[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren für den Ätzreservedruck
auf Textilgut aus rein synthetischen Fasern oder Fasermischungen aus diesen mit solchen
von natürlichem Ursprung; insbesondere handelt es sich um die Erzeugung von weißen
oder bunten Mustern auf andersfarbigem Untergrund von Artikeln, die nach den auf diesem
Arbeitsgebiet gängigen Methoden behandelt wurden.
[0002] Gemäß den herkömmlichen Arbeitspraktiken erfolgt die Herstellung von Ätzreserven
auf hydrophobem Fasermaterial, wie Polyesterfasern, bzw. auf Mischungen davon mit
anderen Fasern, wie vorzugsweise Polyester- /Cellulose-Fasergemischen, bislang in
der Hauptsache durch Klotzen oder gegebenenfalls flächendeckendes Drucken von ätzbaren
Farbstoffen auf die Warenbahn sowie in separater Stufe mustergemäßes überdrucken des
vorgefärbten Fonds mit einer Ätzreservepaste, wobei man die beiden Applikationsmaßnahmen
auch in umgekehrter Reihenfolge vornehmen kann. Durch eine anschließende Hitzebehandlung
der Ware wird sodann einerseits die stellenweise Zerstörung des unfixierten Fondfarbstoffes
durch den Ätzaufdruck, andererseits die Fixierung der übrigen, davon nicht betroffenen
Fondfärbung und gegebenenfalls auch der Buntätze im gleichen Arbeitsprozeß bewirkt.
In dieser Weise lassen sich je nach der Zusammensetzung der Ätzreservepaste auf farbigem
Untergrund Weißeffekte und - sofern die Ätze noch einen Zusatz von ätzbeständigem
Farbstoff aufweist - auch Bunteffekte in Kontrastfarben zum Ätzboden erzielen. Neben
reduktiven Ätzreserven kommen für die örtlich begrenzte Zerstörung der Farbstoffe
auf Polyesterfasern alkalisch reagierende Substanzen in Betracht. Derartige Verfahren
unter Ausnutzung der Alkaliempfindlichkeit von bestimmten Dispersionsfarbstoffen sind
z.B. in der DE-PS 28 36 391, DE-OS 28 56 283, DE-OS 26 12 740, DE-OS 26 12 742, DE-OS
26 12 790, DE-OS 26 12 791 und DE-OS 26 12 792 beschrieben; im Falle von Fasermischungen
mit Baumwolle kann - wie zum Teil in dieser Literatur ebenfalls gezeigt ist - bei
Einbeziehung von Reaktivfarbstoffen in solche Prozesse die Mannigfaltigkeit der Colorierungsmöglichkeiten
noch zusätzlich erweitert werden.
[0003] Alle zuvor erläuterten Verfahrensvarianten dieses Typs schließen die Trocknung des
Textilmaterials zwischen den beiden Applikationsmaßnahmen ein, was ob des dafür erforderlichen
Zeitaufwandes und der wegen des zusätzlichen Energieverbrauchs verursachten Mehrkosten
als nachteilig für eine Wirtschaftlichkeit dieser Mustergebung empfunden werden muß.
[0004] Eine gewisse Weiterentwicklung der alkalischen Ätzreservetechnik für Polyesterfasern
in Richtung auf ein energiesparendes Verfahren ist aus der GB-OS 2 071 708 bekannt,
indem man sich neben der chemischen der gleichzeitig auftretenden mechanischen Reservewrirkung
von Wasserglas mit bestimmter Zusammensetzung entsprechend dem Molverhältnis von Na
20 : SiO
2 bzw. K
20 : SiO
2 bedient und dadurch beim Einfärben des Fonds nicht nur das apparativ vergleichsweise
umständliche Vorklotzen der Ware auf dem Foulard umgehen, sondern auch auf die Zwischcntrocknung
verzichten kann. Dieses Vorgehen erbringt den Vorteil, daß das gesamte Verfahren in
einem Arbeitsgang auf der Druckmaschine realisiert werden kann. Für ein .solches Vorhaben
zum Naß-in--Naß-Produktauftrag sind die üblichen alkalischen Ätzreserven auf Basis
von rein chemischer Wirkungsweise, wie NaOH, Na
2CO
3, NaHCO
3, K2C03 u.ä., ungeeignet, da sie im Verlauf der abschließenden Trocknungs- bzw. Fixierungsstufe
aus der aufgedruckten Reservepaste ausbluten und so zu unscharfen, verwaschenen Konturen
führen. Die Gründe, weshalb die Wasserglas-Variante noch nicht in größerem Umfang
praktiziert wird, liegen in den Schwierigkeiten bei der Auswahl einer geeigneten Verdickung.
Durch Zugabe von Wasserglas asserglas nimmt die Viskosität der Druckfarbe stark ab.
Außerdem werden die Schablonen schneller zugesetzt. Schließlich ist es mühevoll, die
Forderung vieler Konfektionäre nach seitengleichen Ätzböden zu erfüllen.
[0005] In Fortführung der Anstrengungen zur Behebung der Erschwernisse bei der Herstellung
von Ätzreserven nach der kostengünstigeren Naß-in-Naß-Technik auf ausschließlich oder
vorwiegend synthetischen Fasern, wo infolge von deren wasserabstoßendem Charakter
die Probleme bezüglich Verrutschen der Musterumrisse besonders gravierend zutagetreten,
wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man Vordruckreserven mit wesentlich besseren
Konturenschärfen in der Form durchführen kann, daß anstelle von Wasserglas als Reservierungsmittel
eine Emulsion auf Basis von Paraffin-Zirkonsalz und/oder eine Emulsion auf Polysiloxan-Basis
benutzt wird, denen man gegebenenfalls noch hochdispersesSiliciumdioxid zusetzt.
[0006] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von Ätzreserveeffekten
auf farbigem Untergrund von textilen Flächengebilden, die aus hydrophoben synthetischen
Fasern bestehen oder solche enthalten, durch Aufdrucken einer Druckpaste, welche ein
alkalisches Ätz- bzw. Reservierungsmittel enthält, in dem gewünschten Muster auf die
ungefärbte Warenbahn, sodann - ohne Zwischentrocknung - in separater Folge Überdrucken
bzw. überklotzen oder Übersprühen dieses vorgedruckten, noch nicht fixierten Musters
unter Überlappung mit einer oder mehreren unterschiedlichen, wäßrigen Druckpasten
bzw. einer wäßrigen Färbeflotte, die neben üblichen Druck- bzw. Färbehilfsmitteln
noch mindestens einen alkalisch ätz- bzw. reservierbaren Dispersionsfarbstoff enthalten,
anschließende Wärmeeinwirkung auf das so behandelte Textilmaterial bei Temperaturen
von 100° bis 230°C.und danach Auswaschen von nicht fixiertem Farbstoff und Hilfsmittelrückständen,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Vordruckreserve eine wäßrige Druckpaste einsetzt,
die neben alkalisch wirkenden Mitteln oder Alkalispendern sowie üblichen Verdickungen
und gegebenenfalls sonstigen Druckhilfsmitteln zusätzlich noch eine wasserabweisende
Emulsion auf Basis von Paraffin und/oder Polyorganosiloxanen,gegebenenfalls in Mischung
mit hochdispersem Siliciumdioxid,enthält.
