[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schrumpffreimachen von schlauchförmigem
Textilgut, wie Wirk- oder Strickwaren, bei dem das Textilgut einer Naßbehandlung unterzogen,
im nassen Zustand ausgebreitet und anschließend spannungsfrei getrocknet wird, und
auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Ein Verfahren dieser Art ist aus der DE-OS 19 36 111 bekannt. Dort wird das lediglich
abgequetschte, schlauchförmige Textilgut um maximal 70% seiner Ausgangsbreite überreckt
und dann zur Vorbereitung der auf dem nachgeordneten Siebtrommeltrockner zu erfolgenden
Schrumpfbehandlung in Längsrichtung mechanisch gestaucht. Neben der in der Offenlegungsschrift
offenbarten Staucheinrichtung, die aus zwei gegeneinander umlaufenden, unter Saugzug
stehenden, mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten angetriebenen Siebtrommeln
besteht, ist als Staucheinrichtung weiterhin die mechanische Stauchung nach der US-PS
34 52 409 bekannt, mit der die Maschenware bis max. 30% zusammengeschoben werden kann.
[0003] Maschenwaren aller Art haben sich wegen ihrer vielfach positiven Trageigenschaften,
wie Nachgiebigkeit, Schmiegsamkeit, Dehn- und Anpassungsfähigkeit durchgesetzt. Diese
im Gebrauch vorteilhaften Eigenschaften führen jedoch in der Strickerei bei der Herstellung
und bei der folgenden Veredlung der Maschenware zu Problemen. Maschenware ist, im
Gegensatz zu den Webwaren, leicht verformbar, dadurch verzugsempfindlich und somit
in ihren Dimensionen instabil. Dieser Nachteil gilt nicht bezüglich Maschenware aus
Chemiefasern, deren Dimensionen letztlich durch einen Heißluftprozeß fixiert werden
können. Dies geht nicht bei Maschenwaren aus Naturfasern, die ihrer bekannten vorteilhaften
Eigenschaften wegen, wie Saugfähigkeit, in der Textilindustrie weitgehend für Maschenware
eingesetzt werden.
[0004] Insbesondere bei Verwendung von Haushaltstumblern mußte festgestellt werden, daß
gewirkte oder gestrickte Kleidungsstücke nach diesem Trockenvorgang erhebliche Veränderungen
in ihren Abmaßen aufweisen. Dies ist nicht von Nachteil bezüglich der Breite der Kleidungsstücke,
weil die Ware in dieser Richtung eine genügende Dehnfähigkeit hat. Nachteilig ist
jedoch eine Dimensionsveränderung in der Längsrichtung, die bis zu 20% betragen kann.
Der Grund für diese Dimensionsinstabilität sind die in der Maschenware bei der Herstellung
erzeugten latenten Spannungen. Ein solches Schrumpfpotential entsteht in der Strickerei,
insbesondere jedoch bei der Ausrüstung, wie z.B. beim Bleichen, beim Abquetschen,
beim Trocknen.
[0005] Es sind vielfach Überlegungen angestellt worden, wie man eine Dimensionsstabilität
von Maschenware aus natürlichen Fasern erzeugen kann. Die ganze Palette der Überlegungen
ist insbesondere aus dem Aufsatz von Ulrich Koch in der Zeitschrift "Wirkerei- und
Strickerei-Technik", Heft 6/1982, Seite 514 - 525, zu entnehmen. Bei all den zu ergreifenden
Maßnahmen ist neben dem Effekt auch die Wirtschaftlichkeit der Prozesse zu beachten.
Es entfallen insofern sämtliche diskontinuierlichen Behandlungsarten, wie z.B. die
Trockenrelaxation, wobei zum Schrumpfabbau das Textilgut über mehr als vier Wochen,
ohne äußere Belastung, gelagert werden muß (Ulrich Koch a.a.O., S. 526,5.3.) Weiterhin
ist außer Betracht zu lassen die häufig durchgeführte mechanische Warenlängsverkürzung
durch zwangsweises Zusammenschieben der Maschen in Längsrichtung mittels gegeneinander
wirksamer Schiebeeinrichtungen (US-PS 34 52 409). Hiermit kann zwar eine Verdichtung
der Maschenstoffe bis zu maximal 30% erzielt werden, jedoch leidet durch dieses Behandlungsverfahren
die Oberflächenbeschaffenheit, das Warenvolumen und der Griff der Maschenware.
