[0001] Die Erfindung betrifft ein Probenahmegerät zum Entnehmen von ungestörten Proben aus
Untergrund-Bodenschichten zwecks Bestimmung ihrer Qualitätsparameter. Das Gerät hat
ein Werkezeug, das bei drehender Bewegung in den zu untersuchenden Boden eindringt
und in der gewünschten Tiefe aus dem Boden eine Bodenprobe entnimmt. Im Inneren des
Gehäuses des Probenahmewerkzeugs befindet sich eine Probendose zum Aufnehmen der genommenen
Bodenprobe, und ein Kolben zum Übertragen der Drehbewegung des Bohrgestänges auf das
Werkzeuggehäuse, während auf der Aussenfläche des Gehäuse ein in einer Schneckenlinie
mit grosser Steigung verleufendes sog. Spiralblatt angebracht ist. Am unteren Gehäuseteil
des Probenahmegerätes ist ein Schneidkopf angeschlossen, der - um das Eindringen in
den Boden zu erleichtern - mit zweckmässig auswechselbar ausgeführten Schneidkanten
von grosser Härte versehen-ist.
[0002] Bei den geotechnischen Untersuchungen besteht die Aufgabe häufig darin, Bodenproben
zu nehmen, welche über die Schichtung des Erdbodens - des Untergrundes - seine Festigkeit,
den Wassergehalt und die sonstigen physikalischen Kennwerte die nötige Auskunft erteilen.
Diese Daten sind unabdingbar erforderlich zur Durchführung von bodenmechanischen Berechnungen,
z.B. zur Bemessung von Fundamentierungen.
[0003] Die dem Boden entnommenen Proben können in zwei Gruppen eingeteilt werden: in "gestörte"
und in "ungestörte" Gesteinsproben. In vielen Fällen ist es sehr wichtig, dass die
Probe die Gegebenheiten des gewachsenen Bodens getreu wiedergibt. Hierzu aber sind
ungestörte Proben nötig.
[0004] Von den zahlreichen bekannten Probenahmegeräten soll hier nur auf die in dem letzten
Jahrzehnt entwickelten neuzeitlichen Varianten eingegangen werden. Ein typisches Beispiel
von diesen ist in der Fit-PS 2 036 451 beschrieben. Dieses Gerät hat ein dünnwandiges
Probenahmewerkzeug, welches beim Herausziehen des in die gewünschte Tiefe niedergebrachten
Werkzeugs das "Abreissen" der Probe hydraulisch vollzieht. Die beiden kleinen Arbeitszylinder
des Gerätes drücken unter die Probe Bindstoff ein, und bilden dadurch geradezu einen
künstlichen Boden für die Probe. Ein Mangel des Gerätes ist, dass es nur in geöffnetem
Zustand niedergebracht und deswegen nur in standfesten Bohrungen mit festen Erdböden
benützt werden kann. Andernfalls ist eine besondre Verrohrung nötig, um das Probenahmegerät
niederlassen zu können.
[0005] Ein anderes Gerät zum Entnehmen von Bodenproben wird in der CH-PS 485 072 beschrieben.
Sein Wesen besteht aus einer Reihe von Probenahmekammern, die an einem Bohrgestänge
voneinander in beliebigem Abstand angebracht werden können. Das Niederbringen des
Gerätes erfolgt durch Drehen des Bohrgestänges im Sinne des Uhrzeigers. Die Probenahmekammern
sind mit solchen "Fenstern" versehen, die sich öffnen, wenn das Gerät im entgegengesetzten
Sinne des Uhrzeigers gedreht wird. Ist nun das Werkzeug in die nötige Tiefe gelangt,
so öffnen sich die Fenster bei umgekehrtem Drehen des Werkzeuges, und die Kammern
entnehmen die Proben der gegenüberliegenden Bohrlochwand. Nach erfolgter Probenahme
werden durch Drehen in der ursprünglichen Drehrichtung die Fenster geschlossen, und
die Proben bleiben nun in den Kammern. Trotz dieser geistreichen Lösung hat sich das
Gerät doch nicht bewährt, da die Fenster die Proben durch Zerspanung nehmen, und deshalb
damit nur "gestörte" Proben hochgebracht werden können.