[0007] Aufgrund der mechanischen Reservewirkung der in der alkalischen Vordruckpaste anwesenden
hydrophobierenden Substanzen ist-man erfindungsgemäß in der Lage, einwandfreie Ätzreservemuster
nach der Naß-in-Naß-Technik zu entwickeln. Für das Funktionieren der beanspruchten
Mustergebung ist es dabei belanglos, ob nun der Fond durch überdrucken oder durch
eine Foulardfärbung bzw. Aufsprühen mit den alkaliempfindlichen Farbstoffen hergestellt
wird. Unter den genannten Bedingungen kommt es durch den Einfluß von trockener oder
feuchter Hitze auf die Textilbahn zur Ausbildung von scharf begrenzten Weißeffekten
an denjenigen Stellen der Ware, wo das Alkali der Ätzreserve mit dem ätzbaren Dispersionsfarbstoff
in Kontakt steht und keine Färbung vorgesehen ist.
[0008] Will man hingegen Bunteffekte innerhalb des Grundtones erzielen, so werden der ansonsten
farbstoff-freien Vordruckpaste mit den erwähnten Reservierungsmitteln zur Illuminierung
außerdem noch ein oder mehrere Dispersionsfarbstoffe zugesetzt, welche gegen die Wirkung
des Alkalis beständig sind. Für den gleichen Zweck können Dispersionsfarbstoffe mit
ebensolchem Verhalten alternativerweise auch der für die Tönung des Fonds benutzten
Flotte bzw. Druckfarbe mit den ätzbaren Dispersionsfarbstoffen beigemischt werden,
wobei aber in einem derartigen Fall dann die Nuance des Ätzbodens sich aus einer Kombination
beider Farbstofftypen herleitet.
[0009] Es ist im Rahmen der erfindungsgemäßen Bemühungen zur Mustergebung auch durchaus
denkbar, mehrere Reservepasten von unterschiedlicher Zusammensetzung in Bezug auf
den möglichen Farbstoffgehalt vorzudrucken, um auf diesem Weg weiße neben bunten Effekten
und/oder bunte Effekte mit untereinander unterschiedlichem Farbton auf dem andersfarbigen
Fond zu produzieren.
[0010] Die Wärmebehandlung, der das Textilgut nach dem Vordrucken der Reserve und dem sich
anschließenden Auftrag der Fondfärbung ausgesetzt wird, kann durch kurzzeitiges Beaufschlagen
von Trockenhitze bei Temperaturen zwischen 150° und 220°C geschehen. Bevorzugt ist
es jedoch, die Ware der Einwirkung von Dampf, z.B. Sattdampf, bei etwa 100°C für einige
Minuten zu unterwerfen, gefolgt von einer weiteren Behandlung mit Heißluft als Wärmeträger
bei 160° bis 220°C, oder mit überhitztem Dampf bei 150° bis 200°C, oder mit Druckdampf
bei 115° bis 150°C.
[0011] Nach den Maßnahmen der Wärmeeinwirkung, welche die Zerstörung der alkaliempfindlichen
Dispersionsfarbstoffe an den mit der Ätzreservepaste bedruckten Stellen sowie eine
Fixierung der als Fondfärbung applizierten Dispersionsfarbstoffe zur Folge haben,
werden die Textilien in der für Polyesterfärbungen üblichen Art und Weise -zunächst
mit kaltem Wasser gewaschen, sodann mit einer wäßrigen Flotte unter Zusatz von 0,2
% eines nichtionischen Waschmittels bei 50° bis 85°C behandelt, erneut mit Wasser
von 60°C sowie nochmals mit kaltem Wasser gespült und abschließend getrocknet.
[0012] Als textile Flächengebilde, insbesondere Gewebe oder Gewirke, aus Synthesefasern
mit hydrophobem Charakter kommen verfahrensgemäß alle durch Dispersionsfarbstoffe
färbbaren Materialien in Frage, vor allem aus Fasern linearer aromatischer Polyester
wie Polyäthlenglykolterephthalat fernerhin aus Cellulosetriacetat-, Cellulose-2 1/2-acetat-und
Polyamidfasern. Ebenso brauchbar ist Textilgut auf Basis von Gemischen aus diesen
synthetischen Fasern mit Fasern natürlicher Herkunft, bevorzugt nativer oder regenerierter
Cellulose, aber auch Wolle, in allen praxisüblichen Mischungsverhältnissen; in erster
Linie Misch- .materialien aus Polyesterfasern und Baumwolle.
[0013] Für die Herstellung von Fondfärbungen und Buntätzen nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung gelangen als Dispersionsfarbstoffe die unter diesem Begriff bekannten und
für die Applikation auf den oben bezeichneten Synthesefasern geeigneten Verbindungen
zum Einsatz, beispielsweise solche, die im COLOUR INDEX, 3. Auflage 1971 sowie Ergänzungen
1975 unter dem Gattungsnamen "Disperse Dyes" aufgelistet werden.
[0014] Dispersionsfarbstoffe zur Erzeugung der Fondfärbung die sich mit alkalisch wirkenden
Agenzien reinweiß ätzen lassen, sind z.B. in der DE-OS 26 12 740, DE-OS 26 12 742,
DE-OS 26 12 790, DE-OS 26 12 791, DE-OS 26 12 792, DE-OS 26 33 910, DE-PS 28 36 391,
DE-OS 28 56 283, DE-OS 30 19 739, DE-OS 30 35 912, GB-OS 2 071 708 sowie in RESEARCH
DISCLOSURE, Oktober 1980 unter RD 198 026 und RD 198 027 beschrieben. Hierbei handelt
es sich u.a. um Azo- und Anthrachinonfarbstoffe, welche bei der Behandlung -mit alkalischen
Mitteln, insbesondere bei erhöhter Temperatur, in eine wasserlösliche Form übergeführt
werden können. Die Alkalilöslichkeit dieser von Natur aus wasserunlöslichen Farbstoffe
wird durch funktionelle Gruppen am Farbstoffmolekül bedingt, z.B. eine oder mehrere,
bevorzugt durch Alkyl veresterte Carboxygruppen, phenolische bzw. enolische Hydroxygruppen
oder eine Kombination solcher Gruppen. Unter der Wirkung von Alkalien an den mit der
Reservepaste bedruckten Stellen werden beispielsweise diese Estergruppierungen beim
Dämpfen verseift und in die Alkalisalze der zugrundeliegenden Carbonsäuren umgewandelt.
In ihrer so entstandenen anionischen Form ziehen die Dispersionsfarbstoffe dann nicht
mehr auf und können beim Thermosolieren nicht mehr in die hydrophobe Faser eindringen.
Hierher gehören auch disperse Azofarbstoffe ohne Carbonsäureestergruppen, die ein
heterocyclisches Ringsystem, wie z.B. Nitro-thiazol oder Pyridon, aufweisen, welche
alkalisch spaltbar und deren Spaltprodukte leicht zu eliminieren sind. In diesen beiden
Fällen lassen sich solche nicht fixierte, wasserlöslich gewordene Farbstoffreste durch'einfache
Waschbehandlung vom Textilmaterial wieder entfernen,und die bedruckte Stelle bleibt
nach dem Auswaschen farblos.
[0015] Gegen die alkalische Ätzreserve resistente Dispersionsfarbstoffe, die man zur Erzeugung
von mehrfarbigen Dessins mit den alkalisch ätzbaren Dispersionsfarbstoffen der Fondfarbe
kombinieren bzw. der Vordruckpaste beimischen kann, sind die bekannten Handelsfarbstoffe
aus der Klasse von Azo- oder Azomethin, Anthrachinon-, Chinophthalon- oder Nitroverbindungen,
die frei von Sulfonsäure-, Carbonsäure-oder Carbonsäureestergruppen sind. Einige Beispiele
für alkalistabile Dispersionsfarbstoffe werden in der DE-PS 28 38 391, DE-OS 28 56
283 und GB-OS 2 071 708 erläutert.
