(19)
(11) EP 0 107 645 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1984  Patentblatt  1984/18

(21) Anmeldenummer: 83890187.4

(22) Anmeldetag:  20.10.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65H 33/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 21.10.1982 AT 3873/82

(71) Anmelder: Dr. Fritz Liebe-Herzing Graphische Maschinen KG
A-1050 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Liebe-Herzing, Fritz, Dr.
    A-1050 Wien (AT)

(74) Vertreter: Holzer, Walter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Schütz und Partner, Fleischmanngasse 9
1040 Wien
1040 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Trennen von in einem Schuppenstrom bewegten Produkten


    (57) Diese Vorrichtung weist einen den Schuppenstrom transportierenden Bandförderer (1), an dessen Ende in Förderrichtung ein weiterer Bandförderer (5) anschliesst, dessen Förderfläche unterhalb der Förderfläche des ersten Bandförderers liegt, und einen die abzutrennenden Produkte (2) abtastenden Zählfühler (6) auf.
    Um ein präzises Abtrennen der zusammenzufassenden Produkte (2) aus dem Produktstrom ohne Beeinträchtigung der jeweils nachfolgenden Produkte zu ermöglichen, ist der Zählfühler (6) im Bereich der von den beiden Bandförderern (1, 5) gebildeten Stufe angeordnet und tastet den Hinterabschnitt jedes vom oberen auf den unteren Bandförderer fallenden Produktes.(2) ab; dem unteren Bandförderer ist eine in dessen Förderrichtung bewegbare Mitnehmereinrichtung (7, 8) zugeordnet, die aus einer Wartestellung im Bereich der Stufe mittels des Zählfühlers in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Zahl abzutrennender Produkte im Sinne eines Vorlaufes der Mitnehmereinrichtung gegenüber dem unteren Bandförderer in Gang setzbar und mit der Hinterkante des zuletzt gezählten Produktes in Eingriff versetzbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen von in einem Schuppenstrom bewegten Produkten.

    [0002] Druckmaschinen, wie Rollen-Rotationsdruckmaschinen, sind in der Regel Falzvorrichtungen nachgeschaltet, in welchen die Druckprodukte quer- und längsgefalzt werden. Die Produkte werden sodann, beispielsweise mit Hilfe eines Auslegerrades, schuppenförmig einem Auslegerförderband übergeben. Um die Produkte abtransportieren zu können, müssen sie zu Stapeln mit einer vorbestimmten Stückzahl zusammengefaßt werden. Zu diesem Zweck sind bereits verschiedenartige Vorrichtungen im Einsatz, die es auch ermöglichen, die Stückzahl jedes Stapels festzulegen und erforderlichenfalls zu verändern. Beispielsweise macht eine Zähleinrichtung ein bestimmtes Exemplar der auf dem Auslegerförderband schuppenförmig transportierten Produkte periodisch kenntlich.

    [0003] Bei den bekannten Vorrichtungen erfolgt die Zählung durch Abtasten der oben liegenden Produktkante und die Trennung der Produkte nach Erreichen einer vorbestimmten Produktanzahl durch Einklemmen oder Aufhalten des Schuppenstromes hinter dem zuletzt gezählten Produkt an einer dem Zählpunkt nachfolgenden Stelle, damit das letzte Produkt noch dem Stapel zugeordnet werden kann bzw. der Rückstau beim Aufhalten des Stromes den Zählfühler nicht stört.

    [0004] Der Abstand zwischen der Zählstelle und der Trennstelle ergibt aber unvermeidbare Ungenauigkeiten, weil der Schuppenstrom bei den bekannten Vorrichtungen nicht vollkommen regelmäßig ist. Die bekannte Vorgangsweise ist außerdem steuerungstechnisch relativ kompliziert und mit der Gefahr eines unbeabsichtigten Einklemmens des jeweils letzten Produktes oder eines Mitziehens des unmittelbar nachfolgenden Produktes verbunden.

    [0005] Aus der DE-A1-2 820 957 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein Zählkopf mit einem Fühler in Förderrichtung mit Abstand vor einer Stufe zwischen zwei den Schuppenstrom transportierenden Förderbändern angeordnet ist. Der Fühler wird von den jeweils vorangehenden Kanten der Druckprodukte betätigt und erzeugt Zählimpulse. Im Bereich der Stufe zwischen den Förderbändern greift ein relativ aufwendiger Mechanismus in den Schuppenstrom ein, um einzelne Produkte aus diesem herauszulösen und nach oben zu fördern. Mit dieser Vorrichtung können die Druckprodukte aber nicht zusammengefaßt und auf einfache Weise aus dem Produktstrom im Bereich des zweiten Förderers abgeführt werden.

