[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschliessen von Säcken verschiedener Grösse
durch eine Verschliessstation, welche mit ihren Werkzeugen einem Stetigförderer zugeordnet
ist, welcher in der Neigung zur Höhenanpassung an die verschiedenen Grössen der Säcke
einstellbar ist und die in Intervallen von einer Absackstation kommenden offenen Säcke
ohne freien Fall verschlossen abgibt.
[0002] Die Automatisierung kann zumindest aus der Sicht der Anlagebaufirma als ein Wettstreit
von Materialfestigkeitsfragen einerseits sowie der Schnelligkeit der Bewegungsabläufe
anderseits gesehen werden. Im vorliegenden Fall kann jedoch nur auf einen Teil der
Anlageelemente direkt Einfluss genommen werden. Nahezu keinen Einfluss kann im Bereich
der Nahrungs- und Futtermittelindustrie zum Beispiel auf die Sackmaterialien genommen
werden, da diese vom Markt her doch im wesentlichen gegeben sind. Eine stärkere Papierqualität
ergibt nahezu zwangsläufig Mehraufwendungen für den Kunden, da es sich um Massengüter
handelt, ist die Einsparung durch eine weitere Steigerung der Automatisierung fraglich.
Ein weiteres zentrales Problem bei der Automatisierung des Absackvorganges liegt im
Mittel des Sackes selbst.
[0003] Im Gegensatz zu Stückgütern, wie Kisten oder Fertigwaren, wie Schokoladen oder Autobestandteile,
bietet ein Sack, besonders im gefüllten Zustand eine nur in weiten Grenzen konstante
äussere Form und äussere Abmessungen an. Ein anderes Problem ist eine gewisse Unverhältnismässigkeit
zwischen den Anlageelementen die heute zur Hauptsache aus Stahl bestehen und dem Sackmaterial,
welches Papier, Plastik oder Textilgewebe sein kann. Jedermann der Papier- oder Plastiksäcke
mit Gewichten von 30 - 50 kg oder mehr von Hand herum getragen hat, anerkennt bereits
gefühlsmässig die Problematik des Verhältnisses: Gewicht des Sackes und Festigkeit
der Sackhülle. Es ist weiterhin eine Erfahrungstatsache, dass mit dem Handeingriff
bei halbautomatischen Anlagen nahezu mühelos Störquellen ausgeschaltet werden können,
dies durch leichtes Zurechtdrücken des Sackes, besseres Aufrichten des Sackes, ordentliches
Zurechtlegen des offenen Endes eines gefüllten Papiersackes usw. Jeder durchschnittliche
Mensch verfügt in dieser Beziehung über eine jeder Technik weit überlegenen Sensorik.
Das halbautomatische Füllen von Säcken ist aber doch von vielen abgelehnt, da damit
recht oft noch beachtliche körperliche Anstrengung verbunden ist, und dies in einem
Takt, der von der Maschine andiktiert wird. Dies gilt besonders, wenn die Säcke 50
kg und mehr aufweisen. Die Automatisierung hat auch hier im Rahmen der bisher bekannten
Lösungen eine "natürliche" obere Grenze.
[0004] Die Erfindung wurde denn auch als eine Teilaufgabe, eine Verbesserung der Handhabung
der Säcke für das Absacken und Verschliessen der Transportsäcke gegeben.
[0005] Bei einer bekannten Lösung des Standes der Technik wird das Problem der Verschliessung
von verschieden hohen Säcken dadurch gelöst, dass der Stetigförderer meistens ein
Endlos-Förderband um einen Drehpunkt auf der Abgabeseite heb- und senkbar, bzw. auf
der Aufgabeseite an die verschiedenen Sackhöhen anpassbar ist. So kann der freie Fall
für den Sack auf beiden Uebergabestellen verhindert werden. Diese Lösung hat sich
in der Praxis bewährt. Besonders können auf diese Weise auch Ausgleichsmechanismen
und weitere Störquellen verhindert werden.
[0006] Es war darum auch eine der Hauptaufgaben der Erfindung, bei Lösungen mit in der Neigung
verstellbaren Stetigförderer bzw. Förderbänder, also auch ohne freien Fall der Säcke
bzw. entsprechenden Hilfsmittel zur Vermeidung derselben, die Säcke einwandfrei und
sauber zu verschliessen, z.B. sauber zu vernähen. Die erfindungsgemässe Lösung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Verschliess-Werkzeuge harmonisch im
Gleichlauf mit der Bewegung des Sackes bzw. seines Oeffnungsbereiches zum Einsatz
gebracht werden.
