[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindung der Formel 1H-Benzotriazol.
[0002] Das Flachdruckverfahren beruht auf den unterschiedlichen Benetzungseigenschaften
von Druckfarbe und Feuchtwasser. Dabei wirken sich Einflußgrößen aus den unterschiedlichsten
Problembereichen, wie z.B. unterschiedlichen Feuchtwerken, Druckplatten, Bedruckstoffen
sowie Farben sich auf den Druckprozeß aus. Es sind die unterschiedlichsten Feuchtwasserzusätze
bekannt. Der richtige Einsatz der Feuchtwasserzusätze bedeutet eine Verbesserung der
Wirtschaftlichkeit.
[0003] Durch die DE-PS 599 435 ist es bekannt, durch Farbzusätze wie Diammoniumphosphat
die Oxydation und Korrosion einer Zinkdruckplatte zu verhindern und diese Platte damit
für die Verwendung im Trockenflachdruck geeignet zu machen.
[0004] Ebenso ist es durch die DE-PS 653 204 bekannt, dem Feuchtmittel für Metallflachdruckformen
Ammoniumnitrat und Ammoniumphosphat zuzufügen.
[0005] Weiterhin ist es durch die DE-OS 2 914 255 bekannt, die Oberflächen von bogenführenden
Zylindern zum Schutz vor den schädlichen Einflüssen der zum Drucken und Reinigen angewendeten
Stoffe zu beschichten.
[0006] Die Schwierigkeiten und Nachteile bei Verwendung von Feuchtwasser werden in der DE-PS
653 204 aufgezeigt.
[0007] Inhibitoren zur Verlangsamung der Korrosionsgeschwindigkeit von Metallen sind bekannt.
So ist in der Zeitschrift Metalloberfläche 33 (1979), Seite 112, der Zusatz Dicyandiamid
= Cyanguanidin (C
2H
4N
4) als guter Inhibitor für Stahl, Aluminium und Nickel beschrieben. Die Verwendung
dieses Inhibitors hat sich aber für das vorliegende Problem aber nicht bewährt.
[0008] In der Zeitschrift "Corrosion", Vol. 32, Nr. 11, Nov. 76, wurde der Stoff Benzotriazol
als Korrosionsinhibitor für Nickel und Nickeleisenlegierung untersucht. Die Untersuchungen
wurden in 1N H
2SO
4 (pH 0,3) durchgeführt.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Dinge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zu finden, durch das die bei Offsetdruckmaschinen auftretenden Korrosinnserscheinungen
vor allem an den Zylindern verhindert wird. Insbesondere soll eine Möglichkeit gefunden
werden, die Korrosion von vernickelten Zylindern zu verhindern.
[0010] Die Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die
Verbindung 1H-Benzotriazol als Zusatz für Feuchtmittel bei Offsetdruckmaschinen verwendet
wird.
[0011] Besonders wirksam hat sich der Zusatz von 1H-Benzotriazol zum Schutz von vernickelten
Zylinderoberflächen erwiesen. Überraschenderweise ist der Korrosionsschutz bei einem
pH-Wert von 5,5 und größer vollständig. Dies ist aber gerade ein pH-Wert, der bevorzugt
für Feuchtmittel in der Praxis des Offsetdruckes eingestellt wird.
[0012] Die vorteilhafte Wirkung des 1H-Benzotriazol als Zusatz tritt auch bei einem pH-Wert
kleiner als 5,0 auf, hierbei ergibt sich eine Verminderung der Korrosion an den vernickelten
Oberflächen der Druckmaschine um einen Faktor 7. Bei Gußoberflächen ergibt sich bei
pH 5,5 eine Verminderung der Korrosion um 20%.
[0013] Der Zusatz, bzw. Inhibitor 1H-Benzotriazol zeigt in besonders vorteilhafter Weise
keine Nebenwirkungen auf die Eigenschaften und Funktion der Druckplatte, sowie auf
die Verdruckbarkeit und Trocknung der Druckfarbe.
