[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Stoffen,
z. B. von Gießereiformsand, unterschiedlicher Korngröße aus Stoffgemischen, z. B.
aus heißen, bereits einmal verwendeten, mit Kunstharz gebundenen und mit Metallteilen
armierten Gießereiformstoffgemischen, die auf ansteigenden Flächen in Schwingungen
versetzt, zerkleinert und entgegen ihrer Schwerkraft durch Förderung von einem tiefer
gelegenen Eingangsbereich auf einen höher gelegenen Ausgangsbereich voneinander getrennt
werden.
[0002] Bei einem bekannten Verfahren dieser Art nach der DE-OS 27 39 941 gelangt das Stoffgemisch
nach einer Grobsiebung am Boden eines Behälters durch eine Durchlaßöffnung in einer
Wand auf eine ansteigende Fläche, oberhalb derer in regelmäßigen Abständen zueinander
sowie zur geneigten Fläche Prellstangen angeordnet sind. Der Behälter, die ansteigende
Fläche und die Prellstangen werden gemeinsam von einem Schwingungserreger in Schwingungen
versetzt. Dadurch klettert das Stoffgemisch die ansteigende Fläche hinauf, wobei es
von den die Form eines Kammes aufweisenden Prellstangen zerkleinert, umgewälzt und
schließlich in unkontrollierbarer Korngröße über den Ausgangsbereich am Ende der ansteigenden
Fläche gedrückt wird und zur Weiterbehandlung einer daran angeschlossenen Vorrichtung
zugeführt wird. Dieses Verfahren erfordert neben einem großen gerätetechnischen Aufwand
auch einen erheblichen Raumbedarf, der sich vom Nullniveau in der Nähe des oberen
Randes des Behälters auf eine Tiefe von 5m und auf eine Länge von 10 m und mehr belaufen
kann. Zur Herstellung der Stoffe aus den Stoffgemischen sind ferner mehrere, unabhängig
voneinander zu betreibende Antriebe mit entsprechend hohen Betriebskosten erforderlich.
[0003] Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Herstellungsverfahren bzw. eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
der eingangs genannten Art zu schaffen, das bzw. die sich durch einen geringeren gerätetechnischen
Aufwand und Raumbedarf auszeichnen und einen hohen Wirkungsgrad der Zerkleinerung
und Trennung von Stoffgemischen in Fertigprodukte, Zwischenprodukte und Abfallprodukte
gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Stoffgemisch zunächst im Innenraum eines Behälters zerkleinert
sowie darin gesichtet und/oder grobgesiebt und sodann das durchfallende Material kfeingesiebt
wird, wobei das bei letzterem zurückgehaltene Stoffgemischnit Überkorngröße auf den
Eingang einer Wendelfläche und von dort zur weiteren Zerkleinerung soewie erneuten
Sichtung und/oder Grob- und Feinsiebung in den Eingangsbereich des Behälters zurückgeführt
wird, wohingegen der bei der Feinsiebung durchfallende Stoff mit Feinkorngröße aus
dem Kreislauf abgezogen wird. Auf diese Weise wird einerseits das Stoffgemisch mit
Überkorngröße als Zwischenprodukt einem Rezirkulationsprozeß zur weiteren Zerkleinerung
unterzogen und andererseits der bei der Feinsiebung durchfallende Stoff mit der gewünschten
Feinkorngröße als Fertigprodukt aus dem Herstellungsprozeß entnommen. Damit beschreitet
die Erfindung ein vom Stand der Technik gänzlich abweichendes Prinzip. Während nämlich
beim Stand der Technik mehrere unterschiedlich ausgebildete Zerkleinerungsstrecken
unterschiedlicher Rüttelvorrichtungen hintereinander geschaltet werden, zeichnet sich
die Erfindung durch einen kompakten Rezirkulationsprozeß des Zwischenproduktes aus,
so daß im Endergebnis nur ein Fertigprodukt mit der gewünschten Korngröße sowie Abfallprodukte
übrigkbleiben. Dabei ist das der Feinsiebung vorgeschaltete Verfahren ein Mischprozeß
zwischen Sichtung und Grobsiebung mit dem Ziel einer Verkleinerung des Stoffgemisches
und sogleich einer Zurückhaltung von weit über der Überkorngröße befindlichen Stoffgemischen.
Durch diesen Mischprozeß wiederum wird eine starke Umwälzung des Stoffgemisches und
damit ein starker Abrieb und dadurch wiederum eine beträchtliche Zerkleinerung erzielt.
