[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrbiegemaschine mit einem langgestreckten Maschinengestell,
bei dem im Bereich einer oberen Längskante der Vorschubwagen bewegt ist, der die das
Rohr einspannende Klemmhülse trägt, weiterhin an einem Kopfende des Maschinengestells
der um eine vertikale Drehachse drehbare Biegetisch vorhanden ist, an dem die Biegeschablone
befestigt ist, weiterhin die Biegeschablone mit einer Spannbacke sowie einer im Bereich
der oberen Längskante an der Seite des Vorschubwagens vorhandenen Gleitschiene zusammenwirkt.
[0002] Rohrbiegemaschinen mit den vorbeschriebenen Merkmalen sind zum Kaltbiegen von Rohren
bekannt. Dabei kann zusätzlich ein im Inneren des zu biegenden Rohres vorhandener
Biegedorn angeordnet sein.
[0003] Biegemaschinen der vorbeschriebenen Ausbildung sind in hervorragendem Maße geeignet,
Rohre mit größerem Durchmesser zu biegen. Rohre größeren Durchmessers werden vielfach
mit großen oder größeren Biegeradien gebogen. Dadurch ist die Biegefreiheit, die eine
Rohrbiegemaschine haben soll, nicht von wesentlicher Bedeutung. Dies auch aus dem
Grunde, weil bei numerisch gesteuerten Rohrbiegemaschinen die Frage der Biegefreiheit,
damit beim Biegen des Rohres gebogene Teile des Rohres nicht an Bauelementen der Biegemaschine
anschlagen, geprüft und in das Programm eingegeben werden. Rohre mit kleinerem Durchmesser
werden in der Regel mit kleineren Biegeradien gebogen. Daraus ergibt sich, daß während
des Biegens die Gefahr besteht, daß abgebogene Rohrteile an Bauelementen der Rohrbiegemaschine
anschlagen. Daher ist die Frage der Biegefreiheit von großer Bedeutung.
[0004] Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Rohrbiegemaschine, insbesondere
für Rohre kleineren Durchmessers, zu schaffen, die eine große Biegefreiheit hat.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgehend von einer Rohrbiegemaschine der vorbeschriebenen
Ausbildung erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Zentrum der Drehachse des Biegetisches
im Bereich der Vertikalebene der seitenwandung des Maschinengestells, die dem Vorschubwagen
abgekehrt ist, angeordnet ist und vorzugsweise dieser gegenüber nach außen vorsteht.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung, die auch in der Weise ausgedrückt werden kann,
daß der Biegetisch an einem nach außen über die vertikale Seitenwandung vorstehenden
Anbau gelagert ist, wird eine vergleichsweise frei liegende Biegeanordnung geschaffen,
die eine verbesserte Biegefreiheit ergibt.
[0007] Zur weiteren Erhöhung der Biegefreiheit wird vorgeschlagen, daß die Biegeschablone
am Kopfende eines flachen balkenförmigen Trägers gelagert ist, der in der Ebene der
Oberseite des Maschinengestells und in dessen Längserstreckung nach vorne vorsteht
und unterhalb dieses balkenförmigen Trägers bis zur Standfläche des Maschinengestells
ein freier Raum vorhanden ist. Durch diese Lösung ist es möglich, daß Teile des gebogenen
Rohres auch unterhalb des Biegetisches und des den Biegetisch tragenden, balkenartig
vorkragenden Trägers gelangen können, so daß eine sehr große Biegefreiheit vorhanden
ist.
[0008] Um den Träger mit nur geringer Bauhöhe und auch geringer Breite bei großer Länge
herstellen zu können, diese Faktoren sind mitbestimmend für die erstrebte große Biegefreiheit,
wird in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung vorgeschlagen, daß der Antrieb der
Biegeschablone quer zur Längserstreckung des Maschinengestells bzw. des die Biegeschablone
tragenden Tragbalkens an der Seite des Vorschubwagens bzw. der Gleitschiene ist.
