[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stoßofen mit Schienen für Gleitschuhe, die das
durch den Ofen zu transportierende Behandlungsgut tragen, und mit die Reibung zwischen
den Schienen und den Gleitschuhen verringernden Gleitelementen.
[0002] Derartige Stoßöfen dienen in der Regel zur Glühbehandlung von Barren aus Aluminium
oder Aluminiumlegierungen, wobei die Barren,die ein Gewicht von mehreren Tonnen aufweisen
können, meist mit Hilfe einer hydraulischen Stoßvorrichtung durch den Ofen geschoben
werden. Um die bei Beginn des Stoßvorganges auftretenden Losbrechkräfte herabzusetzen,
eine ruckfreie Verschiebung der hochbelasteten Gleitschuhe auf den Schienen zu erreichen
und eine Verschleißminderung herbeizuführen, ist bereits vorgeschlagen worden, die
einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt besitzenden Gleitschuhe auf ihrer inneren
Stegseite mit mindestens einem Gleitelement zu versehen, das vorzugsweise als in Schubrichtung
längsverlaufende Gleitleiste ausgebildet ist und aus einer Legierung mit Kolloidalgraphit
als Selbstschmiermittel besteht. Die Anordnung bzw. Befestigung der Gleitelemente
an den Gleitschuhen bringt aber verschiedene Nachteile mit sich.
[0003] Da die Gleitschuhe außerhalb des Ofens beladen werden, dann den Ofen durchlaufen
und schließlich den Ofen wieder verlassen müssen, sind sie einem schockartigen Temperaturwechsel
ausgesetzt, der eine beträchtliche Beanspruchung der Gleitelemente mit sich bringt.
Bei Höhenunterschieden an den unvermeidbaren Schienenstößen können die Gleitelemente
an ihren Stirnflächen leicht ausbrechen. Bruchgefahr für die Gleitelemente besteht
auch durch Stoßbelastungen, z.B. beim Auflegen von tonnenschweren Barren auf die Gleitschuhe.
Der bei einem Ausbrechen der Gleitelemente auftretende Materialabfall einerseits und
der anderseits normale Materialabrieb/bleiben zwangsläufig auf den Schienen liegen
und beeinträchtigen selbstverständlich die Gleiteigenschaften der Gleitelemente der
nachfolgenden Gleitschuhe. Schließlich besteht die Gefahr, daß es durch Lockerung
der Befestigungsmittel, z.B. der Schrauben, für die Gleitelemente an den Gleitschuhen
zu einem Blockieren des Schuhtransportes innerhalb oder außerhalb des Ofens kommt,
was schwere Beschädigungen des ganzen Ofens durch Umkippen der hochkant stehenden
Barren zur Folge haben kann.
[0004] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen
Stoßofen der eingangs geschilderten Art zu schaffen, bei dem die Reibung zwischen
den Schienen und den Gleitschuhen und auch die Losbrechkräfte bei Beginn des Stoßvorganges
wesentlich herabgesetzt sind, ohne eine Gefährdung der Gleitelemente oder eine Beeinträchtigung
ihrer Gleiteigenschaften oder sonstige Beschädigungen in Kauf nehmen zu müssen.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Gleitelemente als in flachen
Ausnehmungen an der Oberseite der Schienen eingesetzte Gleitplatten ausgebildet sind.
[0006] Die Gleitelemente sind also nicht mehr an der Innen- bzw. Unterseite des Steges der
Gleitschuhe befestigt, sondern an der Oberseite der Schienen angeordnet. Sie verbleiben
daher immer an derselben Stelle, also auf gleichbleibender Betriebstemperatur, und
werden nicht durch schockartigen Temperat ir'wechsel beansprucht. Zwischen den Gleitelementen
bzw. Gleitplatten verbleibt genug Freiraum zur Aufnahme des Materialabriebs und von
körnigem Materialabfall, so daß die Gleiteigenschaften nicht beeinträchtigt werden,
da die Gleitschuhe auf der von Verunreinigungen freien Oberfläche der Gleitplatten
gleiten und sich der Abrieb u.dgl. in dem von der Gleitfläche überragten Freiraum
sammeln kann. Eine Beschädigung der Gleitplatten im Bereich der Schienenstöße ist
selbstverständlich ausgeschlossen, da die Gleitplatten in den Schienen selbst angeordnet
sind und nicht über diese hinweg bewegt werden müssen. Sollten sich die Befestigungsschrauben
od.dgl. lockern, so wird dadurch der Schubvorgang der Gleitschuhe durch den Ofen nicht
beeinträchtigt, da die bei der Bewegung der Gleitschuhe an den Gleitplatten auftretenden
Reibungskräften von der Ausnehmungswand auf die Schiene übertragen und die Befestigungselemente
selbst nicht beansprucht werden. Selbst zu Bruch gegangene Gleitplatten erfüllen in
den für sie vorgesehenen Ausnehmungen problemlos ihre Aufgabe.
