[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] In Stellwerken werden heute in zunehmendem Maße Stellvorgänge nicht mehr nur vom
Stelltisch aus, sondern auch Ober besondere zentra.Le Funktionseinheiten ausgelöst.
Diese Funktionseinheiten können Bedienungseinrichtungen sein, wie z.B. Nummernstellpulte,
sie können aber auch automatisch arbeitende Einrichtungen wie z.B. eine Fernsteuerung
oder ein BetriebsLeit-Operationsrechner sein. Es gibt weitere zentrale Funktionseinheiten,
die,auch ohne Stellvorgänge zu bewirken, SteLLwerksinformation benötigen. Hier sind
vor allem LinienzugbeeinfLussung und Betriebsleitzentralen, ferner Anzeigeeinrichtungen,
Dispositionsrechner, Fahrplanrechner zu nennen.
[0003] ALLe diese zentralen Funktionseinheiten benötigen Zugriff zu den einzelnen Stellgruppen
des Stellwerks. Dieser Zugriff wurde bei Relaisstellwerken über für jede Funktionseinheit
gesonderte Interfaces erreicht und war mit erheblichem Aufwand sowohl bei den Funktionseinheiten
als auch in den Stellgruppen verbunden. Benötigte doch jede Funktionseinheit ihre
eigene ZugriffssteLLe in den ReLaisgruppen, die z.T. noch umschaltbar sein mußte.
[0004] Da die einzelnen ReLaisgruppen nicht beliebig viele Kontakte und ReLaiseingänge aufweisen,mußten
entweder Wiederholergruppen eingesetzt oder zusätzliche Abgriffstellen am SteLLtisch
eingerichtet werden.
[0005] Bei einem SteLLwerk mit über geographische Datenverbindungen gekoppelten, mit Mikroprozessoren
ausgestatteten Stellgruppen, wie es z.B. in der Deutschen PatentanmeLdung P 32 32
308.5 beschrieben ist,müssen die zentralen Funktionseinheiten Zugriff zu den Mikroprozessoren
der SteLLgruppen erhalten. Da auch hier nicht beliebig viele Ein- und Ausgänge zur
Verfügung stehen, müssen besondere SteuerschaLtungen vorgesehen werden, die den Zugriff
der einzelnen Funktionseinheiten zeitlich regeln und dabei auch eventuelle Prioritäten
berücksichtigen. SoLche Steuerschaltungen, insbesondere dann, wenn sie signaltechnisch
sicher arbeiten sollen, sind aufwendig und störungsanfällig. Sie müssen für jedes
einzelne Stellwerk speziell ausgestaltet und bei Hinzufügen jeder weiteren Funktionseinheit
geändert werden. Mit der Erfindung wird eine Einrichtung geschaffen, die den Zugriff
aller möglichen zentralen Funktionseinheiten zu einem elektronischen Stellwerk mit
mikroprozessorgesteuerten Stellgruppen gestattet und keine an das Stellwerk speziell
angepaßten SteuerschaLtungen enthält.
[0006] Die Einrichtung nach der Erfindung wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
beschrieben.
[0007] Mit dem digitalen KoppeLnetz, wie es für Telefonvermitt-Lungen, z.B. aus "ELektrisches
Nachrichtenwesen", Band 56, No. 2/3, 1981, Seiten 147 ff bekannt ist, ist nicht nur
gewährleistet, daß mehrere zentrale Funktionseinheiten zu allen Stellgruppen Zugriff
erhalten, sondern dieser Zugriff kann auch gleichzeitig über verschiedene KanäLe und
damit, wenn nötig, signal technisch sicher erfolgen. Damit können auch Funktionseinheiten
für Hilfsbedienungen und EinzeLbedienung der Stellelemente, die bisher über Ringleitungen
mit allen Stellgruppen gleichzeitig in Verbindung standenüber das Koppelnetz gezielt
mit jeder einzelnen Stellgruppe verbunden werden. Dies kann entweder mittels Adressierung
von der Hilfsbedieneinrichtung aus oder auf Anforderung, mittels Tastendruck von dem
EinzeLeLement aus geschehen. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung
ist auch deren FLexibiLität gegenüber Veränderungen des Stellwerks durch Ausbau oder
nachträglichen Einbau zusätzlicher, möglicherweise neu entwickelter Funktionseinheiten,
die in jedem FaLLe konfliktlos zu den bisher vorhandenen Funktionseinheiten hinzugefügt
werden können.