[0009] Während bei bisherigen Rohrbiegemaschinen der Antrieb im Maschinengestell und in
Längserstreckung des Maschinengestells wirkend vorhanden ist, wie das beispielsweise
aus der deutschen Patentschrift 2 133 359 hervorgeht, wird nach der vorliegenden Erfindung
vorgeschlagen, den Antrieb der Biegeschablone quer zur Längserstreckung des Maschinengestells
bzw. des die Biegeschablone tragenden Tragbalkens und an der Seite, die den Vorschubwagen
bzw. die Gleitschiene trägt, vorzusehen. Dadurch ist es möglich, den Antrieb der Biegeschablone
in unmittelbarer Nähe des Biegetisches anzuordnen.
[0010] Ein weiterer Vorschlag geht dahin, daß der Antrieb der Biegeschablone und der Antrieb
der Gleitschiene in einer baulichen Einheit vorhanden sind. Die Bezeichnung "bauliche
Einheit" soll nicht in der Weise verstanden werden, daß es sich hier um einen Baukörper
handelt. Vielmehr soll zum Ausdruck gebracht werden, daß der Antrieb des Biegetisches
und der Antrieb der Gleitschiene in räumlich enger Anordnung zueinander vorhanden
und an gemeinsamen Trägern oder einem gemeinsamen Träger befestigt bzw. untereinander
verbunden sind.
[0011] In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die bauliche
Einheit einen weiteren Antrieb für die Bewegung der Gleitschiene in Längsrichtung
des Trägers bzw. tangential zur Biegeschablone aufweist.
[0012] In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die bauliche
Einheit an dem Tragebalken angeschraubt ist.
[0013] In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß der Antrieb der
Biegeschablone und der Antrieb der Gleitschiene zu deren Bewegung in Radialrichtung
der Biegeschablone parallel zueinander verlaufen. Um im Sinne der Zuordnung der Antriebe
des Biegetisches und der Gleitschiene zu Antrieben zu kommen, die nur einen geringen
Raumbedarf einnehmen, wird in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung vorgeschlagen,
daß der Antrieb der Biegeschablone aus einem Hydromotor besteht, an dessen abgehenden
Welle eine Schneckenwelle mit einem Schneckenrad befestigt ist, das Uber einen den
Biegetisch umgebenden Schneckenradsatz den Biegetisch antreibt.
[0014] Im Rahmen der platzsparenden und wirkungsvollen Maßnahme wird weiterhin vorgeschlagen,
daß der Antrieb der Gleitschiene in Radialrichtung der Biegeschablone aus einer hydraulischen
Kolben-Zylinder-Anordnung besteht, die oberhalb und seitlich versetzt zu" Hydromotorantrieb
des Biegetisches angeordnet ist.
[0015] Weiterhin besteht der Antrieb der Gleitschiene in Längsrichtung des Maschinengestells
aus einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnung, die oberhalb des Hydromotors und
quer dazu verlaufend angeordnet ist.
[0016] Zur Erfüllung der Aufgabe, eine möglichst große Biegefreiheit zu erhalten, wird weiterhin
vorgeschlagen, daß der Biegetisch rotationssymmetrisch ausgebildet ist. Dadurch nimmt
er selbst einen nur geringen Raum ein.
[0017] In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung ist der Biegetisch in einem die Antriebsschnecke
tragenden Gehäuse angeordnet, das an der Seitenwand des Tragbalkens angeschraubt ist.
Durch diese Maßnahme wird nicht lediglich erreicht, daß die Drehachse des Biegetisches
seitlich vor dem Tragbalken angeordnet ist, sondern auch eine einfache Fertigung und
Montage erreicht wird.
[0018] In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß der Biegetisch
in halber Höhe mit einem umlaufenden Schneckenrad versehen ist und aus einem äußeren
Mantel und einer inneren Hülse besteht, wobei in dem Raum zwischen Mantel und Hülse
das Schneckenrad an der Hülse angeordnet ist.
[0019] Im Rahmen der Aufgabe, eine möglichst große Biegefreiheit zu schaffen, sind nach
der vorliegenden Erfindung ebenfalls Maßnahmen vorgesehen, die Bauelemente zu vereinfachen
oder in räumlich günstigster Weise anzuordnen.
