoben wird. Die Anhebung der Lautstärke findet dabei auch dann statt, wenn vorher
schon eine hohe Lautstärke eingestellt war. Dies ist insbesondere dann störend, wenn
die Steuersteilheit (der Quotient aus Verstärkungsänderung und Gleichspannungsänderung)
des Verstärkers besonders groß ist. Außerdem erfordert die bekannte Schaltung einen
Verstärker, dessen Verstärkung mit zunehmender Gleichspannung abnimmt. Bei Verstärkern,
deren Verstärkung mit zunehmender Gleichspannung am Steuereingang zunimmt, wäre das
bekannte Prinzip nicht anwendbar, weil dabei die Lautstärkeanhebung bei hohen Lautstärken
größer wäre als bei geringen Lautstärken.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß beim Auftreten eines Steuersignals die Lautstärke nur dann angehoben
wird, wenn sie vorher unterhalb eines vorgebbaren Wertes lag. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß ein zweiter Gleichspannungsgeber vorgesehen ist, dessen Ausgangsgleichspannung
durch das Steuersignal von einem ersten Gleichspannungswert auf einen zweiten Gleichspannungswert
umschaltbar ist, und daß der Ausgang des Gleichspannungsgebers mit dem Steuereingang
über ein Diodenelement verbunden ist, dessen Durchlaßrichtung so gewählt ist, daß
es gesperrt ist, wenn die erste Gleichspannung anliegt.
[0008] Wenn der zweite Gleichspannungsgeber auf den ersten Gleichspannungswert eingestellt
wird, d.h. wenn das Steuersignal fehlt, wird die Lautstärke ausschließlich durch den
ersten Gleichspannungsgeber bestimmt, weil das Diodenelement, das durch eine Diode
oder einen Zweipol gebildet werden kann, dessen Widerstandswert (hochohmig oder niederohmig)
durch die Polarität der über ihm abfallenden Spannung bestimmt wird, dann gesperrt
ist, so daß der erste Gleichspannungswert keinen Einfluß auf den Steuereingang haben
kann.
[0009] Beim Auftreten des Steuersignals wird der zweite Gleichspannungsgeber auf den zweiten
Gleichspannungswert umgeschaltet. In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten.
[0010] a) Der zweite Gleichspannungswert entspricht einer größeren Lautstärke als die vom
ersten Gleichspannungsgeber gelieferte Gleichspannung.
[0011] In diesem Fall ist das Diodenelement leitend und die Spannung am Steuereingang des
Verstärkers wird durch den zweiten Gleichspannungswert bestimmt, so daß die Lautstärke
auf einen dem zweiten Gleichspannungswert entsprechenden Mindestwert angehoben wird.
[0012] b) Der zweite Gleichspannungswert entspricht - falls er direkt dem Steuereingang
des Verstärkers zugeführt wird - einer niedrigeren Lautstärke als die Gleichspannung
am Ausgang des ersten Gleichspannungsgebers.
[0013] In diesem Fall ist das Diodenelement gesperrt und die Lautstärke wird ausschließlich
durch den ersten Gleichspannungsgeber bestimmt.
[0014] Besonders gering wird der Aufwand für diese Schaltung, wenn der erste und der zweite
Spannungsgeber durch Spannungsteiler gebildet werden.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einem Verstärker, dessen Verstärkung mit
zunehmender Gleichspannung zunimmt,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel mit einem Verstärker, dessen Verstärkung mit zunehmender
Gleichspannung an seinem Steuereingang abnimmt,
und
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel, bei dem beim Auftreten eines Steuersignals ein definierter
Strom geliefert wird.
[0016] In Fig. 1 ist mit 1 ein zweikanaliger Verstärker - vorzugsweise einer integrierten
Schaltung - bezeichnet, dessen Eingangsklemmen 2 ein Stereosignal zugeführt wird.
Das Stereosignal an den Ausgangsklemmen 3 dieses Verstärkers wird einer nicht näher
dargestellten Wiedergabeanordnung mit wenigstens zwei Lautsprechern zugeführt. Die
Verstärkung des Stereosignals (die auch kleiner als 1 sein kann, was auch für alle
anderen Ausführungsformen gilt), hängt von der Spannung am Steuereingang 4 dieses
Verstärkers ab, und zwar in der Weise, daß die Verstärkung und damit die Lautstärke
um so größer ist, je größer die Spannung am Steuereingang 4 ist.
[0017] Die Schaltung umfaßt zwei Gleichspannungsgeber. Der erste Gleichspannungsgeber wird
durch ein Potentiometer 5 gebildet, das zwischen Masse und eine positive Gleichspannung
geschaltet ist und dessen Abgriff über einen Längswiderstand 6 mit dem Steuereingang
4 verbunden ist.
