[0001] Die Erfindung betrifft einen Ringbandkern aus ferromagnetischem Material mit mindestens
einem Luftspalt und einem die Bandlagen abstützenden ringförmigen Tragkörper. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Ringbandkerns.
[0002] Bei Magnetkernen, beispielsweise für Drosselspulen und Transformatoren, die aus einem
mit einem durchgehenden Luftspalt versehenen gewickelten Blech- oder Folienpaket bestehen,
bereitet die Konstanthaltung der Luftspaltbreite nicht unerhebliche Schwierigkeiten.
Dies gilt in besonderem Maße für solche Kerne, die aus einigen wenigen Lagen eines
sehr dünnen weichmagnetischen Bandes von beispielsweise etwa 0,05 mm Dicke gewickelt
werden und bei denen trotzdem enge Toleranzen für die Luftspaltinduktivität vorgeschrieben
sind. Zur Herstellung eines Luftspalts werden in der Regel sämtliche Bandlagen eines
Magnetkerns mindestens an einer bestimmten Stelle durchtrennt. Danach wird auf den
Kern eine Wicklung aus elektrisch leitendem Draht aufgebracht.
[0003] Aus der DE-PS 749 247 ist bereits ein aus bandförmigem magnetischem Material gewickelter
Ringbandkern mit einem den Kern auftrennenden Luftspalt bekannt. Zur Fixierung des
Luftspalts ist hierbei vorgesehen, die einzelnen Bandwindungen des Kerns beiderseits
des zu schneidenden Luftspalts vor Beginn des Schneidvorgangs mechanisch fest zusammenzuhalten,
beispielsweise indes - die Bandwindungen durch Nieten miteinander verbunden werden.
Eine zusätzliche auf den Wickelkern einwirkende Preßvorrichtung erlaubt es, die Breite
des Luftspalts innerhalb geringer Grenzen auf einen unveränderlichen Wert einzustellen.
[0004] Zur Distanzierung des Luftspalts können ebenfalls geeignete Abstandsstücke in den
Luftspalt eingebracht werden.
[0005] Weiterhin ist es bekannt, zur Erhöhung der mechanischen Stabilität, insbesondere
eines aus sehr dünnem ferromagnetischem Band gewickelten Ringbandkerns einen die Bandlagen
abstützenden Tragkörper zu verwenden, der dann zur Herstellung des Luftspalts zumindest
teilweise durchtrennt wird. Ein Konstanthalten der Breite des Luftspalts kann bei
einem derartigen Ringbandkern ohne zusätzliche Befestigungsmittel nicht erreicht werden.
Ferner hat es sich als nachteilig erwiesen, daß nach dem Bewickeln dieser Ringbandkerne
mit elektrisch leitenden Drähten einige Windungen in den unmittelbaren Bereich des
Luftspalts rutschen können.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Ringbandkern mit Luftspalt derart
auszubilden, daß er auch bei Bandlagen aus sehr dünnem Band eine so große mechanische
Stabilität aufweist, daß sich die Breite eines eng tolerierten Luftspalts nach Durchtrennen
der magnetisch wirksamen Bandlagen nicht verändern kann. Außerdem soll beim Ringbandkern
ein Verrutschen der Drahtwindungen in den Bereich des Luftspalts sicher verhindert
werden.
[0007] Dies wird bei einem Ringbandkern der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, daß
der ringförmige Tragkörper aus nichtmagnetischem Werkstoff besteht und im Bereich
des Luftspalts eine Vertiefung aufweist.
[0008] Ein zweckmäßiges Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Ringbandkerns
kann in der Weise ausgeführt werden, daß in den aus nichtmagnetischem Werkstoff bestehenden
Tragkörper an mindestens einer Stelle seines Umfangs derart eine Vertiefung eingedrückt
wird, daß sich im Bereich der Vertiefung zwischen dem Tragkörper und den darauf aufgewickelten
Bandlagen ein Zwischenraum bildet und wobei dann die aufgewickelten Bandlagen im Bereich
dieser Vertiefung bis in den Zwischenraum hinein durchtrennt werden.
[0009] Gegenüber den bisher bekannten geschlitzten Ringbandkernen hat der erfindungsgemäße
Ringbandkern den Vorteil, daß durch die eingeprägte Vertiefung in dem die Bandlagen
abstützenden ringförmigen Tragkörper die Fertigungssicherheit zur Herstellung eines
Luftspalts erheblich erhöht wird und der Luftspalt eine weitgehend unveränderliche
Breite aufweist. Ferner wird durch die seitlichen Schultern der Vertiefung erreicht,
daß bei der Bewicklung des Ringbandkerns mit elektrisch leitenden Drähten die Wicklungen
in den vorgesehenen Sektoren beiderseits des Luftspalts fixiert bleiben und keine
Drahtwindungen in den unmittelbaren Bereich des Luftspalts gelangen können.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ringbandkerns ist als
Tragkörper ein relativ dünnwandiger Stützring aus einer nichtmagnetischen rostfreien
Stahllegierung vorgesehen, der im Bereich des Luftspalts eine rinnenförmige Vertiefung
aufweist. Diese ist vorzugsweise breiter als der Luftspalt, damit auch in der Serienproduktion
genügend Sicherheit vorhanden ist, daß bei der Herstellung des Luftspalts nur die
magnetisch wirksamen Bandlagen nicht aber der Stützring selbst durchtrennt werden.