[0007] Die Aufgabe ist dadurch gelöst worden, dass die einzelnen Phasen der Verschliessoperation
harmonisch zur Förderbewegung der Säcke auf einem kontinuierlich laufenden Förderband
durchgeführt werden.
[0008] Mit der Kenntnis der Erfindung kann nun rückblickend der bisherige Weg der Automatisierung
der Sackverschliessung als Fehlweg beurteilt werden. Bis zu gewissen Grenzen können
mit dem sogenannten "Geschwindigkeitstrick" einander zuwiderlaufende Bewegungen miteinander
gekoppelt werden., zumindest solange eine der Bewegungen genügend langsam und die
andere Bewegung genügend schnell durchgeführt wird. Allein die darin eingeschlossene
Logik führt zu einer natürlichen Grenze der Geschwindigkeitserhöhung.
[0009] Die Erfindung erlaubt ferner verschiedene vor- teilhaf.te weitere Ausgestaltungen.
Bei einer besonders bevorzugten Lösung führen die Spreizwerkzeuge während der Spreizbewegung
gleichzeitig eine mitfahrende Bewegung mit der Bewegung des Sacköffnungsbereiches
durch. Gerade durch die der ersten Bewegung der Transportbewegung , des Sackes überlagerten
resp. zusätzlich dazu geführten zweiten Bewegung der Mittel für die Spreizung des
offenen, oberen Endes eines frisch gefüllten Sackes, kann nun die Spreizbewegung an
sich viel langsamer durchgeführt werden. Dies führt trotz einer Erhöhung des gesamten
Geschwindigkeitsablaufes zu einer viel langsameren, sorgfältigeren und damit schonenderen
Spreizbewegung des Sackendes.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich die Spreizwerkzeuge während der Spreizbewegung
im Mittel gleich schnell und im Gleichlauf bewegen wie das offene Sackende. Die Bedeutung
dieses an sich einfachen Vorganges gemäss der Erfindung erkennt man mit der Tatsache,
dass der Sack nur so gut vernäht, wie er dazu vorbereitet wird. Die Spreizung des
nach der Füllung als rund oder oval vorliegenden Sackendes in eine entsprechende lange
platte Form für die Nähmaschine, ist die Vorbereitungsstufe für das Vernähen und damit
für das sichere und ordentliche Verschliessen des Sackes für alle weiteren Manipulationen,
besonders für die anschliessende Transportbelastung. Das gleiche würde auch im Falle
des Verleimens gelten.
[0011] Eine langsame Bewegung hat immer den Vorteil, dass sie optisch beurteilt und auch
in der Praxis korrigiert werden kann. Besonders vorteilhaft ist ferner, wenn die Bewegung
z.B. durch pneumatisch angetriebene Spreizwerkzeuge durchgeführt wird._Der pneumatische
Druck kannauf einen bestimmten Höchstdruck eingestellt werden. So braucht es keinen
Anschlag. Toleranzen in der Oeffnungsbreite des Sackes spielen so bei der langsamen
Bewegung keine Rolle. Das Spreizwerkzeug passt sich immer an.
[0012] Der Erfindungsgedanke kann besonders mit der an sich, von der Anmelderin schon angewendeten
Massnahme besonders elegant angewendet werden, dadurch dass, die Bandneigung derart
verstellt wird, dass Variationen in der Sackgrösse durch entsprechende einseitige
Höhenverstellung der Bandannahmeseite kompensiert werden, wobei eine leichte Drehbewegung
um eine Achse im Bereich des Bandabwurfes durchgeführt wird.
[0013] Ein weiterer, besonders vorteilhafter Ausgestaltungsgedanke im Zusam.menwirken mit
der Bandnei- gungsverstellung'liegt darin, dass die Verschliessstation als ganzes
sinngemäss zum Winkel resp. Lagerveränderung des Förderbandes eingestellt wird.