Zu diesem Zweck wird vorteilhaft das Stoffgemisch vor seiner Grobsiebung in dem mit
einer großen Oberflächenrauhigkeit versehenen Behälter starken Reibungs- sowie Schlag-
und Stoßkräften ausgesetzt.
[0005] Eine kompakte Verfahrensdurchführung bei geringem Investitionsaufwand wird dadurch
erreicht, daß die Zerkleinerung, Sichtung, Grob-,und Feinsiebung sowie die Trennung
und Förderung der einzelnen Stoffe des Stoffgemisches in Zwischen-, Fertig- und Abfallprodukte
in und an ein und demselben Behälter mit nur einem Schwingungserreger durchgeführt
wird. Dabei können die Zwischen- und Fertigprodukte während ihres Durchlaufes auf
den ansteigenden Flächen mittels natürlicher oder erzwungener Konvektion gekühlt werden.
[0006] Aus der DE-OS 14 56 805 ist eine Vorrichtung mit einem rotationssymmetrisch, von
oben mit Stoffgemischen zu beschickenden Behälter bekannt, der in seinem Innenraum
ein über dessen Querschnittsfläche reichendes sowie von der Mitte zur Innenwandung
hin geneigtes Grobsieb sowie eine vom Rand des Grobsiebes an der Innenwandung des
Behälters ansteigende Innenwendelfläche aufweist, die bis an den oberen, den Ausgangsbereich
des Behälters bildenden Rand führt. Diese bekannte Vorrichtung ist für die Aussortierung
von mürben oder brüchigen Warenstücken, z. B. von Waffeln, Keksen oder Süßwarenstücken,
geeignet, die mit einem leicht abbröckelnden Überzug versehen sind. Damit ist diese
Vorrichtung nur geeignet zur Trennung von Fertigprodukten und Abfallprodukten sowie
der Weiterförderung der Fertigprodukte aus dem Behälter heraus. Zur Durchführung eines
Rezirkulationsprozesses ist diese Vorrichtung nicht geeignet und legt einen solchen
auch nicht nahe, da ihr lediglich die Aufgabe einer lagerichtigen Zuführung von bereits
eingefüllten Fertigprodukten zu einer in schraubenförmiger Windung ansteigenden Förderrampe
zukommt, wobei lediglich die Fertigprodukte von Staub und Krümeln gesäubert werden
sollen. Eine Verkleinerung von Stoffen ist mit deiser Vorrichtung gar unerwünscht
und die Herstellung eines Zwischenproduktes aus einem Gemisch von Stoffen unterschiedlicher
Korngröße nicht möglich.
[0007] Von einer derartigen Vorrichtung ausgehend wird das der Erfindung zugrundeliegende
Problem dadurch gelöst, daß unterhalb des Grobsiebes ein Feinsieb und oberhalb der
Randlinie des Feinsiebes eine Durchgangsöffnung in der Behälterwandung angeordnet
ist, an die sich eine an der Behälteraußenwandung angebrachte, ansteigende Außenwendelfläche
anschließt, die mit ih¢rem Ende oberhalb des Grobsiebes durch eine zweite Durchgangsöffnung
in den Innenraum des Behälters geführt ist. Dadurch wird eine Vorrichtung geschaffen,
mit der oberhalb des Grobsiebes eine Sichtung und effektive Verkleinerung und zugleich
für das oberhalb des Feinsiebes abgezogene Zwischenprodukt ein Rezirkulationsprozeß
erzielt werden kann, der sich zwar durch eine kompakte Anordnung, gleichwohl jedoch
durch einen relativ langen, wegen des Zerkleinerungseffektes erwünschten Weg auszeichnet.
[0008] Zwischen dem Grob- und dem Feinsieb ist ein konisch zur Mitte hin geneigter, mit
einer zentralen öffnung versehener Trichter angeordnet, dem sowohl eine Schlag- als
auch eine Leitfunktion des durchfallenden Gemisches zukommt. Denn das Feinsieb ist
vorteilhaft an seiner Oberfläche mit einer Führungsspirale in Form einer logarithmischen
Spirale versehen, deren Ursprung im Bereich unterhalb der zentralen öffnung des Trichters
angeordnet und deren Ende etwa tangential in die Durchgangsöffnung zur Außenwendel
geführt ist. Je nach Anzahl der Windungen dieser Führungsspirale kann das durch die
zentrale öffnung des Trichters fallende, gesichtete und grobgesiebte Gut über eine
erhebliche Strecke auf dem Feinsieb geführt werden, wodurch nicht nur ein Sieb-, sondern
auch ein zerkleinernder Sichtprozeß erfolgt. Zugleich wird durch diese Anordnung in
erwünschter Weise der Durchlaufweg des Rezirkulationsprozesses des Zwischenproduktes
bei gleichwohl kompakter Anordnung erheblich vergrößert, bevor das Zwischenprodukt
in die Durchgangsöffnung zur Außenwendel und von dort in den Beähälterraum oberhalb
des Grobsiebes zurückgelangt.
