[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Abfällen, die
insbesondere zur Zerkleinerung von zellulosehaltigen Produkten, wie Reb-und Baumholz,
Holzabfällen, Stroh und dgl. verwendbar ist und aus einem mit einer Einlaßöffnung
und einer Auslaßöffnung versehenen Gehäuse und einem in diesem angeordneten rotierend
antreibbaren Messer, das mit einem ortsfesten Gegenmesser zusammenwirkt,besteht.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die DE-OS 24 54 262 bekannt. Die Messer bestehen
hierbei aus mehreren versetzt zueinander auf einer Antriebswelle angeordneten biegesteifen,
rechteckigen Platten, deren vorderer Rand auf den einander gegenüberliegenden Seiten
jeweils durch einen Kreisbogen gebildet ist. Eine mit solchen Messern ausgerüstete
Vorrichtung ist zwar zum Zerkleinern von Mischmüll, um auf diese Weise eine Volumensreduzierung
zu ermöglichen, verwendbar, eine hohe Verdichtung von Abfällen läßt sich jedoch nicht
erreichen.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Abfällen
zu schaffen, mittels der nicht nur Abfall unterschiedlicher Art zuverlässig zerkleinert
und aus dieser herausgefördert werden kann, sondern mittels der auch eine hohe Verdichtung
und Brikettieruhg des Abfalles, und zwar unter Wärmeeinwirkung zu erzielen ist. Die
dem Messer zugeführte Antriebsenergie soll hierbei durch dieses teilweise in Wärme
umgewandelt werden, so daß in dem Abfall befindliche verflüssigbare Teile während
des Zerkleinerungsvorganges für kurze Zeit ihren Aggregatzustand ändern und das zerkleinerte
Gut somit verbacken wird. Der Bauaufwand, mit dem dies zu erreichen ist, soll äußerst
gering gehalten werden, so daß eine wirtschaftliche Fertigung der Vorrichtung gegeben
ist, dennoch soll eine stets zuverlässige Schneide- und Transportleistung des Messers
gewährleistet sein.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Messer mit von einer
die Antriebswelle aufnehmenden Nabe abstehenden in Drehrichtung gekrümmt ausgebildeten
Förderzinken und Preßzinken versehen ist, daß das Gehäuse der Vorrichtung im Anschluß
an die Einlaßöffnung für das zu zerkleinernde Gut in einem Teilbereich an den Außendurchmesser
der Förderzinken angepaßt ist und diese eng umhüllt, daß die Preßzinken in ihrem Außendurchmesser
gegenüber den Förderzinken zurückgesetzt ausgebildet sind und daß an die Auslaßöffnung
ein oder mehrere vorzugsweise achsparallel nebeneinander angeordnete Förderschächte
zur Aufnahme des gepreßten Gutes angeschlossen sind, die jeweils eine:Beruhigüngszone
und /oder eine Kühlzone aufweisen.
[0005] Angebracht ist es hierbei, die Preßzinken etwa um 0,5 - 5 v. H. in ihrem Außendurchmesser
gegenüber dem Außendurchmesser der Förderzinken zurückzusetzen und zwischen zwei Förderzinken
jeweils einen oder mehrere Preßzinken anzuordnen.
[0006] Um eine hohe Temperatur zu erreichen, können die Förderzinken und/oder die Preßzinken
in dem in Drehrichtung gekrümmt ausgebildeten vorderen Bereich mit einer oder mehreren
in Achsrichtung oder geneigt zu dieser sich erstreckenden Rillen, mit einer Riffelung,
einer Verzahnung oder dgl. versehen werden.
[0007] Sehr vorteilhaft ist es des weiteren, das Messer als Messerwelle auszubilden, die
aus einzelnen die Förder-und Preßzinken tragenden, nebeneinander auf der Antriebswelle
angeordneten Messerscheiben besteht.