[0014] Besonders der letz
genannte Gedanke ergibt zusammen mit dem vorgenannten, einen besonders harmonischen
Ablauf, so dass der gesamte Arbeitsablauf tatsächlich harmonischer und damit wesentlich
störungsfreier abläuft. Es werden nur noch in Ausnahmefällen Handeingriffe notwendig.
Damit wird trotz der Möglichkeit der Erhöhung der Betriebsleistung, eine viel geringere
Schadenquote (defekte Säcke), ein ge
= . ringerer menschlicher.Einsatzals bisher notwendig. Wie in der Folge gezeigt wird,
sind für die konkrete Verwirklichung der Erfindung keine wesentlichen baulichen Mehraufwendungen
notwendig.
[0015] Die Erfindung betrifft ferner eine Anlage zum Absacken von schüttfähigen Produkten,
insbesondere Nahrungs- und Futtermittel mit einem Absackkarussell, einer daran anschliessenden,
im Bereich des Absackkarussells höhenverstellbaren Förderstrecke, einer, der Förderstrecke
zugeordneten Spreizvorrichtung und einer Falzeinrichtung mit nachfolgender Näh- oder
Beleimstation, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizstation und/oder die Falz- und
Nähstation als zu der Förderstrecke harmonisch zugeordnete Bewegungs- bzw. Arbeitsabläufe
ausgebildet sind.
[0016] Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zum parallelen
Aneinanderlegen der Sackwände am oberen, offenen Ende gefüllter Säcke mit einer kontinuierlich
angetriebenen, einen Förderweg bildenden Förderstrecke, der die Säcke zeitlicher Staffelung
übergeben werden, und mit zwei von einem Spreizantrieb betätigbaren Spreizfingern,
welche durch Antriebsmittel von oben in das offene Sackende hinein und nach erfolgter
Spreizung wieder nach oben hinaus bewegbar sind.
[0017] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art werden die an einem gestängeartigen Tragelement
gelagerten Spreizfinger zusätzlich zur Spreizbewegung auf einer ge--schlossenen Bahn
bewegt, so dass während der Spreizbewegung die Spreizfinger in Förderrichtung der
Förderstrecke auf einem bogenförmigen Kurvenstück mitlaufen. Bei dieser bekannten
Vorrichtung ist die mitlaufende Bewegung derart kurz, dass die Spreizbewegung rasch
ausgeführt werden muss, wenn der zu schliessende, mit gleichmässiger Geschwindigkeit
auf der Förderstrecke an der Spreizvorrichtung vorbeigeführte Sack. nicht an den Spreizfingern
hängen bleiben und in eine Schräglage gezogen werden soll. Einem schräg auf der Förderstrecke
stehenden Sack aber würde ein schräger Falz appliziert was zu einer unvollständigen
Schliessnaht, d.h., zu einem teilweise offenen Sack führen kann. Die zur Vermeidung
dieses Nachteils notwendige rasche Schliessbewegung des oberen Sackendes bewirkt eine
starke Staubentwicklung, insbesondere, wenn es sich bei dem schüttfähigen Gut um pulverförmige
Produkte handelt.
[0018] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe eine Vorrichtung der erwähnten
Art derart zu verbessern, dass das obere Sackende bei vergleichswe-i-se hoher Fördergeschwindigkeit
der Förderstrecke (was bei einer hohen Leistung des Absackkarussells erforderlich
ist) mit geringer Staubentwicklung verschlossen wird, erfolgt.
[0019] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass parallel zur Förderstrecke
ein Tragelement hin und her verschiebbar gelagert ist, dass am Tragelement die Spreizfinger
mit dem Spreizantrieb gelagert sind, dass weiter am Tragelement die Antriebsmittel
angeordnet sind, um die Spreizfinger relativ zum Tragelement auf und ab zu bewegen,
dass der Spreizantrieb bei einer Bewegung des Tragelementes in Förderrichtung eine
Spreizbewegung ausübt, und dass das Tragelement mindestens beim Erreichen des Endes
der Spreizbewegung der Spreizfinger mit mindestens näherungsweise der gleichen Geschwindigkeit
wie die Förderstrecke angetrieben ist.
[0020] Durch die Erfindung kann die Spreizbewegung auch bei der heute erhöhten angestrebten
Fördergeschwindigkeit derart langsam erfolgen, dass die Staubentwicklung selbst beim
Absacken von pulverförmigen Produkten sehr gering ist.