[0016] Die zuvor genannten ätzbaren und ätzbeständigen Farbstoffe liegen in den verfahrensgemäß
zu verwendenden Flotten bzw. Druckfarben in fein dispergierter Form vor. Das Ansetzen
der Farbstoffzubereitungen erfolgt in an sich bekannter Weise durch Mischen der Flotten-
bzw. Druckpastenbestandteile mit der nötigen Menge Wasser und flüssigen feindispersen
oder festen redispergierbaren Einstellungen der oben aufgeführten Dispersionsfarbstoffe.
[0017] Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einzusetzenden Vordruckpasten,
welche als mechanische Reserve eine wasserabweisende Emulsion auf Basis von Paraffin
und/oder Polyorganosiloxanen, beispielsweise metallsalzhaltige, besonders zirkonsalz-
oder auch aluminiumsalzhaltige Wachs-Paraffin-Emulsionen oder beispielsweise Emulsionen
von chemisch inaktiven Siliconen wie technischen Siliconölen, die meist aus linearen
Methyl- bzw. Dimethylsiloxanen aufgebaut sind,sowie gegebenenfalls hochdisperses Siliciumdioxid
aufweisen, enthalten als eigentliche Ätzreserve, deren Wirksamkeit auf rein chemischer
Funktion beruht, Basen auf anorganischer bzw. auch organischer Grundlage, die in wäßriger
Lösung einen p
H-Wert von mindestens 8 einzustellen erlauben und keine reduzierenden Eigenschaften
besitzen, wie wäßrige Lösungen von fixen Alkalien, beispielsweise von Alkali- oder
Erdalkalihydroxiden, bevorzugt NaOH oder KOH, und/oder in Wasser alkalisch reagierenden
Salzen, z.B. Alkalicarbonate oder -bicarbonate, vornehmlich Na
2CO
3, K
2CO
3 bzw. NaHCO
3, ebenso von in der Hitze oder beim Dämpfen wirksamen Alkalispendern wie Natrium-trichloracetat.
Schließlich sind für das beanspruchte Verfahren als chemische Ätzreserve von besonderem
Interesse auch Alkalisulfite oder aber Alkalibisulfite in Kombination mit einem Alkalicarbonat
oder Alkalibicarbonat und gegebenenfalls einem Aldehyd, zweckmäßigerweise in Gestalt
eines vorgefertigen Aldehyd-Alkalibisulfit-Addukts, die selbst keine reduzierenden
Eigenschaften gegenüber den alkaliempfindlichen Dispersionsfarbstoffen zeigen und
weder ein gegebenenfalls vorhandenes Azochromophor reduktiv anzugreifen und zu zerstören,
noch chinoide Chromophore zur farblosen, alkalilöslichen Leukoform zu reduzieren vermögen.
Im Falle von Weißätzen läßt sich die Wirkung des Alkalis bzw. Alkalispenders bei der
neuen Naß-in-Naß-Methode indessen noch verstärken, wenn in der Vordruckpaste auf diesem
Arbeitsgebiet übliche Reduktinsmitel, wie z.B.Zink-Formaldehyd-sulfoxylat, zugegen
sind.
[0018] Neben den zuvor genannten Ätz- bzw. Resrvierungsmitteln von beiderlei Gattung (alkalisch
und reduktiv) sind in den Vordruckpasten die üblichen, für den Textildruck erforderlichen
Zusätze vorhanden. So haben sich für die vorliegende Aufgabe praktisch alle Verdickungsmittel
bewährt, die gegenüber den alkalischen Bestandteilen der Ätzreservepaste beständig
sind, insbesondere Verdickungsmittel auf pflanzlicher Basis, wie z.B. hochviskose
Alginate, Kernmehlderivate, Stärkeprodukte, Guarether u.a. bzw. Gemische davon, und/oder
synthetische, polymere Verdickungsmittel, zweckmäßig in Kombination mit hydrotropen
Substanzen, beispielsweise Harnstoff oder Glykol. Besonders günstig für den Ätzvorgang
ist die Anwesenheit von nichtionischen Detergentien. Als solche werden z.B. Glycerin
und/oder Polyglykole, wie Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von
200 bis 400 eingesetzt. Während Polyglykol in diesem Zusammenhang als Ätzverstärker
(Lösungsvermittler) wirkt, so ist die Mitverwendung eines Hygroskopiums, z.B. Glycerin,
in der Ätzreservepaste vor allem bei der Heißluftfixierung unerläßlich; auch für die
Fixierung im Hochtemperaturdämpfer wird im allgemeinen etwas Glycerin zugegeben.
[0019] Um das Auswaschen von Verdickern auf Basis von Naturprodukten, wie sie in der Praxis
in mineralölfreien Druckpasten üblich sind, zu erleichtern, hat es sich als günstig
erwiesen, einen Teil solcher schwer auswaschbarer Verdickungsmittel gegen Polyoxalkylate,
wie z.B. Alkyloxypropylate, vorteilhaft Umsetzungsprodukte aus Alkanolen und Propylenoxid
auszutauschen, ohne daß dadurch der Stand des Druckes leidet. Zusätzlich sollten in
derartigen Druckpasten, besonders wenn die Erzeugung von Buntätzen beabsichtigt ist,
auch noch Veresterungsprodukte von höher molekularen Polyglykolen mit höheren Alkan-
bzw. Alkencarbonsäuren vorhanden sein, was die Qualität des Warenbildes vorteilhaft
beeinflußt.
[0020] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es in überwiegendem Maße die Regel, die Ätzböden
nach dem Aufbringen der Ätzreserve (gegebenenfalls samt den Buntfarben) in letzter
Hand zu drucken. Für diesen Zweck finden fast ausschließlich wäßrige Überdruckpasten
Verwendung, welche neben den alkalisch zerstörbaren Dispersionsfarbstoffen (und gegebenenfalls
alkalistabilen Dispersionsfarbstoffen) als Verdickung insbesondere niedrigviskose
Alginate, Johannisbrotkernmehl- oder Guar-Derivate aufweisen, weil damit eine im Vergleich
mit hochviskosen Verdickungen schnellere und gleichmäßigere Abdeckung der Deckerfläche
des Dessins gewährleistet ist. Ein Zusatz von Oxidationsmitteln ist beim Einsatz der
alkalischen Ätzreserve im allgemeinen nicht erforderlich; es reicht aus, wenn in der
überdruckpaste eine gegebenenfalls schwache, fixe organische Säure,wie z.B. Zitronen-
oder Weinsäure, oder saure Salze,wie z.B. Mononatriumphosphat,vorhanden sind, um während
des Produktionsablaufes eine vorzeitige Reaktion der Farbstoffe mit der Ätzreserve
zu verhindern. In gewissen Fällen wird man indessen daran festhalten, außerdem durch
Zugabe von Cxidationsmitteln,wie Natriumchlorat, m-Nitrobenzolsulfonat oder einer
Mischung aus den beiden letztgenannten Produkten,zur überdruckpaste die Ätzböden gegen
ein überziehen beim Druckvorgang bzw. Abfleckungen im Dämpfer zu schützen, wie auch
um eine eventuelle Reduzierung der Farbausbeute durch die Verdickung beim Dämpfprozeß
auszuschalten. Ferner können in den Überdruckpasten die im Textildruck auf Polyesterfasern
bzw. Gemischen davon mit anderen Fasertypen üblichen Zusätze wie Carrier, Fixierbeschleuniger,
Egalisiermittel, Dispergiermittel und/oder Entschäumungsmittel zugegen sein.
[0021] Der Auftrag der Vor- und Uberdruckfarben auf das Textilmaterial kann nach allen bekannten
Druckverfahren, wie z.B. im Rouleauxdruck, Filmdruck, Rotatinsfilmdruck usw. vorgenommen
werden.