[0018] Der zweite Gleichspannungsgeber wird durch einen Spannungsteiler gebildet, der aus
dem mit der positiven Speisespannung verbundenen Widerstand 7 und einem einstellbaren
Widerstand 8 besteht, dessen zweiter Anschluß mit Masse verbunden ist. Parallel zu
dem Widerstand 8 ist die Kollektor-Emitter-Strecke eines npn-Transistors 9 geschaltet,
dessen Basis über einen Vorwiderstand 10 mit einem Detektor 11 verbunden ist, beispielsweise
einem Verkehrsfunkdetektor, der beim Auftreten eines Durchsage-Kennsignals den Transistor
9 sperrt und ihn beim Fehlen eines Durchsage-Kennsignals leitend macht. ,
[0019] Am Verbindungspunkt der Widerstände 7 und 8, d.h. am Ausgang des zweiten Gleichspannungsgebers,
ergibt sich also ein erster Gleichspannungswert, wenn das Steuersignal bzw. das Durchsage-Kennsignal
fehlt und ein zweiter Gleichspannungswert beim Auftreten des Steuersignals. Der erste
Gleichspannungswert muß dabei so gewählt sein - und das gilt wiederum für alle Ausführungsformen
-, daß sich eine minimale Verstärkung bzw. Lautstärke ergäbe, wenn dieser Wert direkt
am Steuereingang 4 anliegen würde. Der zweite Gleichspannungswert muß einer größeren
Lautstärke entsprechen.
[0020] Der Verbindungspunkt der Widerstände 7 und 8 ist mit der Anode einer Diode 12 verbunden,
deren Kathode mit dem Steuereingang 4 verbunden ist.
[0021] Die Schaltung arbeitet wie folgt:
Bei leitendem Transistor 9 ergibt sich am Ausgang des Gleichspannungsgebers 7...9
der erste Gleichspannungswert, der einer Gleichspannung von nahezu 0 Volt entspricht.
Deshalb ist die Diode 12 stets gesperrt und die Lautstärke wird ausschließlich durch
die Stellung des Abgriffes des Potentiometers 5 bestimmt. Die Lautstärke ist um so
größer, je positiver die Spannung an diesem Abgriff ist.
[0022] Beim Auftreten eines Steuersignals wird der Transistor 9 gesperrt, so daß sich am
Ausgang des zweiten Gleichspannungsgebers eine Spannung ergibt, die durch die Größe
des einstellbaren Widerstandes 8 bestimmt wird. Wenn die Spannung am Abgriff des Potentiometers
5 positiver ist, bleibt die Diode 12 gesperrt und die Lautstärke wird weiterhin durch
die Spannung am Potentiometerabgriff bestimmt. Wenn jedoch die Spannung am Potentiometerabgriff
(um die Durchlaßspannung der Diode-12) kleiner ist als der zweite Gleichspannungswert,
wird die Diode 12 leitend. Die Lautstärke wird dann durch den zweiten Gleichspannungswert
bestimmt, der mit Hilfe des Widerstandes 8 einstellbar ist. Dabei muß selbstverständlich
dafür Sorge getragen werden, daß nicht trotz leitender Diode 12 die Gleichspannung
am Steuereingang 4 durch den ersten Gleichspannungsgeber 5, 6 aufgeprägt wird; daher
muß dieser genügend hochohmig sein, was durch den Längswiderstand 6 von 10 kOhm erreicht
wird, der auch einen Kurzschluß verhindert, wenn der Abgriff des Potentiometers 5
praktisch mit Masse verbunden ist. Als Potentiometer 5 eignet sich ein lineares 50
kOhm-Potentiometer, während ein geeigneter Wert für den Widerstand 7 8,2 kOhm und
für den Widerstand 8 5 kOhm ist. Anstelle des Transistorschalters 9 parallel zum Widerstand
8 könnte auch ein Transistorschalter in die Verbindungsleitung zwischen der Speisespannung
und dem Widerstand 7 geschaltet werden. Allerdings wäre dann die Steuerung dieses
Transistors, der beim Auftreten des Steuersignals leitend werden müßte, komplizierter.
[0023] Wenn zur Steuerung der Verstärkung des Verstärkers 1 an seinem Steuereingang 4 eine
negative Gleichspannung benötigt würde, müßten das Potentiometer 5 und der Spannungsteiler
7 und 8 an eine negative Gleichspannung angeschlossen werden; der npn-Transistor 9
müßte durch einen pnp-Transistor ersetzt werden, der in die Zuleitung zwischen der
Speisespannung und dem Widerstand 7 geschaltet ist und der beim Auftreten eines Steuersignals
leitend wird, und die Polarität der Diode 12 müßte umgekehrt werden.