[0020] Während bei bisherigen Rohrbiegemaschinen der die Biegeschablone tragende Biegetisch
mit einem Schwenkarm versehen ist, der die radial zur Biegeschablone hin- und herbewegte
Klemmbacke und deren Antrieb trägt, wird nach der vorliegenden Erfindung in Verbindung
mit der Maßgabe, den Biegetisch als rotationssymmetrischen Körper zu bilden, vorgeschlagen,
auf eine bisher in radialer Ebene der Biegeschablone bewegte Spannbacke zu verzichten
und das Rohr an der Biegeschablone in neuer Neise zu befestigen. Um dies zu erreichen,
wird in erfindungsgemäßer Ausgestaltung vorgeschlagen , daß die Hülse des Biegetisches
in ihrem Inneren als Zylinder ausgebildet ist, in dem ein doppelseitig beaufschlagbarer
Kolben axial beweglich angeordnet ist, wobei der Kolben mit einer nach oben aus dem
Zylinder herausragenden Kolbenstange versehen ist, weiterhin die Biegeschablone in
der Mitte ihrer umlaufenden Nut in horizontaler Ebene in einen unteren Biegeschablonenteil
und einen oberen Biegeschablonenteil unterteilt ist, wobei der untere Biegeschablonenteil
mit der Hülse und der obere Biegeschablonenteil mit der aus der Hülse herausfahrbaren
Kolbenstange verbunden ist. Durch diese Maßnahme entfällt ein Schwenkbarn, der ebenfalls
die Biegefreiheit beeinträchtigen würde, weil zum Festklemmen des Rohres an der Biegeschablone
das Anklemmen in Achsrichtung der Biegeschablone erfolgt. Besonders vorteilhaft wird
die axial wirkende Klemmung durch die Maßgabe erreicht, daß der obere Biegeschablonenteil
an einem Teil seines Umfanges einen über diesen Umfang vorstehenden Kragen hat, der
eine als Klemmbacke dienende halbkreisförmige Nut aufweist. Besonders vorteilhaft
hat dieser Kragen einen nach unten über die untere Biegeschablonenhälfte vorstehenden
Fortsatz.
[0021] Zur weiteren Erhöhung der Biegefreiheit wird vorgeschlagen, daß der Biegetisch in
seinem oberen Bereich oberhalb der Ebene des ihn tragenden Balkens stark konisch verjüngt
ist und vorzugsweise der untere Biegeschablonenteil ebenfalls einen angepaßten Konus
aufweist.
[0022] Zur Befestigung der Biegeschablone an dem Biegetisch wird in weiterer erfindungsgemäßer
Ausgestaltung vorgeschlagen, daß an dem Biegetisch ein konischer Ring vorhanden ist,
der den konischen unteren Bereich des unteren Biegeschablonenteils und den oberen
konischen Bereich des Biegetisches übergreift und durch Befestigungselemente an diesem
gehalten ist.
[0023] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft erläutert.
[0024] Es zeigen:
Figur 1 in perspektivischer Darstellung eine Rohrbiegemaschine bekannter und allgemein
gebräuchlicher Ausbildung,
Figur 2 in perspektivischer und prinzipieller Darstellung eine Rohrbiegemaschine nach
der vorliegenden Erfindung,
Figur 3 die Rohrbiegemaschine nach Figur 2, in der Ansicht von oben,
Figur 4 in größerer Darstellung die Anordnung und den Antrieb des Biegetisches und
der Gleitschiene in der Ansicht von oben,
Figur 5 einen vertikalen Schnitt durch die Darstellung nach Figur 4 entsprechend der
dortigen Linie V-V,
Figur 6 einen vertikalen Schnitt durch die Darstellung nach Figur 4 entsprechend der
dortigen Linie VI-VI,
Figur 7 einen vertikalen Schnitt durch den Biegetisch entsprechend Figur 4 nach der
dortigen Linie VII-VII,
Figur 8 einen vertikalen Schnitt durch die geschlossene Biegeschablone,
Figur 9 einen vertikalen Schnitt durch die offene Biegeschablone,
Figur 10 die Biegeschablone nach Figur 8 in der Ansicht von oben,
Figur 11 den Träger der Biegeschablone und der Gleitschiene für den Vorschubwagen
im Schnitt und in perspektivischer Darstellung,
Figur 12 die Befestigung der baulichen Einheit von Biegeschablone und Gleitschiene
an dem Träger.