[0022] Sollen die Fondfärbungen allerdings auf dem Foulard hergestellt werden, dann wird
im sauren, wäßrigen Medium meistens ohne Zusatz von Oxidationsmitteln in den Klotzflotten
gearbeitet. Vereinzelt mag es Fälle geben, wo außer Zitronensäure noch die Anwesenheit
von Oxidationsmittel erforderlich sein kann. Schließlich enthält eine solche
-Klotzflotte neben dem Farbstoff geringe Mengen an verdickend wirkenden Substanzen
und/oder ein Antimigrationsmittel, sowie übliche, bereits bei der Aufzählung der Bestandteile
der Uberdruckpaste erwähnte Hilfsmittel; bei .der Behandlung von Maschenwaren gibt
man vorteilhafterweise noch ein schaumarmes Netzmittel hinzu.
[0023] Wie sich im Zuge der oben beschriebenen Arbeitsweise herausgestellt hat, läßt sich
auch bei schwerer ätzbaren Fondfarbstoffen eine deutliche Verbesserung des Ätzeffektes
erreichen, wenn man den Fondfarben wasserlösliche Sulfate oder Phosphate zusetzt.
Insbesondere bei tiefen Schwarztönen wird auf diese Weise das oft beanstandete, bräunliche
Auslaufen feiner Konturen verringert.
[0024] Die verfahrensgemäße Zugabe von Sulfaten bzw. Phosphaten zur Fondfarbe hat in erster
Linie den Zweck, die Paraffin-Zirkonsalz-Emulsion der Weiß- und Buntreserven beim
nachfolgenden Aufbringen der Untergrundcolorierung mittels Überdrucken oder Uberklotzen
zu zerstören. Dieser Vorgang der Zerstörung äußert sich je nach dem dafür eingesetzten
Produkt entweder in einer Erhöhung oder einer Erniedrigung der Viskosität der Emulsionsfarben.
Dadurch entsteht an der Oberfläche der Reserven eine Schicht mit veränderter Viskosität,
die während des kurzen Zeitabschnittes bis zum Eintritt der so behandelten Warenbahn
in die Trockenmansarde eine intensive Vermischung von Reserve und Fondfarbe verhindert.
In der Mansarde beginnt sich dann bei Temperaturen oberhalb von 110°C sowohl die hydrophobierende
Wirkung der Paraffin-Verbindung zu entfalten, als auch setzt die Zerstörung der Fondfarben
durch das Alkali der Weiß- und Buntreserven ein. Die Mitverwendung von Siliciumdioxid
in den
Reserven ist unter diesen Umständen meistenfalls entbehrlich.
[0025] Die Zugabe von. Sulfaten oder Phosphaten zur Fondfarbe verfolgt darüber hinaus den
Zweck einer beginnenden Gelierung der Fondfarben und bewirkt dadurch einen besseren
Konturenstand der Drucke. Je nach eingesetzter Druckverdickung und vorhandener Wasserhärte
kann das Gelieren so stark sein, daß die Farben nicht mehr druckfähig sind. Durch
Zugabe von geringen Mengen eines Polyphosphates können diese Druckfarben wieder verwendungsfähig
gemacht werden.
[0026] Als Sulfate für die Anwendung beim erfindungsgemäßen Verfahren kommen u.a. Zinksulfat,
Natriumsulfat und Ammoniumsulfat, als Phosphate Calciumhydrogenphosphat und Natriumphosphate
in Betracht. Die Einsatzmengen dieser Substanzen betragen 5 bis 50 g/kg der überdruckfarbe
bzw. überklotzflotte. Hierbei wird durch Zinksulfat die Viskosität der wasserabweisenden
Emulsionen deutlich herabgesetzt, ebenso - wenn auch nicht im selben Ausmaß - durch
Natriumsulfat, während durch Ammoniumsulfat eine geringe Erhöhung, durch Calciumhydrogenphosphat
deutlichere Erhöhung der Viskosität der erwähnten Emulsionen in der Vordruckreserve
hervorgerufen wird.
[0027] Eine wesentliche Bereicherung erfährt das neue Verfahren dadurch, daß im Zuge einer
Behandlung von Polyester-/ Cellulose-Fasergemischen neben Dispersionsfarbstoffen zur
Colorierung des Polyesteranteils der Mischung zusätzlich auch noch alkalisch fixierbare
Reaktivfarbstoffe für die Cellul.osekomponente in den erfindungsgemäßen Dessinierungsvorgang
mit einbezogen werden und an der Erzielung der Ätzreserveeffekte - sowohl als weiße
als auch als bunte Muster auf andersfarbigem Untergrund - aktiv teilhaben können.
Unter Ausnutzung der unterschiedlichen Reaktivität von nach dem Additions- und dem
Substitutionsmechanismus reagierenden Reaktivsystemen solcher Farbstoffe gegenüber
der Cellulose läßt sich somit die Erzeugung von Reserveeffekten auf dem Celluloseanteil
mit Reaktiv- unter Reaktivfarbstoffen nahtlos in die Verfahrensmaßnahmen nach der
vorliegenden Erfindung einpassen und mithin kombinieren.
[0028] In einem solchen Fall werden dann für die Fondfärbung neben den alkalisch ätz- bzw.
reservierbaren Dispersionsfarbstoffen darüber hinaus noch solche alkalisch fixierbaren
Reaktivfarbstoffe eingesetzt, welche aufgrund der Wirkung der Reserve an der Ausbildung
einer nucleophilen Bindung mit der Cellulosefaser gehindert sind. Reaktivfarbstoffe
dieses Typs besitzen als reaktionsfähigen Rest ein- oder mehrfach die ß-Halogenethylsulfon-Gruppe,
bevorzugt jedoch die ß-Sulfatoethylsulfon- oder ß-Sulfatoethylsulfonamid-Gruppe, die
beim Vorliegen normaler Färbebedingungen unter dem Einfluß von Alkali mit der Faser
über den intermediär entstehenden Vinylsulfon-Rest im Sinne einer Addition in Reaktion
tritt. Als chemische Reserve lassen sich in diesem Zusammenhang vorteilhaft Sulfit-Verbindungen,wie
stabilisiertes Natriumbisulfit, besonders aber die bereits oben erwähnten Aldehyd--Bisulfit-Additionsprodukte
gebrauchen, welche einwandfreie Weißreserven ergeben.
[0029] Wenn nunmehr auf einen Vordruck mit einem solchen Reservierungsmittel als Fond Reaktivfarbstoffe
vom vorstehend definierten Typ übergedruckt bzw. übergeklotzt oder übergesprüht werden,
dann laufen im Zuge der nachfolgenden Hitze- bzw. Dampfbehandlung die folgenden Reaktionen
ab:
- Der Reaktivfarbstoff wird an den mit der Reserve bedruckten Stellen durch das Alkali
vollständig in die Vinylsulfon-Form umgesetzt;
- Vom aufgedruckten Reservierungsmittel wird Sulfit freigesetzt und dieses lagert
sich an die Doppelbindung des Vinylsulfon-Farbstoffes an;
- Durch diese Sulfit-Anlagerung wird die Vinylsulfon-Gruppe für die Additionsreaktion
mit der Cellulose blockiert.
[0030] Gleichzeitig mit der Unterbindung der Reaktionsfähigkeit des Reaktivankers durch
das soeben besprochene Reservierungsmittel findet zufolge von dessen Alkalität im
Verlauf der Wärmebehandlung die Ätzung des Dispersionsfarbstoffes auf der Polyesterkomponente
der Fasermischung an den Stellen des Vordruckes statt.