[0024] Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von demjenigen
nach Fig. 1 dadurch, daß ein Verstärker verwendet wird, dessen Verstärkung um so geringer
ist, je größer die positive Gleichspannung an seinem Steuereingang 4 ist. Die Schaltung
nach Fig. 1 muß dafür nur geringfügig geändert werden. Zum einen muß die Durchlaßrichtung
der Diode 12 umgetauscht werden, d.h. ihre Anode (und nicht ihre Kathode) muß mit
dem Steuereingang 4 des Verstärkers verbunden sein. Zum anderen muß der Schalttransistor
9 entweder parallel zum Festwiderstand 7 geschaltet werden oder - noch günstiger -
durch einen npn-Transistor 9 ersetzt werden, dessen Kollektor-Emitter-Strecke zwischen
den einstellbaren Widerstand 8 und Masse geschaltet ist und der beim Auftreten des
Steuersignals leitend wird.
[0025] Beim Fehlen eines Steuersignals liegt am Ausgang des Gleichspannungsgebers 7...9
dabei praktisch die positive Versorgungsspannung, die - wenn sie dem Steuereingang
direkt zugeführt würde - dessen Verstärkung auf ihren Minimalwert herabsetzen würde.
Da die Kathode der Diode 12 mit diesem Ausgang verbunden ist, ist sie in diesem Betriebszustand
stets gesperrt, so daß die Lautstärke ausschließlich durch die Stellung des Potentiometerabgriffs
bestimmt wird (wobei sie jedoch klein ist, wenn die Spannung am Steuereingang 4 groß
ist, und groß, wenn diese Spannung klein ist). Beim Auftreten eines Steuersignals
wird der Transistor 9 leitend, so daß die Spannung am Verbindungspunkt der Widerstände
7 und 8 einen niedrigeren Wert annimmt. Ist dieser Wert niedriger als die Spannung
am Abgriff des Potentiometers 5, wird die Diode 12 leitend und die Gleichspannung
am Steuereingang 4 wird in diesem Fall vom zweiten Gleichspannungsgeber 7...9 bzw.
durch den zweiten Gleichspannungswert bestimmt.
[0026] Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch,
daß ein Detektor 11' verwendet wird, z.B. ein Microcomputer, der an einem Ausgang
beim Auftreten eines Steuersignals einen definierten, von der äußeren Belastung unabhängigen
Strom liefert und beim Fehlen des Steuersignals stromlos ist. Dieser Ausgang ist über
einen Begrenzungswiderstand 9 mit einem Potentiometer 8 verbunden, dessen Abgriff
mit der Anode der Diode 12 verbunden ist. Gegebenenfalls kann auch der Widerstand
9 entfallen. Das Potentiometer 8' kann bei Bedarf auch durch einen einstellbaren Widerstand
ersetzt werden.
[0027] Wenn bei der Schaltung nach Fig. 3 ein Verstärker verwendet worden wäre, dessen Verstärkung
mit zunehmender (positiver) Gleichspannung abnimmt, müßte diese Schaltung wie folgt
geändert werden: Die Kathode der Diode 12 muß mit dem Potentiometer verbunden werden;
der Stromausgang des Detektors muß beim Auftreten des Steuersignals ein niedriges
Potential aufweisen und das andere Ende des Potentiometers muß mit der positiven Speisespannung
verbunden sein.
1. Schaltungsanordnung zur Lautstärkestellung mit einem Verstärker, dessen Verstärkung
durch eine von einem ersten Gleichspannungsgeber gelieferte veränderbare Gleichspannung
an einem Steuereingang steuerbar ist, mit Mitteln zum Anheben der Lautstärke beim
Auftreten eines Steuersignals, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Gleichspannungsgeber
(7...11) vorgesehen ist, dessen Ausgangsgleichspannung durch das Steue rsignal von
einem ersten Gleichspannungswert auf einen zweiten Gleichspannungswert umschaltbar
ist, und daß der Ausgang des Gleichspannungsgebers mit dem Steuereingang (4) über
ein Diodenelement (12) verbunden ist, dessen Durchlaßrichtung so gewählt ist, daß
es gesperrt ist, wenn die erste Gleichspannung anliegt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Gleichspannungsgeber ein Widerstandsspannungsteiler
(5) ist und dessen Abgriff über einen Widerstand (6) mit dem Steuereingang (4) des
Verstärkers (1) verbunden ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Gleichspannungsgeber ein Spannungsteiler (7,
8) ist und daß ein durch das Steuersignal schaltbarer Schalter (9) in Serie oder parallel
zu einem Teil des Spannungsteilers geschaltet ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, wobei durch das Steuersignal eine Stromquelle
eingeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Gleichspannungsgeber durch
einen an die Stromquelle (11) angeschlossenen einstellbaren Widerstand (8) gebildet
wird.