[0006] Nach einem anderen Arbeitsprinzip wirkt jenes zum Nehmen von Bodenproben dienende
Bohrgerät, welches in der CH-PS 534 781 beschrieben ist. Das mit einem Leichtmetalleinsatz
versehene Gerät hat eine Bohrkrone und ein Probebegrenzungseinsatzstück. Das Eindringen
in den Boden geschieht wie üblich durch Drehen und Vorschub des Gerätes. Sein Oberteil
ist öffenbar und das ermöglicht den Ein- und Ausbau des Probenbegrenzers. Das Gerät
ist den weitver-
breiteten doppelwandigen Kernbohrrohren für Probenahme ähnlich. Seine ungünstige Eigenschaft
aber besteht darin, dass man es nicht in geschlossenem Zustand in die zu prüfende
Bodenschicht hinablassen kann. Deshalb kann sich beim Niederlassen der Probenahmeraum
mit Bodenpartikeln anfüllen, und dadurch in vielen Fällen nur eine gestörte Probe
erzielt werden.
[0007] Die bestentwickelte Variante der bekannten Lösungen enthält die DE-AS 2 307 040.
Dieses Gerät dient zum Nehmen von Kernproben. Ihr Wesen besteht in dem doppelwandigen
Bohrgestänge, das durch Aussenmuffen mit einander verbunden ist. Der Aussenrohrmantel
ist mit einem "Spiralblatt" versehen. Die Schneidkante kann am Ort der Probenahme
durch das Drehen des Gestänges in entgegengesetztem Uhrzeigersinn entfernt werden.
Wird auf diese Weise die Schneidkante vor dem Probenahmewerkzeug weggenommen, so kann
mit Hilfe des inneren Probenahmewerkzeuges die Probenahme von obertags aus gesteuert
und durchgeführt werden. Nachteilig ist, dass das Probenahmegerät kompliziert und
teuer ist. Der Grund hiervon liegt darin, dass sowohl das Aussen- wie auch das Innenwerkzeug
so speziell ausgestaltet werden muss, wie sie zu anderen Bohrarbeiten nicht zu gebrauchen
sind, sodass sie als Spezialzubehöre gelten. Ungünstig ist ferner, dass der Anschluss
zur Probenahme über das Gestänge geschehen muss. Dies ist aber für das Gestänge nachteilig,
das es ja auch noch andere Funktionen zu versehen hat.
[0008] Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der obenerwähnten Mängel der bekannten Probenahmegeräte,
d.h. ein solches Gerät zu schaffen, das in jedem Falle eine eindeutig als ungestört
zu betrachtende Bodenprobe, praktisch aus jeder beliebigen Tiefe hochzubringen vermag.
Zur gestellten Aufgabe gehört auch nochtdie Bedingung, dass beim Tieferdringen des
Werkzeugs in den Boden kein einziger seiner Teile eine verdichtende Wirkung auf den
umgebenden Boden ausüben darf, ferner dass an der Aussenfläche des Sammeleinsatzstückes
nur ein kleinerer Reibungswiderstand auftreten darf als auf der, der Bodenprobe zugekehrten
Seite, sodass die entnommene Bodenprobe - unabhängig von der drehenden Bewegung des
Gerätes - ständig im Ruhezustand verbleibt.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung ist die Erkenntnis, dass das Probenahmegerät zweckmässig
kolbenartig auszugestalten sei, der Kolbenschaft und der Gestängeanschluss aber einen
polygonalen Querschnitt haben soll, während die Probendose in dem Gehäuse des Probenahmegerätes
so eingesetzt sein muss, dass sie auch beim Drehen des Gerätes in ruhender Stellung
verbleibt; ferner dass am Aussenmantel des Gehäuses solche Spiralblätter anzubringen
sind, welche die Bodenprobe vor jeglicher Verdichtung bewahren und die abgespante
Bodenprobe in der Richtung auf den freien Bohrlochabschnitt hochzufördern vermag.