[0009] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist unterhalb des Feinsiebes
im Behälter ein geschlossenes Bodenblech und an dessen Rand eine zweite Durchgangsöffnung
in der Behälterwandung angeordnet, an die sich eine zweite, an der Behälterwandung
angebrachte, ansteigende Außenwendelfläche anschließt, die bis zu einem Ausgangsbereich
für das Fertigprodukt geführt ist. Dadurch wird der Transportweg des feingesiebten
Fertigproduktes in geschickter Anordnung in die Vorrichtung integriert, ohne daß zur
Aufwärtsförderung dieses Fertigproduktes, beispielsweise in einen Sichter mit anschließendem
Förderer und Silo, ein zusätzliches Förderaggregat und damit ein zusätzlicher Antrieb
mit den sich daraus ergebenden Betriebskosten erforderlich ist.
[0010] Vorteilhaft ist am geschlossenen Bodenblech lösbar eine verstellbare, das Feinsieb
straffende Spannvorrichtung angebracht. Die Außenwendelflächen sind als an sich bekannte
Rinnen ausgebildet, unter deren Bodenflächen Hohlräume für eine Wärmeübertragung angeordnet
sind. Derartige für eine Wärmeübertragung, beispeilsweise für einen Abkühlungsprozeß,
geeignete Rinnen sind sowohl in Nebeneinanderanordnung als auch in Übereinanderanordnung
aus der DE-PS 1 080 927 bekannt.
[0011] Demgegenüber besteht nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Innenwendelfläche
aus einem Flachstahl, dessen Fläche zur Behälterinnenwandung hin, beispielsweise um
ca. 5°, gereigt ist. Diese Innenwendelfläche ist fördertechnisch letztlich nur zum
Aufwärtstransport von Abfallprodukten geeignet, die einer Zerkleinerung durch Sichtung
und Grobsiebung unzugänglich sind. Derartige Abfallprodukte werden über die Innenwendelfläche
zu einem Ausgangsbereich herausgefördert. Bezüglich der Trennung des Stoffgemisches
kommt der Innenwendel darüber hinaus die Funktion eines Zerkleinerungs- bzw. Brechungselementes
zu. Zu diesem Zweck nimmt die Breite der Innenwendelfläche in Richtung ihrer Steigung
zu, und sie ist an ihrer freien Randkante mit rauhen Vorsprüngen, z. B. mit das Stoffgemisch
zerreibenden Zacken, versehen. Dadurch wird in Verbindung mit dem Schwingprozeß des
oberhalb des Grobsiebes befindlichen Stoffgemisches während des Umwälzprozesses eine
starke Zerkleinerung und Brechung an den rauehen Vorsprüngen einerseits und den überragenden
Kanten der breiterwerdenden Innenwendelfläche andererseits erzielt.
[0012] Um die den groben Abfallprodukten anhaftenden Feinkornbestandteile im Rezirkulationsprozeß
zu belassen, werden die Abfallprodukte kurz vor Verlassen des Behälters dadurch gereinigt,
daß die Innenwendelfläche in der Nähe ihres Ausgangsbereiches aus dem Behälter als
Sieb ausgebildet und davor eine die Innenwendelfläche sperrende sowie von außen betätigbare
Sperrklappe angeordnet ist.
[0013] Zur weiteren Erhöhung des Abrieb- und Zerkleinerungsprozesses oberhalb des Grobsiebes,
ist letzteres als Abriebblech mit senkrecht zur Förderrichtung des Stoffgemisches
verlaufenden Längsschlitzen und/oder scharfkantigen Erhöhungen, Noppen, halbmondförmigen,
scharfkantigen Ausklinkungen oder dgl., ähnlich einer Reibe bzw. Raspekl ausgebildet.