[0021] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Tragelement an einer
zur Förderstrecke parallelen Führung hin und her verschiebbar gelagert ist. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, dass die mitlaufende Wegstrecke und damit die für
die Spreizbewegung verfügbare Zeit gewählt werden kann.
[0022] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass am Tragelement
an einer zur Führung parallelen Achse ein Lagergehäuse angelenkt ist, dass am Lagerhäuse
die Spreizfinger mittels Spreizantrieb gelagert sind, und dass das Lagergehäuse mittels
eines Schwenkantriebes aus einer im wesentlichen zur Förderstrecke senkrechten Stellung
der Spreizfinger in eine gehobene Stellung schwenkbar ist, in der die Spreizfinger
ausserhalb des Förderweges der Säcke liegen. Ist dabei auf dem Lagergehäuse eine Saugluftleitung
befestigt, welche mit einem Saugtrichter unmittelbar über den Spreizfingern endet
und gegen diese gerichtet ist, so wird auch die beim Schliessen der Säcke anfallende
geringe Staubmenge unmittelbar an der Quelle erfasst und abgesaugt, wodurch selbst
bei höchster Absackgeschwindigkeit jegliche Staubentwicklung nahezu vollständig unterdrückt
wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der an der Quelle erfasste und abgesaugte
Staub keine Möglichkeit hat, sich an den die Spreizfinger betätigenden mechanischen
Teilen niederzuschlagen, wodurch die heute übliche häufige Reinigung dieser Teile
entfällt.
[0023] Weiter bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Anlage zum Absacken von schüttfähigen
Produkten mit einem Absackkarussell, einer daran anschliessenden, im Bereich des Absackkarussells
höhenverstellbaren Förderstrecke, an der eine in Förderrichtung der Förderstrecke
hin und her bewegbare Spreizvorrichtung und eine Falzeinrichtung mit nachfolgender
Näh- oder Beleimstation angeordnet ist.
[0024] Um bei derartigen Anlagen die Höhe der Förderstrecke beim Absackkarusell an die Tiefe
der abzufüllenden Säcke anpassen zu können, ist es bekannt, die Förderstrecke an ihrem
Ablaufende schwenkbar zu lagern und beim Einlaufende im Bereiche des Absackkarussells
höhenverstellbar auszubilden. Diese Anlage hat den Nachteil, dass die Förderrichtung
der Förderstrecke zur Wirkrichtung der Falzeinrichtung nicht notwendigerweise parallel
orientiert ist. Daraus können schräge Schliessfalze und keine zum Schliessfalz parallele
Schliessnähte der nachfolgenden Beleim-oder Nähstation resultieren.
[0025] Die vorliegende Erfindung stellt sich weiter die Aufgabe, eine Anlage der eingangs
erwähnten Art derart zu verbessern, dass die Wirkrichtung der Falzeinrichtung stets
parallel zu der in ihrer Neigung verstellbaren Förderstrecke orientiert ist.
[0026] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Hin- und Herbewegung
der Spreizvorrichtung sowie die Wirkrichtung der Falzeinrichtung parallel zur Förderstrecke
ausrichtbar sind.
[0027] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Anlage zum Absacken von schüttfähigen Produkten,
Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. l,
Fig. 3 eine gleiche Darstellung wie Fig. l, ausschnittweise mit einer Variante,
Fig. 4 eine Draufsicht auf Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V - V in Fig. 2 und 6,
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI - VI in Fig. 5,
Fig. 7, 9, 11 und 13 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vereinfachter Darstellung in verschiedenen
Betriebsphasen und
Fig. 8, 10, 12 und 14 je eine Draufsicht auf die ihnen jeweils vorangehende Fig.
[0028] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Anlage zum Absacken von schüttfähigen Produkten. Sie
weisen ein Absackkarussell 1 auf, von dem die gefüllten Säcke 2 auf eine Förderstrecke
3 abgestellt und von dieser in Förderrichtung (Pfeil 4) wegtransportiert werden. Die
Förderstrecke 3 ist als endloses Förderband ausgebildet, dass um die Drehachse 5 seiner
Umlenkrolle des Ablaufendes verschwenkbar ist. Die Umlenkrolle bei der Annahmestelle
ist mit ihrer Drehachse 6 vertikal verstellbar in einem Lager 7 gelagert, welches
wagenheberartig gestaltet sein kann. Durch die Höhenverstellbarkeit ist der Abstand
H der Förderstrecke 3 zum Absackkarussell 1 der Höhe der abzufüllenden Säcke anpassbar
derart, dass die Fallhöhe der Säcke konstant und möglichst klein gehalten werden kann.