[0014] Ebenso hat der Inhibitor keine schädlichen Einflüsse auf das Druckpapier. 1H-Benzotriazol
ist farblos und verändert die vorliegende Farbe des Druckpapieres nicht.
[0015] Weiterhin beeinträchtigt der Inhibitor nicht die anderen Komponenten des Feuchtmittels
und deren Wirkungen. Komponenten sind z.B. Puffersystem, Mittel zur Reduzierung der
Oberflächenspannung, sowie antimikrobielle Zusätze. Gerade bei der Inbetriebnahme
von großen Offsetdruckmaschinen mit zentraler Feuchtwasserversorgung hat sich gezeigt,
daß Feuchtwasserzusätze antimikrobiell wirken müssen, d.h. das Feuchtwasser konservieren,
denn Feuchtwasser sind allgemein gute Nährböden für Mikroorganismen.
[0016] Weitere Vorteile und wesentliche Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
und der beigefügten Beschreibung in Verbindung mit den schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
hervor.
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 einen Detailausschnitt eines Feuchtwerkes innerhalb einer Druckmaschine,
Fig. 2 eine Seitenansicht der gesamten Druckmaschine mit der Anordnung der Zylinder
und Farb- und Feuchtwerken.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Feuchtwerk 1 mit einem Wasserkasten 2 im Bereich eines Plattenzylinders
3. Der Plattenzylinder 3 weist eine Oberfläche 4.1 auf, an der eine Druckplatte anliegt.
In Achsenmittellage des Plattenzylinders 3 ist der Wasserkasten 2 angeordnet. Vom
Wasserkasten 2 führen Vor- 8 und Rücklaufleitungen 9 zu einem Dosier- und Temperiervorlagebehälter
6, der über ein Einlaßventil 13 befüllt wird. Eine Pumpe 10 dosiert die Flüssigkeit
vom Vorlagebehälter 6 in den Wasserkasten 2. Der Zulauf der Flüssigkeit über das Einlaßventil
13 erfolgt aus einem Wasservorlagebehälter 5. Eine Wasserleitung 14 füllt je nach
Bedarf den Wasservorlagebehälter 5.
[0019] In Fig. 2 ist die Anordnung der Feuchtwerke 1 und 1.1 innerhalb einer Druckmaschine
18 dargestellt. Die Flüssigkeit gelangt z.B. vom Feuchtwerk 1 über den Plattenzylinder
3 auf einen Gummizylinder 16 und weiter von diesem auf den Druckzylinder 17.
[0020] Eine Oberfläche 4 des Druckzylinders 17 kann je nach Oberflächenveredelung z.B. vernickelt
sein. Die Flüssigkeitsübertragung auf den Druckzylinder 17 erfolgt aus dem Feuchtwerk
1.1. Hier gelangt die Flüssigkeit über einen Plattenzylinder 3.1. Von diesem gelangt
die Flüssigkeit von unten her über einen Gummizylinder 16.1 zu dem Druckzylinder 17
und ermöglicht damit die oben genannte Korrosionsbildung.
Bezugszeichenliste
[0021]
1 Feuchtwerk
1.1 Feuchtwerk
2 Wasserkasten
3 Plattenzylinder
3.1 Plattenzylinder
4 Oberfläche
4.1 oberer Plattenzylinder
5 Wasservorlagebehälter
6 Dosier- und Temperierbehälter
8 Vorlagebehälter
9 Rücklaufleitung
10 Pumpe
12 Kühlschlange
13 Einlaßventil
14 Wasserleitung
15 Schwimmer
16 Gummizylinder
16.1 Gummizylinder
17 Druckzylinder
18 Druckmaschine
1.) Verbindung der Formel C6H5N3 (lH-Benzotriazol)
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung als Zusatz für Feuchtmittel bei Offsetdruckmaschinen
verwendet wird.
2.) Verfahren zur Herstellung des Feuchtmittels nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Feuchtmittel zwischen 0,5 - 5g 1H-Benzotriazol auf ca. 10 Liter Feuchtmittel
beigemischt wird.
3.) Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Feuchtmittel während des Druckens einen pH-Wert größer als 5,0 aufweist.