[0014] Um auch das Stoffgemisch selbst ohne eine zusätzliche Förder- oder Ausschlageinrichtung
in den Behälter fördern zu können, ist dieser vorteilhaft als Hohlzylinder ausgebildet
und oberhalb des Ausgangsbereiches der Innen- und der Außenwendelfläche von einem
mit ihm lösbar verbundenen Durchschlagrost abgedeckt.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand einer neuen Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens beschrieben, die in den Zeichnungen dargestellt ist.
Dabei zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit daneben angeordnetem
Sichter und Förderer,
Fig. 2 die Ansicht von Fig. 1 mit einer Schnittansicht durch den Behälter,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III/III von Fig. 2 auf das Feinsieb mit der darauf
angeordneten Führungsspirale,
Fig. 4 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles IV von Fig. 2 auf den Behälter mit
dem Grobsieb und der Innenwendelfläche und
Fig. 5 eine Schnittansicht in Richtung V/V von Fig. 2 auf das geschlossene Bodenblech
mit der Durchgangsöffnung zur Außenwendelfläche für das Fertigprodukt.
[0016] Gemäß den Figuren 1 und 2 besteht die neue Vorrichtung 1 zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens im wesentlichen aus einem zylindrischen Behälter 2, in dem untereinander
ein Grobsieb 3, ein Trichter 4 mit zentraler öffnung 5, eine Führungsspirale 6, ein
Feinsieb 7 und ein abschließendes Bodenblech 8 angeordnet sind. Im Bodenblech 8 ist
lösbar eine über die Muttern 9 verstellbare Spannvorrichtung 10 für das Feinsieb 7
angebracht. Außerdem befindet sich an der Innenwandung 2' des Behälters 2 eine Innenwendelfläche
11, die vom Rand 3' des von der Mitte zur Innenwandung 2' hin geneigten Grobsiebes
3 bis an den oberen, den Ausgangsbereich 2" des Behälters 2 bildenden Rand ansteigt.
[0017] An der Behälteraußenwandung 2"' ist eine erste Außenwendelfläche 12 zur Aufnahme
des vom Feinsieb 7 zurückgehaltenen Stoffgemisches mit Überkorngröße and darunter
eine zweite Außenwendelfläche 13 zur Aufnahme des vom Feinsieb 7 durchgelassenen Fertigproduktes
mit Feinkorngröße angeordnet. Die erste Außenwendelfläche 12 fördert das vom Feinsieb
7 zurückgehaltene und von der Führungsspirale 6 zu der Austrittsöffnung 14 geleitete
Stoffgemisch oberhalb des Grobsiebes 3 durch eine zweite Durchgangsöffnung 15 in den
Innenraum des Behälters 2 zurück, Dadurch entsteht vom Innenraum des Behälters 2 über
das Grobsieb 3, den Trichter 4 mit der zentralen öffnung 5 und von dort über das Feinsieb
7 und die Führungsspirale 6 und schließlich über die erste Außenwendelfäche 12 ein
Rezirkulationskreislauf für das Stoffgemisch mit einer überkorngröße. Unter einer
überkorngröße wird im vorliegenden Fall eine solche Korngröße verstanden, die größer
ist als die Sieböffnungen 7' des Feinsiebes 7.
[0018] Oberhalb des Bodenbleches 8 ist an dessen Rand 8' eine dritte Durchgangsöffnung 16
in der Behälterwandung angeordnet. An diese dritte Durchgansöffnung 16 schließt sich
die zweite, ansteigende Außenwendelfläche 13 für die Aufwärtsförderung des vom Feinsieb
7 durchgelassenen Fertigproduktes an. Diese zweite Außenwendelfläche 13 ist an ihrem
Boden 13' mit einem Hohlraum 17 zur Durchströmung eines Wärme- übertragungsmediums
versehen. Dadurch kann beispielsweise das von der zweiten Außenwendelfläche 13 aufgenommene
Fertigprodukt auf dem Wege bis zum Ausgangsbereich 18 gekühlt, von dort in einen Sichter
19 und daraus schließlich über einen, z. B. pneumatischen, Förderer 20 in Richtung
des Pfeiles 21 zu einem nichtdargestellten Silo gefördert werden.
[0019] Der Behälter 2 ist auf einem zentralen Sockel 22 angeordnet, an dem zwei mit ihren
Längsachsen 23 um 90° räumlich zueinander versetzte Schwingungserreger 24 und mehrere
zur Bodenfläche 25 hin elastische Abstützungen 26 aufweisende Füße 27 befestigt sind.