[0031] Die Fixierung der in der Fondfarbe anwesenden Reaktivfarbstoffe vom Vinylsulfon-Typ
kann in an sich bekannter Weise auf verschiedene Art geschehen:
Am besten eignen sich hierfür die zweistufigen Arbeitsweisen; es bieten sich besonders
das Zweiphasen-Blitzdämpf-Verfahren oder das Zweiphasen-Kaltverweil-Verfahren an,
welche sich jeweils an den Thermosolierprozeß bzw. das HT-Dämpfen zur Fixierung der
Dispersionsfarbstoffe anschließen. Dadurch werden ideale Bedingungen für die Fixierung
der Dispersionsfarbstoffe erhalten: Man kann in schwach saurem Bereich arbeiten und
muß keine vorzeitige Reaktionen mit dem Reaktivfarbstoff befürchten.
[0032] Ebenso kann man die Fixierung der Vinylsulfon-Farbstoffe auch nach dem Einphasen-Verfahren
vornehmen, indem der Fondfarbe neutrale Fixierhilfsmittel,wie Alkali- oder Erdalkalisalze
niedermolekularer, aliphatischer oder aromatischer Mono- oder Polycarbonsäuren, besonders
mehrfach halogenierter aliphatischer Carbonsäuren, z.B. ein Alkaliformiat, zugegeben
werden, wodurch bewirkt wird, daß bereits im Verlauf der Wärmebehandlung zur Fixierung
der Dispersionsfarbstoffe infolge sukzessiver Freisetzung von Alkali aus diesen Substanzen
die chemische Bindung des Fond-Reaktivfarbstoffes mit der Cellulose eintritt.
[0033] Bunteffekte werden dagegen mit Reaktivfarbstoffen erreicht, die gegen die genannten
Sulfitverbindungen weitgehend unempfindlich sind; sie können entweder mit diesen zusammen
als Buntreserve vorgedruckt werden oder auch der Fondfarbe des Überdruckes beigemischt
sein. Für Buntreserven mit guter Druckpastenstabilität kommen Reaktivfarbstoffe in
Betracht, welche als reaktionsfähige Gruppe die Chloraminotriazin-, Dichlorpyrimidin-,
Trichlorpyrimidin-, Dichlortriazin-, Monochlortriazin-, quaternisierte Chlortriazin-
oder Dichlorpyridazin-Gruppe besitzen und die unter Substitution mit der Cellulose
eine nucleophile Bindung eingehen.
[0034] Reaktivfarbstoffe der beiden Arten von unterschiedlichem Verhalten werden in COLOUR
INDEX, 3. Auflage 1971 sowie Ergänzungen 1975 unter dem Gattungsnamen "Reactive Dyes"
aufgeführt.
[0035] Das beanspruchte Verfahren erstreckt sich also auch auf die modische Dessinierung
und farbenreiche Colorierung von Polyester-/Cellulose-Fasergemischen unter Erzeugung
von weißen und/oder bunten Ätz- und/oder Reserveeffekten auf einem andersfarbigen
Untergrund, was bei Einsatz von Dispersions- und Reaktivfarbstoffen aufgrund gezielter
Ausnutzung der stoffspezifischen Verhaltensweisen beider Farbstofftypen, der Faserkomponentensowie
der Ätzreserve gelingt. Sofern man nun im Rahmen der sonstigen erfindungsgemäßen Maßnahmen
zur Mustergebung als chemische Reserve Sulfit-Ionen bildende Verbindungen benutzt,
dann bewirkt die im Anschluß an den Naß-in-Naß-Auftrag von Reserve und Fondfarbe vorgesehene
Hitzebehandlung
[0036] a) an den mit der Reservepaste bedruckten Stellen eine Inhibierung der reservierbaren
Dispersions- und Reaktivfarbstoffe und eine Fixierung der gegebenenfalls vorhandenen
nicht reservierbaren Dispersions- und Reaktivfarbstoffe, b) an den nicht mit Reservepaste
bedruckten Stellen eine Fixierung der Dispersionsfarbstoffe und - sofern die Druckfarbe
bzw. Klotzflotte für die Fondfärbung ein Alkaliformiat enthalten hat - auch gleichzeitig
der Reaktivfarbstoffe. Hierbei ist unter Inhibierung des Farbstoffs die durch das
Reservierungsmittel hervorgerufene Änderung des Farbstoffmoleküls zu verstehen, die
dazu führt, daß der betreffende Farbstoff das Substrat nicht mehr anfärbt. Bei den
Zweiphasen-Verfahren, d.h. sofern die Druckfarbe bzw. Klotzflotte für den Fond kein
Alkaliformiat enthalten hat, erfolgt
die Fixierung der Reaktivfarbstoffe in der Fondfärbung, d.h. an den nicht mit Reservepaste
bedruckten Stellen, anschließend.
[0037] Die Mengen der Farbstoffe, die in den erfindungsgemäß für den Fond einzusetzenden
Druckfarben bzw. Klotzflotten enthalten sind,werden wie üblich auf die Farbtiefe der
gewünschten Färbung und Intensität des Reserveeffekts abgestimmt. Außerdem entspricht
die Menge der für eine der beteiligten Faserarten geeigneten Farbstoffe auch dem Massen-Anteil
dieser Faserart an der gesamten Fasermasse der Mischung. So enthält eine Druckfarbe
bzw. Klotzflotte , die für eine Fondfärbung bestimmter Farbnuance zubereitet wird,
im Fall, daß das Substrat überwiegend Cellulosefasern enthält, einen hohen Anteil
an ätzbaren und gegebenenfalls nicht ätzbaren Reaktivfarbstoffen und einen niedrigen
Anteil ätzbarer und gegebenenfalls nicht ätzbarer Dispersionsfarbstoffe, und im Fall,
daß das Substrat überwiegend Polyesterfasern enthält, einen hohen Anteil der Dispersionsfarbstoffe
und einen niedrigen Anteil der Reaktivfarbstoffe.
[0038] Das erfindungsgemäße Verfahren ist nach seiner Art vorwiegend für die Veredelung
von Textilien aus Cellulose-Polyester-Fasern bestimmt. Das Mengenverhältnis der beiden
Faserarten unterliegt jedoch bei Berücksichtigung der oben angegebenen Kriterien für
die Zusammensetzung der Klotzflotte keiner Beschränkung, und im Grenzfall kann das
Verfahren auch für die Erzeugung von Reserveeffekten auf reinen Cellulosetextilien
bzw. reinen Polyestertextilien eingesetzt werden, wobei dann die Klotzflotten ausschließlich
ätzbare und gegebenenfalls nichtätzbare Reaktivfarbstoffe bzw. ausschließlich ätzbare
und gegebenenfalls nichtätzbare Dispersionsfarbstoffe enthalten.
[0039] Insbesondere günstig ist die Durchführung der erfindungsgemäßen Maßnahmen unter Einsatz
von Sulfaten oder Phosphaten zur Fondfarbe für die Dessinierung von empfindlichen
Warenqualitäten, wie sie beispielsweise im Falle von Mischmaterialien aus Polyesterfasern
und Wolle vorliegen; diese werden gegebenenfalls unter Zugabe eines handelsüblichen
Fixierbeschleunigers vorgenommen. Als zweckmäßig hat sich hierbei noch die zusätzliche
Verwendung eines handelsüblichen Reduktionsmittels auf Sulfoxylat-Basis in der Ätzreservepaste
und/oder die zusätzliche Verwendung eines Reaktivfarbstoffes in der Fondfarbe erwiesen.
[0040] Die in den nachfolgenden Beispielen aufgeführten Prozentangaben bedeuten Gewichtsprozente.
