[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenzylinder für eine Rotations-Offsetdruckmaschine,
an den ein Gummizylinder anstellbar ist, mit einer Vorrichtung zum zonenweisen Abtasten
der Platteneinfärbung.
[0002] Aus der französischen Patentschrift 1.519.883 ist ein Plattenzylinder der vorangehend
spezifizierten Art bekannt. Hier wird die Einfärbung in den einzelnen Farbzonen mit
Hilfe eines densitometrischen Meßgerätes während der Rotation des Plattenzylinders
über den gesamten Umfang desselben ermittelt. Nachteilig bei einer solchen Messung
der Farbdichte in den einzelnen Farbzonen ist es, daß diese infolge ihrer Berührung
mit dem Gummizylinder im Laufe der Zeit verschmutzt werden, da von Druckträgern Papierstaub
über den Gummizylinder auf den Plattenzylinder übertragen wird, wodurch es zu Meßfehlern
kommen kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Messung der Farbdichte auf der aufgespannten Platte
am Plattenzylinder zu ermöglichen, ohne daß eine Verschmutzung der Meßfelder während
des Fortdruckes zu befürchten ist. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen zeigen:
Fig.1 eine schematische Darstellung der Grubenbereiche eines Plattenzylinders und
eines Gummizylinders und
Fig.2 eine Farbmeßvorrichtung an dem Plattenzylinder.
[0004] Fig.1 zeigt schematisch jeweils den die Grube umfassenden Teil eines Plattenzylinders
1 und eines Gummizylinders 2. Auf dem Plattenzylinder 1 ist in üblicher Weise eine
Platte 3 aufgespannt, während der Gummizylinder 2 ein Gummituch 4 trägt. Mit Hilfe
einer Spannspindel 5 sind die Enden der Platte 3 und mit Hilfe der Spannspindeln 6
und 7 die Enden des Gummituches 4 fixierbar. Üblicherweise wird unter der Platte 3
eine Unterlage 8 und unter dem Gummituch 4 eine Unterlage 9 verwendet.
[0005] Wie Fig.1 erkennen läßt, ist die Breite des Kanals 10 des Plattenzylinders 1 in Umfangsrichtung
gesehen schmäler als die Grube 11 des Gummizylinders. Durch Übereinanderstellen der
Druckendepositionen beider Zylinder 1,2 erhält der Druckanfang des Plattenzylinders
1 einen Vorlauf gegenüber jenem des Gummizylinders 2. Dadurch weist die Platte 3 eine
Zone bzw. einen Bereich A auf, der zwar eingefärbt wird, aber mit dem Gummituch 4
nicht in Berührung kommt und somit dorthin keine Farbe abgeben kann. Wie eingangsbereits
erwähnt, bringt dies u.a. den wesentlichen Vorteil, daß eine Verschmutzung des Bereiches
A vom Druckträger her über das Gummituch 4 nicht zu befürchten ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird vorzugsweise für jede Farbzone Z in diesem Bereich A bei der
Herstellung der Platte 3 eine Kontrolleiste bzw. ein Meßfeld 12 (Fig.2) erzeugt, d.h.
aufkopiert. Bekanntlich steht der Plattenzylinder 1 in ständiger Berührung mit mindestens
einer Farbauftragswalze oder einem Farbzylinder (nicht gezeigt), der die Platte 3
kontinuierlich einfärbt.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Meßfelder 12 in dem Bereich A erfolgt somit
auch eine stetige Einfärbung dieser Meßfelder 12 bei der Rotation des Plattenzylinders
1. Nachdem dieser Bereich A nicht in Berührung mit dem Gummituch 4 auf dem Gummizylinder
2 kommt, wird auch keine Farbe von den Meßfeldern 12 auf das Gummituch 4 übertragen.
Es entsteht lediglich nach einer bestimmten Anlaufperiode durch Rückspaltung eine
Übertragung von Farbe von dem Bereich A bzw. von den Meßfeldern 12 zur Farbauftragwalze
und eine erneute Einfärbung derselben durch die Farbauftragwalze bis sich ein Gleichgewichtszustand
eingestellt hat. Auf den Meßfeldern 12 in dem Bereich A entsteht somit eine Einfärbung,
die repräsentativ für die Einfärbung des Bedruckstoffes in der jeweiligen Zone Z ist.
[0008] Die erfindungsgemäß ausgebildete Kontrolleiste in Form von den einzelnen Farbzonen
Z zugeordneten Meßfeldern 12 wird während des Maschinenbetriebes von einem Densitometer
13 stufenweise, d.h. nacheinander, abgetastet. Das Densitometer umfaßt eine Strahlungsquelle
14 und einen Sensor 15 und ist auf einer als Transportspindel dienenden Gewindespindel
16 angeordnet.
