[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen abgeblendeten Scheinwerfer für Kraftfahrzeuge
mit einem das Licht zu einem Brennfleck bündelnden ellipsoidförmigen Reflektor, einer
im inneren Brennpunkt des Reflektors angeordneten Lichtquelle, einer mit ihrem Brennpunkt
im äußeren Brennpunkt des Reflektors angeordneten Projektionslinse und einer im Brennfleck
angeordneten Blende, deren sich als horizontal verlaufende Hell-Dunkel-Grenze abbildende
Kante in Höhe der optischen Achse des Reflektors liegt. Als Lichtquelle wird eine
Glühlampe mit einer Glühwendel verwendet. Aufgrund der Größe der Wendel (keine punktförmige
Lichtquelle) wird das Licht in dem äußeren Brennpunkt des Reflektors nicht zu einem
Brennpunkt sondern zu einem Brennfleck gesammelt. Da die im wesentlichen horizontal
verlaufende und als Hell-Dunkel-Grenze abzubildende Blendenkante eine Stufe oder eine
Abknickung aufweist, die mitabgebildet werden soll, ist die Sammlung des Lichts durch
den Reflektor zu einem Brennfleck und nicht zu einem Brennpunkt vorteilhaft. Bei dem
in der DE-OS 24 46 521 dargestellten und beschriebenen Scheinwerfer erzeugt der Reflektor
in seinem äußeren Brennpunkt einen Lichtfleck, der einen längeren Abschnitt der im
wesentlichen horizontal verlaufenden Blendenkante als Hell-Dunkel-Grenze abbildet.
Dieser Lichtfleck wird dadurch vorteilhaft ausgestaltet, daß der Reflektor im horizontalen
Schnitt breiter ausgeführt ist als im vertikalen Schnitt. Dadurch wird der Brennfleck
in horizontaler Richtung gestreckt, wodurch ein längerer Blendenkantenabschnitt abgebildet
werden kann.
[0002] Die bisher bekannten, nach dem Projektionsprinzip arbeitenden Scheinwerfer weisen
jedoch den Nachteil auf, daß insbesondere oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze durch die
Projektionslinse erzeugte Spektralfarben sichtbar werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die über die Hell-Dunkel-Grenze nach oben hinausgehenden
Spektralstrahlen abzuschirmen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Blende zwei - in Lichtaustrittsrichtung gesehen - im Abstand zueinander verlaufende
Kanten aufweist und der Abstand der Blendenkanten gleich oder geringfügig größer ist
als der Abstand der Brennpunkte von den äußersten blauen und den äußersten roten Spektralstrahlen,
wobei die der Linse abgewandte Blendenkante im oder - in Lichtaustrittsrichtung gesehen
- geringfügig vor dem Linsenbrennpunkt des roten und die andere Blendenkante im oder
geringfügig hinter dem Linsenbrennpunkt des blauen Spektralstrahls angeordnet ist.
Eine derartige Blende läßt nur solches Licht auf die obere Hälfte der Projektionslinse
fallen, dessen rote Spektralfarben parallel oder konvergierend zur Horizontalebene
austreten und solches Licht auf die untere Hälfte der Projektionslinse fallen, dessen
blaue Spektralfarben parallel oder divergierend zu der Horizontalebene austreten.
[0004] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Blende einteilig ausgeführt
und weist zwischen den beiden Abbildungskanten eine Hohlkehle auf. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß der Abstand der Blendenkanten fest vorgegeben ist und nur gewaltsam
zu ändern ist. Die Hohlkehle verhindert, daß Spiegelungen an einer zwischen den beiden
Blendenkanten liegenden Fläche auftreten.
[0005] Bei einer anderen Ausführungsform besteht die Blende aus zwei hintereinander angeordneten
Einzellamellen. Eine solche Ausführungsform hat den Vorteil, daß durch Anordnung verschieden
dicker Zwischenstücke zwischen den Lamellen eine Blende für verschiedene Ausführungen
der Projektionslinsen geschaffen werden kann. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt,
bei einer Glaslinse mit der Brennweite von 35 mm die Blendenkanten in einem Abstand
von etwa 2,5 mm anzuordnen.
[0006] Um die bei einer Linse auftretende Bildfeldwölbung zu korrigieren, verlaufen die
beiden im Abstand zueinander angeordneten Blendenkanten bogenförmig mit einem zur
Lichtquelle hin offenen Bogen.
[0007] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Figur 1 zeigt den Strahlenverlauf bei einem vertikal geschnittenen Scheinwerfer mit
einer bisher bekannten Blende, während
Figur 2 den Strahlenverlauf bei einem Scheinwerfer im vertikalen Schnitt mit der erfindungsgemäßen
Blende mit Doppelkante darstellt.
Figur 3 zeigt den Verlauf der Blendenkanten aus der Ansicht X und
Figur 4 zeigt die Aufteilung eines von außen auf die Linse auftreffenden und parallel
zur optischen Achse des Scheinwerfers verlaufenden Strahls in einzelne Spektralstrahlen.