[0029] An der Förderstrecke ist mittels eines Dreifusses 8 eine Säule 9 angeordnet, an der
ein Mantel 10 vertikal verschiebbar gelagert und mittels eines Motors 11 und einem
nicht sichtbaren Trapezgewinde antreibbar ist. Durch den Motor 11 kann der Mantel
lO in seiner Höhenlage längs der Säule 9 verstellt werden.
[0030] Am Mantel 10 ist eine handelsübliche Näheinrichtung 12 befestigt, welche die vorbeilaufenden
Säcke am oberen Ende zunäht. Da die besondere Ausgestaltung einer solchen Näheinrichtung
auf die vorliegendenErfindung ohne Einfluss ist, wird auf deren Beschreibung verzichtet.
[0031] Weiter ist am Mantel 10 eine Falzeinrichtung 13 mit den Falzleisten 14 und 15 befestigt,
wobei die obere Falzkante der Falzleiste 14 die Wirkrichtung der Falzeinrichtung 13,
d.h., die Falzlinie bestimmt. Die Falzeinrichtung 13 liegt, in Förderrichtung 4 der
Förderstrecke 3 gesehen vor der Näheinrichtung 12. Sie ist ebenfalls wie die Näheinrichtung
12 ein bekanntes Aggregat und hinsichtlich ihrer Ausbildung ohne Einfluss auf die
vorliegende Erfindung.
[0032] Am Mantel 10 ist weiter ein Träger 29 und darauf ein Rahmen 16 befestigt, der aus
zwei Längsführungen 17 und 18 und zwei Vertikalstreben 19 und 20 besteht.An den Längsführungen
17 und 18 ist ein Tragelement in Form eines Schlittens 30 für die Spreizfinger 21
in Förderrichtung (Pfeil 4) der Förderstrecke 3 hin und her verschiebbar gelagert.
[0033] Weiter ist an der Vertikalstrebe 19 des Rahmens 16 ein Trägerarm 22 befestigt, an
dem zwei Schliessleisten 23 angelenkt sind. Die Schliessleisten 23 werden durch pneumatische
Zylinder 23' betätigt und sind zwischen der mit ausgezogenen Strichen gezeichneten
Lage einerseits und der strichpunktiert gezeichneten Lage anderseits verschwenkbar.
[0034] Wie die Fig. 3 und 4 zeigen kann der Dreifuss 8 der Säule 9 um eine horizontale,
zur Förderrichtung (Pfeil 4) der Förderstrecke 3 quer orientierte Achse 24 schwenkbar
gelagert und bei 25 höhenverstellbar an den Mutterkörper 26 auf einer motorisch antreibbaren
Spindel 27 angelenkt sein. Durch ein Einschalten eines Motors 28 kann die Spindel
27 gedreht und die Neigung der Säule 9 verändert werden, derart, dass sich die Wirkrichtung
der Falzeinrichtung (Neigungswinkel der Falzkante der Falzleiste 17 mit Bezug auf
eine horizontale Ebene) verändert. Durch ein Drehen an der Spindel 27 kann somit die
Falzeinrichtung 13 stets auf eine zur Förderstrecke 3 parallele Falzlinie eingestellt
werden, wenn der Neigungswinkel der Förderstrecke geändert wird.