Beispiel 1
[0041] Mit einer Ätzreservepaste, bestehend aus
400 Gewichtsteilen einer 15%igen,wäßrigen Lösung einer Verdickermischung aus einem
nichtionischen Guarderivat und Carboxymethylstärke,
20 Gewichtsteilen einer 10%igen, wäßrigen Lösung eines Veresterungsproduktes aus Polyethylenglykol
mit einem Molgewicht von etwa 2000 und 1 Mol Stearinsäure,
60 Gewichtsteilen eines Umsetzungsproduktes von 1 Mol n-Butanol mit' 35 Mol 1,2-Propylenoxid,
120 Gewichtsteilen einer 50%igen, wäßrigen Lösung von trichloressigsaurem Natrium,
30 Gewichtsteilen Glyoxalbisulfit-monohydrat,
40 Gewichtsteilen Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 400,
100 Gewichtsteilen einer 50%igen,wäßrigen Emulsion eines flüssigen Polyorganosiloxans,
10 Gewichtsteilen hochdispersem Siliciumdioxid,
25 Gewichtsteilen der Handelsform des Farbstoffes Disperse Yellow 199 (ätzbeständig),
30 Gewichtsteilen der Handelsform des Farbstoffes Reactive Yellow 95 (reservebeständig),
10 Gewichtsteilen m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium,
80 Gewichtsteilen Harnstoff und
75 Gewichtsteilen Wasser
1000 Gewichtsteile, wird auf der Rotationsfilmdruckmaschine mittels einer mustergemäßen
Schablone ein Mischgewebe aus Polyesterfaser und Baumwolle im Verhältnis 65:35 bedruckt.
[0042] Unmittelbar darauf wird die vorgedruckte Ätzreserve ohne Zwischentrocknung mittels
Blindschablone mit einer Fondfarbe überdruckt, die folgende Zusammensetzung hat:
60 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Blue 96 (ätzbar),
60 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Reactive Blue 122 (reservierbar),
417 Gewichtsteile Wasser,
450 Gewichtsteile einer 10%igen, wäßrigen Lösung eines Natriumalginats,
10 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und 3 Gewichtsteile Zitronensäure
1000 Gewichtsteile.
[0043] Anschließend wird die so behandelte Ware sofort getrocknet und zunächst 7 Minuten
bei 175°C in einem Hochtemperaturdämpfer gedämpft; dabei werden die Dispersionsfarbstoffe
der Ätzreserve und der Fondfarbe sowie der Reaktivfarbstoff der Buntreserve fixiert.
Danach wird das Textilgut mit Wasserglas von 48 - 50° Bé geklotzt und 6 Stunden bei
Zimmertemperatur liegen gelassen; während dieser Verweilzeit wird der Reaktivfarbstoffanteil
der Fondfarbe fixiert, ausgenommen an den Stellen der Vordruckmusterung, wo aufgrund
der Reservewirkung keine Fixierung zustande kommt.
[0044] Zur Fertigstellung der Dessinierung wird das Mischgewebe mit Wasser kalt gespült,
sodann mit wäßrigen Bädern unter Zusatz von 2 g/1 eines Hilfsmittels auf Fettsäurepolyglykolesterbasis
in den Abteilen einer Breitwaschanlage hintereinander bei Temperaturen von 40°, 60°
und 80°C nachbehandelt, erneut mit Wasser gespült und schließlich getrocknet.
[0045] Man erhält einen gelben Druck auf blauem'Fond.
Beispiel 2
[0046] Eine Maschenware aus einer Mischung (70:30) von Polyesterfasern und laugierter Zellwolle
wird im Rouleauxdruck mittels einer mustergemäß gravierten Druckwalze mit einer Ätzreservepaste
bedruckt, welche pro kg die nachstehenden Bestandteile enthält:
400 Gewichtsteile einer 15%igen,wäßrigen Lösung einer Verdickermischung aus einem
nichtionischen Guarderivat und Carboxymethylstärke,
20 Gewichtsteile einer 10%igen, wäßrigen Lösung eines Veresterungsproduktes aus Polyethylenglykol
mit einem Molgewicht von etwa 2000 und 1 Mol Stearinsäure,
60 Gewichtsteile des Umsetzungsproduktes aus n-Butanol und Propylenoxid aus Beispiel
1,
120 Gewichtsteile einer 50%igen, wäßrigen Lösung von trichloressigsaurem Natrium,
30 Gewichtsteile Glyoxalbisulfit-monohydrat,
40 Gewichtsteile Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 400,
100 Gewichtsteile einer 50%igen,wäßrigen Paraffin-Zirkonsalz-Emulsion,
10 Gewichtsteile hochdisperses Siliciumdioxid,
25 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Red 132 (ätzbeständig),
30 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Reactive Red 58 (reservebeständig),
10 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium,
80 Gewichtsteile Harnstoff und
75 Gewichtsteile Wasser 1000 Gewichtsteile.
[0047] Hierüber wird naß-in-naß mittels einer Deckerwalze eine Fondfarbe entsprechend der
Zusammensetzung von Beispiel 1 überdruckt, und die so erzeugten Druckeffekte werden
wie dort angegeben fixiert sowie gewaschen.
[0048] Nach dem Trocknen erhält man einen roten Druck auf blauem Fond.
Beispiel 3
[0049] Auf ein Mischgewebe aus Polyesterfasern / mercerisierte Baumwolle (50 : 50) wird
mittels einer mustergemäßen Filmdruckschablone eine Ätzreservepaste aufgebracht, die
folgende Zusammensetzung aufweist:
400 Gewichtsteile einer 15%igen, wäßrigen Lösung einer Verdickermischung aus einem
nichtionischen Guarderivat und Carboxymethylstärke,
20 Gewichtsteile einer 10%igen, wäßrigen Lösung eines Veresterungsproduktes aus Polyethylenglykol
mit einem Molgewicht von etwa 2000 und 1 Mol Stearinsäure,
60 Gewichtsteile eines Umsetzungsproduktes von 1 Mol t-Butanol mit 40 Mol 1,2-Propylenoxid,
120 Gewichtsteile einer 50%igen, wäßrigen Lösung von trichloressigsaurem Natrium,
30 Gewichtsteile Glyoxalbisulfit-monohydrat, 40 Gewichtsteile Polyethylenglykol mit
einem Molgewicht von etwa 400,
100 Gewichtsteile einer 50%igen, wäßrigen Emulsion eines flüssigen Polyorganosiloxans,
10 Gewichtsteile hochdisperses Siliciumdioxid,
40 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Blue 73 (ätzbeständig),
30 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Reactive Blue 187 (reservebeständig),
10 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium,
80 Gewichtsteile Harnstoff und
60 Gewichtsteile Wasser
1000 Gewichtsteile.
[0050] Ohne Zwischentrocknung wird auf den so erstellten, noch feuchten Vordruck in überlappender
Weise eine Fondfarbe überdrucht, welche wie unten angegeben aufgebaut ist:
35 Gewichtsteile des durch Kuppeln von diazotiertem 3-Nitro-4-amino-anisol mit 2,6-Dihydroxy-3-cyan-4-methyl-pyridin
entsprechend Beispiel 1 der DE-PS 1 544 446 hergestellten Dispersionsfarbstoffes (ätzbar),
25 Gewichtsteile des durch Kuppeln von diazotierter 1-Amino-2,4-dimethoxy-benzol-5-sulfonsäure
(Natriumsalz) mit 3-Methyl-1-(4'-B-hydroxyäthylsulfonyl)-phenyl-5-pyrazolon sowie
Veresterung mit Schwefelsäure gemäß Beispiel 1 der DE-PS 24 31 343 hergestellten Reaktivfarbstoffes
(reservierbar),
477 Gewichtsteile Wasser,
450 Gewichtsteile einer 10%igen, wäßrigen Lösung eines Natriumalginats,
10 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und
3 Gewichtsteile Zitronensäure 1000 Gewichtsteile.
[0051] Anschließend wird das so behandelte Textilgut getrocknet und die hergestellten Ätzreserven
werden wie in Beispiel 1 angegeben fixiert und nachbehandelt.
