[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine, insbesondere mit Strahleintrag des Schussmaterials.
[0002] Bei einer bisherigen Maschine dieser Art (DE-OS 30 02 862.7) wird durch einen fangseits
angeordneten Sensor der jeweilige Zeitpunkt des Eintreffens der Schussfadenspitze
abgetastet. In Abhängigkeit davon wird über eine Steuervorrichtung selbsttätig die
Eintragsgeschwindigkeit an dem betreffenden Eintragsmechanismus erhöht oder erniedrigt,
je nach dem, ob der Eintreffzeitpunkt relativ zu der entsprechenden Position der Hauptwelle
der Webmaschine zu spät bzw. zu früh liegt. Dabei ist auch in Betracht gezogen, zusammen
mit der Eintragsgeschwindigkeit auch den Zeitpunkt des Bremsens einer schusseitigen
Schussfadenbremse zu verstellen, so dass bei Verstellung der Eintragsgeschwindigkeit
auf einen höheren Wert zugleich der Zeitpunkt der Bremsung auf früher, bei Verstellung
der Eintragsgeschwindigkeit auf einen niedrigeren Wert der Zeitpunkt der Bremsung
auf einen späteren Zeitpunkt verlegt wird.
[0003] Dabei entsteht der Nachteil, dass auf der Fangseite verschieden lange, aus dem Webfach
herausragende Schussfadenenden entstehen können. Wernden die Fadenenden jeweils auf
der Maschine abgeschnitten, so entsteht gegebenenfalls ein relativ grosser Fadenverlust.
Werden die Fadenenden beispielsweise zu einer Einlegkante umgelegt, so kann diese
bei längeren Schussfadenenden relativ grosse Breite erhalten. Gegebenenfalls kann
die Breite der Webkante auch schwanken, wenn z.B. der Schussfaden durch einen Luftstrahl
eingetragen und die Länge der eingetragenen Schussfäden nicht immer genau gleich ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders in dieser Hinsicht verbesserte
Maschine zu schaffen.
[0005] Die Erfindung liegt in einer Einrichtung zum Steuern einer schusseitigen Schussfadenbremse
in Abhängigkeit von der nach dem Eintrag auf der Fangseite aus dem Webfach herausstehenden,
von einem Sollwert abweichenden Länge des Schussfadenendes. Auf diese Weise lassen
sich die herausragenden Schussfadenenden weitgehend auf gleiche Länge bringen. Beim
Abschneiden der Schussfadenenden lässt sich erreichen, dass der Fadenverlust gering
wird. Ferner kann erzielt werden, dass - bei einzulegenden Schussfadenenden - eine
Webkante von weitgehend konstanter Breite entsteht, insbesondere wenn es sich um eine
Luftstrahlwebmaschine handelt.
[0006] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
[0007] Die Figur veranschaulicht in schematischer Darstellung die für die Erfindung wesentlichen
Teile einer erfindungsgemäss ausgebildeten Webmaschine.
[0008] Von einer ortsfest angeordneten Schussfadenvorratsspule 1 wird ein Schussfaden 2
abgezogen und über einen gemäss Pfeil 3 rotierenden Wickelarm 4 eines Schussfadenspeichers
5 auf eine feststehende, nicht rotierende Wickeltrommel 6 aufgewickelt. Auf ihr entstehen
gespeicherte Windungen 7. Diese werden bei jedem Schusseintrag in der Figur nach rechts
abgezogen und durch eine schusseitige Schussfadenbremse 8 in eine Eintragsdüse 9 geleitet.
[0009] Die Speichervorrichtung 5 enthält einen Sensor 24, von dem aus über eine nicht dargestellte
Steuervorrichtung 32 die axiale Länge E der aus den Windungen 7 gebildeten Wicklung
reguliert werden kann, und zwar in dem Sinn, dass bei zu grosser Länge E der Wickler
4 beispielsweise stillgesetzt, bei zu kleiner Länge E der Wickler 4 wieder angetrieben
wird.