Der Schwingunge;ierreger 24 kann sowohl elektromagnetisch, elektrodynamisch als auch
als Resonanzschwinger ausgebildet werden.
[0020] Der Behälter 2 ist oberhalb der Innen- und der Außenwendelfächen 11, 12,13 von einem
mit ihm lösbar verbundenen, strichpunktiert angedeuteten Durchschlagrost 28 abgedeckt.
[0021] Wie aus der Fig. 3 in Verbindung mit Fig. 2 entnommen werden kann, ist der Ursprung
6', der aus einem Blechstreifen bestehenden Führungsspirale 6 unterhalb der zentralen
öffnung 5 des Trichters 4 angeordnet, während das Ende 6" der Führungsspirale etwa
tangential in der Durchgangsöffnung 14 im Behälter 2 endet,an die sich wiederum die
erste Außenwendelfläche 12 anschließt.
[0022] Wie aus Fig. 4 in Verbindung mit Fig. 2 entnehmbar ist, besteht die Innenwendelfläche
11 aus einem Flachstahl, dessen Fläche zur Behälterinnenwandung 2' um einen Winkel
α von beispielsweise 5° geneigt ist. Die Breite B der Innenwendelfläche 11 nimmt in
Richtung ihrer Steigung zu und ist an ihrer freien Randkatnte 11' mit rauhen Vorsprüngen
29, z. B. mit das Stoffgemisch zerreibenden Zacken, versehen. In der Nähe des Ausgangsbereiches
30 der Innenwendelfläche 11 aus dem Behälter 2 ist die Wendel als Sieb 31 ausgebildet
und davor eine die Innenwendelfläche 11 sperrende sowie von außen betätigbare Sperrklappe
32 angeordnet. Zur raschen Auswechselbarkeit sind die Innenwendelfläche 11 und die
Außenwendelflächen 12, 13 lösbar am Behälter 2 befestigt oder mit lösbaren, nichtdargestellten
Schleißauflagen versehen.
[0023] Wie ferner aus Fig. 4 entnommen werden kann, ist das Grobsieb 3 als Abriebblech,
ähnlich einer Reibe bzw. Raspel, ausgebildet. Dabei kann der Abriebeffekt zum einen
durch senkrecht zur Förderrichtung in Richtung des Pfeiles 33 verlaufende Längsschlitze
34 und/oder mit scharfkantigen Erhöhungen bzw. Noppen 35 und/oder mit halbmondförmigen,
scharfkantigen Ausklinkungen 36 erhöht werden. Grundsätzlich ist jede Ausbildung des
Grobsiebes 3 geeignet, die den Abriebeffekt des permanent durch die Schwingungen umgewälzten
Stoffgemisches erhöht. Insofern muß das Grobsieb 3 nicht nur als Sieb-, sondern auch
als das Stoffgemisch zerkleinernde Sichtvorrichtung betrachtet werden.
[0024] Fig. 5 zeigt die Draufsicht auf das BodenblechS entlang der Schnittlinie V/V von
Fig. 2. Das auf ihm befindliche Fertigprodukt wird durch die Schwing-und Rüttelbewegungen
der Vorrichtung 1 entlang einem Leitblech 37 zur dritten Durchgangsöffnung 16 in den
Behälter 2 geleitet, von wo es auf die zweite Außenwendelfläche 13 ansteigend zu deren
Ausgangsbereich 18 und von dort in den Sichter 19 gefördert wird.
[0025] Das neue Verfahren zur Herstellung von Stoffen unterschiedlicher Korngröße aus Stoffgemischen
arbeitet folgendermaßen:
[0026] Über den Durchschlagrost 28 gelangt das Gemisch in den Innenraum des Behälters 2.