[0052] Man erhält einen blauen Druck auf goldgelbem Fond.
Beispiel 4
[0053] Unter Einsatz einer Rotationsfilmdruckmaschine wird mit einer Ätzreservepaste, bestehend
aus
400 Gewichtsteilen einer 15%igen, wäßrigen Lösung einer Verdickermischung aus einem
nichtionischen Guarderivat und Carboxymethylstärke,
20 Gewichtsteilen einer 10%igen, wäßrigen Lösung eines Veresterungsproduktes aus Polyethylenglykol
mit einem Molgewicht von etwa 2000 und 1 Mol Stearinsäure,
60 Gewichtsteilendes Umsetzungsproduktes aus t-Butanol und Propylenoxid aus Beispiel
3,
60 Gewichtsteilen Natriumcarbonat,
30 GewichtsteilenGlyoxalbisulfit-monohydrat,
40 Gewichtsteilen Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 400,
100 Gewichtsteilen einer 50%igen, wäßrigen Emulsion eines flüssigen Polyorganosiloxans,
10 Gewichtsteilen hochdispersem Siliciumdioxid,
100 Gewichtsteilen Zinkformaldehydsulfoxylat, 5 Gewichtsteilen eines optischen Aufhellers
und
175 Gewichtsteilen Wasser
1000 Gewichtsteile,
auf einem Mischgewebe aus Polyesterfasern / Baumwolle (65 : 35) ein kleinflächiges
Dessin aufgedruckt.
[0054] Diese Vordruckmusterung wird unmittelbar darauf ohne Zwischentrocknung mit der in
Beispiel 3 angegebenen Fondfarbe großflächig überdruckt und die so behandelte Warenbahn
sodann getrocknet.
[0055] Nachdem man nunmehr durch Einwirkung von feuchter Hitze auf das Textilgut im Hochtemperaturdämpfer
während 6 Minuten bei 180°C den Dispersionsfarbstoff der Fondfarbe sowie den optischen
Aufheller der Reserve zur Fixierung veranlaßt hat, wird das Fasermaterial daraufhin
gemäß dem in der deutschen Offenlegungsschrift DE-OS 31 47 318 erläuterten Verfahren
unter Einsatz von Flüssigkeitssprühköpfen, die mit ca. 5000 Umdrehungen pro Minute
rotieren, bei einer Flottenaufnahme'von 30 % (bezogen auf das Gewicht der trockenen
Ware) mit einer alkalischen Fixierlösung besprüht, die aus
400 ml Wasserglas von 38 - 40° Be, 150 ml Natronlauge von 50° Be und 450 ml Wasser
besteht.
[0056] Nach dem Sprühen wird die Ware in eine Plastikfolie eingeschlagen und bei Raumtemperatur
über Nacht liegen gelassen. Im Verlauf dieser Zeit fixiert der Reaktivfarbstoff der
Fondfarbe durch Kaltverweilen überall dort, wo er nicht dem Einfluß der Reserve ausgesetzt
ist und daran gehindert wird. Abschließend wird die Musterung wie in Beispiel 1 angegeben
nachbehandelt sowie fertiggestellt.
[0057] Man erhält weiße Reserveeffekte auf einem goldgelben Grund.
Beispiel 5
[0058] Man bedruckt im Filmdruck ein Gewebe aus Polyesterfasern mit einer Ätzreservepaste,
die wie folgt hergestellt wird:
In 530 Gewichtsteile kaltes Wasser werden
50 Gewichtsteile einer Paraffin-Zirkonsalz-Emulsion und
50 Gewichtsteile einer Verdickermischuna aus einem nichtionischen Guarderivat und
Carboxymethylstärke eingerührt.
[0059] Nach gründlichem Rühren gibt man diesem Ansatz noch
120 Gewichtsteile einer 50%igen, wäßrigen Lösung von trichloressigsaurem Natrium,
20 Gewichtsteile einer 10%igen, wäßrigen Lösung des Veresterungsproduktes von Polyethylenglykol
mit einem Molgewicht von etwa 2000 und 1 Mol Stearinsäure,
60 Gewichtsteile des Umsetzungsproduktes aus n-Butanol und Propylenoxid gemäß Beispiel
1,
50 Gewichtsteile Glycerin,
50 Gewichtsteile Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 400,
30 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Red 200 (ätzbeständig),
30 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Red 132 (ätzbeständig) und
10 Gewichtsteile hochdisperses Siliciumdioxid hinzu.
[0060] Unmittelbar darauf wird über diesen Vordruck ohne Zwischentrocknung eine Fondfarbe
gedruckte die folgende Zusammensetzung hat:
80 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Blue 96 (ätzbar),
415 Gewichtsteile einer 10%igen, wäßrigen Lösung eines Natriumalginats,
5 Gewichtsteile Zitronensäure und
500 Gewichtsteile Wasser.
[0061] Anschließend wird das so behandelte Fasermaterial sofort getrocknet und zur Farbstoff-Fixierung
von Fondfarbe und Buntreserve 7 Minuten bei 175°C in einem Hochtemperaturdämpfer gedämpft.
Dann wird die Ware mit Wasser kalt gespült, reduktiv gereinigt und bei 80°C mit einem
wäßrigen Bad unter Zusatz eines Hilfsmittels auf Fettsäurepolyglykolesterbasis nachbehandelt.
Abschließend wird die erzeugte Musterung erneut mit Wasser gespült und getrocknet.
[0062] Man erhält eine scharf stehende rote Reserve auf blauem Fond.
Beispiel 6
[0063] Mittels einer mustergemäß gravierten Walze bedruckt man auf der Rouleauxdruckmaschine
ein Gewebe aus mercerisierter Baumwolle mit einer Reservepaste, die wie folgt hergestellt
wird:
In 717 Gewichtsteile kaltes Wasser werden
50 Gewichtsteile einer Paraffin-Zirkonsalz-Emulsion,
18 Gewichtsteile eines hochviskosen Alginats und
100 Gewichtsteile Harnstoff eingerührt.
[0064] Nach gründlichem Rühren versetzt man diese Mischung weiterhin mit
30 Gewichtsteilen Natriumbicarbonat,
5 Gewichtsteilen m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium,
30 Gewichtsteilen Glyoxalbisulfit-monohydrat und
50 Gewichtsteilen der Handelsform des Farbstoffes
Reactive Blue 159 (reservebeständig).
[0065] Auf diesen Vordruck wird sodann naß-in-naß sowie unter Überlappung eine Fondfarbe
gedruckt, die aus folgenden Komponenten zusammengesetzt ist:
450 Gewichtsteile einer 10%igen, wäßrigen Lösung eines Natriumalginats,
360 Gewichtsteile Wasser,
100 Gewichtsteile Harnstoff,
60 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Reactive Black 5 (reservierbar),
5 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und
25 Gewichtsteile Natriumbicarbonat.
[0066] Das in dieser Weise bedruckte Textilgut wird nunmehr getrocknet und daraufhin 8 Minuten
bei 102°C in einem Hängeschleifendämpfer gedämpft; hierbei werden der Farbstoff der
Fondfarbe sowie der Farbstoff der Buntreserve auf der Ware fixiert. Schließlich wird
die Musterung wie bei Reaktivfarbstoffen üblich nachbehandelt und getrocknet.
[0067] Man erhält eine scharf stehende, türkisfarbene Reserve auf schwarzem Fond.