[0006] Ziel einer erfolgreichen Behandlung kann deshalb lediglich ein Verfahren sein, bei
dem die natürliche Maschenkonfiguration angenähert entstehen soll, und zwar nach dem
Willen der Masche selber. Um dieses Ziel zu erreichen, sind kontinuierliche Tumbeltrockner
entwickelt worden, die zumindest teilweise aber nur dort erfolgreich sein können,
wo hohe Schrumpfpotentiale vorhanden sind. Es wurde festgestellt, da3 mit Hilfe solcher
Trockner lediglich Schrumpfergebnisse erzielt werden können, die bis zu 4% gehen.
Anzustreben ist jedoch ein Schrumpfwert, der weit über 10% liegt, so daß die Investition
dcrartiger Trockner deshalb nicht sinnvoll ist, weil durch entsprechendes, warenschonendes
Behandeln in der Veredlung mehr erreicht werden kann.
[0007] Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit haben auch außer Betracht zu bleiben das diskontinuierliche
Verfahren, nämlich die Verwendung von Naßlegemaschinen (DE-AS 10 47 398). Derartige
Vorrichtungen sind zwar notwendig beim Vorbereiten eines mehrbahnigen Trockenprozesses
im Anschluß an das für die Schrumpfbehandlung vorteilhafte Schleudern zum Entwässern
des z.B. gewaschenen Textilgutes, wonach der im Strang aus der Schleuder gelieferte
Schlauch auf weniger als 100 seiner Abmessung überdehnte Schlauch naß abgelegt und
dann dem Siebtrommeltrockner vorgelegt wird. Bei kontinuierlich arbeitenden Anlagen
paßt dieser Vorgang aber nicht in die Straße, wo die Schläuche direkt von der Ausrüstungsstraße
kommend dem Trockner zugeführt werden. Es entfällt somit der Naßlegeprozeß, womit
auf den ev.vorhandendcn Vorteil, vorhandene Verzüge in der Schlauchware wieder auszugleichen,
verzichtet werden muß(Ulrich Koch a.a.O., S. 523, 6.5).
[0008] Für die Wirtschaftlichkeit und auch für den erzielten Erfolg ist es letztlich nicht
befriedigend, wenn - wie vorgeschlagen (Ulrich Koch a.a.O., S. 524, 7.) die mit den
vorgenannten Nachteilen behaftete Naßlegemaschine dennoch eingesetzt wird und das
Textilgut nach dem bekannten Uberdehnungsvorgang in einem Trockner nur bis auf 35%
Restfeuchtigkeit hinuntergetrocknet wird, um anschließend einer Schrumpfmaschine zugeführt
zu werden, in der die Resttrocknung erfolgt. Auf diesem Wege können, wie ausprobiert,
Schrumpfwerte von 3% erzielt werden, was jedoch nur dann ausreichend ist, wenn aufgrund
der vorgeordneten Herstellung und Veredlung der Schlauchware lediglich ein geringes
Schrumpfpotential vorhanden ist. Dies ist jedoch mit Kontinue-Maschinen nach dem heutigen
Stand der Technik nicht erzielbar.
[0009] Ausgehend von dem Verfahren anfangs genannter Art liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu entwickeln, mit dem bzw. der ein schlauchförmiges
Textilgut aus Na - turfasern geliefert wird, das optimal in der Dimension stabilisiert
ist, das dennoch einen voluminösen Warengriff und eine gute Oberflächenbeschaffenheit
hat und gleichzeitig wirtschaftlich hergestellt werden kann, mit dem Ergebnis, daß
bei einer solchen Maschenware auch bei wiederholtem Waschen und wiederholtem Tumbeltrocknen
ein nennenswerter Längsschrumpf nicht mehr festzustellen ist.