[0025] Figur 1 zeigt eine Rohrbiegemaschine mit dem Vorschubwagen 10, der auf einer oder
mehreren Führungsschienen 11 an der Oberseite des Maschinengestells 12 hin- und her
fahrbar ist. Der Vorschubwagen 10 hat einen Rohrzylinder 13 mit einer Spannhülse 14,
in welcher das zu biegende Rohr 15 eingespannt ist. Das Rohr 15 ist um eine schwenkbar
gelagerte Biegeschablone 16 herumgeführt, welche eine dem Rohrhalbmesser entsprechende
Ausnehmung 17 hat. Das Rohr ist über eine Spannbacke 18 an die Biegeschablone angedrückt,
wobei die Spannbacke an einer Spanneinrichtung 19 über einen Hydraulikzylinder 20
betätigt ist. Diese Bauelemente sind an dem Schwenkarm 21 des Biegetisches angeordnet,
während die Schablone 16 axial zur Drehachse angeordnet ist. Die Drehung erfolgt in
Pfeilrichtung 22. Mit 23 ist eine Gleitschiene bezeichnet.
[0026] Innerhalb des Rohres 15 ist im Bereich der Biegeschablone 17 und der Gleitschiene
23 ein Dorn vorhanden, der an dem vorderen Ende der Dornstange 24 befestigt ist. Die
Dornstange 24 wird gehalten an einer Dornrückziehvorrichtung 25, die an dem Lager
26 befestigt ist. Das Maschinengestell 27 hat einen vorstehenden Vorbau 28. Mit 29
ist der Kettenkasten einer Schablonenrückdrehung bezeichnet, der ebenfalls die Biegefreiheit
beeinträchtigt. Der Antrieb des Biegetisches 21 erfolgt über eine im Vorbau 28 untergebrachte
Kette, die durch zwei Kolbenzylinder-Anordnungen 30 und 31 im Maschinengestell betätigt
wird.
[0027] Figur 2 zeigt die Rohrbiegemaschine erfindungsgemäßer Ausbildung. Obwohl diese die
gleichen Grundelemente wie die Maschine nach Anspruch 1 aufweist, so Vorschubwagen,
Spannhülse, Biegetisch, Biegeschablone, Gleitschiene und Klemmbacke, sollen in der
nachfolgenden Beschreibung für die Bauteile nach der Erfindung andere Bezugszeichen
gewählt werden.
[0028] Das Maschinengestell 31 trägt einen an seinen beiden Seiten 32, 32a weit überstehenden
Tragbalken 33 mit einer Laufschiene 34 für den Vorschubwagen 35, der die Spannhülse
36 trägt. Die Spannhülse ist betätigt durch einen Hydromotor 37, der oberhalb der
Spannhülse angeordnet ist.
[0029] Damit unterschiedliche Durchmesser der Biegeschablone berücksichtigt werden können,
ist an dem Vorschubwagen 35 eine Schiene 38 für die Verschiebung der Spannhülse und
an der Oberseite des Tragbalkens an dem nach hinten vorstehenden Balkenteil 39 eine
Schiene 40 vorhanden, damit die die Dornstange 41 tragende Dornrückziehung 42 ebenfalls
quer zur Längserstreckung des Tragbalkens 33 verfahrbar ist.
[0030] An dem nach vorne vorstehenden Tragbalkenteil ist der Biegetisch 43 angeordnet, der,
wie später noch im einzelnen beschrieben wird, von rotationssymmetrischer Ausbildung
ist und somit keinen Schwenkarm hat.
[0031] Die Drehachse 44, hier kann es sich um die Mitte der körperlichen Drehachse oder
um die geometrische Drehachse handeln, ist, wie insbesondere aus Figur 3 hervorgeht,
im nahen Bereich der Vertikalebene der senkrechten Seitenwandung 45 des Maschinengestells
oder des Tragbalkens 33 vorhanden. Nach Figur 3 steht sie vor dessen Vertikalebene
45. Es kann auch dargelegt werden, daß der Biegetisch an einem über die vertikale
Seitenwandung 45 vorstehenden Anbau 46 gelagert ist.
[0032] Der balkenförmige Träger 33 ist, wie aus Figur 2 hervorgeht, so angeordnet, daß unterhalb
dieses Trägers bis zur Standfläche des Maschinengestells ein freier Raum vorhanden
ist. Dadurch kann das Rohr 47 in solcher Weise gebogen werden, daß Teile des gebogenen
Rohres den Biegetisch und auch den Tragebalken 33 des Biegetisches untergreifen können.