[0008] Zur Erhöhung des Wirkungsgrades ist es hierbei zweckmäßig, die einzelnen Messerscheiben
der Messerwelle in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt anzuordnen, derart, daß
die Förder- oder Preßzinken einer Scheibe im Bereich des von den Zinken der unmittelbar
benachbarten Scheiben eingeschlossenen Zwischenraumes angeordnet sind. Zu dem gleichen
Zweck können aber auch die Messerscheiben der Messerwelle in Umfangsrichtung gegeneinander
verdreht angeordnet werden, derart, daß die Förderzinken mindestens zweier unmittelbar
benachbarter Messerscheiben vorzugsweise um eine Teilung gegeneinander versetzt angeordnet
sind.
[0009] Zur Vergrößerung des Fördervolumens der Messerwelle können in einfacher Weise vorzugsweise
in deren mittleren Bereich zwischen den Förder- und Preßzinken eine oder mehrere jeweils
durch Aussparen eines Zinken gebildete Aufnahmekammern vorgesehen werden.
[0010] Ferner ist es angebracht, der Messerwelle im Anschluß an die Auslaßöffnung des Gehäuses
eine in dieses eingesetzte kreisförmig gekrümmte Abdeckung zuzuordnen, die etwa den
gleichen Radius wie das die Messerwelle umhüllende Gehäuseteil aufweist,und das die
Messerwelle umgebende Gehäuseteil und die Abdeckung einander gegenüberliegend anzuordnen
und derart zu bemessen, daß sich diese etwa jeweils über ein Viertel des Umfanges
der Messerwelle erstrecken. Außerdem sollte die Einlaßöffnung des Gehäuses mit einem
in den freien Bereich der Messerwelle mündenden Einlauftrichter versehen sein, wobei
dieser durch eine in das Gehäuse eingesetzte, an diesem und der Messerwellenabdeckung
befestigten und in Richtung der Messerwelle geneigt angeordneten Platte gebildet sein
kann. Durch diese Ausgestaltung ist gewährleistet, daß das zu zerkleinernde Gut sich
nicht in dem Gehäuse staut, sondern unmittelbar in die Aufnahmekammern der Messerwelle
fällt und von dieser sofort gegen das angepaßte Gehäuseteil gepreßt und somit weiterverarbeitet
wird.
[0011] Das mit dem rotierend antreibbaren Messer bzw. der Messerwelle zusammenwirkende Gegenmesser
ist zweckmäßigerweise als im Bereich der Auslaßöffnung des Gehäuses in Förderrichtung
hinter dieser angeordneter rechenartiger Niederhalter auszubilden, dessen Stege zwischen
die einzelnen Messerscheiben der Messerwelle eingreifen.
[0012] Bei dieser Ausgestaltung ist es angebracht, die Stege des Niederhalters in Form eines
stumpfwinkligen Dreiecks auszubilden, in Höhe der Antriebswelle der Messerwelle am
Gehäuse zu befestigen und mit ihrem freien Ende bis etwa zur Mitte der Antriebswelle
versetzt zu dieser in die Messerscheiben hineinragen zu lassen, wobei die der Auslaßöffnung
des Gehäuses zugekehrte Stirnfläche der Stege zu dieser sich konisch erweiternd ausgebildet
und das freie Ende der Stege mit einer in Richtung der Auslaßöffnung geneigten Einführschräge
versehen sein sollte.
[0013] Zweckmäßig ist es ferner, zwischen den Stegen des Niederhalters unmittelbar vor der
Auslaßöffnung des Gehäuses einen vorzugsweise als durchgehende Leiste ausgebildeten,
bis nahe an den Durchmesser der Förderzinken ragenden Füllkeil anzuordnen.
[0014] Vorteilhaft ist es, den Förderschacht über ein sich im Querschnitt vorzugsweise erweiterndes
ganz oder teilweise die Beruhigungszone bildendes Zwischenstück an die Auslaßöffnung
des Gehäuses anzuschließen.