[0010] Ausgehend von dem Verfahren anfangs genannter Art besteht die Idee nach der Erfindung
darin, daß das Textilgut über 130 % überreckt, beim reckenden Ausbreiten gleichmäßig
in der Länge überfüttert und unmittelbar anschließend relaxierend unter kurzzeitig
wechselnder Bewegung unter Wärmeeinwirkung kontinuierlich fertig getrocknet wird.
[0011] Beim Verfahren nach der Erfindung hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt,
wenn das Textilgut beim Ausbreiten auf 160 - 180 % überreckt wird. Zweckmäßig kann
es ein, wenn dann ncch auf dem Reckrahmen der Schlauch auf eine Breite von 140% Überreckgrad
zurückgeführt wird, um anschließend rüttelnd getrocknet zu werden. Das Rütteln sollte
in einem kontinuierlichen Trockner ohne jegliche Belastung des Textilgutes erfolgen.
Dies geht sogar so weit, daß die zum abschließenden Trocknen notwendige heiße Behandlungsluft
nicht auf das Textilgut und damit auf das Endlosband gerichtet sein soll, um die dadurch
entstehende erhöhte Reibung zwischen dem Textilgut und dem Förderband zu verhindern.
Auch sollte das Textilgut nicht von unten beblasen werden, da auch diese Blasluft
einen partiellen Streckeffekt bewirken wird. Vielmehr ist es vorteilhaft, die Behandlungsluft
lediglich über das Textilgut streichen zu lassen, um die entstandene feuchte Luft
abzutransportieren.
[0012] Während des Fertigtrocknens wird die um etwa 10% überfüttert aufgegebene Schlauchware
einer starken Rüttelbewegung ausgesetzt, die beispielsweise eine Frequenz von 13 Hz
haben kann. Die Wärmebehandlung sollte 1,5 bis 3 Min. während einer Temperatur von
vorzugsweise 130 bis 150 °C anhalten, so daß sich im Laufe der Fertigtrocknung 400
- 2400 Rüttelbewegungen ergeben. Zum Abschluß sind die sich einstellenden Abmaße durch
eine Kühlvorrichtung zu fixieren.
[0013] Besonders vorteilhaft beim Verfahren nach der Erfindung ist es, wenn das Textilgut
zunächst spannungsfrei auf etwa unter 30% Feuchtigkeit vorgetrocknet und erst dann,
wie beschrieben, behandelt wird.
[0014] Das Vortrocknen eines bahnförmigen Textilgutes auf unter 25% zum anschließenden Querspannen
innerhalb eines Spannrahmens und Fixieren dieses Streckzustandes in einem nachgeordneten.Siebtrommeltrockner
ist durch die DE-OS L7 60 151 bekannt. Diese beiden Verfahren sind aber insofern nicht
miteinander vergleichbar, weil dort ein durch das Breitstrecken erzielter Streckzustand
beim Trocknen fixiert werden soll, während beim Verfahren nach der Erfindung das Gegenteil
erzielt wird, nämlich der beim Ausbreiten hergestellte Breitenzustand des Schlauches
im Trockner völlig wieder aufgehoben und die Schlauchware in der Länge schrumpfen
soll.
[0015] Ein wesentliches Merkmal beim Verfahren nach der Erfindung ist die bisher nicht für
möglich gehaltene starke Überreckung der Schlauchware mittels eines an sich bekannten
Breithalters. Um diese starke Überreckung aber bewirken zu können, ist bei den Breithaltern
nach der Erfindung zur gleichbleibenden Förderung des Textilgutschlauches über die
z.B. vorher eingestellte Breite des Breithalters an jedem der Breithaltearme ein zahnförmiger
Antrieb vorgesehen. Es ist vorteilhaft, wenn der z.B. aus der DE-OS 28 29008 bekannte,
im Querschnitt runde Förderriemen zusätzlich an jedem der Breithaltearme mit nach
außen gerichteten, nockenförmigen Zähnen versehen ist und zusammen mit einem am Einlauf
des Breithalters vorgesehenen Zahnrad umläuft, das am Außenumfang eine gegenüber dem
an einer Nabe des Zahnrades angreifenden Förderriemen größere Umfangsgeschwindigkeit
hat, so daß die Schlauchware auf die Nocken des Förderriemens mit einer etwa 1:2 betragenden
Voreilung aufgegeben wird.
