[0001] Die Erfindung betrifft eine Hohlkammerplatte mit im Abstand und parallel zueinander
angeordneten Deckflächen und jeweils im gleichen Abstand parallel zueinander angeordneten,
die Deckflächen miteinander verbindenden Stegen. Hiebei kann es sich-um Einfach- oder
Mehrfachhohlkammerplatten handeln.
[0002] Derartige im wirtschaftlichen Extrusionsverfahren herstellbare
Hohlkammerplatten aus thermoplastischem Kunststoff sind vielfach bekannt und haben
sich bereits z.B. als Glasscheibenersatz oder als Zusatzverglasung bewährt.
[0003] Es ist aber auch gemäß EU-OS 54 856 bekannt, zur Erhöhung der
Biege- und Torsionssteifigkeit derartiger Hohlkammerplatten zusätzliche Stege anzuordnen,
die mit den Seitenflächen einen von 90° abweichenden Winkel von 75° bis 25° bilden,
wobei jeweils mindestens zwei Stege an der gleichen oder nahezu gleichen Stelle.einer
Platte befestigt sind. Die damit erzielbare Festigkeitserhöhung hat allerdings auch
eine beträchtliche und demgemäß nachteilige Gewichtserhöhung zur Folge.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine
Hohlkammerplatte der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die bei lediglich geringer
Gewichtserhöhung wesentlich bessere Festigkeitswerte aufweist. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß die Innenseite wenigstens einer Deckfläche jeweils zwischen
den Stegen einen
cfe
wölbt
en Verlauf aufweist, wobei ein in den Querschnitt des Anschlußbereiches der Stege an
diese Deckfläche unter tangentialer Berührung sowohl der Außenseite als auch der Innenseite
der Deckfläche einschreibbarer Kreis einen Radius aufweist, der etwa der 1 bis 4-fachen
Dicke des Steges entspricht.
[0005] Eine derartig ausgebildete Hohlkammerplatte weist in überraschender Weise insbesondere
in zur Steglängsrichtung querverlaufender Richtung eine erhöhte Biegefestigkeit auf,
wobei bei Ausbildung mit lediglich einer gewölbten Innenseite diese im Einsatz stets
der Außenseite zugewendet wird. Durch den gewölbten Verlauf wenigstens einer Deckflächeninnenseite
wird insbesondere eine erhöhte Knickfestigkeit der zwischen den Stegen liegenden Deckflächenbereiche
geschaffen. Auf Grund dieser erhöhten Knickfestigkeit weist die erfindungsgemäß ausgebildete
Hohlkammerplatte eine der Steifigkeit in Steglängsrichtung beinahe gleiche Steifigkeit
in Querrichtung auf. Dabei können in vorteilhafter Weise größere Flächen ohne Stützelemente
abgedeckt werden.
[0006] Diese Vorteile der Festigkeitserhöhung sind lediglich durch eine minimale Wandstärkenerweiterung
im Bereich einer der beiden Deckflächen erzielbar. Durch das Verhältnis der Stegdicke
zu dem im Kreuzungspunkt Steg-Deckfläche einschreibbaren Kreis wird ein vorteilhafter
Bereich einer Masseanhäufung zur Erhöhung insbesondere der Plattenquersteifigkeit
bei einer lediglich minimalen Gewichtserhöhung festgelegt.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entspricht der Radius etwa
der Dicke des Steges, wobei die Dicke des zwischen zwei Stegen liegenden Decklfächen-Mittelbereiches
mindestens dem 0,5facheh der Dicke des Steges, vorzugsweise der Dicke des Steges,
entspricht. Mit dieser bevorzugten Ausbildung ist ein optimales Verhältnis zwischen
der durch die Wandverdickung erzielbaren Erhöhung der Plattensteifigkeit, insbesondere
Biegefestigkeit einerseits und einer lediglich minimalen Gewichtserhöhung andererseits
erzielbar.
[0008] Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Wölbungsquerschhitt
symmetrisch in Bezug auf eine in Steglängsrichtung verlaufende Mittelebene ausgebildet
ist. Mit dieser symmetrischen Ausbildung ist eine homogene Festigkeitsstruktur über
den gesamten Querschnitt der Platte erzielbar.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hohlkammerplatte
kann die Anordnung so getroffen sein, daß - im Querschnitt gesehen - die Krümmung
der gewölbten Innenseite vom Anschlußbereich eines Steges bis zu dem zwischen zwei
Stegen liegenden Deckflächen-Mittelbereich einen stetigen Verlauf aufweist. Hiedurch
ist eine weitere Erhöhung der Steifigkeit bzw. eine Ausbildung mit geringerem Materialaufwand
bei gleicher Steifigkeit möglich.
[0010] Schließlich ist eine andere Ausführungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Stege zueinander etwa doppelt so groß ist, wie der Abstand der
beiden Deckflächen zueinander. Mit einer derartigen Ausbildung kann bei möglichst
geringer Anzahl von Stegen eine ausreichend hohe Längs- und Quersteifigkeit erzielt
werden.