[0033] Mit 48 ist die Gleitschiene bezeichnet. Diese wird in angegebener Doppelpfeilrichtung
49 in Radialrichtung der am Biegetisch 43 angeordneten Biegeschablone 50 bewegt durch
eine Hydraulik-Zylinder-Anordnung 51. Um die Übertragung auf die Gleitschiene zu erreichen,
ist ein Bauelement 52 vorhanden, das aus dem Schenkel 52a und dem Schenkel 52b besteht.
Quer zu dem Antrieb 51 ist eine Kolben-Zylinder-Anordnung 53 vorhanden, die dazu dient,
die Gleitschiene in angegebener Pfeilrichtung 53'und somit in Längserstreckung des
Tragbalkens bzw. tangential zur Biegeschablone zu bewegen, damit die Gleitschiene
beim Biegen des Rohres mitwandert. Der Biegetisch 43 und damit die Biegeschablone
50 wird gedreht durch den ebenfalls aus Figur 3 ersichtlichen, in gestrichelter Linie
dargestellten Hydromotor 54 mit einer Schneckenwelle 55 und der Antriebsschnecke 56.
[0034] Die hydraulischen Antriebe 51, 53 und 54 sind in Figur 3 im wesentlichen schematisch
und in ihrer räumlichen Anordnung zueinander dargestellt Sie bilden eine bauliche
Einheit 57, 58, die nachfolgend noch im einzelnen in Verbindung mit den Figuren 4
bis 7 beschrieben wird.
[0035] Figur 4 zeigt, daß der Biegetisch 43 an einem Baukörper 46 gelagert ist, der über
Schrauben 59 und 60 an der Seitenwandung 45 des balkenartigen Trägers 33 angeschraubt
ist mit dem Ergebnis, daß die Dreh- achse, hier das Zentrum der Drehachse 44 über
die Seitenwandung 45 vorsteht. Mit 56 ist das Schneckenrad bezeichnet, das mit einer
zugeordneten Welle 55 versehen, von einem aus Figur 4 nicht ersichtlichen Hydromotor
54 ausgeht. Seitlich und parallel verlaufend ist die Kolben-Zylinder-Anordnung 51
vorhanden, bestehend aus dem Zylinder 51a, dem Kolben 51b und der Kolbenstange 51c,
die an einem Träger 52 befestigt ist, der im Hinblick auf Figur 3 eine andere räumliche
Anordnung, jedoch gleiche Funktionen hat, weil er die aus Figur 4 nicht ersichtliche
Gleitschiene in angegebener Doppelpfeilrichtung 49 bewegt, damit die Gleitschiene
an dem zu biegenden Rohr zur Anlage kommt oder von diesem entfernt wird.
[0036] Aus Figur 4 geht ein Drehgeber 61 hervor, der an seinem unteren Ende mit einem Kettenrad
62 versehen ist, damit über eine Kette 63, verbunden mit einem Kettenrad 64 am rotationssymmetrischen
Biegetisch, die jweilige Drehung des Biegetisches erfaßt wird.
[0037] Figur 5 zeigt den aus Figur 4 im einzelnen nicht ersichtlichen Hydromotor 54 mit
dessen abgehender Welle 55, die über eine Buchse 65 und zugeordnete Keile 66, 66a
mit der Schneckenwelle 56a der Schnecke 56 verbunden ist. Die Schneckenwelle 56a ist
in dem vorerwähnten, den Biegetisch tragenden Gehäuse 46 gelagert.
[0038] Figur 5 zeigt die Gleitschiene 48, die an dem Träger 52b gelagert ist. Dieser wird,
wie im Prinzip aus Figur 3 hervorgeht, in angegebener Doppelpfeilrichtung 49 radial
zur Biegeschablone 50 verschoben durch den Zylinder 51a, dessen Kolbenstange 51c an
einer Befestigung 52 ortsfest ist. Da der Kolben beidseitig aufschlagbar ist, wird
die Zylinderwandung 51a verschoben, die mit der Gleitschiene verbunden ist. Figur
4 zeigt die Stellung, bei der die Gleitschiene an das zu biegende Rohr herangefahren
ist. Die Bewegung erfolgt auf einer in Figur 5 dargestellten Schiene 67.