[0015] Die Beruhigungszone und/oder die Kühlzone des Förderschachtes können in einfacher
Weise aus zwei gegeneinander verstellbar gehaltenen vorzugsweise durch Federkraft
verspannten Halbschalen gebildet werden, so daß eine selbsttätige Anpassung an unterschiedliche
Fördermengen der Messerwelle gegeben und Beschädigungen durch Staubildung vermieden
werden. Auch kann durch Abnehmen einer Halbschale der Förderschacht leicht gereinigt
werden.
[0016] Um die in dem gepreßten Gut enthaltene Wärmeenergie rasch abzuleiten, kann diesem
Kühlluft zugeführt werden. Dies ist in einfacher Ausgestaltung derart zu bewerkstelligen,
daß die Kühlzone mit einem oder mehreren sich in deren Achsrichtung erstreckenden,
vorzugsweise auf der Außenmantelfläche der Halbschalen angebrachten Kühlluftkanälen
versehen ist, die über Bohrungen oder dgl. mit dem Innenraum der Kühlzone verbunden
sind.
[0017] Zu dem gleichen Zweck kann die Kühlzone aber auch ganz oder teilweise aus einem das
gepreßte Gut aufnehmenden Stützgerippe gebildet werden, das aus sich in dessen Achsrichtung
erstreckenden, an vorzugsweise gegeneinander verstellbaren und durch Federkraft verspannten
Haltebügeln befestigten Stäben, Rohren oder dgl. bestehen kann. Es ist aber auch möglich,
die Kühlzone zur Abführung der gespeicherten Wärmeenergie mit sich vorzugsweise in
Achsrichtung erstreckenden Kühlrippen zu versehen.
[0018] Damit das in Form eines Stranges aus dem Förderschacht austretende gepreßte Gut leicht
abzunehmen ist, ist es ferner zweckmäßig, den Förderschacht an seinem freien Ende
mit einer sich an diesen anschließenden Auflage zu versehen.
[0019] Die gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung ist nicht nur einfach in der konstruktiven
Ausgestaltung und somit auf wirtschaftliche Weise herstellbar und ermöglicht eine
zufriedenstellende Zerkleinerung sowie Weiterbeförderung der Abfälle, sondern mit
dem in besonderer Weise ausgebildeten Messer dieser Vorrichtung ist auch eine Umwandlung
der zugeführten Antriebsenergie in Wärme zu bewerkstelligen, die auf das zerkleinerte
Gut übertragbar ist. Wird nämlich das Messer mit Förderzinken, die in einem Teilbereich
des Gehäuses von diesem eng umhüllt sind, und mit Preßzinken, die in ihrem_Außendurchmesser
gegenüber den Förderzinken zurückgesetzt sind, versehen, so ist es möglich, einen
Teil des zu zerkleinernden Gutes mittels der Förderzinken dem Gegenmesser zuzuführen,
im Zusammenwirken mit diesem zu zerkleinern und in den Förderschacht zu transportieren.
Mittels der kürzeren Preßzinken wird dagegen ein Teil des zu zerkleinernden Gutes
zwischen diesen und dem Gehäuse eingepreßt und reibt an diesem, so daß die zugeführte
Antriebsenergie in Wärme umgesetzt wird. Im Inneren des Gehäuses steigt dadurch die
Temperatur derart an, daß Teile des zu zerkleinernden Gutes mitunter ihren Aggregatszustand
kurzzeitig ändern, beispielsweise tritt aus zellulosehaltigen Produkten Lignin aus;
während des nachfolgenden Abkühlens des zerkleinerten Gutes in dem Förderschacht wird
dieses wiederum fest verbacken. Es wird somit nicht nur eine Verdichtung und damit
eine Volumensverkleinerung gegenüber der zugeführten Menge erreicht, sondern das zerkleinerte
Gut wird auch verfestigt und ist damit leicht, da dieses gewissermaßen als Brikettstrang
ausgestoßen wird, weiter zu verarbeiten.