[0016] In der Zeichnung ist die Anlage zur Durchführung des Verfahrens und zwei Ausführungsbeispiele
des Breithalters dargestellt. Anhand der Beschreibung sollen noch weitere erfinderische
Merkmale des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung erläutert werden.
Figur 1: im Längsschnitt eine Kontinue-Anlage zum Schrumpffreimachen yon schlauchförmiger
Wirkware mit einem Kontinue-Rüttler
Figur 2: in vergrößerter Darstellung ein Detail des Rüttel- trockners nach Fig. 1,
Figur 3: in vergrößerter Darstellung ein Breithalter in der Ansicht,
Figur 4: der Riemenförderer nach Fig. 3 in vergrößerter Darstellung,
Figur 5: der Zahnradförderer nach Fig. 3 im Querschnitt und
Figur 6: einer der Breithaltearme mit teilmeise, anderer Konstruktion. ;
[0017] Die Anlage zum Schrumpffreimachen von schlauchförmigem Textilgut 1, das in mehreren
Bahnen nebeneinander angeordnet ist, besteht aus einem Siebtrommeltrockner 2, einer
sich daran anschließenden Verweilmulde 3 und einem Etagenbandtrockner 4, deren obersten
Bändern 5, 6 die mittels des aus Fig. 3 hervorgehenden Breithalters 7 ausgebreitete
Schläuche zugeführt werden.
[0018] Der Siebtrommeltrockner 2 hat die bekannte Konstruktion. Er besteht aus vier mäanderförmigen,
vom Textilgut 1 umfahrenen Siebtrommeln, die jeweils an der vom Textilgut nicht bedeckten
Umfangsfläche in- nen gegen den Saugzug abgedeckt sind und an deren einen Stirnseite
in einem gesonderten Ventilatorraum ein in der Figur mit unterbrochenen Linien angedeuteter
Ventilator 8 zur Erzeugung eines Unterdrucks innerhalb der Siebtrommel angeordnet
ist. Die Behandlun
gs-luft wird dann vom Ventilator nach oben und unten abgeblasen und über die Siebdecke
9 und 10 wieder dem Behandlungsraum zugeführt.
[0019] Aus diesem Trockner 2 gelangen die nebeneinander durch den Trockner bewegten Schläuche,
auf etwa 20% hinuntergetrocknet, in die Speichermulde 3, von wo sie mittels der angetriebenen
Breithalter 7 abgezogen werden. Zur Beobachtung der Arbeit an den Breithaltern ist
in angemessener Höhe ein Laufgang 11 für die Bedienungsperson vorgesehen. Von den
Breithaltern 7 sind in zwei Ebenen mehrere nebeneinander angeordnet, für jeden Schlauch
einen. Da die Schläuche über 100% überreckt werden, ist es zweckmäßig, die Breithalter
auf Lücke versetzt zueinander jeweils wechselnd in der einen oder anderen Ebene anzuordnen
und auf die zugeordneten, einlaufenden Endlosbänder 5, 6 des Rüttlers 4 zu legen.
Vor, leicht oberhalb der Bänder 5, 6 ist jeweils eine Zuführrolle 5', 6' angeordnet,
um die Schläuche mit geringer Überfütterung von etwa 10% auf die Endlosbänder 5, 6
legen zu können.
