[0001] Die Erfindung betrifft eine Ofenanordnung zum Schmelzen und Warmhalten von Metall
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine solche Ofenanordnung ist bekannt aus
der DE-
AS 2 007 081.
[0002] Bei Ofenanordnungen der genannten Art besteht der Wunsch, das in der Ofenkammer befindliche
Metall - normalerweise Aluminium oder eine Aluminiumlegierung - über lange Zeitintervalle,
beispielsweise über mehrere Stunden oder Tage, im geschmolzenen Zustand zu halten,
wobei während dieser Zeitintervalle kein weiteres Erschmelzen oder keine weitere Zufuhr
von Metall stattfindet.
[0003] Es erweist sich jedoch als sehr unwirtschaftlich, zum Warmhalten der Schmelze einen
Induktor zu verwenden, da dessen Primärwicklung wegen der hohen Umgebungstemperatur
einer sehr intensiven Kühlung bedarf, die in der Regel mit Hilfe eines durch die Kühlkanäle
getriebenen Kühlmittels arbeitet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ofenanordnung der eingangs genannten
Art mit geringem Kostenaufwand derart weiterzuentwickeln, daß der Induktor in einfacher
Weise ein- und ausgebaut werden kann und die Kontraktionsstrecke im Induktor klein
ist. Ferner soll es möglich sein, unter Beibehaltung des zum Schmelzen sehr vorteilhaften
Induktors zum Warmhalten der Schmelze mit einer geringen Leistung auszukommen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Ofenanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 vorgeschlagen, die erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1
genannten Merkmale hat.
[0006] Vorteilhafte.Ausgestaltungen der Ofenanordnung nach der Erfindung sind in den weiteren
Ansprüchen genannt.
[0007] Herkömmliche Ofeninduktoren haben eine Hülle aus metallischem Material, wobei der
Anschluß des Induktors an ein Ofengefäß dadurch erfolgt, daß die genannte Hülle am
Ofengefäß festgeflanscht wird. Der bei der vorliegenden Erfindung gemäß einer Weiterentwicklung
der Erfindung verwendete Induktor hat jedoch keine solche Hülle, wodurch anderenfalls
auftretende Wirbelstromverluste vermieden werden.
[0008] Gemäß der Erfindung wird der genannte keramische Körper als selbsttragender Baustein
aus einem Material hergestellt, das verhältnismäßig hohen Druckspannungen standhält,
wobei der Induktor in der Weise an das Ofengefäß angeschlossen wird, daß der genannte
Stein.zwischen zwei Ofengefäßen festgeklemmt wird. Diese Konstruktion gemäß der Erfindung
erlaubt eine schnelle Montage und Demontage des Induktors. Dies ist sehr vorteilhaft,
da Induktoren für Rinnenöfen in relativ kurzen Zeitabständen, z.B. jährlich, ausgetauscht
werden müssen.
[0009] Unter "Kontraktionsstrecke" wird bei einem.Induktor allgemein eine im Induktor vorhandene
Kanalstrecke verstanden, längs welcher beim Abschalten der Ofenheizung sich ein Körper
aus erstarrtem Metall bildet. Bei der weiteren Abkühlung reißt dieser Körper leicht,
da seine Kontraktion in gewissem Maße von dem Kanal verhindert wird. Diese Rißbildung
hat oft zur Folge, daß der elektrische Sekundärkreis des Induktors unterbrochen wird.
Der bei der Erfindung verwendete Induktor hat den Vorteil, daß seine Kontraktionsstrecke
kürzer als bei bekannten Induktoren ist, was sich daraus ergibt, daß die Kanäle des
Induktors zu zwei Ofenkammern hin offen sind. Dadurch verkleinert sich die Länge der
Kontraktionsstrecke gegenüber einem konventionellen Induktor auf ca. ein Drittel.