Da der Behälter 2 über die Schwingungserreger 24 in Schwing- und Rüttelbewegungen
versetzt wird, beginnt die Zerkleinerung des Stoffgemisches bereits am Durchschlagrost
28, ohne daß für das Einbringen des Stoffgemisches eine zusätzliche Fördereinrichtung
erforderlich ist. Im Innenraum des Behälters 2 wird das Gemisch oberhalb des Grobsiebes
3 durch ständige Kreis- und Schubbewegungen umgewälzt und an den zackenartigen Vorsprüngen
29 der Innenwendelfläche sowie an der Unterseite 11" der sich in Richtung auf den
Ausgangsbereich 30 verbreiternden Wendel 11 gebrochen. Für einen zusätzlichen Abrieb
sorgt das Grobsieb 3 mit seinen zu Fig. 4 beschriebenen Längsschlitzen 34, scharfkantigen
Erhöhungen 35 und scharfkantigen Ausklinkungen 36, ähnlich einer Reibe bzw. einer
Raspel. Das durch das Grobsieb 3 fallende Stoffgemisch fällt auf den Tri%chter 4,
von wo es durch die zentrale Öffnung 5 auf das Feinsieb 7 gelangt. Das durch das Feinieb
7 fallende Fertigprodukt gelangt über das Bodenblech 8 auf die zweite Außenwendel
13, auf der es durch die von den Schwingungserregern 24 herrührenden Schwingungen
aufwärts in Richtung des Ausgangsbereiches 18 und von dort in den Sichter 19 gefördert
wird. Auf dem Wege von der dritten Durchgangsöffnung 16 bis zum Ausgangsbereich 18
der zweiten Außenwendelfläche 13 kann das Fertigprodukt durch ein durch den Hohlraum
17 am Boden 13' strömendes Wärmeübertragungsmedium gekühlt werden. Letzteres gilt
beispielsweise für Gießereiformsand aus einem Gießereiformstoffgemisch. Das mit Überkorngröße
auf dem Feinsieb 7 verbleibende Stoffgemisch wird entlang der zu Fig. 3 beschriebenen
Führungsspirale 6 auf möglichst langem Weg zur ersten Durchgangsöffnung 14 befördert.
Der durch die Spirale 6 bewirkte Führungsweg ist bewußt deshalb so lang gestaltet,
um das auf dem Feinsieb 7 befindliche Stoffgemisch mit Überkorngröße einem Reibungseffekt
an diesem Feinsieb 7 zu unterziehen. Dadurch wird somit nicht nur ein reiner Sieb-,
sondern ein zusätzlicher Reib- und damit Sichtungsprozeß erzwungen. Von der ersten
Außenwendelfläche 12 gelangt das Stoffgemisch mit der Überkorngröße zu der zweiten
Durchtrittsöffnung 15, von wo es in den Innenraum des Behälters 2 zurückgelangt. Auf
diese Weise entsteht für das Stoffgemisch mit Überkorngröße ein Rezirkulationskreislauf.
Zur Nachspannung des Feinsiebes 7 dient die Spannvorrichtung 9, 10.
[0027] Das nicht durch das Grobsieb fallende Abfallprodukt wandert auf der vom Rand 3' des
Grobsiebes 3 ansteigenden Innenwendelfläche 11 aufwärts in Richtung des Ausgangsbereiches
30. Bei einem Gießereiformstoffgemisch würden auf der Innenwendelfläche 11 beispielsweise
die zur Armierung dienenden Metallteile hinaufbefördert. Da diese Metallteile jedoch
zumindest zum Teil wiederverwendbar sind, ist der Ausdruck "Abfallprodukt" nicht wörtlich,
sondern dahingehend zu verstehen, daß darunter solche Stoffe fallen, deren Korngröße
größer als die größte Sieböffnung des Grobsiebes 3 ist.
[0028] Während der Dauer des Zerkleinerungsprozesses im Innenraum des Behälters 2 nimmt
die aus Fig. 4 ersichtliche Sperrklappe 32 die darin eingezeichnete Sperrstellung
ein. Dadurch ist der Ausgangsbereich 30 der Innenwendelfläche 11 gesperrt. Sobald
die nicht durch das Grobsieb 3 fallenden groben Bestandteile, kurz Abfallprodukte
genannt, aus dem Behälter 2 herausbefördert werden sollen, wird die Sperrklappe 32
in Richtung des Pfeiles 38 gemäß Fig. 4 verschwenkt und damit der Weg von der Innenwendelfläche
11 zu ihrem Ausgangsbereich 30 freigegeben. Bevor jedoch das auf der Innenwendelfläche
11 hinaufbeförderte Abfallprodukt den Ausgangsbereich 30 erreicht, wird es gezwungen,
die Siebfläche 31 zu durchlaufen, auf der es von anhaftenden Feinbestandteilen gesäubert
wird. Vom Ausgangsbereich 30 fällt das Abfallprodukt auf die in den Fig. 1 und 2 angedeutete
Rutsche 39 und von dort in Richtung des Pfeiles 40 zu einem vorgesehenen Depot. Zur
Unterstützung der Förderwirkung des Abfallproduktes auf der Innenwendelfläche 11 ist
es von Vorteil, wenn diese unter einem Winkele zur Behälterinnenwandung 2' hin geneigt
ist, so daß sie mit letzterer trotz ihrer flachen Ausbildung eine Rinne bildet. Dabei
ist ein Winkel, von ca. 5° bis 10° besonders vorteilhaft.
