[0001] Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Einziehen des äußeren Fadenendes
von Knäueln jeweils in den mittels eines Wickelarms auf einem Wickeldorn gewickelten
Knäuel.
[0002] Eine Vorrichtung der genannten Art ist in derDE-PS 25 13 144 beschrieben. Von daher
ist es bekannt, jeweils nach dem Wikkeln eines Knäuels das Fadenende mittels des Wickelarms
und unter Zuhilfenahme eines Fadenführers über die Stirnfläche des aus dem Knäuel
herausragenden, rohrförmigen freien Endes des Wickeldorns zu legen und nach dem Abschneiden
des Fadenendes dieses durch Unterdruck in das Rohr einzusaugen, während sich das Knäuel
noch auf dem Wickeldorn befindet. Trotz zusätzlich vorgesehener Abstützmittel für
das Fadenende stirnseitig am Einsaugrohr kommt es häufig zu Fehlfunktionen infolge
von Verstopfungen durch Fäden und Fusseln. Da bei der bekannten Vorrichtung die Knäuel
im Anschluß an den Wickelvorgang zunächst vom Wickeldorn abgezogen werden und dann
an einer anderen Stelle eine Banderole nach Art eines Gürtels umgelegt und zusammengeklebt
wird, bleibt ein nicht ordnungsgemäß eingezogenes äußeres Fadenende außen lose und
muß von Hand entweder innen in das Knäuel hinein oder wenigstens in die Banderole
eingeführt werden.
[0003] Sofern man bisher bei Knäuelwickelautomaten ohne die sehr teure und störungsanfällige
Einsaugvorrichtung für das äussere Fadenende arbeitet, wird die bereits vorher geschlossene
Banderole überkopf auf den Knäuel geschoben, während dieser noch auf dem Wickeldorn
sitzt. Dabei wird das abgeschnittene äußere Fadenende von der Banderole erfaßt und
festgelegt. Es kann jedoch beim Transport und Hantieren der Knäuel verhältnismäßig
leicht aus der Banderole herausgezogen werden, was als Mangel empfunden wird.
[0004] Der Neuerung liegt daher-die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die sehr einfach und billig ist, jedoch andererseits das äußere Fadenende
sehr zuverlässig in das Innere der Knäuel zieht.
[0005] Vorstehende Aufgabe wird gemäß der Neuerung dadurch gelöst, daß das über den Knäuel
vorstehende freie Ende des Wickeldorns als Hakenkopf ausgebildet ist, in dessen Hakenmaul
das Fadenende einlegbar und dadurch beim Abziehen des Knäuels vom Wickeldorn in den
Knäuel einziehbar ist.
[0006] Um das Fadenende mit Sicherheit in das Hakenmaul einführen zu können, ist es erforderlich,
daß am Ende des Wickelvorgangs nicht nur die Lage der Längsachse des Wickeldorns mit
Hakenkopf, sondern auch dessen Drehwinkelstellung mit Bezug auf die Stellung des Wickelarms
gleichbleibend wiederholbar ist. Dies setzt bei Knäuelwickelautomaten mit einer Vielzahl
von Wickeldornen einen verhältnismäßig hohen Steuerungsaufwand voraus. Um zu einer
einfachen automatischen Einstellung des Hakenmauls jeweils in die zum Einlegen des
Fadenendes vorbestimmte Lage zu kommen, wird deshalb in weiterer Ausgestaltung der
Neuerung vorgeschlagen, daß der Hakenkopf um die Mittellängsachse des Wickeldorns
frei drehbar und durch ein exzentrisch zur Drehachse an ihm angeordnetes Gewicht im
Stillstand des Wickeldorns in einer von der Senkrechten abweichenden, vorbestimmten
Stellung in eine bestimmte Drehwinkelstellung bewegbar ist. Wenn bei dieser Konstruktion
bei oder nach Beendigung eines Wickelvorgangs der Wickeldorn in die vorbestimmte,
von der Senkrechten abweichenden Stellung bewegbar ist, kann in der bevorzugten praktischen
Ausführung das äußere Fadenende unmittelbar und allein mittels des Wickelarms in das
durch das Gewicht in die richtige Stellung gedrehte Hakenmaul eingelegt werden.