[0010] Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die genannte erste
und/oder zweite Kammer auch eine über der Schmelze angeordnete Wärmequelle,die auch
bei ausgeschaltetem Induktor aktivierbar ist und deren maximale Leistung zwar kleiner
als die maximale Leistung des Induktors ist, jedoch ausreicht, um die Metallschmelze
mindestens 24 Stunden lang im flüssigen Zustand zu halten. Hierdurch kann man mit
einer verhältnismäßig kleinen Warmhalteleistung der zusätzlichen Wärmequelle ein Erstarren
der in den Kanälen des Induktors befindlichen Metallschmelze verhindern.
[0011] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt die Anzahl der zwischen den
beiden Ofenkammern angeordneten Kanäle mindestens 4, vorzugsweise mindestens 6, aufgeteilt.
in 2 bzw. 3 Paare, von denen jedes Paar (zusammen mit Pfaden in den Ofenkammern) eine
Primärspule (13', 13", 13"') umschließt, welche auf dem Schenkel eines Transformatoxkerns
sitzt. Jede Primärspule wird von einer Phase eines zwei-oder mehrphasigen elektrischen
Spannungssystems gespeist.
[0012] Durch diese Erweiterung der 0fenanordnung nach der Erfindung zu einer zwei- oder
mehrphasig gespeisten Ofenanordnung wird eine wesentlich größere Ofenkapazität und
ein hoher Wirkungsgrad erzielt.Die erzielbare Wirkungsgraderhöhung kann 10 oder mehr
Prozent betragen. Auch kann bei herabgesetztem Betrieb eine Phase abgeschaltet werden
und ein Warmhalteeffekt erzielt werden. Hierbei findet allerdings eine unsymmetrische
Belastung des elektrischen Netzes statt, was jedoch durch Kompensationsanordnungen
vermieden werden kann.
[0013] Die zwischen den beiden Ofengefäßen vorgesehenen Induktoren können nach einem Modulsystem
aus einem oder mehreren zusammengesetzten gleichen Induktoreinheiten bestehen, so
daß man durch Kombination mehrerer solcher untereinander gleicher Induktoreinheiten
Ofenanordnungen mit unterschiedlicher Schmelzkapazität aufbauen kann..Die einzelnen
Induktoren können dabei nebeneinander und/oder hintereinander zwischen den beiden
Ofengefäßen angeordnet sein.
[0014] Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher
erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ofenanordnung gemäß der Erfindung in Draufsicht,
Fig. 2 die Ofenanordnung nach Fig. 1.in einer Ansicht in Richtung der Pfeile II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 im vergrößerten Maßstab einen Horizontalschnitt längs der Linie III-III in
Fig. 2,
Fig. 4 einen partiellen Vertikalschnitt längs der Linie IV-IV in den Figuren 1 bis
3,
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform einer Ofenanordnung nach der Erfindung teils im
Vertikalschnitt und teils in Seitenansicht,
Fig. 6 eine dritte nicht ganz vollständig dargestellte Ausführungsform einer Ofenanordnung
nach der Erfindung in entsprechender Darstellung wie Fig. 1 für dreiphasige Speisung,
Fig. 7 die bei der Ausführungsform nach Fig. 6 verwendeten Primärspulen mit einem
Teil des Eisenkerns,
Fig. 8 den Zusammenbau der drei Induktoreinheiten bei der Anordnung nach Fig. 6,
Fig. 9 den Gegenstand gem. Fig. 8 in Seitenansicht, jedoch mit herausgenommenen Primärspulen
und Eisenkern,
Fig. 10 verschiedene Ausführungsformen von Ofenanordnungen gem. der Erfindung unter
Verwendung von Induktor- einheiten nach einem Modulsystem.