    [0006] Die Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung zum Zählen und Trennen von in einem Schuppenstrom bewegten Produkten zu schaffen, die bei konstruktiv und steuerungstechnisch einfacher Ausbildung ein präzises Abtrennen der zusammenzufassenden Produkte aus dem Produktstrom ermöglicht, u.zw. ohne Beeinträchtigung der jeweils nachfolgenden Produkte bzw. des nachfolgenden Produktstromes.

    [0007] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Trennen von in einem Schuppenstrom bewegten Produkten, mit einem den Schuppenstrom transportierenden Bandförderer, an dessen Ende in Förderrichtung ein weiterer Bandförderer anschließt, dessen Förderfläche unterhalb der Förderfläche des ersten Bandförderers liegt, und einem die abzutrennenden Produkte abtastenden Zählfühler; diese Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß der Zählfühler im Bereich der von den beiden Bandförderern gebildeten Stufe angeordnet ist und den Hinterabschnitt jedes vom oberen auf den unteren Bandförderer fallenden Produktes abtastet, daß dem unteren Bandförderer eine in dessen Förderrichtung bewegbare, an sich bekannte Mitnehmereinrichtung zugeordnet ist und daß diese Mitnehmereinrichtung aus einer Wartestellung im Bereich der von den beiden Bandförderern gebildeten Stufe mittels des Zählfühlers in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Zahl abzutrennender Produkte im Sinne eines Vorlaufes der Mitnehmereinrichtung gegenüber dem unteren Bandförderer in Gang setzbar und mit der Hinterkante des zuletzt gezählten Produktes in Eingriff versetzbar ist.

    [0008] Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Zählen der Produkte und das Trennen des Produktstromes an ein und derselben Stelle der Fördereinrichtung erfolgt. Insbesondere wird erreicht, daß das jeweils letzte der zusammenzufassenden Produkte ohne Behinderung des nachfolgenden Produktes einwandfrei mitgenommen wird, weil im Bereich der Stufe zwischen den Förderbändern ein Öffnen des Schuppenstromes erfolgt. Hiedurch wird auch ein sicheres Zählen der Produkte mittels des Zählfühlers gewährleistet.

    [0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Mitnehmereinrichtung, wie an sich bekannt, zumindest eine auf einem endlosen, parallel zum unteren Bandförderer umlaufenden Mitnehmerglied montierte Mitnehmergabel od.dgl. auf, die über die Förderfläche des unteren Bandförderers ragt.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

    Figur 1 schematisch eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung und

    Figur 2 eine Draufsicht zu Figur 1.



    [0011] Auf einem Ausleger-Bandförderer 1, der einem nicht gezeigten Falzapparat, z.B. einer Rollen-Rotationsdruckmaschine, nachgeschaltet ist, werden gefalzte Produkte 2 schuppenförmig ausgelegt vorwärts bewegt. Die Produkte 2 können z.B. aus den Schaufeln eines Auslegerrades auf den Bandförderer 1 gleiten.

    [0012] Am vorderen Ende des Bandförderers 1 ist unterhalb einer Umlenkrolle 3 desselben eine Umlenkrolle 4 eines dem Bandförderer 1 in dessen Längsrichtung nachgeschalteten Bandförderers 5 angeordnet, auf welchen die den ersten Bandförderer 1 verlassenden Produkte 2 unter Aufrechterhaltung der Schuppenanordnung fallen. Der untere Bandförderer 5 weist drei mit gegenseitigem Querabstand parallel zum oberen Bandförderer 1 angeordnete und mit der gleichen Geschwindigkeit wie dieser angetriebene Förderbänder auf. Im Fallbereich des Hinterabschnittes der Produkte 2 ist zwischen den Niveaus der Vorlauftrume der Bandförderer 1, 5 ein Zählfühler 6 angeordnet, der z.B. ein mechanischer Fühler sein kann. Beim Passieren der von den Bandförderern 1, 5 gebildeten Stufe löst sich der Endabschnitt jedes Produktes 2 vom oberen Bandförderer 1, wodurch der Schuppenstrom geöffnet wird. Dieses Öffnen des Schuppenstromes beim.Herabfallen jedes Produktes 2 ermöglicht ein sicheres Zählen der Produkte mittels des Zählfühlers 6. Um das Öffnen des Schuppenstromes zu erleichtern, kann gegebenenfalls im Bereich der Umlenkrollen 3, 4 eine Luftdüse vorgesehen sein, die zwischen die Hinterabschnitte der herabfallenden Produkte bläst.