Die Spiralblätter sollen auch dazu geeignet sein, um die für das Öffnen des Kolbens
des Probenahmegerätes benötigte Stützkraft beizustellen.
[0010] Die Erfindung ist also ein Probenahmegerät zum Entnehmen ungestörter Bodenproben
aus Untergrund-Schichten zwecks Bestimmung der Bodenqualität -, wobei dieses Gerät
ein durch drehende Bewegung niedertreibbares, und in der gewünschten Tiefe eine Probe
dem Boden entnehmendes Probenahmewerkzeug ist, das im Innern des Gehäuses des Probenahmewerkzeugs
eine die genommene Bodenprobe aufnehmende Probendose hat, ferner zur Übertragung der
Drehbewegung vom Bohrgestänge auf das Werkzeuggehäuse einen Kolben besitzt, während
am Aussenmantel des Gehäuses, in einer Schneckenlinie von grosser Steigung verlaufend,
ein Spiralblatt angebracht ist, am unteren Gehäuseteil des Probenahmewerkzeugs aber
zum Erleichtern des Eindringens in den gewachsenen Boden ein mit Schneidkanten aus
sehr harten Metallplättchen armierter, zweckmässig auswechselbarer Schneidkopf vorgesehen
ist - so ausgestaltet, dass der Kolbenschaft des Probenahmewerkzeugs mit polygonalem,
z.b. sechseckigem Querschnitt ausgestaltet, die Probendose im Innern des Werkzeuggehäuses
aber von diesem unabhängig eingesetzt ist, so dass sich die Dose auch bei drehendem
Gehäuse in Ruhestellung befindet; ferner auf der dem Gestänge zugekehrten Seite des
Gehäuses oben auch eine Sperrvorrichtung vorgesehen ist, die zwischen dem Gehäuse
und dem Kolbenschaft eine lösbare Verbindung herzustellen vermag, der Kolbenschaft
aber in der Längsachse des Gerätes verschiebbar, und zur Verbindung mit der Sperrvorrichtung
an zwei verschiedenen, zum Anschluss geeigneten Stellen, zweckmässig in der Nähe des
Kolbenkopfes mit einer unteren Fixiernut, bei der Gestängekupplung für den Anschluss
an das Bohrgestänge aber mit einer oberen Fixiernut versehen ist.
[0011] Als weiteres Merkmal des erfindungsgemässen Probenahmegerätes ist noch anzuführen,
dass die Sperrvorrichtung wenigstens ein Fixiereinsatzstück besitzt, welches sie mit
Hilfe einer Druckfederkraft jeweils in eine der Nuten am Kolbenschaft einschnappen
lässt. Die-die Sperrvorrichtung haltenden ein oder mehrere Fixiereinsätze werden von
den im Gehäuseoberteil eingepassten Führungseinsatzstücken umfasst.
[0012] Bei einer möglichen zweckmässigen Ausführungsform des Probenahmegerätes ist von den
Führungseinsatzstücken das untere fixe Führungseinsatzstück unverschiebbar im Gehäuse
eingebaut, während das obere herausnehmbare Führungseinsatzstück mit dem fixen Führungseinsatzstück,
sowie in lösbarer Weise - zweckmässig durch Schrauben - mit dem Fixiereinsatzstück
zusammengebaut ist.
[0013] Das erfindungsgemässe Probenahmegerät ermöglicht während des Niederbringens des Probenahme-Bohrloches
die kontinuierliche Probenahme. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass dieses Gerät
in geschlossenem Zustand wie ein Bohrwerkzeug arbeitet, mithin am Bohrvorgang selbst
beteiligt ist.
[0014] Das erfindungsgemässe Probenahmegerät vermag aus beliebiger Tiefe auch unter dem
Grundwasserspiegel fachgerechte Bodenproben zu nehmen, da sein Arbeiten durch ein
eventuelles Ausbrechen und Einstürzen der Bohrlochwand, oder durch den schlechten
Zustand der Bodenschichten nicht gestört wird, welche beim Niederbringen des Bohrloches
durch- örtert werden müssen.