Neben metallischen nichtmagnetischen Stützringen können ebenfalls Stützringe aus anderen
nichtmagnetischen Materialien, wie z. B. Kunststoff oder Keramik, verwendet werden.
Ein Stützring aus Kunststoff hätte zudem den Vorteil, daß er gleich in der benötigten
Form hergestellt werden könnte. Ein zusätzlicher Verformungsschritt zur Herstellung
der Vertiefung könnte hierbei entfallen.
[0011] Anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels soll die Erfindung noch
näher erläutert werden:
[0012] Die Figur zeigt schematisch im Schnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Ringbandkerns. Auf dem Stützring 1, der eine Dicke von etwa 0,3 mm besitzt, sind Bandlagen
2 aus weichmagnetischem Material aufgewickelt. Der Stützring 1 weist im Bereich des
Luftspalts 3 eine Vertiefung 4 auf, die breiter ist als der Luftspalt 3. Es ist deutlich
zu erkennen, daß für den Luftspalt 3 ausschließlich Bandlagen 2 aus weichmagnetischem
Material durchtrennt wurden. Der Stützring 1 wurde dagegen nicht durchtrennt und kann
daher unverändert die Fixierung und Distanzierung des Luftspalts3 gewährleisten. Die
gesamte Oberfläche des aus dem Stützring 1 und dem darauf aufgewickelten weichmagnetischen
Band 2 bestehenden Ringbandkerns ist mit einer Isolierungsschicht 5 versehen. Diese
Isolierungsschicht 5 dient zu einer zusätzlichen Stabilisierung der aufgewickelten
Bandlagen 2 und soll außerden mögliche Kurzschlüsse zwischen den magnetischen Bandlagen
2 und den Drähten der Wicklung vermeiden.
[0013] Ein geschlitzter Ringbandkern gemäß der Erfindung kann beispielsweise durch die folgenden
Fertigungsschritte hergestellt werden:
[0014] Zunächst wird ein Stützring 1 aus nichtrostendem Stahl mit einen Durchmesser von
etwa 11 mm und einer Breite von 3,5 mm an einer Stelle derart verformt, daß eine rinnenartige
Vertiefung 4 von etwa 1/10 des Durchmessers des Stützrings 1 entsteht. Auf diesen
verformten Stützring 1 werden nun etwa 34 Lagen eines 0,05 mm dicken Bandes aus einer
weichmagnetischen Nickel-Eisen-Legierung aufgewickelt, die etwa 48 % Nickel und als
Rest Eisen einschließlich geringer Desoxidationszusätze enthält. Derartige Legierungen
besitzen eine relativ hohe Sättigungsinduktion von 1,55 T.
[0015] Nach einer Entspannungsglühung bei ca. 1050°C erhält der Ringbandkern einen allseitigen
Kunststoffüberzug aus Epoxidharz. Hiernach wird ein etwa 1 mm breiter Luftspalt 3
mit einer Toleranz von etwa + 0,03 mm in die Bandlagen 2 des Kerns gefräst.
[0016] Zur Verwendung als Drosselspule wird auf den geschlitzten Ringbandkern anschließend
eine Bewicklung aufgebracht, die z. B. aus zwei Parallelwicklungen aus Kupferdraht
mit jeweils gleicher Windungszahl bestehen kann. Eine derart bewickelte Drosselspule
ist als Teil eines Ablenksystems für Tintenstrahlschreiber geeignet, da es hierbei
wesentlich darauf ankommt, daß die Luftspaltbreite des Ringbandkerns eine enge Toleranz
aufweist und der Luftspalt zur Aufnahme eines beweglichen Dauermagneten frei von störenden
Drahtwindungen ist.
1. Ringbandkern aus ferromagnetischem Material mit mindestens einem Luftspalt und
einem die Bandlagen abstützenden ringförmigen Tragkörper, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragkörper (1) aus nichtmagnetischen Werkstoff besteht und im Bereich des
Luftspalts (3) eine Vertiefung (4) aufweist.
2. Ringbandkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Tragkörper (1) ein
Stützring aus einer rostfreien Stahllegierung vorgesehen ist, der eine rinnenförmige
Vertiefung (4) aufweist.
3. Ringbandkern nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (4) im
Stützring breiter ist als der Luftspalt (3).
4. Verfahren zur Herstellung eines Ringbandkerns mit Luftspalt, bei dem Band aus ferromagnetischen
Material auf einen die Bandlagen abstützenden ringförmigen Tragkörper aufgewickelt
und die aufgewickelten Bandlagen zur Herstellung des Luftspalts an mindestens einer
Umfangsstelle durchtrennt werden, dadurch gekennzeichnet , daß in den aus nichtmagnetischem
Werkstoff bestehenden Tragkörper (1) an mindestens einer Stelle seines Umfangs derart
eine Vertiefung (4) eingedrückt wird, daß sich in Bereich der Vertiefung (4) zwischen
den Tragkörper (1) und den darauf aufgewickelten Bandlagen (2) ein Zwischenraum bildet
und wobei dann die aufgewickelten Bandlagen (2) im Bereich dieser Vertiefung (4) bis
in den Zwischenraum hinein durchtrennt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet , daß der Ringbandkern vor dem Durchtrennen
der Bandlagen (2) allseitig mit einer elektrisch isolierenden Schicht (5) überzogen
wird.