[0029] Das neue Verfahren sowie die neue Vorrichtung zeichnen sich durch eine besondere
Kompaktheit, einen geringen Raumbedarf und durch einen hohen Wirkungsgrad im Hinblick
auf die Zerkleinerung von Stoffgemischen aus. Da zudem das gesamte Verfahren und die
gesamte Vorrichtung von nur einer einzigen Schwingungsquelle, nämlich den Schwingungserregern
24, betrieben werden, können erhebliche Ersparnisse der Betriebskosten erzielt werden,
die bei vergleichbaren bekannten Verfahren für zusätzliche Fördereinrichtungen auch
zusätzlich erbracht werden müssen.
[0030] Es versteht sich, daß die vorstehende Vorrichtung je nach der Art des darin zu behandelnden
Stoffgemisches auch verschiedene Abwandlungen zuläßt. So kann beispielsweise bei einem
aus nur zwei Komponenten bestehenden Stoffgemisch das Feinsieb 7 durch das Bodenblech
8 ersetzt werden und die zweite Außenwendelfläche 13 in Fortfall geraten. Bei mehr
als drei Stoffkomponenten läßt die erfindungsgemäße Vorrichtung jedoch auch noch die
Anordnung mehrerer Siebe 7, die unter Umständen wie das Grobsieb 3 ausgebildet sein
können sowie untereinander als auch nebeneinander angeordnete, zusätzliche Außenwendelflächen
zu. Der Steigungswinkel, der in der Regel gleichlaufend ansteigenden Außenwendelflächen
12, 13 kann gleichfalls den Korngrößen der einzelnen Stoffkomponenten der Zwischen-
und Fertigprodukte angepaßt werden.
[0031] "Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Stoffen unterschiedlicher Korngröße
aus Gemischen"
Stückliste :
1. Verfahren zur Herstellung von Stoffen, z. B. von Gießereiformsand, unterschiedlicher
Korngröße aus Stoffgemischen, z. B. aus heißen, bereits einmal verwendeten, mit Kunstharz
gebundenen und mit Metallteilen armierten Gießereiformstoffgemischen, die auf ansteigenden
Flächen in Schwingungen versetzt, zerkleinert und ent- gegen ihrer Schwerkraft durch Förderung von einem tiefer gelgenen Eingangsbereich
auf einen höher gelegenen Ausgangsbereich voneinander getrennt werden, dadurch gekennzeichnet
, daß das Stoffgemisch zunächst im Innenraum eines Behälters zerkleinert sowie darin
gesichtet und/oder grobgesiebt und sodann das durchfallende Material feingesiebt wird,
wobei das bei letzterem zurückgehaltene Stoffgemisch mit Überkorngröße auf den Eingang
einer Wendelfläche und von dort zur weiteren Zerkleinerung sowie erneuten Sichtung
und/oder Grob- und Feinsiebung in den Eingangsbereich des Behälters zurückgeführt
wird, wohingegen der bei der Feinsiebung durchfallende Stoff mit Feinkorngröße aus
dem Kreislauf abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch , daß das Stoffgemisch vor seiner Grobsiebung
in dem mit einer großen Oberflächenrauhigkeit versehenen Behälter starken Reibungs-
sowie Schlag- und Stoßkräften ausgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Zerkleinerung,
Sichtung, Grob- und Feinsiebung sowie die Trennung und Förderung der einzelnen Stoffe
des Stoffgemisches in Zwischen-, Fertig und Abfallprodukte in und an ein und demselben
Behälter mit nur einem Schwingungserreger durchgeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Zwischen-
und Fertigprodukte während ihres Durchlaufes auf den ansteigenden Flächen mittels
natürlicher oder erzwungener Konvektion gekühlt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4 mit einem
rotationssymmetrisch, von oben mit Stoffgemischen zu beschickenden Behälter, der in
seinem Innenraum eine über dessen Querschnittsfläche reichendes sowie von der Mitte
zur Innenwandung hin geneigtes Grobsieb sowie eine vom Rand des Grobsiebes an der
Innenwandung des Behälters ansteigende Innenwendelfläche aufweist, die bis an den
oberen, den Ausgangsbereich des Behälters bildenden Rand führt, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Grobsiebes (3) ein Feinsieb (7) und oberhalb der Randlinie des Feinsiebes
(7) eine Durchgangsöffnung (14) in der Behälterwandung angeordnet ist, an die sich