    [0013] Wie insbesondere Figur 1 zeigt, ist dem unteren Bandförderer 5 eine Mitnehmereinrichtung mit einem nicht gezeigten Antrieb zugeordnet, die beim dargestellten Beispiel durch ein sich parallel zum unteren Bandförderer 5 erstreckendes, umlaufendes endloses Mitnehmerglied 7 gebildet wird, dessen Vorlauftrum unterhalb des Vorlauftrums des unteren Bandförderers 5 liegt. Das endlose Mitnehmerglied 7 ist über seine Länge mit mehreren, sich quer zum unteren Bandförderer 5 erstreckenden Mitnehmergabeln 8 od.dgl. versehen, die mit gegenseitigem Querabstand vom endlosen Mitnehmerglied abstehen, wobei das Mitnehmerglied, wie Figur 2 zeigt, so angeordnet ist, daß.die Mitnehmergabeln 8 od.dgl. zwischen den drei parallelen Förderbändern des unteren Bandförderers 5 laufen. Das Mitnehmerglied 7 wird durch den Zählfühler 6 und eine diesem zugeordnete, nicht gezeigte Steuereinrichtung so gesteuert, daß sich jeweils ein Mitnehmer im Stillstand bzw. in Wartestellung im Bereich der von den Bandförderern gebildeten Stufe befindet und der Antrieb des Mitnehmergliedes 7 jeweils bei Erreichen einer vorbestimmten Produktzahl einen Vorlaufimpuls erhält, der bewirkt, daß das Mitnehmerglied 7 während einer vorbestimmten Zeitspanne mit größerer Geschwindigkeit vorläuft als der untere Bandförderer 5. Dadurch.schieben die Mitnehmergabeln 8 od.dgl., die jeweils zu Beginn eines Mitnahmezyklus im Bereich des Zählfühlers 6 mit dem zuletzt gezählten Produkt in Eingriff kommen, die Produkte in Förderrichtung zu einem Stapel zusammen. Der einwandfreie Eingriff der Mitnehmergabeln 8 od.dgl. wird durch das Öffnen des Schuppenstromes während des Herabfallens der Produkte über die von den Bandförderern 1, 5 gebildete Stufe gesichert.

    [0014] Auf diese Weise wird die erforderliche Trennung des Schuppenstromes zum Zusammenfassen jeweils einer vorbestimmten Anzahl von Produkten zu einem Stapel erzielt. Es versteht sich, daß das erläuterte Ausführungsbeispiel im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens verschiedentlich abgewandelt werden kann. So kann beispielsweise das endlose Mitnehmerglied mit einem einzigen Mitnehmer versehen sein. Die Vorlaufgeschwindigkeit des Mitnehmergliedes muß dann so gesteuert werden, daß der Mitnehmer sich nach dem Zusammenschieben der Produkte wieder in die Wartestellung im Bereich des Zählfühlers zurück bewegt hat, bevor der Zählfühler die vorgegebene Produktzahl gezählt hat. Bei Vorhandensein von mehreren Mitnehmern über die Länge des Mitnehmergliedes erfolgt eine entsprechende Steuerung, d.h. es werden die Vorlaufgeschwindigkeit und die Länge des Mitnehmergliedes so auf die Vorschubgeschwindigkeit der Bandförderer 1, 5 abgestimmt, daß sich vor Beendigung des Zählvorganges jeweils ein Mitnehmer in Wartestellung befindet. Statt einer umlaufenden könnte auch eine hin- und herbewegliche Mitnehmereinrichtung vorgesehen sein.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Trennen von in einem Schuppenstrom bewegten Produkten, mit einem den Schuppenstrom transportierenden Bandförderer (1) an dessen Ende in Förderrichtung ein weiterer Bandförderer (5) anschließt, dessen Förderfläche unterhalb der Förderfläche des ersten Bandförderers liegt, und einem die abzutrennenden Produkte abtastenden Zählfühler, dadurch gekennzeichnet, daß der Zählfühler (6) im Bereich der von den beiden Bandförderern (1, 5) gebildeten Stufe angeordnet ist und den Hinterabschnitt jedes vom oberen auf den unteren Bandförderer fallenden Produktes (2) abtastet, daß dem unteren Bandförderer (5) eine in dessen Förderrichtung bewegbare, an sich bekannte Mitnehmereinrichtung (7, 8) zugeordnet ist und daß diese Mitnehmereinrichtung (7, 8) aus einer Wartestellung im Bereich der von den beiden Bandförderern (1, 5) gebildeten Stufe mittels des Zählfühlers (6) in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Zahl abzutrennender Produkte im Sinne eines Vorlaufes der Mitnehmereinrichtung (7, 8) gegenüber dem unteren Bandförderer (5) in Gang setzbar und mit der Hinterkante des zuletzt gezählten Produktes in Eingriff versetzbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmereinrichtung, wie an sich bekannt, zumindest eine auf einem endlosen, parallel zum unteren Bandförderer (5) umlaufenden Mitnehmerglied (7) montierte Mitnehmergabel (8) od.dgl. aufweist, die über die Förderfläche des unteren Bandförderers (5) ragt.
     




    Zeichnung