[0015] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine Ofenanordnung, die zwei Ofengefäße 1 und 1'enthält,
die untereinander gleich sind mit der Ausnahme, daß das Ofengefäß 1 eine Abfüllöffnung
2 für geschmolzenes Metall hat, während an der entsprechenden Stelle des Ofengefäßes
1'eine entsprechende Öffnung geschlossen ist oder nicht vorhanden ist. Jedes Ofengefäß
1 und l'hat ein Gefäß 3 bzw. 3'aus Stahlblech, das mit.einem Futter 4 bzw. 4'aus keramischem
Material ausgekleidet ist und eine Ofenkammer 5 bzw. 5'enthält. Ein Ofeninduktor 6
ist zwischen den beiden Ofengefäßen 1 und 1'angeordnet. Der Ofeninduktor 6 enthält
einen Induktorblock 7, der als ein einziger aus keramischem Material bestehender Stein
aufgebaut ist. Der Induktorblock 7 ist im wesentlichen als ein parallelepipedischer
Block mit drei durchgehenden Kanälen (Löchern) 8, 9 und 15 ausgebildet. Zwei dieser
Kanäle, 8 und 9, sind horizontale, im wesentlichen gerade und zueinander parallel
verlaufende Induktorkanäle. Jeder Induktorkanal 8 bzw. 9 bildet eine hydraulische
Verbindung zwischen den beiden Ofenkammern 5 und 5', was über zwei sich vorzugsweise
erweiternde Öffnungen 10 und 10'in den beiden Ofengefäßen 1 und 1'geschieht. Der durchgehende
Kanal 15 hat einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt, wobei die Zylinderachse
15'vertikal verläuft. Der Kanal 15 ist zwischen den beiden horizontalen Induktorkanälen
8 und 9 angeordnet, und in seiner Längsrichtung erstreckt sich ein Schenkel 11 des
Transformatorkerns 12 sowie die auf dem Schenkel 11 sitzende Primärwicklung 13. Der
Induktorblock 7 ist mit einer Schicht 14 aus wärmeisolierendem Material, z.B. keramischem
Filz, versehen, wodurch der Wärmefluß vom Induktor an die umgebende.Luft reduziert
wird. Der Induktorblock 7 ruht auf je einem an der Außenseite jedes Ofengefäßes angeordneten
Profilträger 16 und ist mit Hilfe eines Paars oberer Zugstangen 17 und eines Paars
unterer Zugstangen 18 in seiner korrekten Lage fixiert. Die Zugstangen 17 und 18 sind
an den Enden in an den Ofengefäßen 5 und 5'befestigten Trageösen 19 eingeführt und
mit Muttern 20 versehen. Die Muttern 20 sind fest angezogen, wobei die Kontaktflächen
21 des Induktorblockes 7 mit so großer Kraft gegen entsprechende Flächen der Ofengefäße
5 und 5'gepreßt werden, daß eine druckdichte Verbindung zwischen den Öffnungen 10
bzw. 10'und den Induktorkanälen 8 und 9 entsteht.Dank der vorstehend beschriebenen
Anordnung und Fixierung des Ofeninduktors 6 können Montage und Demontage des Ofeninduktors
in sehr arbeits- und zeitsparender Weise erfolgen. Bei der Demontage beispielsweise
brauchen nur vier der Muttern 20 etwas gelöst zu werden, worauf der Induktor 6 gerade
nach oben herausgehoben und mittels einer horizontalen Bewegung fortgeführt werden
kann.
[0016] Jedes Ofengefäß 1, .1' ist mit einem Deckel 22 bzw. 22'versehen, der aus einem metallischen
Blechkasten besteht, der ein Futter aus wärmebeständigem und wärmeisolierendem Material
enthält. Jeder Deckel ist mit einer Wärmequelle in Form eines elektrischen Heizwiderstandes
23 bzw. 23'versehen, der über einen nicht gezeigten elektrischen Schalter an eine
nicht gezeigte Wechselstromquelle angeschlossen ist, so daß er unabhängig von der
Stromspeisung des Induktors ein- oder ausgeschaltet werden-kann.