[0008] In Figur 1 ist die horizontal und quer zur optischen Achse 1 des Reflektors 2 verlaufende
wendelförmige Lichtquelle 3 im inneren Reflektorbrennpunkt 4 angeordnet. Die aus Richtung
des Reflektorbrennpunktes 4 aus der Glühwendel 3 austretenden Strahlen 5, 6 treffen
sich in dem äußeren Reflektorbrennpunkt 7 und werden von der Projektionslinse 8 so
gerichtet, daß sie zur Mittelachse 1 parallelverlaufend aus der Linse austreten. Beim
Durchgang der Linse wird der Lichtstrahl in seine Spektralstrahlen aufgeteilt. In
der Figur 1 sind drei dieser Spektralstrahlen dargestellt, und zwar der rote Spektralstrahl
9, der blaue Spektralstrahl 11 und der etwa mittig hierzwischen verlaufende grüne
Spektralstrahl 10. Bei dem Scheinwerfer gemäß Figur 1 würde der grüne Spektralstrahl
10 in etwa parallel zur optischen Achse 1 aus der Linse ausfallen, während die roten
Spektralstrahlen 9 divergierend und die blauen Spektralstrahlen 11 konvergierend zur
Mittelachse 1 austreten. Das bedeutet, daß in den Randbereichen der Linse 8 die durch
die obere Linsenhälfte erzeugten roten Spektralstrahlen 9 und die von der unteren
Linsenhälfte erzeugten blauen Spektralstrahlen 11 in bezug auf die Fahrbahn ansteigend
aus dem Scheinwerfer austreten und oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze sichtbar sind.
Der von solchen Wendelteilen erzeugte Strahl 12, die zwischen dem inneren Brennpunkt
4 und dem Scheitelpunkt 13 des Reflektors 2 liegen, wird nicht von der Blende 14 abgeschirmt.
Diese Strahlen 12 fallen so stark divergierend zur optischen Achse 1 aus, daß auch
die blauen Spektralfarben geneigt zur Fahrbahn austreten. Von den dargestellten Strahlen
15 und 16 wird der Strahl 16 von der Blende 14 abgeschirmt, während der Strahl 15
in einem solchen Winkel auf die Linse 8 auftrifft, daß selbst der rote Spektralstrahl
noch konvergierend zu der optischen Achse 1 austritt.
[0009] In Figur 2 ist ein Scheinwerfer dargestellt, der sich gegenüber dem Scheinwerfer
in Figur 1 lediglich durch die Blende 17 unterscheidet. Die Blende 17 weist zwei in
Richtung der optischen Achse hintereinanderliegende Blendenkanten 18 und 19 auf. Die
Blendenkanten sind so gegenüber dem äußeren Reflektorbrennpunkt 7 angeordnet, daß
alle die Strahlen aus der unteren Reflektorhälfte abgeschirmt werden, deren roter
Spektralstrahl 9 und alle die Strahlen aus der oberen Reflektorhälfte, deren blauer
Spektralstrahl 11 gegenüber der Horizontalebene ansteigend aus der Linse 8 austreten.
Zur genauen Festlegung der Lagepunkte der beiden Blendenkanten 18, 19 gibt die Figur
4 eine Erläuterung. Ein parallel zur optischen Achse 1 von außen auf die Linse 8 auftreffender
Strahl wird in die Spektralstrahlen 9, 10 und 11 zerlegt. Der Punkt, in dem sich der
rote Spektralstrahl 9 mit der optischen Achse schneidet, ist der Linsenbrennpunkt
des roten Spektralstrahls, und der Punkt, in dem sich der blaue Spektralstrahl 11
mit der optischen Achse 1 schneidet, ist der Linsenbrennpunkt des blauen Spektralstrahls.
In jeweils diesen Schnittpunkten ist die Blende 17 mit ihren Blendenkanten 18, 19
verlaufend angeordnet.
[0010] Aus Figur 3 ist ersichtlich, daß die Blendenkanten 18 und 19 in einem zur Linse 8
offenen Bogen verlaufen. Dies ist notwendig, weil die Brennpunkte der schräg gerichteten
Lichtstrahlen auf einer gewölbten Schale liegen. Für jeden Punkt der Doppelblende
muß die Bedingung erfüllt werden, daß die vordere Blende im Brennpunkt des blauen
Lichtes (ca. 404 µm), die hintere Blende im Brennpunkt des roten Lichtes (ca. 720
jum) liegt.
1. Abgeblendeter Scheinwerfer für Kraftfahrzeuge mit einem das Licht zu einem Brennfleck
bündelnden ellipsoidförmigen Reflektor, einer im inneren Brennpunkt des Reflektors
angeordneten Lichtquelle, einer mit ihrem Brennpunkt im äußeren Brennpunkt des Reflektors
angeordneten Projektionslinse und einer im Brennfleck angeordneten Blende, deren sich
als horizontal verlaufende Hell-Dunkel-Grenze abbildende Kante in Höhe der optischen
Achse des Reflektors liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (17) in Lichtaustrittsrichtung
gesehen zwei im Abstand zueinander verlaufende Kanten (18, 19) aufweist und der Abstand
der Blendenkanten (18, 19) zueinander gleich oder geringfügig größer ist als der Abstand
der Brennpunkte von den äußersten blauen (11) und den äußersten roten (9) Spektralstrahlen,
wobei die der Linse (8) abgewandte Blendenkante (18) im oder - in Lichtstrahlrichtung
gesehen - geringfügig vor dem Linsenbrennpunkt des roten (9) und die andere Blendenkante
(19) im oder geringfügig hinter dem Linsenbrennpunkt des blauen (11) Spektralstrahls
angeordnet ist.
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (17) einteilig
ausgeführt ist und zwischen den beiden Abbildungskanten (18, 19) eine Hohlkehle aufweist.
3. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (17) aus zwei
hintereinander angeordneten einzelnen Lamellen besteht.
4. Scheinwerfer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der Blendenkanten (18, 1'9) bei einer Linse aus Glas mit der Brennweite
von 35 mm etwa 2,5 mm beträgt.
5. Scheinwerfer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blendenkanten (18, 19) bogenförmig mit einem zur Linse (8) hin offenen Bogen verläuft.