[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung beim kontinuierlichen Stranggießen zum Umrühren
der nicht erstarrten Bereiche des Gießstranges gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Beim kontinuierlichen Stranggießen ist man daran interessiert, den Gießstrang zu
kühlen und gleichzeitig den Umrührer gegen chemische oder mechanische Beschädigungen
durch den Strang oder den dem eigentlichen Strang vorausgehenden Kaltstrangkopf zu
schützen. Man möchte den in einem Gehäuse untergebrachten Umrührer gegen die Wärmestrahlung
vom Strang schützen und zugleich den Strang kühlen. Es ist jedoch schädlich, wenn
man zwischen dem Strang und dem Umrührer Rohr- oder andere mechanische Konstruktionen
anordnet, in denen durch Induktion des Umrührerfeldes Ströme fließen können, die eine
das Feld des Umrührers gegenüber dem Strang abschirmende Wirkung erzeugen. Solche
zirkulierenden Ströme zwischen Strang und Umrührer müssen daher vermieden werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stranggießanordnung der eingangs genannten
Art zu entwickeln, bei der ein .intensiver Erwärmungsschutz für den Umrührer und eine
ihtensive Kühlung des Gießstranges ermöglicht werden, ohne daß die genannten eine
Schwächung des Umrührerfeldes bewirkenden zirkulierenden Ströme auftreten können.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 vorgeschlagen, die erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1
genannten Merkmale hat.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen genannt.
[0006] Durch die Anordnung gemäß der Erfindung erhält man eine gute Kühlung des Stranges
und kann die Kühlrohre leicht so anbringen, daß keine zirkulierenden Ströme auftreten
und das Feld des Umrührers somit nicht abgeschirmt wird. Durch die Erfindung erhält
man ferner einen guten Schutz gegen mechanische Beschädigungen durch den Gießstrang
oder den Kaltstrangkopf, wenn diese eine nicht beabsichtigte Bahn einschlagen sollten,
die zur Kollision mit dem Umrührer führen würde.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden die Spritzdüsen/ -öffnungen in den Rohren
versenkt angeordnet, wodurch Beschädigungen der Düsen usw. verhindert werden. Man
kann die Rohre auch mit einem Strahlungsschutz aus elektrisch nichtleitendem Material,
z.B. Fasern oder Asbest, versehen. Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 eine Anordnung gemäß der Erfindung mit einem Umrührer und mit Kühlrohren von
der Seite gesehen,'
Fig. 2 eine geschlossene Kühlrohrschlange,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung, bei der die Spritzdüsen in den
Kühlrohren versenkt sind,
Fig. 4 eine alternative Ausführungsform zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3.
[0008] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Umrührer an einem kontinuierlichen Gießstrang zum
Umrühren der nicht erstarrten Bereiche des.Gießstranges. Statt eines Umrührers können
zwei oder mehrere vorhanden sein und diese können in Längsrichrung und/oder Querrichtung
des Gießstranges direkt nebeneinander angeordnet sein oder im Zickzack oder auf andere
Weise im Verhältnis zum Gießstrang angeordnet sein. Die Umrührer werden mit zwei-,
drei- oder mehrphasigem Strom mit einer Frequenz von 50 bis 60 Hz bei sog. billets,
von ca. 25 Hz oder weniger bei sog. blooms und von weniger als 10 Hz bei sog. slabs
gespeist, doch können im Rahmen des Erfindungsgedankens natürlich auch andere Frequenzen
vorkommen. Der/die Umrührer ist/sind mit 1 in Figur 1 bezeichnet, und der Gießstrang
2 ist schematisch dargestellt. Zwischen dem Umrührer 1 und dem Gießstrang 2 ist ein
Rohr 3 angebracht, welches mit mehreren Spritzdüsen 4 oder Spritzöffnungen versehen
ist, die auf die nächstliegende Seite des Gießstranges oder auf dessen Kanten gerichtet
sind. über das Rohr 3 wird Kühlwasser zugeführt, mit dem der Strang bespritzt wird,
wodurch er eine gewisse Kühlung erfährt. Um das Auftreten zirkulierender Ströme klein
zu halten, die eine Abschirmung des Feldes des Umrührers 1 vom Strang verursachen,
ist das System so aufgebaut, daß der resultierende Fluß durch geschlossene
'Leiterbahnen bildende Teile minimal wird. Figur 2 zeigt einen Umrührer 2, der mit
zwei Kühlrohren 3"und 3" versehen ist, die zusammen einen außerhalb des Feldes des
Umrührers sich schließenden Kreis 5 bilden. Der mit diesem Kreis verkettete resultierende
magnetische Fluß ist - wie aus den in Figur 2 eingetragenen Flußrichtungen hervorgeht-
Null, so daß in diesem Falle keine nennenswerte Beeinflussung des Feldes des
Umrührers stattfindet. Die Rohre 3'und 3" verlaufen parallel zueinander und in Längsrichtung
des Rührers, und sie dürfen in dem Bereich unter bzw. vor dem Umrührer keine elektrisch
leitende Verbindung miteinander oder mit dem Umrührer haben. Der Umrührer mit dem
Kühlrohr besteht vorzugsweise aus unmagnetischem Material mit hohem spezifischem elektrischem
Widerstand, beispielsweise aus austenitischem rostfreiem Stahl.