[0017] Jeder der beiden Heizwiderstände 23 und 23'hat eine Höchstleistung, die kleiner als
15 %, vorzugsweise kleiner als 5 %, der Höchstleistung des Induktors 6 ist. Die gemeinsame
Leistung dieser beiden Heizwiderstände 23, 23'reicht aus, um bei abgeschaltetem Induktor
die Schmelze mehrere Stunden, vorzugsweise mehrere Tage, in flüssigem Zustand zu halten.
[0018] Die Höchstleistung des Induktors 6 ist so bemessen, daß der Induktor allein imstande
ist, die für das Schmelzen erforderliche Energie zu liefern. Diese kann jedoch weiter
dadurch erhöht werden, daß wenigstens eins der Heizelemente 23, 23'gleichzeitig mit
dem Induktor eingeschaltet wird.
[0019] Bei normalem Betrieb liegt der Spiegel der Metallschmelze so hoch, daß die Metallschmelze,
die sich in den beiden Ofenkammern 5, 5', in den beiden Öffnungen 10, 10' und in den
beiden Induktorkanälen 8 und 9 befindet, einen den Transformatorschenkel 11 umschließenden
elektrischen Sekundärkreis (Sekundärwicklung mit einer Windung) bildet.
[0020] Das Chargieren geschieht in der Weise, daß das zu schmelzende Material, z.B. Aluminium,
Magnesium oder Legierungen, welche diese Metalle oder einige derselben enthalten,
der Offenkammer 5' zugeführt wird, wenn der Deckel 22' in der in Figur.2 gestrichelt
dargestellten Stellung steht. Wenn die Schmelze bis zum Abfüllocb 2 reicht, fließt
bei weiterem Chargieren geschmolzenes Metall aus der Abfüllöffnung heraus. Die in
den Figuren 1 bis 4 gezeigte Ofenanordnung wird zweckmäßigerweise zusammen mit einem
besonderen, nicht dargestellten an sich bekannten Warmhalteofen verwendet, dessen
Ofenkammervolumenmindestens doppelt so groß, vorzugsweise mindestens fünfmal so groß
wie das Volumen der Ofenkammer 5 ist. Die Abfüllöffnung 2 ist dabei zweckmäßig mit
einer Gießschnauze versehen, mit deren Hilfe herausströmende Metallschmelze dem genannten,
besonderen Warmhalteofen zugeführt wird.
[0021] In den Fällen, in denen ein besonderer Warmhalteofen bereits vorhanden ist, ist es
vorteilhaft, genau wie bei der vorstehend beschriebenen Ofenanordnung zwei praktisch
gleiche Ofengefäße zu verwenden, da dies rein fertigungsmäßig günstig ist. In anderen
Fällen ist es vorteilhaft, stattdessen die in Figur 5 gezeigte Ofenanordnung zu verwenden,
die sich von der in den Figuren 1 bis 4 gezeigten nur dadurch unterscheidet, daß das
Ofengefäß 1 durch ein hinsichtlich Größe und Konstruktion anderes Ofengefäß 25 ersetzt
ist. Dieses hat einen wärmeisolierenden Deckel 26, an dessen Unterseite ein Wärmeelement
in Form eines elektrischen Heizwiderstandes 27 angeordnet ist. Das Ofengefäß 25 hat
eine Ofenkammer 28, die oben von dem Deckel 26 begrenzt wird. Die Ofenkammer 28 ist
mittels einer vertikalen Trennwand 30 in zwei nebeneinander angeordnete, miteinander
in Verbindung stehende Teilkammern 29 und 30 unterteilt. Die einzige Möglichkeit für
in der Teilkammer 29 befindliche Schmeize,in die Teilkammer 30 zu gelangen, besteht
in der Passierung eines Überlaufrandes 32 an der Trennwand 30. Aluminium wird in fester
Form in die Ofenkammer 5'chargiert. Die Figur zeigt einen Zeitpunkt, in dem die ganze
chargierte Aluminiummenge gescho3.zen ist und die Ofenkammern 5 und 28 nur geschmolzenes
Metall enthalten, was bedeutet, daß der Schmelzenspiegel 34 in der Teilkammer 29 auf
gleicher Höhe liegt wie der Schmelzenspiegel 35 in der Ofenkammer 5'.Wird das Chargieren
fortgesetzt, so fließt geschmolzenes Aluminium über den überlaufrand 32 in die Teilkammer
30, wodurch der Schmelzenspiegel 33 in dieser Kammer steigt. Die Kammer 30 hat eine
am Boden befindliche Abfüllöffnung 36. Die Teilkammer 30 faßt maximal mindestens doppelt
soviel, vorzugsweise mindestens dreimal soviel, geschmolzenes Metall wie die Teilkammer
29. Die Teilkammer 29 kommuniziert mit den Induktorkanälen des Induktors 6 über eine
Öffnung 31 in der Wand des Ofengefäßes 25. Der vertikale Abstand zwischen dem Überlaufrand
32 und dem Deckel 26 ist vorzugsweise kleiner als 40 % der durchschnittlichen Höhe
der Ofenkammer 28.