[0020] Der Tumbler ist als Mehretagen-Bandtrockner ausgebildet und besteht aus einer Vielzahl
von parallel zueinander angeordneten Endlosbändern, von deren Ende jeweils die wärmebehandelten
Schläuche auf das entgegengesetzt umlaufende, darunter angeordnete Endlosband abgelegt
werden. Die beiden obersten Endlosbänder 5, 6 sind gleichgerichtet, um in der Breite
genügend Platz für die überreckten Schläuche zu haben. Nach erfolgtem anfänglichen
Schrumpf genügt dann nur ein Endlosband zur Aufnahme aller nebeneinander laufenden
Schläuche. Jedes der Endlosbänder ist vorzugsweise mit nur einem Rotationsschläger
14, 14' versehen, der unterhalb des jweiligen Lasttrums 15 angeordnet ist und bei
Rotation rhythmische Schläge mit einem Bandausschlag zwischen 30 - 70 mm, vorzugsweise
50 - 60 mm, gegen das jeweilige Endlosband ausübt. Die Rotationsschläger können jede
günstige Art der Konstruktion haben. Zweckmäßig ist es, am Endlosband 15 Rollen zur
Anlage zu bringen, die entweder an dem Schläger 14 selber oder als Teile 37 eines
Pleuels 38 ausgebildet sind, der von einer rotierenden Nocke 14' auf- und abbewegt
wird. Hier ist dann auch der Bandausschlag leicht regelbar.
[0021] Das jeweilige Endlosband sollte als massearmes Stabgeflechtsband ausgebildet und
zumindest an der einen Umlenkstelle gemäß Fig. 2 einstellbar federnd 16 abgestützt
sein, damit die Spannungen im Endlosband aufgrund der Rüttelbewegungen abgebaut werden
können. Das unterste Endlosband 12 trägt die Schläuche außerhalb des Rüttlers 4, auf
dem sie mittels aufgeblasener Kühlluft 13 od. dgl. gekühlt und dann abgelegt werden.
Das Entfernen der beim abschliessenden Trocknen entstehenden Feuchtluft erfolgt mittels
parallel über die Endlosbänder geblasener Heißluft, was entsprechend der eingezeichneten
Pfeile im Gegenstrom durchgeführt wird. Zur Aufheizung der Trockenluft auf 100 - 150°
C, vorzugsweise 130 bis 150 C, sind Heizaggregate vorgesehen, die in der Zeichnung
nicht dargestellt sind. Die beim Rütteln gebrauchte, ungesättigte .Trockenluft sollte
dem Siebtrommeltrockner 2 als Frischluft zugeführt werden.
[0022] In den Fig. 3 und 6 ist im einzelnen der in Fig. 1 mit 7 bezeichnete Breithalter
dargestellt. Er besteht aus zwei Breithaltearmen 17, 18, die in Richtung zur Schlauchmitte
einwärts gebogen ausgebildet sind. Dazu sind jeweils zwei stumpfwinklig voneinander
weg gerichtete Arme 19, 20 vorgesehen, die an ihrem Einlaufende mit einem zusätzlichen,
einwärts gerichteten Verlängerungsarm 21 versehen sind. Der zu überreckende Schlauch
wird in Richtung des Pfeiles 22 über den Breithalter gefahren.
[0023] Um die große Streckung bewirken zu können, ist eine kontinuierliche Förderung des
Textilgutes mittels zahnförmiger Antriebsmittel vorgesehen. Dazu ist anfangs ein angetrieben
umlaufendes - Zahnrad 23 vorgesehen, dessen Zähne mit einer Flanke von etwa 60
0 versehen sind. Das Gegenzahnrad 24 läuft mit Abstand antriebslos mit um. Es kann
jedoch zur Erzeugung einer variablen Voreilung des Textilgutes auch angetrieben sein,
während das Zahnrad 23 lose umläuft. Zum Antrieb des Zahnrades 23 ist dieses gemäß
Fig. 5 in der Mitte mit einer Nabe 25 versehen, dessen Durchmesser kleiner ausgebildet
ist als der Außenumfang des Zahnrades 23. Je nach Durchmesser dieser Nabe 25 kann
die Voreilung fest eingestellt werden. An dieser Nabe 25 greift ein endlos umlaufender
Förderriemen 26, der von außen mit Hilfe der Antriebsrolle 27 angetrieben ist. Der
Förderriemen 26 umschlingt also das Zahnrad 23, das gegen Stützrollen 28, 29 anliegende
Antriebsrad 27, schließlich das an der breitesten Stelle des Breithalters vorgesehene
Umlenkrad 30 und das am oberen Ende des Breithaltearmes vorgesehene Umlenkräd 31.
Von dort läuft der Förderriemen 26 zum Zahnrad 23 zurück..