[0035] Gemäss Fig. 5 und 6 ist im Schlitten 30 parallel zu den Längsführungen 17 und 18
eine Schwenkachse 31 angeordnet, an der ein Lagergehäuse 32 angelenkt ist.Weiter ist
bei 33 eine pneumatische Zylinderkolbeneinheit 34 am Schlitten 30 angelenkt, deren
Kolbenstange bei 35 gelenkig mit dem Lagergehäuse 32 verbunden ist. Wird die Kolbenstange
der Zylinderkolbeneinheit 34 ausgefahren, wird das Lagergehäuse 32 aus der mit ausgezogenen
Strichen gezeigten Lage in der die nach unten gebogenen Enden der Spreizfinger 21
in einer senkrechten Ebene in die mit strichpunktierten Linien angedeutete Lage nach
oben verschwenkt. Beim Einfahren der Kolbenstange erfolgt eine umgekehrte Schwenkbewegung
nach unten. - ,
[0036] Im Schlitten 30 sind zwei Schwenkachsen36 und 37 fest angeordnet, um welche Winkelhebel
38 und 39 schwenkbar gelagert sind. Die einander zugewandten Schenkel der Winkelhebel
38 und 39 sind durch ein Gelenkglied 40 miteinander verbunden, wogegen an den anderen
Schenkeln bei 41 bzw. 42 die Enden einer pneumatischen Zylinderkolbeneinheit angelenkt
sind. An den durch die Zylinderkolbeneinheit 43 miteinander verbundenen Schenkeln
der Winkelhebel 38 und 39 ist ferner je ein Spreizfinger 21 befestigt. Wird die Kolbenstange
der Zylinderkolbeneinheit 43 ausgefahren, verschwenken sich die Winkelhebel 38, 39,
bedingt durch das Gelenkglied 40, symmetrisch nach aussen in die strichpunktiert gezeigte
Stellung und vollziehen eine Spreizbewegung. Beim Einfahren der Kolbenstange der Zylinderkolbeneinheit
43 werden die Spreizfinger 21 gegen einander bewegt.
[0037] Wie die Fig. 5 zeigt ist mittels einer Rohrschelle 44 ein Saugrohr 45 am Lagergehäuse
32 befestigt, das über den nach unten gerichteten Enden der Spreizfinger 21 endet
und sich gegen diese trichterförmig aus- weitet.An das Saugrohr 45 ist ein armierter
Falten- /zu/ schlauch 45 angeschlossen, der/einer nicht dargestellten Saugluftquelle
führt. Dadurch dass das Saugrohr 45 fest mit dem Lagergehäuse 32 verbunden ist, befindet
sich die Staubabsaugung immer in unmittelbarer Nähe der Spreizfinger 21 und damit,
während eines Spreizvorganges , unmittelbar über dem oberen Sackende, d.h., beim Ort
der Staubentwicklung.
[0038] Für die Hin- und Herbewegung des Schlittens 30 ist ein Motor 47 (Fig. 2) vorgesehen,
der über ein Getriebe 48 eine Spindel 49 (Fig. 5) antreibt, die parallel zu den Längsführungen
17 und 18 verläuft und in einer Gewindebohrung am Schlitten 30 gelagert ist. Anstelle
der Spindel 49 kann auch eine endlose Kette als Antriebselement vorgesehen sein. Je
nach der Drehrichtung des Motors 47 wird der Schlitten 30 in Förderrichtung der Förderstrecke
(Pfeil 4, Fig. 1) oder dieser entgegengesetzt bewegt.
[0039] Nachfolgend wird anhand der Fig. 7 bis 14 die Funktion der beschriebenen Anlage zum
Absacken von schüttfähigen Produkten wie Mehl und dgl. erläutert, wobei die Fig. 7,
9, 11 und 13 Ansichten der vereinfacht dargestellten Spreizvorrichtung und die Fig.