[0015] Ein besonderer Vorzug des Gerätes besteht darin, dass die Probendose mit Leichtigkeit
zur Verrichtung des Materialhochtransportes an einem, mit Spiralblatt versehenen Gestänge,
ja sogar an einem der üblichen Bohrgestänge angeschlossen werden kann, ohne an der
Probendose konstruktive Abänderungen vornehmen zu müssen. Das Gerät kann zwecks Anpassung
an die verschiedenen Bodenarten jeweils mit anderen, geeigneten Schneidköpfen versehen-werden;
es kann also unter den verschiedensten Bodengegebenheiten mit Erfolg zum Einsatz kommen.
Sehr günstig ist die polygonale Ausgestaltung des Gerätkolbens, denn auf diese Weise
kann mit Hilfe des Gestänges das Gehäuse einfach bewegt werden. In die am Kolbenschaft
ausgestalteten Nuten aber können sich die elastischen Fixier-Einsatzstücke der Sperrvorrichtung,leicht
einfügen, die gleichermassen zum Lösen oder Festhalten des Kolbens dienen.
[0016] Die Erfindung soll anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert werden. Es zeigt:
Fig.l: Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels des Probenahmegerät gemäss der Erfindung;
Fig.2-4: zeigen Ansichten der Einzelheiten der Lösung nach Fig. 1.
[0017] In Fig.l wurde - mit Weglassung des mittleren Abschnittes - das erfindungsgemässe
Probenahmegerät im Längsschnitt dargestellt. Bezogen auf eine in der Mitte verlaufende,
und bei der Arbeit meist vertikal gerichtete Längsachse 11 ist ein Kolben 1 zentralsymmetrisch
angeordnet. Ein Kolbenschaft la des Kolbens 1 hat einen sechseckigen Querschnitt,
und ist mit einem Kolbenkopf lb versehen, der unten am Gerät in einer Kolbenspitze
lc endet.
[0018] Am Kolbenschaft la ist eine untere Fixiernut ld und eine obere Fixiernut le vorgesehen.
Mit Hilfe dieser Aussparungen kann der Kolbenschaft la des Kolbens 1 in zwei verschiedenen
Stellungen mit einer Sperrvorrichtung 2 verbunden und somit arretiert werden. Die
untere Fixiernut ld befindet sich in der Nähe des Kolbenkopfes lb, während sich die
obere Fixiernut le des Kolbens 1 in der Nähe jenes Gestängeverbinders befindet, der
zum Anschluss an das in der Zeichnung nicht dargestellten Bohrgestänge dient.
[0019] Die Sperrvorrichtung 2 besteht aus mehreren Bauteilen. Einer von diesen ist ein unteres
fixes Führungseinsatzstück 2b, welches an einem die Innenwand eines Gehäuses 3 bildenden
Distanzhaltestück, vorteilhaft durch Schweissen befestigt ist. Über dem unteren fixen
Führungseinsatzstück 2b ist ein Fixiereinsatzstück 2c angeordnet.
[0020] Das auf der linken Seite von Fig.l zu sehende Fixiereinsatzstück 2c ist in Fig.4
auch gesondert dargestellt. Dort ist eine als Bohrung 2g ausgestaltete Montageöffnung
zu sehen, die zugleich auch.für die Aufnahme der Sperrschrauben 2e dient. Die Aufgabe
der Montageöffnung besteht darin, dass nach erfolgter Probenahme entgegen der Kraft
von beiden Druckfedern 2d das Fixiereinsatzstück 2c zurückgezogen werden kann. Die
Druckfeder 2d sorgt dafür, dass das Fixiereinsatzstück 2c in die untere Fixiernut
ld des Kolbens 1, oder wie es die in Fig.l dargestellte Stellung zeigt - in die obere
Fixiernut le einschnappt. Nach dem Einschnappen besteht.zwischen dem Kolben 1 und
dem Fixiereinsatzstück 2c eine formschlüssige Verbindung, wofür einerseits bei letzterem
der in Fig.4 zu sehende schwalbenschwanzartige Einschnitt, andererseits die keilartige
Ausgestaltung des Kolbens 1 an der unteren Fixiernut ld bzw. an der oberen Fixiernut
lc des Kolbens 1 sorgt.