[0024] Neben dem zahnförmigem Antriebsmittel gemäß den Zahnrädern 23, 24 ist auch der Förderriemen
26 mit nach außen gerichteten, noppenförmigen Zähnen 32, gemäß Fig. 4, versehen. Der
Förderriemen 26 ist rund im Querschnitt und trägt an der das Textilgut tragenden Seite
diese sägezahnartigen Noppen 32. Sie sind in Förderrichtung des Textilgutes zunächst
mit einer flach ansteigenden Flanke 33 und dann mit einer steil abfallenden Flanke
34 versehen. Im Winkel zwischen der steileren Flanke 34 und der flacheren Flanke 33.
wird der Schlauch in kleinen Falten entsprechend der am Zahnrad 23, 25 eingestellten
Voreilung gehalten sein. Die zahnförmigen Vertiefungen im Förderriemen brauchen nicht
- wie in Fig. 4 dargestellt - unmittelbar hintereinander zu folgen, sie können auch
mit leichtem Abstand im Riemen 26 eingebracht sein. Auf dem Wege vom Einlaufende des
Breithalters in Höhe des Zahnrades 23 bis zur breitesten Stelle am Umlenkrad 30 wird
der Schlauch gleichmäßig zunehmend um 200 - 280 % gereckt. Die zunehmende Breite holt
er sich dabei aus der Länge des Schlauches, die in Anbetracht der gleichmäßigen Faltenbildung
an den Zahnflanken 34, 33 zur Verfügung steht. Die an der Stelle 39 auf dem Förderriemen
26 aufgegebene Voreilung sollte so eingestellt sein, daß die aufgegebenen Falten in
Höhe des Umlenkrades 30 gerade voll aufgezehrt sind.
[0025] Die beiden Breithaltearme 17, 18 sind mit Abstand voneinander durch eine Verbindungsstange
35 gehalten. Diese Stange ist in der Länge einstellbar, so daß jede gewünschte Überdehnung
des Schlauches justiert werden kann. Die Verbindungsstange 35 ist an den Breithaltearmen
17, 18 vor der breitesten Stelle, nämlich vor dem Umlenkrad 30, angelenkt und dort
drehfest mit den Breithaltearmen verbunden. Der Winkel 36 zwischen dem Arm 20 und
der Verbindungsstange 35 ist einstellbar, so daß auch durch diese Justierung die größte
Breite bzw. die Ablaufbreite des Schlauches vom Breithalter 7 eingestellt werden kann.
Es kann dazu auch der Breithaltearm 19 gegenüber dem Arm 20 verschwenkbar angelenkt
sein.
[0026] In Fig. 6 ist nur der eine Breithaltearm 17 dargestellt. Die Konstruktion gleicht
der nach Fig. 3. Es ist nur der Arm 20 von der Antriebsrolle 27 weg erheblich länger
gestreckt, um die große Dehnung des Schlauches langsam bewirken zu können. Zur exakten
Führung des Förderriemens 26 sind noch weitere Unterstützungsrollen 40 am Arm 20 drehbar
gelagert, damit der Riemen 26 nicht aufgrund des steigenden Querzuges bogenförmig
zu den Stützrollen 28, 29 läuft. Auch ist hier der Rücklauf des Förderriemens anders
bewirkt, indem in Höhe der Stützrollen 28, 29 zwei lose umlaufende Umlenkrollen 41
für die enger am Breithaltearm erfolgende Rückführung des Förderriemens 26 sorgen,
1. Verfahren zum Schrumpffreimachen von schlauchförmigem Textilgut, wie Wirk- oder
Strickware, bei dem das Textilgut einer Naßbehandlung unterzogen, im nassen Zustand
ausgebreitet und anschließend spannungsfrei getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet;
daß das'Textilgut über 130 %, bezogen auf die Fertigstoffbreite, überreckt, beim reckenden
Ausbreiten gleichmäßig in der Länge überfüttert und unmittelbar anschließend relaxierend
bei kurzzeitig wechselnder Bewegung unter Wärmeeinwirkung kontinuierlich fertig getrocknet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut um weit über
130 % überreckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut um 160 bis
180 % überreckt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut auf
bis das 2,6-bis 2,8-fache ausgebreitet und dann mit einer Endbreite von etwa 140%
überreckung abgegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die überfütterung mehr
als 70%, vorzugsweise 100%, beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung während
der Fertigtrocknung als ein völlig ungehindertes Rütteln bzw. Hüpfen, geartet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelbewegung eine
Frequenz von etwa 13 Hz und einen Ausschlag von etwa 30 - 70 mm hat.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer der Wärmebehandlung,
in Abhängigkeit vom Warengewicht, sich über eine Zeit von 1,5 bis 3 Min. erstreckt.
