[0001] Die Erfindung betrifft einen zylindrischen Behälter für pastöses Füllgut mit einer
Austrittsdüse, einem auf das Füllgut zum Entleeren des Behälters einwirkenden, nach
außen freiliegenden und von Hand mittels eines Antriebsgliedes zu betätigenden Hohlkolben
und einer zum Verschließen der Austrittsdüse vorgesehenen Kappe.
[0002] Ein Strangpreßbehälter mit Hohlkolben, der mit Hilfe eines mechanischen Antriebsmittels,
z.B. des Stempels oder Ausdrücktellers einer Auspreßpistole, betätigt wird, ist bereits
bekannt (DE-OS 30 05 855). Der Stempel oder Ausdrückteller legt sich an den Kolben
an und ermöglicht ein Verschieben des Kolbens im Behälter, so daß das Füllgut durch
die Austrittsöffnung aus dem Behälter herausgedrückt wird. Zum Betätigen des Kolbens
ist also eine besondere Vorrichtung, nämlich ein von Hand zu bedienender Stempel oder
eine Auspreßpistole zusätzlich zum Füllgutbehälter erforderlich.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Behälter zu schaffen, dessen Kolben ohne
eine derartige zusätzliche Vorrichtung betätigt werden kann. Diese Aufgabe wird gelnäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß die Verschlußkappe für die Austrittsdüse derart
ausgebildet ist, daß sie sich auf den Hohlkolben aufsetzen läßt und dann als Antriebsglied
zum Verschieben des Kolbens dient.
[0004] Die Verwendung der Verschlußkappe als Antriebsglied für den Kolben des Behälters
hat den Vorteil, daß zusätzliche Teile eingespart und die Herstellungskosten gesenkt
werden. Die einzelnen Teile des Behälters sind einfach gestaltet und bestehen aus
Kunststoff, so daß sie im Spritzgußverfahren hergestellt werden können, was eine wirtschaftliche
Massenfertigung ermöglicht.
[0005] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, die Verschlußkappe
glockenförmig auszubilden und mit einer Standfläche zu versehen. Dies hat den Vorteil,
daß der Behälter auch in seinem Gebrauchszustand abgestellt werden kann, ohne daß
zuvor die Verschlußkappe wieder vom Kolben abgezogen werden muß. Erst wenn der Behälter
längere Zeit nicht benutzt werden soll, wird die Verschlußkappe vom Kolben abgenommen
und über die Austrittsdüse des Behälters geschoben, damit ein Austrocknen des Füllgutes
vermieden wird.
[0006] Weitere Fortbildungen und Ausgestaltungen sowie weitere Vorteile der Erfindung können
aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Zeichnungsbeschreibung
entnommen werden.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt, und
zwar zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht des gefüllten Behälters mit auf die Austrittsdüse aufgesetzter
Verschlußkappe, teilweise im Schnitt,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den entleerten Behälter mit auf dem Hohlkolben aufgeklemmter
Verschlußkappe,
Fig. 3 den Behälter beim Betätigen mit der Hand und
Fig. 4 einen Längsschnitt ähnlich Fig. 2 durch eine weitere Ausführungsform.
[0008] Der Behälter besteht aus dem zylindrischen Behältermantel 1 mit dem verschiebbaren
Hohlkolben 2 und der trichterförmigen, mit einer Öffnung 3a versehenen Austrittsdüse
3, auf die die Verschlußkappe 4 aufgesetzt ist. Die Oberseite 5 des Kolbens 2 ist
der trichterförmigen Austrittsdüse 3 angepaßt, so daß eine fast vollständige Entleerung
des Behälters erreicht wird. Im Innern des Kolbens 2 sind radial angeordnete Verstärkungsrippen
6 vorgesehen, deren größte Höhe etwa 10 % des größten Außendurchmessers des Kolbens
betragen kann, so daß beim Abkühlen des aus Kunststoff gespritzten Kolbens 2 nur geringe
Schrumpfungen in radialer Richtung auftreten. Durch geeignete Wahl eines festeren
Werkstoffes kann aber auch auf die Ausbildung von Verstärkungsrippen 6 verzichtet
werden, wie dies bei der Ausführungsform nach Fig. 4 der Fall ist.