[0021] Einen Teil der Sperrvorrichtung 2 stellt das obere herausnehmbare Führungseinsatzstück
2a dar, welches in Zusammenarbeit mit dem unteren fixen Führungseinsatzstück 2b das
Fixiereinsatzstück 2e umfasst, und mit dem unteren fixen Führungseinsatzstück 2b durch
Schrauben 2f fest verbunden ist. Das untere fixe Führungseinsatzstück 2b der Sperrvorrichtung
2 ist in Fig.3, das herausnehmbare obere Führungseinsatzstück aber in Fig.2 auch gesondert
dargestellt. In Fig.2 und Fig.3 sind sich nach dem sechseckigen Querschnitt des Schaftes
la des Kolbens 1 richtenden Mittel- öffnungen 2h, sowie als Durchführung der Schrauben
2f dienenden Bohrungen 2i zu sehen.
[0022] Ferner ist in Fig.l die Verbindung des Kolbenschaftes la mit dem Kolbenkopf lb dargestellt.
Für die koaxiale Stellung zueinander der beiden Elemente sorgt ein Zentrierdorn lf,
während für das Aussperren der eventuell vom Kolbenkopf lb her eindringenden Nässe
eine zweckmässig aus Hartgummi gefertigte Dichtung 9 dient. Die Dichtung 9 wird von
einem Haltestift 8 niedergepresst.
[0023] In Fig.l ist gut zu erkennen, dass ein Probendose 6 in das Gehäuse 3 eingesetzt ist.
Die Probendose 6 ist zwischen einem am unteren Teil des Gehäuses 3 - zweckmässig durch
ein Schraubengewinde - befestigten Schneidkopf 4 und einem Distanzhaltestück 7 eingebaut.
Die Aussenmantelfläche des Gehäuses 3 ist - um die aus der Bohrung durch Zerspanung
gelöste Bodensubstanz nach oben weiter zu befördern - mit Spiralblättern 5 versehen,
während die am Schneidkopf 4 angebrachten, zweckmässig mit auswechselbaren, und deshalb
der jeweiligen Bodenbeschaffenheit anpassbaren, und mit Hartmetallplättchen 4a versehenen
Schneidkanten zum Niederbringen des Gerätes in den Boden dienen.
[0024] Bei dem Gebrauch des erfindungsgemässen Probenahmegerätes wird entlang einer Gestängekupplung
10 das am Bohrgestänge angeschlossene Gerät bis in die für die Probenahme erwünschte
Tiefe in geschlossenem Zustand gehalten - und wie ein Bohrwerkzeug um die Längsachse
11 gedreht - in den Boden hinabgetrieben. In der gewählten Tiefe wird dann das Gerät
auf sehr einfache Weise dadurch öffenbar, dass das Gestänge, und damit auch der Kolben
1 entlang der Längsachse 11 in axialer Richtung nach oben gehoben wird. Während dem
Hochheben verbleibt das Gehäuse 3 zufolge der dank der Spiralblätter 5 festgehaltenen
Stellung bewegungslos, während durch das Hochziehen des Kolbens 1 die Probendose unten
geöffnet wird.
[0025] Beim Niederbringen des Gestänges und damit auch des Probenahmewerkzeugs befanden
sich das Gehäuse 3 und der Kolben 1 in einer solchen Verbindung, dass die Sperrvorrichtung
2 in die obere Fixiernut le des Kolbens 1 eingriff. Wird aber der Kolben 1 zurückgezogen,
so greift danach die Sperrvorrichtung 2 in die untere Fixiernut ld des Kolbens 1 ein.