9. Verfahren nach Anspruch 6 - 8, daurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei
einer Temperatur von 100 - 160 °c, vorzugsweise 130 - 150 °C, durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsluft lediglich
zum Abtransport der Feuchtluft dient und dazu parallel über das hüpfende Textilgut
streicht.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenluft mehrfach,
und zwar beidseitig, über das hüpfende Textilgut streicht.
12. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet,
daß hintereinander das Textilgut zunächst spannungsfrei auf etwa unter 30 % Feuchtigkeit,
bezogen auf das Gewicht der Ware, vorgetrocknet, dann gereckt und letzlich relaxierend
fertig getrocknet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut auf 15 -
25 %, vorzugsweise 20 %, vorgetrocknet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vortrocknung des schlauchförmigen
Textilgutes, wie bekannt, mittels von außen nach innen durchsaugter, bei auf einer
durchlässigen Unterlage ohne jegliche Spannung liegendem Textilgut durchgeführt wird.
-
15. Verfahren nach Anspruch 1 - 14, dadurch gekennzeichnet, daß das fertig getrocknete
Textilgut vor der Ablage gekühlt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1 - 15, dadurch gekennzeichnet, daß diese Behandlung an
mehreren nebeneinander geführten Bahnen gleichzeitig durchgeführt wird.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 - 16 mit einem für schlauchförmiges Textilgut bestimmten Breithalter, der einem
Trockner vorgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Breithalter (7) ein kontinuierlich
arbeitender Rütteltrockner (4) nachgeschaltet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Rütteltrockner (4)
als Etagenbandtrockner mit jeweils rüttelnden Lasttrums ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,daß bei mehrbahniger Fahrweise
der Anlage für den Einlauf der Bahnen in den Etagenbandtrockner (4) zwei in gleicher
Richtung laufende Bänder (5, 6) vorgesehen sind, und daß für alle vorgeschrumpften
Schläuche anschließend nur ein darunter angeordnetes, entgegengesetzt umlaufendes
drittes Band vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Einlaufbändern
(5, 6) die Breithalter (7) in zwei Ebenen zugeordnet sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 17 - 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Etagenbandtrockner
(4) mit einer Einrichtung für eine gleichmäßig über die Arbeitsbreite wirksame Belüftung
parallel zu den einzelnen Bändern versehen ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Auf- und
Abbewegung des Endlosbandes durch einen von unten gegen das Lasttrum (15) des Endlosbandes
schlagenden Rotationsschläger (14, 14') bewirkt ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationsschläger
(14') über an dem Lasttrum (15) gleitende Rollen (37) angreift.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der
Schläge gegen das Lasttrum (15) einstellbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 22 - 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Endlosband
(5, 6) als ein massearmes z.B. Stabgeflechtsband ausgebildet ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 - 25, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Breithalter (7) unmittelbar ein Trockner, vorzugsweise Siebtrommeltrockner (2) vorgeschaltet
ist.
27. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 17 - 26, mit einem Breithalter,
bestehend aus zwei mit verstellbarem Abstand voneinander angeordneten Breithaltearmen,
an denen jeweils ein Rollenpaar drehbar gelagert ist, zwischen und an denen vom außen
unter Druck eine angetrieben umlaufende Antriebsrqlle anliegt, und weiterhin einem
mit dem Rollenpaar und der Antriebsrolle umlaufenden, im Querschnitt runden Förderriemen
zum gleichförmigem Vorwärtsbewegen des ausgebreiteten Textilgutschlauches, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Förderung des aufzuspreizenden Textilgutschlauches (1) an
jedem der Breithaltearme (17, 18) ein zahnförmiges Antriebsmittel (23, 24, 26, 32)
vorgesehen ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderriemen (26)
mit nach außen gerichteten, nockenförmigen Zähnen (32) versehen ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (32), in Förderrichtung
gesehen, zuerst mit einer flach ansteigenden (33) und dann mit einer steil, z.B. senkrecht
zur Förderrichtung, abfallenden Flanke (34) versehen sind.
30. Vorrichtung nach Ansprch 27 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderriemen
(26) in Höhe des Zulaufendes des Breithaltearmes (17, 18) parallel mit einem Zahnrad
(23, 24) umläuft.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (23) von
dem Förderriemen (26) angetrieben ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (23) mit
einer gegenüber seinem Außendurchmesser kleineren Nabe (25) versehen ist, an der der
Förderriemen (26) antreibend angreift.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (25) oder das
Zahnrad (23) plus Nabe (25) entsprechend der gewünschten Voreilung des Textilgutes
im Durchmesser verstellbar oder austauschbar ausgebildet ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 32 - 33, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (23)
aus zwei mit Abstand voneinander angeordneten, durch die Nabe (25) getrennten Zahnscheiben
besteht.
35. Vorrichtung nach Anspruch 30 - 34, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zahnrad (23)
außen, also jenseits des zu spreizenden Schlauches, ein in das Zahnrad (23) mit Spiel
eingreifendes Gegenzahnrad (24) zugeordnet ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenzahnrad (24)
lose mit umläuft.
37. Vorrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (25) des Zahnrades
(23) unabhängig drehend vom Zahnrad (23) gelagert ist und das Gegenzahnrad (24) angetrieben
umläuft.
38. Vorrichtung nach Anspruch 27 bis 37, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige
Breithaltearm (17, 18) in Richtung zur Schlauchmitte einwärts gebogen ausgebildet
ist.
39. Vorrichtung nach Anspruch 27 bis 38, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Breithaltearme
(17, 18) aus zwei stumpfwinklig voneinander weg gerichteten Armen (19, 20) besteht,
an deren Zulaufende das Zahnrad (23, 24) und über deren Gesamtlänge der Zahnriemen
(26) mittels Rollen (27 - 31) geführt ist.
40. Vorrichtung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß der Breithaltearm (17,
18) über das Zahnrad (23, 24) hinaus durch einen einwärts gerichteten Verlängerungsarm
(21) mit zumindest einer Einlaufrolle verlängert ist.
41. Vorrichtung nach Anspruch 38 bis 40, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Breithaltearme
(17, 18) durch eine für die Breitenverstellung vorgesehene Verbindungsstange (35)
drehfest verbunden sind.
42. Vorrichtung nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstelle
zwischen Verbindungsstange (35) und Breithaltearm (17, 18) vor oder hinter der breitesten
Stelle des Breithaltearmes (17, 18) vorgesehen ist.
43. Vorrichtung nach Anspruch 41 oder 42, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (36)
zwischen der Verbindungsstange (35) und den Breithaltearmen (17, 18) einstellbar ist.
44. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenluft am Anfang
und/oder am Ende der jeweiligen Rüttelbewegung quer durch das Gut strömt.
45. Vorrichtung nach einem-der Ansprüche 17 - 21, dadurch gekennzeichnet, daß am Anfang
und /oder am Ende eines jeden Endlosbandes (5,6,12) eine Einrichtung dem Band zugeordnet
ist, mit der die Trockenluft durch das Gut gesaugt ist.
46. Vorrichtung nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Lasttrums
eines jeden Endlosbandes ein Saugkasten am Anfang und /oder am Ende des Endlosbandes
angeordnet ist, der an einen zentralen Saugventilator angeschlossen ist.
47. Vorrichtung nach Anspruch 46, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkasten auch
als Blaskasten ausgebildet ist, der in Richtung des folgenden Lasttrums ausbläst und
in Richtung des vorgeordneten Lasttrums saugt