[0009] Es ist bereits bekannt, den Umrührer im Boden mit einer Schiene als Schutz gegen
z.B. den Kaltstrangkopf zu versehen, der dem Gießstrang beim kontinuierlichen Gießen
vorausgeht. Gemäß der Erfindung werden die Spraywasserrohre 3'und 3" zwischen dem
Umrührer 1 und dem Gießstrang 2 angebracht (siehe Figur 3). Die Spritzdüsen 6 sind
hier in den Kühlrohren 3', 3" versenkt. Hierdurch werden Beschädigungen der Rohre
vermieden, d.h. man erhält einen Schutz gegen den Kaltstrangkopf. Zwischen den Kühlrohren
3'und 3" und seitlich derselben ist ein Strahlungsschutz 7 aus elektrisch nichtleitendem
Material, z.B. aus Fasern, Asbest o.dgl., angebracht. Dieser dient als sehr effektiver
Strahlungsschutz am Umrüher und ermöglicht eine Verbindung von Spritz- und Gehäusekühlwasser.
Das Spülwasser wird durch die Düsen 6 herausgespritzt, und das Gehäusekühlwasser kommt
in den Kühlrohren innerhalb des Umrührers 1 vor (nicht gezeigt).
[0010] Um das Auftreten zirkulierender Ströme durch die Spraywasserrohre 3, 3', 3" und den
Boden des Umrührers zu vermeiden, können die Spraywasserrohre z.B. mit Aluminiumoxyd
(Al
2O
3) überzogen sein. Wichtig ist, daß der Strahlungsschutz 7 auch in feuchtem Zustand
nichtleitend bleibt,und seine Aufgabe besteht darin, die Zeitkonstante für die Erwärmung
des Umrührers zu erhöhen. Ein Vorteil der Verwendung separater Kühlwasserkreise besteht
darin, daß, falls das Spraywasser ausfallen sollte, immer noch eine Kühlung des Umrührers
stattfindet,und umgekehrt.
[0011] Figur 4 zeigt einen Gießstrang 2, der mit Kühlrohren zwische dem Gießstrang 2 und
dem Umrührer 1 versehen ist, die,'wie bereits erwähnt, mit versenkten Düsen 6 ausgerüstet
sind. Seitlich von diesen Rohren sind weitere Kühlrohre 8 angebracht, die mit Düsen
9 versehen sind, wobei das Kühlwasser direkt auf den Umrührer, genauer, auf die Kanten
und Teile der Seitenflächen des Umrührers gerichtet ist. Die anderen Kühlrohre 3 sind
ebenfalls mit Düsen 10 zur Bespritzung des Umrührers versehen. Hierdurch wird der
Schutz gegen die Wärmestrahlung vom Strang erhöht, und auch bei dieser Ausführungsform
ist ein Strahlungsschutz 11 der im Zusammenhang mit Figur 3 beschriebenen Art vorhanden.
Man erhält also einen Schutz des Umrührergehäuses gegen Wärmestrahlung vom Strang.
Man kühlt den Umrührer auch mittels der Spraykühlung (10), und diese Kühlung des Umrührers
setzt dessen induktive und durch seine Verluste bedingte Erwärmung effektiv herab,
die außer der Erwärmung durch Strahlung vom Gießstrang stattfindet. Wie bereits erwähnt,
besteht das Kühlwassersystem aus zwei Teilen: Erstens einem von dem Umrührer getrennten
Rohrsystem zur Spraykühlung durch die Rohre 3, das so aufgebaut ist, daß zirkulierende
Ströme vermieden werden, und zweitens einem System im Umrührer 1 zur üblichen inneren
Kühlung des Umrührers. Der Strahlungsschutz 11 kann mit zwei Seitenteilen versehen
sein, die als Strahlungsschutz für die Kanten des Umrührers dienen.
[0012] In den Figuren ist gezeigt, wie die Rohre 3'und 3" in Längsrichtung des Rührers verlaufen.
Da das Ausführungsbeispiel einen Längsumrührer zeigt, verlaufen die Rohre damit zugleich
in Längsrichtung des Stranges. Bei einem Querumrührer würden diese Rohre senkrecht
zur .Längsrichtung des Stranges verlaufen. Allgemein kann gesagt werden, daß die Richtung
der Rohre mit der Fortpflanzungsrichtung des vom Umrührer erzeugten Wanderfeldes übereinstimmt.
[0013] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen können im Rahmen des offenbarten allgemeinen
Erfindungsgedankens in vielfacher Weise variiert werden.
1. Anordnung beim kontinuierlichen Stranggießen zum Umrühren der nicht erstarrten
Bereiche des Gießstranges mit mindestens einem elektromagnetischen Umrührer, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Umrührer (1) und dem Gießstrang (2) in Fortpflanzungsrichtung
des vom Umrührer erzeugten Wanderfeldes gerichtete, vorzugsweise zueinander parallel
verlaufende Rohre (3, 3', 3") mit Spritzdüsen (4) oder Spritzöffnungen (6) für Kühlwasser
angeordnet sind, die den Gießstrang (2) bespritzen, und daß die Kühlrohre mindestens
einen solchen sich außerhalb (5) des magnetischen Feldes des Umrührers (1) schließenden
elektrischen Kreis (3',3") bilden, daß der mit diesem Kreis verkettete resultierende
magnetische Fluß des Umrührers (1) minimal ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzdüsen/-öffnungen
in Versenkungen in den Rohre angebracht sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß über, unter oder
zwischen und eventuell neben mindestens zwei im wesentlichen parallelen Rohren (3)
ein Strahlungsschutz (7, 11) aus elektrisch nichtleitendem Material angebracht ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlungsschutz einerseits
parallel (7) zu der benachbaren Strangoberfläche verläuft und andererseits,abgewinkelt
im Verhältnis zu der vorgenannten Fläche,Ecken oder Kanten des Umrührers überdeckt
(abschirmt).
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohre (3) auch mit Spritzdüsen/-öffnungen versehen sind, die auf den Umrührer
gerichtet sind.