eine an der Behälteraußenwandung (2"') angebrachte, ansteigende Außenwendelfläche
(12) anschließt, die mit ihrem Ende oberhalb des Grobsiebes (3) durch eine zweite
Durchgangsöffnung (15) in den Innenraum des Behälters (2) geführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Grob- (3)
und dem Feinsieb (7) ein konisch zur Mitte hin geneigter, mit einer zentralen öffnung
(5) versehener Trichter (4) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Feinsieb
(7) an seiner Oberfläche mit einer Führungsspirale (6) in Form einer logarithmischen
Spirale versehen ist, deren Ursprung (6') im Bereich unterhalb der zentralen öffnung
(5) des Trichters (4) angeordnet und deren Ende (6") etwa tangential in die Durchgangsöffnung
(14) zur Außenwendelfläche (12) geführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Führungsspirale (6)
aus einem hochkant auf dem Feinsieb (7) angeordneten Blechstreifen besteht.
9. Vorrichtung nach den Ansrüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des
Feinsiebes (7) im Behälter (2) ein geschlossenes Bodenblech (8) und an dessen Rand
(8') eine dritte Durchgangsöffnung (16) in der Behälterwandung angeordnet ist, an
die sich eine zweite, an der Behälteraußenwandung (2'") angebrachte, ansteigende Außenwendelfläche
(13) anschließt, die bis zu einem Ausgangsbereich (18) für das Fertigprodukt geführt
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß unterhalb des Ausgangsbereiches
(18) der zweiten Außenwendelfläche (13) ein Sichter (19) mit anschließendem Förderer
( 20) und Silo angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß am geschlossenen
Bodenblech (8) lösbar eine verstellbare, das Feinsieb (7) straffende Spannvorrichtung
(9, 10) angebracht ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß die Außenwendelflächen
(12, 13), als an sich bekannte Rinnen ausgebildet sind, unter deren Bodenflächen Hohlräume
(17) für ein Wärmeübertragungsmedium angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß die Innenwendelfläche
(11) aus einem Flachstahl besteht, dessen Fläche zur Behälterinnenwandung hin um einen
Winkel (α), beispielsweise um ca. 5°, geneigt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (B) der Innenwendelfläche
(11) in Richtung ihrer Steigung zunimmt und an ihrer freien Randkante mit rauehen
Vorsprüngen (29), z. B. mit das Stoffgemisch zerreibenden Zacken, versehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch , daß die Innenwendelfläche (11) in der
Nähe ihres Ausgangsbereiches (30) aus dem Behälter (2) als Sieb (31) ausgebildet und
davor eine die Innenwendelfläche (11) sperrende sowie von außen betätigbare Sperrklappe
(32) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Innenwendelfläche
(11) und die Außenwendelflächen (12, 13) lösbar am Behälter (2) befestigt oder mit
lösbaren Schleißauflagen versehen sind.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß das Grobsieb
(3) als Abriebblech mit senkrecht zur Förderrichtung (33) des Stoffgemisches verlaufenden
Längsschlitzen (34) und/oder scharfkantigen Erhöhungen, Noppen (35), halbmondförmigen,
scharfkantigen Ausklinkungen (36) oder dd., ähnlich einer Reibe bzw. Raspel, ausgebildet
ist.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß der Behälter
oberhalb des Ausgangsbereiches (30, 18) der Innen- (11) und der Außenwendelflächen
(12, 13) von einem mit ihm lösbar verbundenen Durchschlagrost (29) abgedeckt ist.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 18, dadurch gekennzeichnet , daß der Behälter
(2) auf einem zentralen Sockel (22) angeordnet ist, an dem zwei mit ihren Längsachsen
(23) um 90° räumlich zueinander versetzte Schwingungserreger (24) und mehrere, zur
Bodenfläche (25) hin elastische Abstützungen (26) aufweisende Füße (27) befestigt
sind.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (2) als Hohlzylinder ausgebildet ist.