[0009] Die Verschlußkappe 4 besitzt einen nach innen ragenden und eine kegelförmig sich
nach außen erweiternde axiale Ausnehmung aufweisenden Fortsatz 7 zum Zentrieren der
Austrittsdüse 3 während des Aufsteckvorganges. Die Verschlußkappe trägt weiterhin
einen innerhalb des Fortsatzes 7 und dazu konzentrisch angeordneten, hohlzylindrischen
Zapfen 7a, der im aufgesetzten Zustand die Öffnung 3a der Austrittsdüse 3 dichtend
verschließt. Ferner ist die Verschlußkappe an ihrem Rand mit einem Führungsring 8
versehen, mit dem die Kappe 4 auf eine Schulter 9 der Austrittsdüse 3 aufgeklemmt
wird. Der Führungsring 8 ragt über den unteren Rand der Kappe 4 hinaus. Kappe 4 und
Führungsring 8 bilden eine Ringnut 10. Im Kolben 5 befindet sich ebenfalls ein Führungsring
11, der etwas über den unteren Rand des Kolbens 2 hinausragt und eine Abschrägung
12 besitzt. Am Umfang des Kolbens 2 sind zwei voneinander wegragende Dichtungslippen
13 und 14 angebracht, die an der Behälterwandung dichtend anliegen, so daß kein Füllgut
an der Unterseite des Kolbens 2 austreten kann. Führungsring 11 und Kolben 2 bilden
eine Ringnut 15, in der Verstärkungsrippen 16 und 17 angeordnet sind.
[0010] Soll der Behälter zur Ausgabe von Füllgut benutzt werden, dann wird nach Fig. 2 die
Verschlußkappe 4 von der Austrittsdüse 3 abgezogen und auf den Kolben 2 aufgeschoben.
Mit Hilfe der Kappe 4 kann jetzt der Kolben 2 mit den Fingern in den Behälter hineingedrückt
werden, so daß Füllgut 18 aus der Austrittsöffnung herausgepreßt wird, wie dies aus
Fig. 3 hervorgeht. Beim Aufstecken der Kappe 4 auf den Kolben 2 gleitet der Führungsring
8 auf dem Führungsring 11 entlang, bis die Ränder von Kappe 4 und Kolben 2 aufeinanderstoßen.
Die Abschrägung 12 am Führungsring 11 erleichtert dabei das Aufsetzen des Führungsringes
8. Die Kappe 4 besitzt eine Standfläche 19, so daß der Behälter nach Gebrauch auf
einen Tisch oder dergl. für kurze Zeit abgestellt werden kann. Wird der Behälter dagegen
längere Zeit nicht benutzt, dann wird die Kappe 4 vom Kolben wieder abgezogen und
auf die Austrittsdüse 3 gesteckt, so daß diese durch den hohlzylindrischen Zapfen
7a verschlossen ist und das im Behälter befindliche Füllgut 18 nicht austrocknen kann.
Der untere Rand des Behältermantels 1 ist mit einer Abschrägung 20 versehen, um das
Einschieben des Kolbens 2 in den Behälter zu erleichtern.
[0011] Die Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So können beispielsweise in der Ringnut 15 des Kolbens 2 Anschläge für
den Führungsring 8 der Kappe 4 vorgesehen sein. In diesem Fall brauchen sich die Ränder
des Kolbens 2 und der Kappe 3 nach dem Aufsetzen nicht zu berühren. Weiterhin kann
der Außendurchmesser der Kappe 4 so,gewählt werden, daß er gleich dem Innendurchmesser
des Behälters ist, wodurch die Kappe 4 auch zur Führung des Kolbens 2 im Behältermantel
1 beiträgt und diese verbessert. Statt die beiden Durchmesser gleich zu machen, können
auch Abstandsringe auf dem Umfang der Kappe 4 vorgesehen sein, die den Behältermantel
1 berühren und so eine gute Führung gewährleisten.