[0007] Das Hakenmaul soll zwar das Fadenende aufnehmen und beim Abziehen des Knäuels vom
Wickeldorn halten, so daß es in den Knäuel hineingezogen wird, andererseits muß jedoch
vorgesorgt werden, daß das Hakenmaul nicht das Abziehen des Knäuels vom Wickeldorn
behindert. Zu diesem Zweck ist in weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Neuerung
vorgesehen, daß das Hakenmaul aus einem sich radial von außen nach innen und sich
dabei axial in schräger Richtung vom freien Ende des Hakenkopfs zum Knäuel hin erstreckenden
Einführschlitz sowie aus einem sich daran anschließenden, sich axial vom Knäuel fort
erstreckenden Halteschlitz besteht.
[0008] Das Hakenmaul sollte beim Abziehen des Knäuels vom Wickeldorn zwar das äußere Fadenende
halten und führen, nicht jedoch stärkeren Zug auf das Fadenende ausüben, weil sonst
der Knäuel verformt wird. Damit der Faden leicht durch das Hakenmaul gleitet, sieht
eine weitere zweckmäßigeAusgestaltung der Neuerung vor, daß das axial äußere Ende
des Hakenmauls durch die Umfangsfläche eines in den Hakenkopf eingesetzten Stifts
oder Lagers gebildet ist.
[0009] Die Neuerung hat den wesentlichen Vorteil, daß der Hakenkopf noch nachträglich an
bereits im Einsatz befindlichen Knäuelwickelautomaten angebracht werden kann, und
zwar vorzugsweise an solchen, bei denen vorher geschlossene Banderolen überkopf auf
die fertig gewickelten Knäuel geschoben werden. Dies führt dann dazu, daß bei diesen
Wickelautomaten die bisher nur durch die Banderole festgelegten äußeren Fadenenden
nunmehr im Inneren der Knäuel festgelegt werden können. Selbst wenn einmal im Einzelfall
ein Fadenende nicht richtig vom Hakenmaul erfaßt und beim Abziehen des mit Banderole
nicht versehenen Knäuels vom WickeldornVin den Knäuel eingezogen werden sollte, entsteht
keine Störung, weil dann das Fadenende immer noch wenigstens von der Banderole erfaßt
und festgelegt wird.
[0010] Noch ein weiterer Vorteil der Neuerung besteht darin, daß für das Einziehen des äußeren
Fadenendes in das Knäuel kein besonderer Antrieb gebraucht wird. Demzufolge handelt
es sich bei dem vorgeschlagenen mechanischen Ergreifen des Fadenendes und dessen Einziehen
in den Knäuel während der Abzugsbewegung des Knäuels vom Wickeldorn um ein neues,
wegen seiner Einfachheit und Zuverlässigkeit sehr vorteilhaftes Fertigungsverfahren.
[0011] Die Neuerung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Vorrichtung gemäß der Neuerung in Seitenansicht beim Einlegen des Fadens
in das Hakenmaul;
Fig. 2 einen noch auf dem Wickeldorn sitzenden Knäuel, dessen äußeres Fadenende vom
Hakenmaul gehalten ist, vor dem Abziehen;
Fig. 3 eine Gegenüberstellung eines Knäuels mit nach innen gezogenem Fadenende und
eines Knäuels , bei dem das äußere Fadenende durch die Banderole festgelegt ist;
Fig. 4 einen herkömmlichen spreizbaren Wickeldorn, welcher gemäß der Neuerung zu ändern
ist;
Fig. 5 im Längsschnitt einen Hakenkopf, welcher auf das freie Ende des Wickeldorns
nach Fig. 4 aufschraubbar ist;
Fig. 6 ein gegenüber Fig. 5 abgewandeltes Ausführungsbeispiel eines Hakenkopfs;
Fig. 7 einen in den Hakenkopf nach Fig. 6 eingesetzten, als Gleitstück dienenden Stift
in drei Ansichten.
[0012] Fig. 1 zeigt als Detail eines Knäuelwickelautomaten einen an einem schwenkbaren Dornbalken
10 drehbar gelagerten Wickeldorn 12, auf den mittels eines rotierend antreibbaren
Wickelarms 14 ein Knäuel 16 gewickelt werden kann. Im Beispielsfall rotiert der Wickelarm
14 um eine horizontale Achse, während der Wickeldorn in der senkrechten Mittelebene
der Drehachse des Wickelarms 14 mittels des Dornbalkens 10 verschwenkbar ist. Gleichzeitig
führt der Wickeldorn 12 um seine Längsachse eine Drehbewegung aus.