[0010] Die Düse 9 wird im Rhythmus des Schusseintrages von einer Druckluftquelle mit Luft
gespeist. Der Schussfaden wird durch eine Schneidvorrichtung 11 hindurch in das bei
12 beginnende Webfach 31 eingetragen (Pfeil 21). Die Webbreite der Maschine ist mit
B, das fangseitige Ende des Webfaches mit 13 und das entstehende Gewebe mit 14 bezeichnet.
[0011] Auf der Fangseite 15 passiert der Schussfaden 2 einen ersten Sensor 16, darauf eine
Schneideinrichtung 17 und anschliessend zwei weitere Sensoren 18, 19. Der Sensor 16
bildet einen Fühler einer Schussfadenwächtereinrichtung, durch welche die Präsenz
des Schussfadens 2 auf der Fangseite 15 abgetastet wird. Bei nicht eintreffendem Schussfaden
2 wird die Maschine vom Sensor 16 aus stillgesetzt.
[0012] Die beiden Sensoren 18, 19 sind in Richtung des Eintrags (Pfeil 21) hintereinander
geschaltet und an einer Steuer- bzw. Regeleinrichtung 22 angeschlossen. Der Abstand
der beiden Sensoren 18, 19 ist mit C bezeichnet. C bildet den Bereich des Sollwertes,
in welchem sich die Spitze 2b des Schussfadens 2 nach dem Eintrag - d.h. bei Stillstand
des eingetragenen Schussfadens - befinden soll. Die Länge des aus dem Webfach 31 herausragenden
Schussfadenendes ist mit 10 bezeichnet.
[0013] Da der Eintrag durch Luftstrahl aus der Düse 9 erfolgt, kann es während des Betriebes
vorkommen, dass die Schussfadenspitze 26 beispielsweise bei etwas zu schwachem Luftstrom
aus der Düse 9 nur etwa bis zur Schneidvorrichtung 17 gelangt. Sie passiert also beide
Sensoren 18, 19 nicht. Nunmehr wird vom Sensor 18 aus ein Signal in die Einrichtung
22 gegeben, durch welche über die Leitung 23 der Schliesszeitpunkt der Schussfadenbremse
8 für den nächsten Schusseintrag auf später gelegt wird, so dass beim nächsten Schusseintrag
die Schussfadenspitze 26 bis in den Sollwertbereich C gelangt.
[0014] Erreicht die Schussfadenspitze 26 umgekehrt beispielsweise den Sensor 19 oder gelangt
sie möglicherweise in der Figur bis rechts über den Sensor 19 hinaus, so wird vom
Sensor 19 aus ein Signal in die Einrichtung 22 gegeben, wodurch der Schliesszeitpunkt
der Schussfadenbremse 8 für den nächsten Schusseintrag auf früher gelegt wird. Dadurch
wird beim folgenden Schusseintrag erreicht, dass die Fadenspitze 26 wieder innerhalb
des Sollwertbereiches C zum Stillstand kommt.
[0015] Der Sollwertbereich C kann durch Aneinanderrücken der Sensoren 18, 19 auf einen relativ
kleinen Wert eingestellt werden, so dass eine weitgehend konstante Länge der Schussfadenenden
10 entsteht. Auch können beide Sensoren 18, 19 nahe an die Schneidvorrichtung 17 herangerückt
werden, so dass die Länge der Schussfädenenden 10 verhältnismässig klein und damit
der Schussfadenabfall gering gehalten werden kann.
[0016] Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Steuereinrichtung für die selbsttätige Verstellung
des Zeitpunktes der Schussfadenbremse 8 an einer anderen Webmaschinengattun, z.B.
an einer Stangengreifer-Webmaschine verwendet. Der Schussfaden wird dort statt durch
die Luftdüse 9 durch zwei Greiferstangen in das Webfach 31 eingetragen.