[0020] Der Bauaufwand, mit dem dies zu erreichen ist, ist äußerst gering, da lediglich die
Preßzinken in ihrem Außendurchmesser kleiner zu bemessen sind als die Förderzinken,
um das zu zerkleinernde Gut über einen Teilbereich des Gehäuses an diesem zu reiben
und somit einen Teil der Antriebsenergie in Wärme umzusetzen. Dennoch ist gewährleistet,
daß eine stets zufriedenstellende Zerkleinerung mit Hilfe des Gegenmessers vorzunehmen
ist. Selbstverständlich können, je nach der Art des zu zerkleinernden Gutes, die Zinken
in ihrer Form und in ihrer Ausgestaltung, indem diese beispielsweise mit Rillen versehen
werden, an dieses angepaßt werden, um eine optimale Arbeitsweise der Vorrichtung zu
erreichen.
[0021] Mit der gemäß der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung, die ohne Schwierigkeiten an
ein Mulchgerät oder dgl. angebaut werden kann, so daß Abfälle unmittelbar an Ort und
Stelle zu verarbeiten sind, sind in dem Inneren des Gehäuses derart hohe Temperaturen,
beispielsweise von ca.100°-170°C zu erzielen, daß Holz aufquillt und aus diesem Lignin
austritt bzw. Kunststoffe teilweise schmelzen. In dem Förderschacht, in dem gewissermaßen
ein Gegenmoment erzeugt wird, damit das zerkleinerte Gut eine bestimmte Zeitspanne
in dem Gehäuse verbleibt, wird diesesjedoch wiederum abgekühlt, so daß durch Verbacken
ein fester Strang entsteht, der zu einzelnen Briketts zu unterteilen ist, die leicht
abzutransportieren und, sofern brennbare Abfälle verarbeitet werden, zu Heizzwecken
verwendet werden können.
[0022] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der gemäß der Erfindung ausgebildeten
Vorrichtung zur Bearbeitung von Abfällen dargestellt und nachfolgend im einzelnen
erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 das Gehäuse der Vorrichtung mit in dieses eingesetzten rotierend antreibbaren
Messern im Schnitt,
Fig. 2 den an das Gehäuse angeschlossenen Förderschacht im Längsschnitt,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III - III der Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV - IV der Fig. 2,
Fig. 5 eine andersartige Ausgestaltung des Förderschachtes und
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach den Fig. 1 und 5 mit mehreren nebeneinander
angeordneten Förderschächten.
[0023] Messer 21, 21' ... hineinragt und mit einer Einführschräge 37 versehen ist. Die der
Auslaßöffnung 13 des Gehäuses 11 zugekehrte Stirnfläche 34 erweitert sich somit zu
dieser hin, so daß das zerkleinerte Gut durch die Auslaßöffnung 13 leicht in den sich
an diese anschließenden Schacht 41 in Richtung des Pfeiles B gefördert werden kann.
[0024] Um die Temperatur in dem Gehäuse 11 zu erhöhen, können in die Förderzinken 23 und
auch in die Preßzinken 24 Rillen 25 bzw. 26 eingearbeitet werden, in denen das zu
zerkleinernde Gut, beispielsweise Aststücke,gehalten und an der Innenwand des Gehäuseteils
14 entlanggerieben werden.
[0025] Das durch die Einführöffnung 12 des Gehäuses 11 der Messerwelle 2o zugeführte Gut
wird von den zwischen den Zinken vorgesehenen Aufnahmetaschen 27 aufgenommen, zu dem
Niederhalter 3.1 transportiert und im Zusammenwirken mit den Stegen 32 sowie dem Füllkeil
36, der bis nahe an den Durchmesser der Förderzinken 23 in das Gehäuse 11 hineinragt,
zerkleinert. Ein Teil dieses Gutes wird aber, da die Preßzinken 24 in ihrem Außendurchmesser
kleiner bemessen sind als die Förderzinken 23, in dem Teilbereich 14 des Gehäuses
11 gegen dieses gepreßt und an der Gehäuseinnenwand entlanggerieben, so daß ein Teil
der über die Antriebswelle 15. zugeführten Energie somit in Wärme umgewandelt wird.
