[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines. Verbundkörpers
aus Metall-Keramik-Verbundguss, wobei ein thermisch zersetzbarer Trägerkörper beschichtet
und von einem Giessmetall hintergossen wird.
[0002] Ein ähnliches Verfahren ist aus der FR-PS 7821692 bekannt. Diese Anmeldung beschreibt
ein Verfahren bei dem ein Kern verwendet wird, um eine auf diesem Kern aufgetragene
Beschichtung auf ein Gussstück zu übertragen.
[0003] Die Beschichtung besteht jedoch aus einer zuerst auf den Kern aufgebrachten, 0,5
bis 1 mm dicken Schicht aus rostfreiem Stahl, etc., die mit einer zweiten Schicht
aus feuerfestem Material gleicher Dicke überdeckt wird und die nachher zwischen Stahlschicht
und Gusskörper zu liegen kommt. Die Beschichtung wird im Plasmaspritzverfahren aufgebracht.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zur Herstellung eines innenbeschichteten Gusshohlkörpers oder ähnlicher
Verbundteile vorzuschlagen, bei dem die Beschichtung auf einfache und wirtschaftliche
Art und Weise erfolgen kann, und das eine gute Haftverbindung zwischen Beschichtungsmaterial
und Gussmasse gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Lehre des kennzeichnenden Teiles des
Anspruches 1 gelöst.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
[0007] Anhand der beigelegten Figur wird das erfindungsgemässe Verfahren näher erläutert.
[0008] Die Figur veranschaulicht die einzelnen Stufen des Herstellungsvorganges, ausgehend
von einem Positiv-Trägerkern l. Dieser Trägerkern ist ein organisch gebundener Sandkern
und besteht aus Cold-Box-Sand, oder aus Croning- oder Hot-Box-Sanden oder aus selbsthärtenden
Mischungen. Besonders vorteilhaft sind Kerne mit leichtem Zerfall. In einer ersten
Stufe wird der Trägerkern 1 durch versiegeln mit einem organischen Lack beschichtet.
Auf diese Weise kann nach erfolgtem Abguss eine besonders feine Innenwand der Keramikzone
erreicht werden. In einem nächsten Verfahrensschritt wird eine Schicht 2 aus einem
Schlicker aufgetragen. Der verwendete Schlicker ist tixotrop und zeigt bei Temperaturen
bis mindestens 1400° C keine Veränderung, d.h. er ist feuerfest und thennoschockbeständig.
Diese Beschichtung könnte unter Ausnützung der tixotropen Eigenschaften durch Tauchen
aufgebracht werden. Ein Auftragen mittels Pinseln, oder Sprühen etc. ist auch möglich.
[0009] Die Schlickerschicht 2 wird mit einem körnigen feuerfesten Material vorzugsweise
mit niedriger thermischer Ausdehnung besandet. Die Körnung des Besandungsmittels dient
zur Erzielung einer bestimmten gewünschten Schichtdicke einerseits, und - ähnlich
wie bei Beton - einer hohen Festigkeit andererseits. Die Zusammensetzung des Schlickers
und der Besandung kann so gewählt werden, dass Beschichtungen beliebiger Dicke hergestellt
werden können, und dass diese der Ausdehnung des Gussstückes bei Betriebstemperaturen
entsprechen.
[0010] Schlickerauftrag und Besandung können nach Zwischentrocknung wiederholt werden.
[0011] Die Beschichtung wird auf den Kern aufgetrocknet und zwar bei einer Temperatur zwischen
200 bis 300° C. Danach kann das Umgiessen des Beschichteten Trägerkernes erfolgen,
wobei auf der körnigen Rückseite eine feste mechanische Verzahnung zwischen Giessmetall
und Keramik entsteht.
[0012] Beim Giessen wurden bei den durchgeführten Versuchen keine Gasentwicklungsprobleme
festgestellt, obwohl die Keramikummantelung der Kerne bei nur 200 bis 230°C aufgetrocknet
wurde.
[0013] Es wurden, ebenfalls mit Erfolg, Teststücke abgegossen, bei denen als Trägermaterial
ein Schaumstoff - Polystyrol - Körper verwendet wurde. Kernsandträgerkörper haben
allerdings den Vorteil höherer Festigkeit und sind für den beim Umgiessen stattfindenden
Verbundvorgang und den keramischen Rand der Keramikpartie als Stützkörper besser prädestiniert.
[0014] Das beschriebene Verfahren kann mit Vorteil für die Innenbeschichtung von Auspuffkrümmern
und anderen thermisch hoch beanspruchten Teilen für Automobile verwendet werden, sowie
für die Beschichtung beliebiger Gussstücke mit verschleissfesten Massen. Die Herstellung
von Metall-Keramik-Verbundguss mit korrosionsbeständigen Massen. ist auch möglich.
l. Verfahren zur Herstellung eines Verbundkörpers aus Metall-Keramik-Verbundguss,
wobei ein thermisch zersetzbarer Trägerkörper beschichtet und von einem Giessmetall
hintergossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Trägerkörpers mit
einem feuerfesten Schlicker beschichtet und mit einem körnigen feuerfesten Material
besandet und getrocknet wird, dass nach der Umgiessung des Trägerkörpers mit dem Giessmetall,
zwischen diesem und dem körnigen Material eine Art mechanischer Verzahnung entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein tixotroper Schlicker
verwendet wird, dessen Material bis zu Temperaturen von mindestens 1400° C feuerfest
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlicker thermoschockbeständig
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Körnung des feuerfesten
Besandungs-Materials variiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlicker durch Tauchen,
Pinseln oder Sprühen aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung auf dem
Kern bei Temperaturen zwischen 200 bis 3000 C getrocknet und durch den Giessvorgang keramisch gebrannt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägerkörper geformte
Kerne aus Cold-Box-Sand, aus Croning- oder Hot-Box-Sanden, oder aus selbsthärtenden
Mischungen verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägerkern ein Kunststoff,
z.B. Polystyrol-Schaumstoff verwendet wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 7 und 8, dadurch ge- - kennzeichnet, dass Giesserei-Sand-Kerne
mit leichtem Zerfall verwendet werden.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 7, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Oberfläche der Trägerkerne versiegelt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
des Schlickers und der Besandung in Abhängigkeit von der gewünschten Schichtdicke
gewählt werden.
12. Verwendung des Verfahrens für die Herstellung von innenbeschichteten rohrförmigen
Gussstücken, z.B. Auspuffkrümmern, sowie für Metall-Keramik-Verbundguss mit korrosionsbeständigen
oder verschleissfesten Massen.