[0009] Letztere kann durch einen Elektromotor, vorzugsweise durch einen Schrittschaltmotor
um ein definiertes Maß gedreht werden, so daß der Meßkopf 13 schrittweise von Farbzone
zu Farbzone, d.h. von einem Meßfeld 12 zum nachfolgenden Meßfeld bewegt werden Beim
Vorbeilaufen des Meßfeldes 12 an dem Meßkopf 13 erfolgt dessen Abtastung zwecks Ermittlung
der Einfärbung, d.h. der in der jeweiligen Zone Z vorhandenen Farbdichte. Wird beispielsweise
das Meßfeld 12 in der ersten Farbzone Z abgetastet, so kann während der nachfolgenden
Drehung des Plattenzylinders 1 der Meßkopf 12 durch Aktivierung des Elektromotors
17 um einen Schritt nach rechts, d.h. zur zweiten Farbzone bewegt werden, so daß während
der darauffolgenden Drehung des Plattenzylinders 1 das in der zweiten Farbzone Z befindliche
Meßfeld 12 abgetastetwerden kann.
[0010] Fig.2 zeigt in schematischer Darstellung die Anordnung des Plattenzylinders 1 und
des Gummizylinders 2 zwischen zwei Seitenwänden 18 üblicherweise, in denen auch die
Gewindespindel 16 gelagert und der Elektromotor 17 angeflanscht sein kann.
[0011] Die in dem Meßkopf 13 ermittelten Werte gelangen über eine Leitung 19 in einen Rechner
20, der über eine Leitung 21 zeitgerecht den Elektromotor 17 ansteuert, um den Meßkopf
13 in der beschriebenen Weise von links nach rechts oder umgekehrt schrittweise weiterzubewegen.
[0012] In Abhängigkeit von den ermittelten, die Einfärbung repräsentierenden Werte steuert
der Rechner 20 über eine Leitung 22 Farbzonenstellelemente 23 beispielsweise in Form
von motorisch betätigbaren Farbzonenstellschrauben. Dadurch wird der Abstand eines
Farbmessers 24 in der jeweiligen Farbzone Z entsprechend verändert und die von dem
Farbkasten 25 mit Farbkastenwalze 26 abgegebene Farbe quantitativ entsprechend der
erforderlichen Farbgebung nachgeregelt.
[0013] Wird beispielsweise im Meßkopf 13 in einer bestimmten Farbzone Z eine zu intensive
Einfärbung festgestellt, so sorgt der Rechner 20 dafür, daß das entsprechende Farbzonenstellelement
23 das Farbmesser 24 in dieser Zone näher an die Farbkastenwalze 26 heranfährt, wodurch
die Farbabgabe reduziert und dadurch die gewünschte Einfärbung in dieser Zone erreicht
wird.
Bezugszeichenliste
[0014]
1 Plattenzylinder
2 Gummizylinder
3 Platte
4 Gummituch
5 Spindel
6 Spindel
7 Spindel
8 Unterlage
9 Unterlage
10 Grube
11 Grube
12 Meßfelder
13 Meßkopf
14 Strahlungsquelle
15 Sensor
16 Gewindespindel
17 Motor
18 Seitenwände
1 9 Leitung
20 Rechner
21 Leitung
22 Leitung
23 Farbzonenstellschrauben
24 Farbmesser
25 Farbkasten
26 Farbkastenwalze
27
28
29 Bereich A
30 Zonen Z
1. Plattenzylinder für eine Rotations-Offsetdruckmaschine, an den ein Gummizylinder
anstellbar ist, mit einer Vorrichtung zum zonenweisen Abtasten der Platteneinfärbung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Grube (10) des Plattenzylinders (1) in Zylinderumfangsrichtung
schmäler ist als die Grube (11) des Gummizylinders (2) und daß auf den in die Grube
(11) des Gummizylinders (2) ragenden Endbereich (A) der auf den Plattenzylinder (1)
aufgespannten Platten (3) den Farbzonen (Z) zugeordnete Farbkontrollfelder (12) aufkopiert
sind, die während der Rotation der Zylinder (1, 2) durch mindestens ein Densitometer
(13, 14, 15) abtastbar sind.
2. Plattenzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Densitometer (13,
14, 15) auf einer parallel zum Plattenzylinder (1) angeordneten Transportspindel (16)
verschiebbar ist und daß während seiner traversierenden Bewegung nacheinander die
Farbkontrollstreifen (12) der Farbzonen (Z) abtastbar sind.
3. Plattenzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Densitometer (13,
14, 15) durch einen gestellfesten, die Transportspindel (16) drehenden Motor bewegbar
ist.
4. Plattenzylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die von dem Densitometer (13, 14, 15) für jede Farbzone (Z) ermittelten Meßwerte
einem Rechner (20) zuführbar sind, der mit Farbzonenstellelementen (23) am Farbkasten
(25) verbunden ist und daß in Abhängigkeit von den ermittelten Meßwerten während des
Maschi-
5 nenlaufes die Farbzonenstellelemente (23) die Farbgebung in den einzelnen Farbzonen
(Z) nachregeln.