[0017] Bei einer weiteren Ausführungsform kann von den Sensoren 18, 19 aus die Stärke der
Bremsung (Bremskraft) der Schussfadenbremse 8 verändert werden, und zwar in dem Sinn,
dass die Bremskraft der Bremse 8 für den nächsten Schusseintrag vergrössert wird,
wenn die Fadenspitze 26 den Sensor 19 erreicht oder passiert hat. Umgekehrt wird die
Bremskraft der Bremse 8 für den nächsten Schusseintrag verringert, wenn der Schussfaden
mit seiner Spitze 26 den Sensor 18 nicht erreicht. Der folgende Schusseintrag kann
dadurch wieder so vollzogen werden, dass die Schussfadenspitze 26 am Ende des Schusseintrages
innerhalb des Sollwertbereiches C zum Stillstand kommt.
[0018] Die beschriebene Regeleinrichtung braucht keinen Vergleicher (Scharfmacher) etwa
in dem Sinn aufzuweisen, dass sie nur in einem bestimmten Winkelbereich der Hauptwelle
der Webmaschine arbeiten kann. Vielmehr vermag die Steuer- bzw. Regeleinrichtung 18,
19, 22 ohne einen solchen Vergleicher bzw. Scharfmacher und damit unabhängig von der
momentanen Position der Hauptwelle der Webmaschine zu arbeiten, weil durch die Sensoren
18, 19 nur die Länge des über den Rand 13 des Webfaches 21 herausstehenden Schussfadenendes
10 abgetastet wird, insbesondere ob die Spitze 26 des Fadenendes 10 im Bereich C des
Sollwertes zum Stillstand kommt. Diese Abtastung kann unabhängig von dem zugehörigen
Winkelbereich der Hauptwelle der Webmaschine erfolgen. Die Sensoren 18, 19 können
während des ganzen Arbeitsspiels der Webmaschine unter Spannung gehalten werden, so
dass sie ständig tastbereit sind.
[0019] Statt der beiden zur Steuereinrichtung 22 gehörenden Abtastsensoren 18, 19 können
auch mehr als zwei, z.B. drei oder vier hintereinander angeordnete Sensoren zur Äbtastung
der stillstehenden Schussfadenendes 26 verwendet werden. Dabei kann die Anordnung
z.B. so getroffen sein, dass bei wechselweisem Eintrag mehrerer Schussgarnsorten ein
erstes Sensorenpaar für die Bildung des Sollwertbereiches einer ersten Schussfadensorte
verwendet wird, ein zweites Sensorenpaar dagegen zur Bildung eines Sollwertbereiches
für eine zweite Schussfadensorte.
[0020] Die Schneideinrichtung 17 kann gegebenenfalls fortgelassen werden, insbesondere bei
Webmaschinen mit Einlegleisten, bei denen das ganze, herausragende Schussfadenende
10 nach Fachwechsel zur Leiste eingelegt wird.
1. Webmaschine, insbesondere mit Strahleintrag des Schussmaterials (2), gekennzeichnet
, durch eine Einrichtung (18, 19, 22) zum Steuern einer schusseitigen Schussfadenbremse
(8) in Abhängigkeit von der nach dem Eintrag auf der Fangseite (15) aus dem Webfach
(B) herausstehenden, von einem Sollwert (C) abweichenden Länge des Schussfadenendes
(lo).
2. Maschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei in der Verlängerung des Eintragsweges
hintereinander angeordnete Sensoren (18, 19) der Steuereinrichtung (18, 19, 22) zum
Eingrenzen eines Sollwertbereiches (C) und zum selbstätigen Verstellen der Bremse
(8).
3. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung so getroffen
ist, dass die Bremse (8) bei Ueberschreiten des Sollwertbereiches (C) durch ein eingetragenen
Schussfaden (2) auf früheres Schliessen und bei Unterschreiten des Sollwertbereiches
(C) auf späteres Schliessen geschaltet wird.