[0022] Der Induktor 6 wird durch einen Lüfter luftgekühlt, der von einem Lüftermotor 37
angetrieben wird.
[0023] Die anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung sind nur zwei
Beispiele von vielen anderen möglichen Ausführungsformen der Erfindung.
[0024] So können beispielsweise die elektrischen Heizelemente 23, 23'und 27 durch Wärmequellen
anderer Art, wie z.B. Gasbrenner, ersetzt werden.
[0025] Figur 6 zeigt eine Ofenanordnung gemäß der Erfindung für dreiphasige Speisung. Pro
Phase ist dabei ein Induktor 6 vorhanden. Die beiden Ofengefäße
1,
1'bzw. die Ofenkammern 5, 5'sind wieder untereinander gleich und im Prinzip genau so
aufgebaut, wie bei dem anhand der Figuren 1 bis 4 beschriebenen Ausführungsbeispiel,
jedoch mit dem Unterschied, daß zwischen den beiden 0fengefäßen 1, 1' drei Induktoreinheiten
angeordnet sind. Entsprechend läßt sich eine Ofenanordnung gemäß der Erfindung auch
für eine zweiphasige Speisung verwirklichen, wobei dann zwei Induktoren 6 zwischen
den beiden Ofengefäßen angeordnet sind.
[0026] Gemäß Figur 6 sind bei der dreiphasigen Ausführungsform drei Induktoren 6 vorhanden,
von denen jeder mit zwei zwischen den Kammern 5, 5'verlaufenden Kanälen 38, 39 bzw.
40, 41 bzw. 42, 43 versehen sind, die den Kanälen 8 und 9 im eingangs beschriebenen
Ausführungsbeispiel entsprechen. (Siehe auch Figur 9). Jedes Paar der genannten Kanäle
dient zur Bildung der aus Schmelze bestehenden Sekundärwicklung für je einen der Induktoren
6, deren Primärwicklungen mit 13; 13" und 13"' bezeichnet sind.
[0027] Die Spulen 13; 13", 13"' sind auf einem Eisenkern 12 (Figur 7) angeordnet und jeweils
gemäß Figur 3 plaziert.
[0028] Die drei (oder zwei) Induktorblöcke 6 sind untereinander identisch und werden durch
Zugbolzen 44 zusammengezogen. Hierzu dienen in der Regel vier Zugbolzen 44. Zwischen
den Induktorblöcken ist dabei eine Schicht 46 aus keramischem Filz eingefügt. Die
Induktorkanäle zwischen den beiden Kammern 5, 5'sind auch in Figur 9 (38-44) gezeigt.
Die drei zusammengefügten Blöcke 6 werden zusammen mit dem Transformatorkern 12 und
den Spulen 13 auf einem Stativ plaziert.
[0029] Die beiden Ofengefäße (der Chargierungsteil.und der Ablaufteil) 1' bzw. 1 werden
jeweils auf einer Seite der Induktorblöcke plaziert und mit den Zugstangen 17, 18
zusammengezogen. Die Kontaktflächen 21 zur Anlage an den Ofengefäßen 1, 1' sind auch
in Figur 8 gezeigt.