[0011] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
[0012] Die Hohlkammerplatte 1 ist aus zwei parallel zueinander angeordneten Deckflächen
2, 3 und aus senkrecht dazu verlaufenden, parallel zueinander angeordneten Stegen
4 gebildet. Im Kreuzungsbereich der Stege 4 mit der oberen Deckfläche 2 ist deren
Innenseite gewölbt ausgebildet. Diese Wölbung kann im Querschnitt gesehen z.B. dem
Verlauf einer Ellipse oder einem aus wenigstens zwei Kreuzbögen zusammengesetzten
Linienverlaüf entsprechen. Aus Gründen einer weitgehenden Erhöhung der Festigkeit
ist es von besonderem Vorteil, wenn für die Wölbung ein solcher Querschnitts-Linienzug
gewählt wird, dessen Krümmung ausgehend vom Anschlußdie bereich an vertikal verlaufende
Innenwand des Steges bis zu dem zwischen zwei Stegen 4 liegenden Deckflächen-Mittelbereich
5 stetig, d. h. ohne Knickstellen verläuft. Insbesondere von Vorteil ist in diesem
Zusammenhang, daß der Anschluß der Wölbung an die Vertikalwand des Steges mit einer
Krümmung gleich Null erfolgt. In die Masseanhäufung des Kreuzungsbereiches ist ein
Kreis 6 einschreibbar, der sowohl die Außenfläche der oberen Deckfläche 2 als auch
die gewölbt ausgebildete Innenfläche tangential berührt. Ein Radius 7.des Kreises
6 ist um ein Drittel größer als die Dicke a des Steges 4.
[0013] Wird die beispielsweise aus schlagzähem, durchsichtigem Kunststiff im Extrusionsverfahren
gefertigte Hohlkammerplatte 1 zur Abdeckung eines Glashauses verwendet, so wird die
obere Deckfläche 2 als Außenseite eingesetzt. Wirken nun durch Winddruck, Niederschlag,
insbesondere Schnee od. dgl. bedingte Kräfte in Richtung des Pfeils 8 auf die Hohlkammerplatte
1, dann kommt es zu einer Biegebeanspruchung, die zu einer Zugbelastung der unteren
und zu einer Druckbelastung der oberen Deckfläche 3 bzw. 2 führt. Dieser Druckbelastung
kann in Längsrichtung der Stege 4 durch deren hohe Biegefestigkeit in zufriedenstellender.Weise
begegnet werden. Anders verhält es sich aber in der zur Steglängsrichtung verlaufenden
Querrichtung der Hohlkammerplatte 1. In dieser Querrichtung hat die erwähnte Druckbelastung
der oberen Deckfläche 2 in den bisher bekannten, eingangs beschriebenen Ausführungen
häufig in Ein- bzw. Ausknicken des Deckflächen-Mittelbereiches 5 bewirkt. Infolge
der erfindungsgemäßen Ausbildung der oberen Deckfläche 2 wird diesen durch einen strichlierten
Doppelpfeil 9 dargestellten, die Knickung bewirkenden Kräften ein erhöhter Widerstand
entgegengesetzt. Dieser erhöhte Widerstand wird dadurch erzielt, daß die Wanddicke
- ausgehend vom mittig zwischen den Stegen 4 befindlichen Deckflächen-Mittelbereich
5 - in Richtung zum Steg 4 jeweils stetig zunimmt, also die Deckflächeninnenseite
gewölbt ausgebildet ist. Dadurch wird dem im Kreuzungsbereich des Steges 4 mit der
oberen Deckfläche 2 wirkenden maximalen
Kipp- bzw. Drehmoment mit der in diesem Bereich vorhandenen
Masseanhäufung auch der größte Widerstand entgegengesetzt. Durch die erfindungsgemäß
ausgebildete Hohlkammerplatte 1 sind daher bei lediglich geringfügiger'Gewichtserhöhung
größere Spannweiten überdeckbar, wobei über die nötige Eigentragfähigkeit hinaus genügend
hohe Festigkeiten zur Aufnahme erhöhter Druckbelastungen vorliegen. Durch die Verbesserung
der Querfestigkeit wird erfindungsgemäß das statische Verhalten eines Trägers gleicher
Festigkeit mit den damit verbundenen Vorteilen erreicht.
1. Hohlkammerplatte mit im Abstand und parallel zueinander angeordneten Deckflächen
und jeweils im gleichen Abstand parallel zueinander angeordneten, die Deckflächen
miteinander verbindenden Stegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite wenigstens
einer Deckfläche (2) jeweils zwischen den Stegen (4) einen gewölbten Verlauf aufweist,
wobei ein in den Querschnitt des Anschlußbereiches der Stege an diese Deckfläche unter
tangentialer Berührung sowohl der Außenseite als auch der Innenseite der Deckfläche
(2) einschreibbarer Kreis (6) einen Radius aufweist, der etwa der 1 bis 4-fachen Dicke
des Steges (4) entspricht.
2. Hohlkammerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius (7) etwa der
Dicke des Steges (4) entspricht, wobei die Dicke des zwischen zwei Stegen (4) liegenden
Deckflächen-Mittelbereiches (5) mindestens dem 0,5 fachen der Dicke des Steges (4),
vorzugsweise der Dicke des Steges, entspricht.
3. Hohlkammerplatte nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wölbungsquerschnitt symmetrisch ih Bezug auf eine in Steglängsrichtung verlaufende
Mittelebene ausgebildet ist.
4. Hohlkammerplatte nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß - im Querschnitt
gesehen - die Krümmung der gewölbten Innenseite vom Anschlußbereich eines Steges bis
zu dem zwischen zwei Stegen (4) liegenden Deckflächen-Mittelbereich (5) einen stetigen
Verlauf aufweist.
5. Hohlkammerplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der Stege (4) zueinander etwa doppelt so groß ist, wie der Abstand der
beiden Deckflächen (2, 3) zueinander.