[0007] In weiterer Ausbildung der Erfindung weisen die in zwei Längsreihen angeordneten
Gleitplatten schräg zur Schienenlängsrichtung verlaufende Oberflächennuten auf, wobei
die Oberflächennuten der Gleitplatten in der einen Längsreihe spiegeldbildlich zu
den Oberflächennuten der die andere Längsreihe bildenden Gleitplatten angeordnet sind.
Durch diese Oberflächennuten wird der Abrieb u.dgl. von den darübergleitenden Gleitschuhen
in den Freiraum außerhalb der betreffenden Gleitplatte abgeführt, wobei die spiegelbildliche
Anordnung der Oberflächennuten eine Aufhebung von quer zur Schienenlängsrichtung suftretenden
Reibungskräften bewirkt.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausbildung wird dadurch erreicht, daß die Gleitplatten
jeweils den Schienenstoß überdecken, so daß geringe Höhenunterschiede der Schienenstücke
im Stoßbereich ausgeglichen werden.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar
zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Stoßofen schematisch im Querschnitt,
Fig. 2 eine Schiene mit aufgesetztem Gleitschuh im größeren Maßstab schaubildlich,
Fig. 3 einen Schienenstoß in Seitenansicht bei verändertem Maßstab,
Fig. 4 eine Schiene mit anders angeordneten Gleitplatten in Draufsicht und
Fig. 5 eine Schiene mit genuteten Gleitplatten, ebenfalls in Draufsicht.
[0010] In der Decke eines Ofens 1 sind Heizungsbrenner 2 eingebaut. Für die Umwälzung der
Ofengase sind ein Deckenventilator 3 und Gasleitbleche 4 vorgesehen. Auf dem Boden
des Ofens 1 sind auf Stützen Schienen 5 gelagert, auf denen Gleitschuhe 6 verschiebbar
sind, die das zu behandelnde Gut, beispielsweise Walzbarren 7, tragen. Gemäß Fig.
2 weisen flache die Schienen 5 an ihrer Oberseite/Ausnehmungen 8 auf, in denen Gleitelemente
in Form von Gleitplatten 9 eingesetzt sind. Die Gleitplatten 9 sind auf jeder Schiene
5 in zwei Längsreihen angeordnet und weisen innerhalb der Reihen und zwischen diesen
Abstände auf, so daß Freiräume gebildet sind, in denen sich Abrieb u.dgl. sammeln
kann, ohne die Gleiteigenschaften zu beeinträchtigen.
[0011] Die Schienen 5 bestehen aus Teilstücken 5a (Fig. 3), wobei jeweils der Schienenstoß
durch Gleitplatten 9 überbrückt ist. Wie Fig. 4 zeigt, können auch die die eine Längsreihe
bildenden Gleitplatten 9 gegenüber den in der anderen Längsreihe angeordneten Gleitplatten
9a in Schienenlängsrichtung versetzt sein.
[0012] Die Gleitplatten 9 gemäß Fig. 5 weisen schräg zur Schienenlängsrichtung verlaufende
Oberflächennuten 10 auf, wobei die Oberflächennuten 10 der Gleitplatten 9 in der einen
Längsreihe spiegelbildlich zu den Oberflächennuten 10 der die andere Längsreihe bildenden
Gleitplatten 9 angeordnet sind.
[0013] Die Querschnittsform der Schienen kann verschieden gewählt sein, wesentlich ist nur,
daß an beiden Längsseiten je ein Flansch vorhanden ist, den die Schuhe untergreifen
können. Die Gleitplatten 9 bzw. 9a bestehen bevorzugt aus einem Sinterwerkstoff in
Sonderlegierung.
1. Stoßofen mit Schienen für Gleitschuhe, die das durch den Ofen zu transportierende
Behandlungsgut tragen, und mit die Reibung zwischen den Schienen und den Gleitschuhen
verringernden Gleitelementen,dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente als in
flachen Ausnehmungen (8) an der Oberseite der Schienen (5) eingesetzte Gleitplatten
(9) ausgebildet sind.
2. Stoßofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in zwei Längsreihen angeordneten
Gleitplatten (9) schräg zur Schienenlängsrichtung verlaufende Oberflächennuten (10)
aufweisen, wobei die Oberflächennuten (10) der Gleitplatten (9) in der einen Längsreihe spiegelbildlich zu den Oberflächennuten
(10) der die andere Längsreihe bildenden Gleitplatten (9) angeordnet sind.
3. Stoßofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitplatten (9)
jeweils den Schienenstoß überdecken.