[0013] Vorzugsweise ist der Wickeldorn 12 in dem Bereich, auf den der Knäuel 16 gewickelt
wird, gemäß Fig. 4 aus einzelnen Streben 18 zusammengesetzt, die gleichmäßig über
den Umfang verteilt und derart gelenkig gelagert sind, daß sie radial ausgespreizt
bzw. zusammengezogen werden können. Während des Wickelvorgangs nehmen die Streben
18 die ausgespreizte Stellung ein, und zum axialen Abziehen eines fertig gewickelten
Knäuels 16 vom Wickeldorn 12 werden die Streben 18 radial eingezogen. Derartige spreizbare
Wickeldorne sind bekannt (vgl. DE-PS 25 13 144) und in der Praxis üblich. Es braucht
daher nicht näher auf sie eingegangen zu werden.
[0014] Nachdem ein Knäuel 16 fertig gewickelt worden ist, fährt mit Bezug auf Fig. 1 in
ebenfalls bekannter Weise ein in Fig. 2 gezeigter Knäuelabnehmer 20 von oben her über
den Knäuel. Der Knäuelabnehmer 20 besteht in bekannter Ausführung aus mehreren greiferförmigen
beweglichen Armen, die in dieser Phase, wo sie über den Knäue-1 geführt werden, bereits
eine vorbereitete, geschlossene Banderole 22 tragen, die auf diese Weise außen auf
den Knäuel 16 aufgebracht wird. Danach wird der Knäuel 16 mittels des Knäuelabnehmers
20 in Pfeilrichtung nach oben von dem in Fig. 2 der Einfachheit halber nur mit seinem
oberen Ende gezeigten Wickeldorn 12 abgezogen.
[0015] Verwendet man einen herkömmlichen Wickeldorn gemäß Fig. 4, so kann das in Fig. 2
und 3 mit 24a, b bezeichnete äußere Fadenende des Knäuels 16 nur durch die Banderole
22 auf der Außenseite des Knäuels festgelegt werden, wie dies in Fig.3, wo von zwei
verschiedenen Knäueln jeweils eine Hälfte gezeigt ist, auf der rechten Seite dargestellt
ist.
[0016] Demgegenüber vorzuziehen ist jedoch die Unterbringung des äußeren Fadendendes im
Inneren des Knäuels, wie in Fig. 3, linke Seite bei 24a gezeigt. Um dies ohne teure
und störungsanfällige Sauganlage allein mit einfachen mechanischen Mitteln zu erreichen,
wird gemäß der Neuerung das in Fig. 4 gezeigte herkömmliche obere Kopfstück des Wickeldorns
gegen einen Hakenkopf 25 gemäß Fig. 5 oder 6 ausgetauscht.
[0017] Der Hakenkopf nach Fig. 5 besteht im wesentlichen aus einem stationären Unterteil
26 und einem relativ zu diesem um die Längsachse drehbaren Oberteil 28. Das Unterteil
28 wird mittels Schraubgewinde 30 mit dem Wickeldorn 12 fest verschraubt. Das Oberteil
28 ist unter Zuhilfenahme eines Kugellagers 32 drehbar am Unterteil gelagert. Für
die gemäß der Neuerung auszuführende Funktion des Hakenkopfs ist es unerheblich, aus
wieviel verschiedenen Teilen jeweils das Unterteil 26 und das Oberteil 28 zusammengesetzt
sind. In bevorzugter Ausführung ist jedoch das Oberteil 28 mit einem exzentrisch zur
Drehachse des Lagers 32 angeordneten Gewicht 34 versehen oder ausgebildet, welches
bei einer von der Senkrechten abweichenden Schräglage des Hakenkopfs die Tendenz hat,
eine möglichst niedrige Lage einzunehmen und dadurch das Oberteil 28 in eine bestimmte
Drehwinkelstellung dreht.
[0018] Das Oberteil 28 ist derart geformt oder ausgefräst, daß ein Hakenmaul 36 gebildet
ist. Dieses besteht aus einem von radial außen nach innen schräg nach unten verlaufenden
Einführschlitz 38 und einem sich daran anschließenden, sich axial vom Knäuel fort
erstreckenden Halteschlitz 40. Im Bereich des Halteschlitzes 40 ist gemäß Fig. 5 auf
einem Lagerbolzen 42 ein Kugellager 44 gelagert, an dessen äußerer Umfangsfläche ein
in das Hakenmaul 36 eingeführtes Fadenende 24a zur Anlage kommt.