[0008] Eine AusgestaLtung der Einrichtung nach der Erfindung ist im Patentanspruch 2 beschrieben
und betrifft Stellwerke, in denen einer Stellgruppe zwei oder mehr SteLLeLemente zugeordnet
sind.
[0009] Anhand von 2 Figuren soll im folgenden ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung nach
der Erfindung beschrieben werden.
Figur 1 zeigt eine Stellgruppe eines elektronischen Spurplanstellwerks
Figur 2 zeigt Anordnung und Zugriff von verschiedenen zentralen Funktionseinheiten
in einem eLektronischen Spruplanstellwerk
[0010] In Figur 1 ist schematisch eine einen Mikrorechner (CPU 5, Speicher 6, 8) enthaltende
Stellgruppe 1 dargestellt. Die Ein/Ausgänge des Mikrorechners sind gleichzeitig die
Ein/ Ausgänge der Gruppe. Sie teilen sich auf in bis zu vier geographische Ein/Ausgänge
2, über welche Datenverbindungen zu den im SpurpLan benachbarten Stellgruppen bestehen,
in einen Ein/Ausgang 4 zur Steuerung und überwachung der zugeordneten SteLLeLemente
7 wie z.B. Weichenantrieb, SignaLansteuerung oder GLeisfreimeLdung und einen Ein/Ausgang
3 für den externen Zugriff. ZusätzLich zu den genannten Ein/Ausgängen sind Stelltischtasten
9 zur manuellen Ansteuerung der Stellgruppen vorhanden. ALLe Ein/Ausgänge sind mit
Parallel-Seriell-Wandlere ausgestattet.
[0011] In Figur 2 sind eine Reihe zentraler Funktionseinheiten, wie z.B. ein Nummernstellpult
13, eine Fernsteuereinrichtung 14, ein Betriebsleit-Operationsrechner 15, eine LinienzugbeeinfLussungs-ZentraLe
16 und eine Anzeigeeinrichtung 17 dargestellt, die über ein digitales Koppelnetz 10
mit den Stellwerksgruppen (Weichen-und Kreuzungsgruppen 11, Start-ZieL-ELementgruppen
12) verbunden sind. Das digitale Koppelnetz, ermöglicht als Raum-Zeit-VieLfach zu
jeder Zeit den Zugriff jeder der Funktionseinheiten zu jeder Stellwerksgruppe. Die
Funktionseinheiten geben hierzu DatenteLegramme an das digitale Koppelnetz aus, die
Adressen der jeweils gewünschten Stellwerksgruppen enthalten. Ist eine Stellwerksgruppe
bereits durch eine andere Funktionseinheit belegt, so wird dies über das digitale
KoppeLnetz erkannt. Es kann dann der Zugriff zeitlich verschoben werden. Ausfälle
im digitalen Koppelnetz treten praktisch nicht in Erscheinung, da eine große ZahL
möglicher verschiedener Durchschaltwege zur Verfügung steht. Soll sicherheitskritische
Information über das digitale Koppelnetz ausgegeben oder übernommen werden, so kann
dies praktisch gLeichzeitig über zwei verschiedene Wege erfolgen. Es besteht in der
empfangenden Einrichtung dann die MögLichkeit, die über die verschiedenen Wege übertragene
Information durch VergLeich auf übertragungsfehler zu prüfen.
1. Einrichtung zur AnschaLtung zentraler Funktionseinheiten an ein Spurplanstellwerk
mit über geographische Datenverbindungen gekoppelten, mit Mikroprozessoren ausgestatteten,den
FahrwegeLementen zugeordneten Stellgruppen, dadurch gekennzeichnet , daß jede Stellgruppe
(1) einen besonderen seriellen Ein/Ausgang (3) für externen Zugriff besitzt, der über
ein digitales Koppelnetz (10) mit sämtlichen zentralen Funktionseinheiten (13 ...
17), die Zugriff zu den Stellgruppen (11, 12) benötigen, verbunden ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Stellgruppen, die zwei
oder mehr FahrwegeLementen zugeordnet sind,für jedes dieser FahrwegeLemente einen
getrennten seriellen Ein/Ausgang aufweisen.