[0039] Die Bewegung der Gleitschiene 48 in Längserstreckung des Tragbalkens und somit zur
Mitwanderung mit dem eingespannten Rohr erfolgt über eine in Figur 5 dargestellte
Kolbenstange 53b und eine ebenfalls aus Figur 3 im Prinzip dargestellten Kolben-Zylinder-Anordnung
53, dessen Kolben 53c aus Figur 6 hervorgeht und in der Weise ausgebildet ist, daß
er ebenfalls, von zwei Seiten beaufschlagt, in dem zylindrischen Gehäuse 53c bewegbar
ist. An der Kolbenstange 53b ist ein Balken 52a vorhanden, der, wie das im Prinzip
aus Figur 3 hervorgeht, mit der Gleitschiene 48 verbunden ist.
[0040] Figur 6 zeigt in gleicher Weise wie Figur 4 den Drehgeber 61 mit dessen unterhalb
des Trägers 45 angeordneten Kettenrad 62, weiterhin die Kette 63 und das am Biegetisch
vorhandene Kettenrad 64.
[0041] Figur 7 zeigt besonders deutlich, daß der Biegetisch 43 als Rotationskörper ausgebildet
ist. Er ist in dem Baukörper 46 mit dessen Stirnseite 46a gelagert in zwei mit Abstand
zueinander befindlichen Kegelrollenlagern 68 und 69. Der Biegetisch besteht aus der
Hülse 70, die oben durch einen Deckel 71 über Schrauben 72 und unten durch eine
[0042] Buchse 73 über Schrauben 74 abgeschlossen ist. Zwischen den vorerwähnten Kegelrollenlagern
68 und 69 ist an der Hülse 70 das umlaufende Schneckenrad 75 befestigt, in das die
Schnecke 56 des Hydromotors 54 eingreift. Die Hülse 70 ist als Zylinder ausgebildet.
Sie hat in ihrem Inneren einen Kolben 76, der beidseitig wirksam ist. Der Kolben hat
eine nach unten vorstehende Kolbenstange 77, die der Führung dient und eine nach oben
vorstehende Kolbenstange 78, die in ihrem oberen Bereich eine durch eine stufenweise
Verringerung des Durchmessers ausgebildete Stufe 79 hat. Im Zylinder sind zwei Zylinderräume
80 und 81 vorhanden, wobei der Zylinderraum 80 über einen Kanal 80a mit dem Einlaß
80b, der Zylinderraum 81 über einen Kanal 81a mit dem Einlaß 81b verbunden ist. Sofern
über den Einlaß 80b Drucköl eingefüllt wird, dann ergibt dies eine Vergrößerung des
Zylinderraumes 81 mit dem Anheben des Kolbens und dessen Kolbenstange 78.
[0043] Die Biegeschablone 82 besteht aus dem oberen Biegeschablonenteil 82a und dem unteren
Biegeschablonenteil 82b, wobei in der Mitte der Rinne 83 eine Trennlinie ist. Der
obere Biegeschablonenteil 82a hat ebenfalls eine Stufe, damit über die Schraube 85
der obere Biegeschablonenteil mit der Kolbenstange 78 fest verbunden ist.
[0044] Der untere Biegeschablonenteil 82 ist mit einem Fortsatz 86 versehen, der in seinem
unteren Bereich 86a stark konisch und sich nach außen erweiternd ausgebildet ist,
damit in Verbindung mit dem ebenfalls konischen Ring 87 in Verbindung mit einem Keil
88 und Befestigungsschrauben 89 eine feste, verdrehungssichere Verbindung iwischen
Biegetisch und Biegeschablone 82 stattfindet. Der Ring 82 besteht aus zwei Hälften.
[0045] Sofern über den Einlaß 81b der Kolben mit seiner Kolbenstange 78 angehoben wird,
dann wird zugleich der obere Biegeschablonenteil 82a angehoben. Sofern jedoch in umgekehrter
Weise über den Einlaß 80b 01 eingefüllt wird, dann wird der Kolben 76 nach unten gefahren
und entsprechend der obere Biegeschablonenteil 82a an den unteren Biegeschablonenteil
82b angelegt. Die Festklemmstellung ist in Figur 8, die Offenstellung in Figur 9 dargelegt.