In dieser Stellung wird durch das weitere Drehen des Gestänges und des daran angeschlossenen
Kolbens 1 die im Innern des Gehäuses 3 befindliche Probendose 6 weiter auch unten
bewegt und nimmt dabei die gewünschte Bodenprobe auf. Währenddessen wird die Bodenprobe
von dem Schneidkopf 4 im Kreis herausgemeisselt, während die Spiralblätter 5 die herausgemeisselte
Bodenprobe nach oben befördern.
[0026] Das Probenahmegerät gemäss der Erfindung kann somit zufolge seines obenbeschriebenen
konstruktiven Aufbaus und seiner Arbeitsweise aus jeder beliebigen, mit dem Schneidkopf
zerspanbaren Bodenart auf zuverlässige Art eine wahrhaft ungestörte Probe nehmen.
1. Probenahmegerät zum Entnehmen ungestörter Bodenproben aus Untergrund-Bodenschichten,
das durch Drehbewegung niedergetrieben werden kann und mit einem Probenahmewerkzeug
versehen ist, das in der gewünschten Tiefe Proben dem Boden entnimmt, das Werkzeuggehäuse
aber im Innern eine Probendose zur Aufnahme der genommenen Bodenprobe, ferner einen
Kolben hat, der die drehende Bewegung des Bohrgestänges auf das Werkzeuggehäuse überträgt,
während am Aussenmantel des Gehäuses ein mit grösser Steigung verlaufendes Spiralblatt
angebracht ist, am unteren Teil des Probenahmewerkzeugs ein zweckmässig austauschbarer
Schneidkopf anschliesst, der zum leichteren Eindringen in den Boden mit Schneidkanten
von grosser Härte versehen ist, dadurch ge- kennzeichnet, dass der-Schaft /la/ des
Kolbens /1/ des Probenahmewerkzeugs einen polygonalen Querschnitt hat, die Probendose
/6/ im Probenahmewerkzeug, unabhängig vom Gehäuse /3/ so eingebaut ist, dass sie auch
während des Drehens des Gehäuses /3/ im Ruhezustand verbleibt, ferner an dem, dem
Bohrgestänge zugekehrten Teil des Gehäuses /3/ zwischen letzterem und dem Schaft /la/
des Kolbens /1/ eine Sperrvorrichtung /2/ so angebracht ist, dass sie eine Verschiebung
des Kolbenschaftes /1a/ in der Längsachse /11/ des Gerätes zum Herstellen oder Lösen
der Verbindung mit dem Schaft /la/ des Kolbens /1/ gestattet, während der Kolbenschaft
/la/ des Kolbens /1/ zwecks Verbindung in zwei verschiedenen Stellungen mit der Sperrvorrichtung
/2/ zwei geeignete Anschlußstellen hat, von denen die eine zweckmässig in der Nähe
des Kolbenkpfes /lb/ als untere Fixiernut /1d/, die andere aber bei der Gestängekupplung
/10/ für den Anschluss an das Bohrgestänge, als obere Fixiernut /lc/ vorgesehen ist.
2. Probenahmegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Sperrvorrichtung
/2/ wenigstens ein Fixiereinsatzstück /2c/ besitzt, das mit Hilfe der Kraft einer
Druckfeder /2d/ in die Nuten /ld, le/ des Schaftes /la/ des Kolbens /1/ einschnappen
kann.
3. Probenahmgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass ein oder mehrere
Fixier-einsatzstück/e/ /2c/ der Sperrvorrichtung /2/ von den im oberen Teil des Gehäuses
/3/ eingefügten Führungseinsatzstücken /2a, 2b/ umfasst ist /sind/.
4. Probenahmegerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , dass von den Führungseinsatzstücken
/2a, 2b/ das untere fixe Einsatzstück /2b/ im Gehäuse /3/ fix eingebaut ist, das obere
herausnehmbare Führungseinsatzstück /2a/ aber mit dem fixen Führungseinsatzstück /2b/,
sowie mit dem Fixiereinsatzstück /2c/ zweckmässig durch Schrauben /2f/ lösbar zusammenbefestigt
ist.