8, 10, 12 und 14 Draufsichten auf die ihnen vorgehende Fig. sind. Ein von der Förderstrecke
3 mit konstanter Geschwindigkeit in Förderrichtung (Pfeil 4) gefüllter und oben offener
Sack 52 erreicht in Fig. 7 und 8 die Spreizvorrichtung. Zu diesem Zeitpunkt halten
die Zylinderkolbeneinheiten 23 die Schliessleisten 23 in ihrer Spreizstellung damit
der Sack 52 störungsfrei dazwischen fahren kann. Der Schlitten 30 nimmt dabei seine
von der Säule 9 entfernte Endlage ein,in der die Kolbenstange der Zylinderkolbeneinheit
34 ausgefahren und das Lagergehäuse 32 mit den Spreizfinger 21 nach oben geschwenkt
ist. Die Kolbenstange der Zylinderkolbeneinheit 43 ist dabei eingefahren, so dass
die Spreizfinger 21 die einander_benachbarte Stellung einnehmen. Zu diesem Zeitpunkt
betätigt der Sack 52 den Fühler eines Schalters E 1, wodurch der Motor 37 sowie die
Zylinderkolbeneinheiten 34 und 43 betätigt werden, derart dass sich der Schlitten
30 mit gleicher Geschwindigkeit mit der Förderstrecke 3 mitbewegt und das Lagergehäuse
32 mit den Spreizfingern 21 gesenkt und die Spreizfinger 21 zur Ausübung der Spreizbewegung
auseinander bewegt werden. Dabei tauchen die Enden der Spreizfinger 21 in das offene
Sackende ein. Gegen das Ende der Spreizbewegung (Fig. 9 und 10) betätigt der Wagen
30 einen Schalter E 2, der die Zylinderkolbeneinheiten 23' zu einer Schliessbewegung
aktiviert. Die Schliessleisten 23 legen sich am oberen Ende des Sackes gegen die durch
die Spreizfinger 21 in paralleler Ausrichtung gehaltenen Sackwände und bilden einen
schmalen Führungsschlitz, in dem das obere Sackende mit aneinander liegenden Sackwänden
weitergleiten kann. Erreicht der Schlitten 30 seine der Säule 9 nächstliegende Endlage
(Fig. 11 bis 14) betätigt er den Schalter E 3 der die Zylinderkolbeneinheit 43 betätigt
und die Spreizfinger 21 gegeneinander bewegt. Weiter aktiviert er die Zylinderkolbeneinheiten
23' und 34 derart, dass die Schliessleisten 23 gespreizt und die Spreizfinger mit
dem Lagergehäuse 32 nach oben aus dem Sack 52 herausgeschwenkt werden. Ebenso schaltet
der Schalter E 4 den Motor 47 um, der den Schlitten 30 gegen die Vertikalstrebe 20
zurückbewegt, wo er den Schalter E 4 betätigt, der den Motor 47 abstellt (Fig. 7 und
8).
[0040] Die Spreizvorrichtung ist jetzt wieder bereit, das obere offene Ende des nächsten
ankommenden Sackes zu spreizen.
[0041] Der die Schliessleisten 23 verlassende Sack 62 gelagt mit seinem oberen Ende zwischen
die Falzleisten 14 und 15, so dass dieses nach unten umgelegt und gefalzt wird. Das
derart umgefalzte obere Sackende durchläuft anschliessend die Näheinrichtung 12, wo
parallel zum Falz vernäht wird. Anstelle der Näheinrichtung kann auch eine Beleimstation
vorgesehen sein, wobei das obere Sackende durch Leimen verschlossen wird.
[0042] Wird bei einer Aenderung der Sackhöhe die Förderstrecke 3 bei der Annahmestelle gehoben,
so kann durch ein Betätigen des Motors 28 die Säule 9 so lange verschwenkt werden,
bis sich die Falzkante der unteren Falzleiste 14 bzw. die Längsführungen 17 und 18
parallel zur Förderstrecke 3 ausgerichtet sind, wodurche ein gerades Falzen und Vernähen
des Sackendes gewährleistet wird.
1. Verfahren zum Verschliessen von Säcken verschiedener Grösse durch eine Verschliessstation,
welche mit ihren Werkzeugen einem Stetigförderer zugeordnet ist, welcher in der Neigung
zur Höhenanpassung an die verschiedenen Grossen der Säcke einstellbar ist und die
in Intervallen von einer Absackstation kommenden offenen Säcke ohne freien Fall verschlossen
abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Verschliess-Werkzeuge harmonisch
im Gleichlauf mit der Bewegung des Sackes bzw. seines Oeffnungsbereiches zum Einsatz
gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Spreizwerkzeuge während
der Spreizbewegung mit dem Sacköffnungsbereich eine mitfahrende Bewegung durchführen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizwerkzeuge während
der Spreizbewegung im Mittel mit gleicher und gleichsinniger Geschwindigkeit wie der
Sacköffnungsbereich bewegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung des
Stetigförderers derart verstellt wird, dass Variationen in der Sackhöhe durch entsprechende
einseitige Höhenverstellung der Annahmeseite des Stetigförderers kompensiert werden,
wobei eine leichte Drehbewegung um eine Asche im Bereich des Abwurfes des Stetigförderers
durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschliesswerkzeuge
sinngemäss zum Winkel, resp. Lagerveränderung des Stetigförderers eingestellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschliesswerkzeuge
derart an der Verschliessstation befestigt sind, dass ihre Arbeitsebene parallel zu
der Bewegungsebene des Sacköffnungsbereiches tätig sind.