Beide Biegeschablonenteile haben über ihren hauptsächlichen Umfang viertelkreisförmige
Rillen 83a und 83b. Um eine Festklemmung des zu biegenden Rohres zu erreichen, ist
an einem Teil des Umfanges ein nach außen vorstehender Kragen 90 vorhanden, der eine
Nut 83c von halbkreisförmigem Querschnitt hat. Dieser Kragen hat weiterhin einen über
die Trennebene 91 der beiden Biegeschablonenhälften nach unten vorstehenden Fortsatz
92.
[0046] Diese vorbeschriebene Ausbildung der oberen Biegeschablonenhälfte dient als Spannbacke
zum Festklemmen des Rohres an der Biegeschablone.
[0047] Figur 11 zeigt den Tragbalken 33 als Rohr mit rechteckigem Querschnitt, an dem die
Schiene 34 angeschweißt ist. Diese trägt über eine angeschweißte Zwischenschiene 93
die angeschweißte Zahnstange 94, in die der Antrieb des Vorschubwagens eingreift.
[0048] Figur 12 zeigt, daß seitlich an dem Tragbalken der Körper 46 angeschraubt ist, der
mit einem abgewinkelten Teil 46a versehen ist und mit dem Biegetisch 43 sowie den
Antrieben 54, 51, 53 eine bauliche Einheit darstellt.
[0049] Die Rohrbiegemaschine nach Fig. 2 hat eine Länge des Tragbalkens von 3 bis 4 Meter
und eine Höhe von 1 Meter. Der Tragbalken nach den Figuren 11 und 12 hat eine Breite
von 15 cm bei einer Höhe von 10 cm. Die Laufschiene 34 ist 12 cm breit.
1. Rohrbiegemaschine mit einem langgestreckten Maschinengestell, bei dem im Bereich
einer oberen Längskante der Vorschubwagen bewegt ist, der die das Rohr einspannende
Klemmhülse trägt, weiterhin an einem Kopfende des Maschinengestells der um eine vertikale
Drehachse drehbare Biegetisch vorhanden ist, an dem die Biegeschablone befestigt ist,
weiterhin die Biegeschablone mit einer Spannbacke sowie einer im Bereich der oberen
Längskante an der Seite des Vorschubwagens vorhandenen Gleitschiene zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet , daß das Zentrum der Drehachse (44) des Biegetisches (43)
im Bereich der Vertikalebene (45) der Seitenwandung des Maschinengestells, die dem
Vorschubwagen (35) abgekehrt ist und vorzugsweise dieser gegenüber nach außen vorstehend,
angeordnet ist.
2. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Biegetisch
(43) am Kopfende eines flachen balkenförmigen Trägers (33) gelagert ist, der von einem
Maschinengestell (31) getragen und in dessen Längserstreckung nach vorne vorsteht
und unterhalb dieses balkenförmigen Trägers bis zur Standfläche des Maschinengestells
ein freier Raum vorhanden ist.
3. Rohrbiegemaschine, insbesondere nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet
, daß der Antrieb (54, 55, 56) des Biegetisches (43) quer zur Längserstreckung des
Maschinengestells (31) bzw. des die Biegeschablone tragenden Tragbalkens (33) an der
Seite des Vorschubwagens (35) bzw. der Gleitschiene (48) ist.
4. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Antrieb (54)
des Biegetisches und der Antrieb (51) der Gleitschiene (48) in einer baulichen Einheit
vorhanden sind.
5. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die bauliche Einheit
zusätzlich die Klemmbacke (90) und deren Antrieb (76, 78) erfaßt.
6. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 4, dadurch g e - kennzeichnet, daß die bauliche
Einheit einen weiteren Antrieb (53) für die Bewegung der Gleitschiene (48) in Längsrichtung
des Trägers (33) bzw. tangential zur Biegeschablone (50) aufweist.
7. Rohrbiegemaschine nach den Ansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
bauliche Einheit an dem Träger (33) der Biegeschablone angeschraubt ist.
8. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Antrieb (54)
des Biegetisches (43) und der Antrieb (51) der Gleitschiene zu deren Bewegung in Radialrichtung
der Biegeschablone (50) parallel zueinander verlaufen.
9. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Antrieb (54)
des Biegetisches (43) aus einem Hydromotor besteht, an dessen abgehenden Welle (55)
eine Schneckenwelle (56a) mit einem Schneckenrad (56) befestigt ist, das über einen
den Biegetisch (43) umgebenden Schneckenradsatz (75) den Biegetisch antreibt.
10. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der
Gleitschiene (48) in Radialrichtung zur Biegeschablone aus einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnung
(51) besteht, die oberhalb und seitlich versetzt zum Hydromotor (54) für den Antrieb
des Biegetisches (43) angeordnet ist.
11. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der
Gleitschiene (48) in Längsrichtung des Maschinengestells aus einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnung
(53) besteht, die oberhalb des Hydromotors (54) und quer dazu verlaufend angeordnet
ist.
12. Rohrbiegemaschine, insbesondere nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche
2 bis 8, dadurch gekennzeichne t , daß der Biegetisch (43) rotationssymmetrisch ausgebildet
ist.
13. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß der Biegetisch
(43) in einem die Antriebsschnecke (56) tragenden Gehäuse (46) angeordnet ist, das
an der Seitenwand (45) des Tragbalkens (33) angeschraubt ist.
14. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß der Biegetisch
(43) in halber Höhe mit einem umlaufenden Schneckenrad (75) versehen ist.
15. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß der Biegetisch
(43) aus einem äußeren Mantel (46, 46a) und einer inneren Hülse (70) besteht, wobei
in dem Raum zwischen Mantel und Hülse das Schneckenrad (75) an der Hülse (70) angeordnet
ist.
16. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Hülse (70)
des Biegetisches (43) in ihrem Inneren als Zylinder ausgebildet ist, in dem ein doppelseitig
beaufschlagbarer Kolben (76) axial beweglich angeordnet ist, wobei der Kolben mit
einer nach oben aus dem Zylinder herausragenden Kolbenstange (78) versehen ist, weiterhin
die Biegeschablone (82) in der Mitte ihrer umlaufenden Nut (83) in Horizontalebene
in einen unteren Biegeschablonenteil (82b) und einen oberen Biegeschablonenteil (82a)
unterteilt ist, wobei der untere Biegeschablonenteil (82b) mit der Hülse (70) und
der obere Biegeschablonenteil (82a) mit der aus der Hülse (70) ausfahrbaren Kolbenstange
(78) verbunden ist.
17. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß der obere Biegeschablonenteil
(82a) an einem Teil seines Umfanges einen über diesen Umfang vorstehenden Kragen (90)
hat, der eine als Klemmbacke dienende halbkreisförmige Nut (83c) aufweist.
18. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen (90)
mit der halbkreisförmigen Nut (83c) einen über die Nut nach unten hinausgehenden Fortsatz
(92) hat.
19. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß der Biegetisch
(43) in seinem oberen Bereich oberhalb der Ebene des ihn tragenden Balkens stark konisch
verjüngt ist und vorzugsweise der untere Biegeschablonenteil (82b) ebenfalls einen
angepaßten Konus aufweist.
20. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß zur Befestigung
des unteren Biegeschablonenteils (82b) an dem Biegetisch (43) ein konischer Ring (87)
vorhanden ist, der den konischen unteren Bereich des unteren Biegeschablonenteils
(86a) und den oberen konischen Bereich (71) des Biegetisches (43) übergreift und durch
Befestigungselemente (89) an diesen gehalten ist.
21. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis
14, dadurch gekennzeichnet , daß dicht unterhalb des den Biegetisch tragenden Tragbalkens
(33) an dem rotationssymmetrischen Biegetisch (43) ein den Biegetisch (43) umgebendes
Kettenrad (77) vorhanden ist, das über eine Kette (63) mit einem an dem Tragbalken
(33) gelagerten Impulsabnehmer (61) verbunden ist.
22. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der balkenförmige
Träger (33) aus einem Rohr rechteckigen Querschnitts besteht, an dem an einer Längskante
und über diese vorstehend die Laufschiene (34) des Vorschubwagens (35) angeschweißt
ist.
23. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der
Laufschiene (34) und dieser gegenüber nach außen vorstehend die Zahnstange (94) angeschweißt
ist.