Beispiel 7
[0068] Zur Herstellung einer Ätzreservepaste werden in
520 Gewichtsteile kaltes Wasser
50 Gewichtsteile einer Paraffin-Zirkonsalz-Emulsion und
40 Gewichtsteile eine Verdickermischung aus einem nichtionischen Guarderivat und Carboxymethylstärke
eingerührt.
[0069] Nach gründlichem Rühren gibt man diesem Ansatz noch
180 Gewichtsteile einer 50 %igen, wäßrigen Lösung von trichloressigsaurem Natrium,
10 Gewichtsteile Kaliumcarbonat,
50 Gewichtsteile Glycerin,
80 Gewichtsteile Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 400,
30 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Red 200 (ätzbeständig),
30 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Red 132 (ätzbeständig) und
10 Gewichtsteile hochdisperses Siliciumdioxid hinzu.
[0070] Mit der in dieser Weise zubereiteten Druckfarbe wird nun im Rotationsfilmdruck mittels
einer mustergemäßen Schablone ein Gewebe aus Polyesterfasern bedruckt.
[0071] Auf diesen Vordruck wird sodann naß-in-naß sowie in überlappender Weise eine Fondfarbe
gedruckt, die folgende Zusammensetzung hat:
80 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Blue 96 (ätzbar),
400 Gewichtsteile einer 10 %igen, wäßrigen Lösung eines Natriumalginats, 2 Gewichtsteile
Zitronensäure,
10 Gewichtsteile Zinksulfat und
508 Gewichtsteile Wasser.
[0072] Anschließend wird das so behandelte Fasermaterial sofort getrocknet und zur Farbstoff-Fixierung
von Fondfarbe und Buntreserve 7 Minuten bei 175°C in einem Hochtemperaturdämpfer gedämpft.
Dann wird die Ware mit Wasser kalt gespült, reduktiv gereinigt und bei 80°C mit einem
wäßrigen Bad unter Zusatz eines Hilfsmittels auf Fettsäurepolyglykolesterbasis nachbehandelt.
Abschließend wird die erzeugteMusterung erneut mit Wasser gespült und getrocknet.
[0073] Man erhält eine scharf stehende rote Reserve auf blauem Fond.
Beispiel 8
[0074] Eine Maschenware aus einer Mischung von Polyesterfasern und chlorierter Wolle im
Verhältnis von 85 : 15 wird unter Einsatz einer Rotationsfilmdruckmaschine mustergemäß
mit einer Ätzreservedruckpaste behandelt, die man auf nachstehende Weise erhält:
In 640 Gewichtsteile kaltes Wasser werden
50 Gewichtsteile einer Paraffin-Zirkonsalz-Emulsion und
50 Gewichtsteile einer Verdickermischung aus einem nichtionischen Guarderivat und
Carboxymethylstärke eingerührt.
[0075] Nach gründlichem Rühren versetzt man diese Mischung weiterhin noch mit
60 Gewichtsteilen einer 50 %igen, wäßrigen Lösung von trichloressigsaurem Natrium,
50 Gewichtsteilen Glycerin,
80 Gewichtsteilen Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 400,
30 Gewichtsteilen der Handelsform des Farbstoffes Disperse Red 200 (ätzbeständig),
30 Gewichtsteilen der Handelsform des Farbstoffes Disperse Red 132 (ätzbeständig)
und
10 Gewichtsteilen hochdispersem Siliciumdioxid.
[0076] Unmittelbar darauf wird über diesen Vordruck ohne Zwischentrocknung eine Fondfarbe
gedruckt, die folgende Bestandteile aufweist:
30 Gewichtsteile der Handelsform des Farbstoffes Disperse Blue 96 (ätzbar),
415 Gewichtsteile einer 10 %igen, wäßrigen Lösung eines Natriumalginats,
2 Gewichtsteile Zitronensäure,
50 Gewichtsteile Natriumsulfat kalz. und
503 Gewichtsteile Wasser
[0077] Die weiteren Maßnahmen zur Farbstoff-Fixierung und Fertigstelluna der so erzeugten
Dessinierung werden wie in Beispiel 7 vorgenommen.
[0078] Man erhält eine scharf stehende rote Reserve auf blauem Fond.
Beispiel 9
[0079] In 580 Gewichtsteile kaltes Wasser werden
50 Gewichtsteile einer Paraffin-Zirkonsalz-Emulsion und
40 Gewichtsteile einer Verdickermischung aus einem nichtionischen Guarderivat und
Carboxymethylstärke eingetragen und nach gutem Durchrühren werden diesem Ansatz noch
180 Gewichtsteile einer 50 %igen, wäßrigen Lösung von trichloressigsaurem Natrium,
10 Gewichtsteile Natriumcarbonat,
50 Gewichtsteile Glycerin,
80 Gewichtsteile Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 400 und
10 Gewichtsteile hochdisperses Siliciumdioxid zugefügt.
[0080] Die so erhaltene Ätzreservepaste wird nun mittels einer mustergemäßen Filmdruckschablone
auf ein Gewebe aus Polyesterfasern aufgebracht.
[0081] Ohne Zwischentrocknung wird der in dieser Weise erstellte, noch feuchte Vordruck
mittels einer Blindschablone großflächig mit einer Fondfarbe überdruckt, welche aus
40 Gewichtsteilen des durch Kuppeln von diazotiertem 3-Nitro-4-amino-5-brombcnzoesäure-ethylester
mit N,N-Dihydroxyethyl-m-toluidin entsprechend Beispiel 2 der DE-OS 30 41 013 hergestellten
Dispersionsfarbstoffes (ätzbar) ,
300 Gewichtsteilen einer 10 %igen, wäßrigen Lösung eines Natriumalginats,
100 Gewichtsteilen einer 10 %igen, wäßrigen Lösung eines Stärkeethers,
2 Gewichtsteilen Zitronensäure,
30 Gewichtsteilen Calciumhydrogenphosphat,
15 Gewichtsteilen eines handelsüblichen Fixierbeschleunigers und
513 Gewichtsteilen Wasser besteht.
[0082] Zur Farbstoff-Fixierung sowie den abschließenden Spülvorgängen wird entsprechend
Beispiel 7 verfahren. Man erhält eine scharf stehende weiße Reserve auf rotem Fond.
Beispiel 10
[0083] Man bedruckt wie in Beispiel 8 angegeben ein Mischgewebe aus Polyesterfasern/chlorierter
Wolle (80 : 20) im Rotationsfilmdruck. Die Ätzreservepaste enthält hier jedoch zusätzlich
noch 50 g/kg eines handelsüblichen Reduktionsmittels auf Sulfoxylatbasis anstelle
einer entsprechenden Menge Wasser.
[0084] Die Fondfarbe setzt sich zusammen aus:
30 Gewichtsteilen der Handelsform des Farbstoffes Disperse Blue 96 (ätzbar),
8 Gewichtsteilen der Handelsform des Farbstoffes Reactive Blue 122 (reservierbar),
300 Gewichtsteilen einer 4 %igen, wäßrigen Lösung eines Natriumalginates,
100 Gewichtsteilen einer 10 %igen, wäßrigen Lösung eines Stärkeethers,
10 Gewichtsteilen eines Hilfsmittels auf Polyphosphatbasis,
10 Gewichtsteilen Zinksulfat,
10 Gewichtsteilen eines handelsüblichen Fixierbeschleunigers auf Alkylaryl-oxethylatbasis,
2 Gewichtsteilen Zitronensäure und
530 Gewichtsteilen Wasser.
[0085] Fixierung und Nachbehandlung erfolgen wie in Beispiel 7 angegeben.
[0086] Man erhält eine scharfstehende rote Reserve auf blauem Fond.