[0030] Man kann auch zwei oder mehrere Induktorblöcke pro Phase verwenden.
[0031] Figur 10 zeigt die Möglichkeit, Schmelzöfen für beispielsweise Aluminium mit Induktorblöcken
im Modulsystem zu bauen und dadurch Schmelzöfen mit unterschiedlicher Schmelzkapazität,
aber unter Verwendung einer einzigen Größe von Induktorblöcken 45 zu erhalten. Diese
Blöcke 45 können nebeneinander und/oder hintereinander zwischen den beiden Gefäßen
1, 1' angeordnet werden. Figur 10 zeigt verschiedene Leistungsalternativen für 130,
260, 390, 520 und 780 kW.
[0032] Die vorstehend beschriebenen Ofenanordnungen können im Rahmen des offenbarten, allgemeinen
Erfindungsgedankens in.vielfacher Weise variiert werden.
[0033] Die in den Figuren 6 bis 9 gezeigte Ofenanordnung kann hinsichtlich der nicht dargestellten
Einzelheiten ebenso ausgebildet sein, wie die Ofenanordnung nach den Figuren 1 bis
4 oder die Ofenanordnung nach Figur 5.
[0034] Im übrigen können bei allen gezeigten Ausführungsformen die Kammern 5 und 5' gleich
groß oder unterschiedlich groß ausgeführt sein, wobei die erste Kammer 5 größer sein
kann als die zweite Kammer 5' oder umgekehrt. Beispielsweise kann das Größenverhältnis
2:1 betragen.
1. Ofenanordnung zum Schmelzen und Warmhalten von Metall mit einem ersten Gefäß (1)
mit einer für Schmelze vorgesehenen ersten Kammer (5), mit mindestens einer an die
erste Kammer (5) angeschlossenen Induktoreinheit (6), die einen Block (7) aus keramischem
Material, einen aus mindestens zwei Schenkeln und mindestens zwei Jochen bestehenden
Trafokern (12) und eine auf dem Trafokern sitzende Primärwicklung (13) enthält, mit
einem durchgehenden Kanal (15) in dem Block (7), durch Welchen Kanal ein Schenkel
(11) des Trafokerns (12) verläuft, und mit Kanälen im Block (7), durch die sich eine
aus Schmelze bestehende Sekundärwicklung schließt, dadurch gekennzeichnet, daß ein
zweites Gefäß (1') mit einer zweiten Kammer (5') vorhanden ist, daß der Block (7)
mit zwei einander gegenüberliegenden Kontaktflächen (Begrenzungsflächen) (21) und
zwei nebeneinander, jeweils auf einer Seite des Kanals (15) verlaufende Kanäle (8,
9) für geschmolzenes Metall versehen ist, wobei beide Kanäle (8,9) zwischen den Kontaktflächen
(21) verlaufen und an diesen münden, und daß der Block (7) zwischen dem ersten Ofengefäß
(1) und dem zweiten Ofengefäß (1') angeordnet ist, wobei jede Kontaktfläche (21) an
je einem Ofengefäß anliegt.
2. Ofenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Kammer (5)
und/oder die zweite Kammer (5') zusätzlich eine Wärmequelle (23,23') enthält/enthalten,
die über der Schmelze angeordnet ist.
3. Ofenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Wärmequelle (23, 23') ein am Deckel (22, 22') angeordneter elektrischer
Heizwiderstand ist.
4. Ofenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Ofenkammern (5, 5') über die Induktorkanäle (8, 9) hydraulisch miteinander
verbunden sind.
5. Ofenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite
Ofenanordnung (1, 1'), in denen die erste bzw. die zweite Ofenkammer (5, 5') angeordnet
sind, je eine öffnung (10, 10')in einer Seitenwand.haben, daß die beiden Ofenkammern
(5, 5') an je einer Seite der Induktoreinheit (6) angeordnet sind und daß die erste
und die zweite Ofenkammer (5, 5') über die Ofenöffnungen (10, 10') und die Induktorkanäle
(8, 9) hydraulisch miteinander verbunden sind.
6. Ofenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Ofengefäß
(1) und das zweite Ofengefäß (1') gegen je eine Seite der Induktoreinheit (6) mit
Hilfe einer Anzahl von Gliedern angepreßt werden, die sich zwischen den beiden Ofengefäßen
erstrecken und Zugspannungen übertragen.
7. Ofenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie im wesentlichen symmetrisch ausgebildet ist in bezug auf .eine gedachte vertikale
Ebene (IV-IV), in welcher der Mittelpunkt der Induktoreinheit (6) liegt und welche.die
Induktorkanäle (8, 9) senkrecht zu ihrer Längsrichtung schneidet.
8. Ofenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eines der.Ofengefäße (1, 1') eine Abfüllöffnung (2) für geschmolzenes
Metall hat, die im oberen Bereich einer Wand angeordnet..ist und mit dem oberen Bereich
der Ofenkammer hydraulisch in Verbindung steht.
9. Ofenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Ofenkammer (5') durch eine vertikale Trennwand (30') in eine kleine
Teilkammer (29) und eine große Teilkammer (30) unterteilt ist, daß die kleine Teilkammer
(29) direkt an die Induktorkanäle (8, 9) angeschlossen ist, daß die große Teilkammer
(30) nahe dem Boden der Ofenkammer eine Abfüllöffnung (36) für geschmolzenes Metall
hat und daß die Trennwand (30') nahe dem Deckel (26) der zweiten Ofenkammer einen
Überlaufrand (32) hat, über den geschmolzenes Metall aus der kleinen Teilkammer (29)
in die große Teilkammer (30) fließen kann, und daß der Zufluß von geschmolzenem Metall
aus den Induktorkanälen in die große Teilkammer (30) nur durch die kleine Teilkammer
(29) und den überlaufrand (32) erfolgen kann.
10. Ofenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl von Kanälen zwischen den beiden Ofenkammern (5, 5') mindestens vier,
vorzugsweise mindestens sechs beträgt, daß je ein Paar (38, 39; 40, 41; 42, 43;) dieser
Kanäle zu beiden Seiten eines Schenkels eines magnetischen Kerns angeordnet ist, der
eine Primärwicklung (13',13", 13"')trägt, wobei diese Primärwicklungen vorzugsweise
mit unterschiedlichen elektrischen Phasen eines mehrphasigen elektrischen Spannungssystems,
vorzugsweise eines zweiphasigen oder dreiphasigen Spannungssystems, gespeist werden..
11. Ofenanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die mehreren Induktoreinheiten
(6) mittels einer Anzahlvon Zugbolzen (44) miteinander verbunden sind.
12. Ofenanordnung nach einem der vorhergehenden.Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen den Ofengefäßen (1, 1') angeordneten Induktoreinheiten eine Standardausführung
haben, mit der ein Modulsystem zum Aufbau von.Ofenanordnungen mit unterschiedlicher
Schmelzkapazität geschaffen wird.
13. Ofenanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere
Induktoreinheiten (45) in Standardausführung nebeneinander und/oder hintereinander
zwischen dem ersten und zweiten Gefäß (1, 1') angeordnet sind.
14. Ofenanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmequelle (23, 23') auch einschaltbar ist, wenn der.Induktor (6) abgeschaltet ist,
und daß die maximale Leistung der Wärmequelle (23, 23') kleiner ist als die maximale
Leistung der Induktoreinheit (6), jedoch ausreichend groß ist, um das geschmolzene
Metall für mindestens 24 Stunden im geschmolzenen Zustand zu halten.
15. Ofenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen der einen Ofenkammer (5',5) mindestens doppelt so groß ist wie das
Volumen der anderen Ofenkammer (5',5).