Bezugszeichenliste:
[0012]
1 Behältermantel
2 Hohlkolben
3 Austrittsdüse
3a Öffnung
4 Verschlußkappe
5 Kolbenoberseite
6 Verstärkungsrippen
7 Fortsatz
7a hohlzylindrischer Zapfen
8 Führungsring der Verschlußkappe
9 Schulter
10 Ringnut der Verschlußkappe
11 Führungsring des Hohlkolbens
12 Abschrägung
13 und 14 Dichtungslippen
15 Ringnut des Hohlkolbens
16 und 17 Verstärkungsrippen
18 Füllgut
19 Standfläche
20 Abschrägung
1. Zylindrischer Behälter für pastöses Füllgut mit einer Austrittsdüse, einem auf
das Füllgut zum Entleeren des Behälters einwirkenden, nach außen freiliegenden und
von Hand mittels eines Antriebsgliedes zu betätigenden Hohlkolben und einer zum Verschließen
der Austrittsdüse vorgesehenen Kappe, dadurch gekennzeichnet , daß die Verschlußkappe
(4) derart ausgebildet ist, daß sie sich auf den Hohlkolben (2) aufsetzen läßt und
dann als Antriebsglied zum Verschieben des Kolbens (2) dient.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Verschlußkappe (4) glockenförmig
ausgebildet ist und eine Standfläche (19) zum Abstellen des Behälters aufweist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet , daß in der Verschlußkappe
(4) und in dem Hohlkolben (2) miteinander zusammenwirkende Führungsringe (8, 11) derart
angeordnet sind, daß beim Aufschieben der Verschlußkappe (4) auf den Hohlkolben (2)
die Ränder von Kappe und Kolben miteinander fluchten.
4. Behälter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Führungsring (8
bzw. 11) über den Rand der Verschlußkappe (4) bzw. den Rand des Hohlkolbens (2) hinausragt.
5. Behälter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Rand des Führungsringes
(8) der Verschlußkappe (4) und/ oder der Rand des Führungsringes (11) des Hohlkolbens
(2) abgeschrägt (Abschrägung 12) sind.
6. Behälter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß in der durch den Verschlußkappenrand
oder den Kolbenrand und dem zugehörigen Führungsring (8 bzw. 11) gebildeten Ringnut
(10 bzw. 15) Verstärkungsrippen (16, 17) vorgesehen sind.
7. Behälter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Austrittsdüse
(3) trichterförmig ausgebildet ist und eine Schulter (9) zum Aufklemmen des Führungsringes
(8) der Verschlußkappe (4) aufweist.
8. Behälter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die glockenförmige
Verschlußkappe (4) einen nach innen ragenden und eine Ausnehmung aufweisenden Fortsatz
(7) mit einem innerhalb desselben und konzentrisch dazu angeordneten, hohlzylindrischen
Zapfen (7a) trägt, der im aufgesetzten Zustand die Öffnung (3a) der Austrittsdüse
(3) dichtend verschließt.
9. Behälter nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Oberseite (5)
des Hohlkolbens (2) in ihrer Form der trichterförmigen Austrittsdüse (3) angepaßt
ist.
10. Behälter nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Hohlkolben (2)
mit umlaufenden, voneinander wegragenden Dichtungslippen (13, 14) versehen ist, die
dichtend mit der Behälterwandung zusammenarbeiten.
11. Behälter nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß der Kolbendurchmesser
größer ist als der Kolbenhub.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß in den
Hohlkolben (2) radial nach außen vorstehende Verstärkungsrippen (6) eingeformt sind,
deren größte Höhe etwa 10 % des größten Außendurchmessers des Kolbens (2) beträgt.