[0019] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 stimmt mit dem Hakenkopf gemäß Fig. 5 weitgehend
überein, es ist lediglich das Kugellager 44 durch einen undrehbar in das Oberteil
28 eingesetzten Stift 46 ersetzt. Das Fadenende 24a gleitet dann nicht über eine drehbare
Lagerfläche, wie gemäß Fig. 5, sondern über die feststehende, aber glatte Umfangsfläche
des Stifts 46. Da gemäß Fig. 6 das Oberteil 28 innen im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
ist, sind die Enden des Stifts 46 gemäß Fig. 7 ebenfalls entsprechend abgerundet,
so daß der Stift exakt in das Oberteil 28 paßt.
[0020] Die beschriebene Vorrichtung funktioniert wie folgt:
Nach Beendigung des Wickelvorgangs wird der Wickeldorn 12 mittels des Dornbalkens
10 in eine zum Wickelarm 14 hin geneigte Schrägstellung gemäß Fig. 1 geschwenkt. Das
im Beispielsfall der Öffnung des Hakenmauls 36 gegenüberliegende Gewicht 34 dreht
infolge Schwerkraft das Oberteil 28 des Hakenkopfs 25 in die in Fig. 1 gezeigte, vom
Wickelarm 14 weg weisende Stellung, so daß durch weitere Drehbewegung des Wickelarms
14 der Faden in das Hakenmaul 36 gelegt und weiter zu einer nicht gezeigten Abschneidvorrichtung
geführt werden kann. Anschließend wird gemäß Fig. 2 mittels des Knäuelabnehmers 20
eine Banderole auf den Knäuel 16 aufgezogen. Dabei gelangt das Fadenende 24a in die
Banderole. Im nächsten Schritt wird der Knäuel 16 durch den Knäuelabnehmer 20 nach
oben vom Wickeldorn 12 abgezogen. Durch diese Bewegung wird das durch das Hakenmaul
36 geführte Fadenende 24a unter der Banderole 22 hervor und in das Innere des Knäuels
16 gezogen, wie auf der linken Seite von Fig. 3 gezeigt. Das Fadenende 24a gleitet
dabei leicht durch das Hakenmaul, weil wegen der getroffenen Vorkehrungen, wie z.B.
Kugellager 40 oder Stift 46, die Reibung minimal ist.
1. Vorrichtung zum automatischen Einziehen des äußeren Fadenendes von Knäueln jeweils
in den mittels eines Wickelarms auf einem Wickeldorn gewickelten Knäuel, dadurch gekennzeichnet
, daß das über den Knäuel (16) vorstehende freie Ende des Wickeldorns (12) als Hakenkopf
(25) ausgebildet ist, in dessen Hakenmaul (36) das Fadenende (24a) einlegbar und dadurch
beim Abziehen des Knäuels (16) vom Wickeldorn (12) in den Knäuel einziehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Hakenkopf (25,28)
ganz oder teilweise um die Mittellängsachse des Wickeldorns (12) frei drehbar ist'.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens ein Teil (28)
des Hakenkopfs (25) durch ein exzentrisch zur Drehachse an ihm angeordnetes Gewicht
(34) im Stillstand des Wickeldorns (12) in einer von der Senkrechten abweichenden
vorbestimmten Stellung in eine bestimmte Drehwinkelstellung bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß bei oder nach Beendigung
eines Wickelvorgangs der Wickeldorn (12) in die vorbestimmte, von der Senkrechten
abweichende Stellung bewegbar ist und das äußere Fadenende (24a) mittels des Wickelarms
(14) in das Hakenmaul (36) einlegbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hakenmaul (36) aus einem sich radial von außen nach innen und sich dabei axial
in schräger Richtung vom freien Ende des Hakenkopfs (25) zum Knäuel (16) hin erstrekkenden
Einführschlitz (38) sowie aus einem sich daran anschließenden, sich axial vom Knäuel
fort erstrekkenden Halteschlitz (40) besteht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
das Hakenmaul (36) an seinem axial äußeren Ende abgerundet und glatt ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß das axial äußere Ende
des Hakenmauls (36) durch die Umfangsfläche eines in den Hakenkopf (25) eingesetzten
Stifts (46) oder Lagers (44) gebildet ist.