Auf diese Weise wird die Temperatur in dem Gehäuse 11, je nach Anzahl der Preßzinken
24 und deren Ausgestaltung, derart erhöht, daß zumindest ein Teil des zu zerkleinernden
Gutes mitunter den Aggregatszustand ändert, in dem beispielsweise Kunststoffteile
zähflüssig werden oder aus Holz Lignin ausgeschieden wird. In dem Förderschacht 41
tritt jedoch, sobald eine entsprechende Abkühlung eingetreten ist, wiederum eine Verhärtung
ein, so daß ein hochverdichteter und fester Strang in dem Förderschacht 41 gefordert
wird.
[0026] Um das Fassungsvermögen der Messerwelle 2o zu erhöhen, können einzelne der Zinken
freigespart werden, so daß vergrößerte Aufnahmetaschen 28 gebildet sind. Und um das
zu zerkleinernde Gut unmittelbar in die Aufnahmekammern 27 bzw. 28 einzubringen, ist
die Einführöffnung 12 mit einem durch eine Platte gebildeten Einlauftrichter 17 versehen,
der an dem Gehäuse 11 sowie einer Abdeckung 16, die im Anschluß an die Auslaßöffnung
13 die Messerwelle 2o auf der dem Gehäuseteil 14 gegenüberliegenden Bereich einschließt,
befestigt ist.
[0027] Der Förderschacht 41 weist eine Beruhigungszone 42 sowie eine Kühlzone 43 auf, in
denen das zerkleinerte und aufgequollene Gut derart abgekühlt wird, daß es nach dem
Austreten aus dem Förderschacht 41 von Hand abgenommen und weitertransportiert werden
kann.
[0028] Bei dem in den Fig. 2 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Kühlzone
43 aus zwei rohrförmigen Halbschalen 46 und 47, die an einem Flansch 45 eines an dem
Gehäuse 11 befestigten Zwischenstckes 44, das hierbei die Beruhigungszone 42 bildet,
befestigt sind. Die Halbschalen 46 und 47, zwischen denen eine Dichtung 54 eingesetzt
ist, werden hierbei durch die Kraft von Federn 49 zusammengepreßt, die jeweils auf
einem mit einer Mutter 5o versehenen Schraubenbolzen 48 angeordnet sind. Auf diese
Weise können größere Volumensänderungen des zerkleinerten Gutes selbsttätig aufgenommen
werden und der in dem Förderschacht 41 sich aufbauende Staudruck ist mittels der Vorspannung
der Federn 49 einstellbar.
[0029] Um die in dem gepreßten Gut gespeicherte Wärmeenergie abzuführen, sind die Halbschalen
46 und 47 mit aufgesetzten Kühlluftkanälen 51 ausgestattet, denen über eine Schlauchleitung
52 Kühlluft zugeführt wird, die über in die Halbschalen 46 und 47 eingearbeitete Bohrungen
53 dem gepreßten Gut zuströmt. Zur Abführung der Wärmeenergie können aber auch, wie
dies in Fig. 5 dargestellt ist, die die Kühlzone 43" bildenden Halbschalen 46" und
47" mit Kühlrippen 55 ausgestattet werden. Die der Kühlzone 43" vorgeschaltete Beruhigungszone
42" besteht hierbei ebenfalls aus zwei Halbschalen.
[0030] An die geschlossene Kühlzone 43 schließt sich bei der Ausgestaltung nach der Fig.
2 eine offene Kühlzone 43' an, die aus einem Stützgerippe 61 gebildet ist. An halbkreisförmigen
Bügeln 62 und 63, die durch Federn 64 zusammengehalten werden, sind dazu Stangen 65
befestigt, durch die das gepreßte Gut geführt wird. Die in diesem noch vorhandene
Wärmeenergie kann somit von der Umgebungsluft aufgenommen werden.