7. Vorrichtung zum parallelen Aneinanderlegen der Sackwände am oberen, offenen Ende
gefüllter Säcke mit einer kontinuierlich angetriebenen, einen Förderweg bildenden
Förderstrecke, der die Säcke in zeitlicher Staffelung übergeben werden, und mit zwei
von einem Spreizantrieb betätigbaren Spreizfinger, welche durch Antriebsmittel von
oben in das offene Sackende hinein und nach erfolgter Spreizung wieder nach oben hinaus
bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zur Förderstrecke ein Tragelement
hin und her verschiebbar gelagert ist, dass am Tragelement die Spreizfinger mit dem
Spreizantrieb gelagert sind, dass weiter am Tragelement die Antriebsmittel angeordnet
sind, um die.Spreizfinger relativ zum Tragelement auf und ab zu bewegen, dass der
Spreizantrieb bei einer Bewegung des Tragelementes in Förderrichtung eine Spreizbewegung
ausübt, und dass das Tragelement mindestens beim Erreichen des Endes der Spreizbewegung
der Spreizfinger mit mindestens näherungsweise der gleichen Geschwindigkeit wie die
Förderstrecke angetrieben ist.
8. Anlage zum Absacken von schüttfähigen Produkten mit einem Absackkarussell, einer
daran anschliessenden, im Bereich des Absackkarussells höhenverstellbaren Förderstrecke,
an der eine in Förderrichtung der Förderstrecke hin und her bewegbare Spreizvorrichtung
und eine Falzeinrichtung mit nach-
folgender Näh- oder Beleimstation angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hin- und Herbewegung der Spreizvorrichtung sowie die Wirkrichtung der Falzeinrichtung
parallel zur Förderstrecke ausrichtbar sind.
9. Anlage nach Anspruch 7 und 8.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement
an einer zur Förderstrecke parallelen Führung hin und her verschiebbar gelagert ist.
ll. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der Führung
mit Bezug auf eine horizontale Ebene einstellbar ist, zum Zweck, die Führung auch
bei geneigter Förderstrecke parallel zu dieser ausrichten zu können.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Tragelement an einer
zur Führung parallelen Achse ein Lagergehäuse angelenkt ist, dass am Lagergehäuse
die Spreizfinger mit dem Spreizantrieb gelagert sind, und dass das Lagergehäuse mittels
eines Schwenkantriebes aus einer im wesentlichen zur
Förderstrecke senkrechten Stellung der Spreizfinger in eine gehobene Stellung schwenkbar
ist, in der die Spreizfinger ausserhalb des Förderweges der Säcke liegen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Verschiebeweg des
Tragelementes und im Förderweg der Säcke Fühler zur Erzeugung von Steuerpulsen angeordnet
sind, um die erwähnten Antriebe sowie einen Tragelementantrieb ein- bzw. abzuschalten.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung der
Förderstrecke gesehen das Tragelement und das Lagergehäuse seitlich der Förderstreckenmitte
liegen, und dass auf dem Lagergehäuse eine Saugluftleitung befestigt ist, welche mit
einem Saugtrichter unmittelbar über den Spreizfinger und gegen diese gerichtet endet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach erfolgter Spreizbewegung
der Spreizfinger Seitenführungen scherenartig bis zur parallelen Ausrichtung gegen
die Spreizfinger bewegt werden, und dass die freien Führungsenden in Förderrichtung
der Förderstrecke gesehen vor den schwenkbar gelagerten Enden liegen.
16. Vorrichtung bzw. Anlage nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Spreizvorrichtung bzw. die Spreizfinger und gegebenenfalls die Falzeinrichtung
mit der Näh- oder Beleimstation an einer Säule gelagert sind, welche senkrecht zur
Förderstrecke orientiert ist.
17. Vorrichtung bzw. Anlage nach Anspruch 16, durch gekennzeichnet, dass die Säule
fest mit der höhenverstellbaren Förderstrecke verbunden ist.
18. Vorrichtung bezw. Anlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Säule
teleskopartig längenverstellbar ist.