[0031] In Fig. 6 ist die aus dem Gehäuse 11 nach Fig. 1 und mehreren achsparallel nebeneinander
angeordneten Förderschächten 41" nach Fig. 5 zusammengesetzte Vorrichtung 1 in Draufsicht
dargestellt. Die Kühlzone 43" ist hierbei mit einer sich an diese anschließenden Auflage
56 versehen, die aus einer mittels eines Flansches 58 befestigten Halbschale 57 besteht.
Der aus der Kühlzone 42'' austretende gepreßte Strang kann somit leicht aufgenommen,
gegebenenfalls in brikettähnliche Stücke zerlegt und weitertransportiert werden.
1. Vorrichtung zur Bearbeitung von Abfällen, insbesondere zur Zerkleinerung von zellulosehaltigen
Produkten, wie Reb- und Baumholz, Holzabfällen, Stroh und dgl., bestehend aus einem
mit einer Einlaßöffnung und einer Auslaßöffnung versehenen Gehäuse und einem in diesem
angeordneten rotierend antreibbaren Messer, das mit einem ortsfesten Gegenmesser zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Messer (21, 21'...) mit von einer die Antriebswelle (15) aufnehmenden Nabe
(24) abstehenen in Drehrichtung (A) gekrümmt ausgebildeten Förderzinken (23) und Preßzinken
(24) versehen ist, daß das Gehäuse (11) im Anschluß an die Einlaßöffnung (12) für
das zu zerkleinernde Gut in einem Teilbereich (14) an den Außendurchmesser (D1) der Förderzinken (23) angepaßt ist und diese eng umhüllt, daß die Preßzinken (24)
in ihrem Außendurchmesser (D2) gegenüber den Förderzinken (23) zurückgesetzt ausgebildet sind und daß an die Auslaßöffnung
(13) ein oder mehrere vorzugsweise achsparallel nebeneinander angeordnete Förderschächte
(41) zur Aufnahme des gepreßten Gutes angeschlossen sind, die jeweils eine Beruhigungszone
(42) und/oder eine Kühlzone (43) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Preßzinken (24) etwa um 0,5 - 5 v. H. in ihrem Außendurchmesser (D2) gegenüber dem Außendurchmesser (D1) der Förderzinken (23) zurückgesetzt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zwischen zwei Förderzinken (23) jeweils einer oder mehrere Preßzinken (24) angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Förderzinken (23) und/oder die Preßzinken (24) in dem in Drehrichtung (A)
gekrümmt ausgebildeten vorderen Bereich mit einer oder mehreren in Achsrichtung oder
geneigt zu dieser sich erstreckenden Rillen (25, 26) mit einer Riffelung, einer Verzahnung
oder dgl. versehen sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Messer als Messerwelle (2o) ausgebildet ist, die aus einzelnen die Förder-
und Preßzinken (23, 24) tragenden nebeneinander auf der Antriebswelle (15) angeordneten
Messerscheiben (21, 21') besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die einzelnen Messerscheiben (21, 21') der Messerwelle (20) in Umfangsrichtung
gegeneinander versetzt angeordnet sind, derart,. daß die Förder- oder Preßzinken (23,
24) einer Scheibe (21) im Bereich des von den Zinken der unmittelbar benachbarten
Scheiben (21') eingeschlossenen Zwischenraumes (27) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Messerscheiben (21, 21') der Messerwelle (2o) in Umfangsrichtung gegeneinander
verdreht angeordnet sind, derart, daß die Förderzinken (23) mindestens zweier unmittelbar
benachbarter Messerscheiben (21, 21') vorzugsweise um eine Teilung gegeneinander versetzt
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zur Vergrößerung des Fördervolumens der Messerwelle (2o) vorzugsweise in deren
mittleren Bereich zwischen den Förder- und Preßzinken (23, 24) eine oder mehrere jeweils
durch Aussparen eines Zinkens gebildete Aufnahmekammern (28) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Messerwelle (2o) im Anschluß an die Auslaßöffnung (13) des Gehäuses (11) von
einer in dieses eingesetzten kreisförmig gekrümmten Abdeckung (16) umschlossen ist,
die etwa den gleichen Radius wie das die Messerwelle (2o) umhüllende Gehäuseteil (14)
aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 9,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das die Messerwelle (2o) umgebende Gehäuseteil (14) und die dieser zugeordnete
Abdeckung (16) einander gegenüberliegend angeordnet sind und sich etwa jeweils über
ein Viertel des Umfanges der Messerwelle (2o) erstrecken.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Einlaßöffnung (12) des Gehäuses (11) mit einem in den freien Bereich der Messerwelle
(2o) mündenden Einlauftrichter (17) versehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Einlauftrichter (17) durch eine in das Gehäuse (11) eingesetzte, an diesem
und der Messerwellenabdeckung (16) befestigten und in Richtung der Messerwelle (2o)
geneigt angeordnete Platte gebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Gegenmesser als im Bereich der Auslaßöffnung (13) des Gehäuses (71) in Förderrichtung
(B) hinter dieser angeordneter rechenartiger Niederhalter (31) ausgebildet ist, dessen
Stege (32) zwischen die einzelnen Messerscheiben (21, 21') der Messerwelle (2o) eingreifen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Stege (32) des Niederhalters (31) in Form eines stumpfwinkeligen Dreiecks
ausgebildet, in Höhe der Antriebswelle (15) der Messerwelle (2o) am Gehäuse (11) befestigt
sind und mit ihrem freien Ende (35) bis etwa zur Mitte der Antriebswelle (15) versetzt
zu dieser in die Messerscheiben (21, 21') hineinragen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die der Auslaßöffnung (13) des Gehäuses (11) zugekehrte Stirnfläche (34) der Stege
(32) zu dieser sich konisch erweiternd ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das freie in das Gehäuse (11) ragende Ende (36) der Stege (32) mit einer in Richtung
der Auslaßöffnung (13) geneigten Einführschräge (31) versehen ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zwischen den Stegen (32) des Niederhalters (31) unmittelbar vor der Auslaßöffnung
(13) des Gehäuses (11) ein vorzugsweise als durchgehende Leiste ausgebildeter, bis
nahe an den Durchmesser (D1) der Förderzinken (23) ragender Füllkeil (36) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Förderschacht (41) über ein sich im Querschnitt vorzugsweise erweiterndes
ganz oder teilweise die Beruhigungszone (42) bildendes Zwischenstück (44) an die Auslaßöffnung
(13) des Gehäuses (11) angeschlossen ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Beruhigungszone (42'') und/oder die Kühlzone (43, 43') des Förderschachtes
(41) aus zwei gegeneinander verstellbar gehaltenen vorzugsweise durch Federkraft verspannten
Halbschalen (46, 47 bzw. 62, 63) gebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zur Zuführung von Kühlluft in das gepreßte Gut die Kühlzone (43) mit einem oder
mehreren sich in deren Achsrichtung erstreckenden, vorzugsweise auf der Außenmantelfläche
der Halbschalen (46, 47) angebrachten Kühlluftkanälen (51) versehen ist, die über
Bohrungen (53) oder dgl. mit dem Innenraum der Kühlzone (43) verbunden sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Kühlzone (43') des Förderschachtes (41) ganz oder teilweise aus einem das
gepreßte Gut aufnehmenden Stützgerippe (61) gebildet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Stützgerippe (61) aus sich in dessen Achsrichtung erstreckenden, an vorzugsweise
gegeneinander verstellbaren und durch Federkraft verspannten Haltebügeln (62, 63)
befestigten Stäben (65), Rohren oder dgl. gebildet ist.
23. Vorrichtung nach einem doer mehreren der Ansprüche
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Kühlzone (43") des Förderschachtes (41") zur Abführung der in dem gepreßten
Gut gespeicherten Wärmeenergie mit sich vorzugsweise in Achsrichtung erstreckenden
Kühlrippen (55) versehen ist.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
dadurch gekennzeichnet , daß der Förderschacht (43'') an seinem freien Ende mit einer
sich an diesen anschließenden Auflage (56) für das aus diesem austretende Gut versehen
ist.