[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Erfassen der Position oder/und der Geschwindigkeit
des Kolbens eines Arbeitszylinders gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Einrichtungen werden z. B. bei industriellem Einsatz von Arbeitszylindern
zum Erfassen der Position oder auch der Geschwindigkeit des Kolbens bzw. der Kolbenstange
benötigt, um je nach Einsatzzweck mittels der von diesen Einrichtungen gelieferten
Signale die Lage eines mit der Kolbenstange verbundenen Teiles bestimmen zu können
oder auch bei wechselnder Belastung der Kolbenstange den Druck im Arbeitszylinder
zwecks Erreichens einer nahezu konstanten Hubgeschwindigkeit des Kolbens bzw. der
Kolbenstange verändern zu können.
[0003] Aus der DE-OS 29 37 998 zum Beispiel ist es bekannt, an der Kolbenstange eines Arbeitszylinders
einen Maßstab anzuordnen, welcher bei einer Verschiebebewegung der Kolbenstange an
einem Sensor vorbeigeführt wird. Die vom Sensor gelieferten Signale werden einer Auswerteschaltung
zugeführt, welche wiederum Regelsignale erzeugt und auf mit dem Arbeitszylinder verbundene
Magnetventile gibt.
[0004] Diese bekannte Einrichtung hat den Nachteil, raumaufwendig zu sein, da sowohl der
Maßstab als auch der Sensor außerhalb des Arbeitszylinders angeordnet sind.
[0005] Eine weitere, aus der DE-OS 29 45 895 bekannte Einrichtung zum Erfassen der Kolbenposition
ist derart ausgebildet, daß auf der Kolbenstange eine oder mehrere Magnetspuren vorgesehen
sind, die mit einem oder mehreren Magnetfeld-Sensoren und einer entsprechenden elektronischen
Schaltung zusammenwirken. Die Magnetfeld-Sensoren dieser Einrichtung sind im kolbenstangenseitigen
Zylinderdeckel angeordnet.
[0006] Diese Einrichtung ist platzsparend und geschützt im Zylinder angeordnet, erfordert
jedoch eine relativ aufwendige Behandlung der Kolbenstange des Arbeitszylinders.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Ein- - richtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die sich gegenüber den bekannten Einrichtungen mit geringerem
Aufwand herstellen läßt.
[0008] Diese Aufgabe wird mit der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung gelöst. Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen aufgezeigt.
[0009] Die Erfindung bietet insbesondere den Vorteil, durch die Anordnung von beliebig vielen
Ausnehmungen in der Kolbenstange auf einfache Art und Weise einen mit einem Sensor
zusammenwirkenden Maßstab zu erhalten, dessen Genauigkeit den entsprechenden Erfordernissen
leicht angepaßt werden kann.
[0010] Wird gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung als Kolbenstange eine
einfache, mit einem Überzug versehene Gewindestange verwendet, so läßt sich die vom
Sensor abgegebene Impulsdichte durch Verwenden von Gewindestangen mit unterschiedlicher
Gewindesteigung leicht verändern.
[0011] Anhand der Zeichnungen werden nachstehend drei Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 einen doppeltwirkenden Arbeitszylinder mit einer als Gewindestange ausgebildeten
Kolbenstange, welche mit einem Aluminiummantel versehen ist, sowie einen mit der Kolbenstange
zusammenwirkenden Sensor, der an eine elektronische Regel- und Auswerteschaltung angeschlossen
ist;
Fig. 2 einen Ausschnitt eines Arbeitszylinders mit Kolbenstange, welche eine Reihe
sich radial nach innen erstreckender Bohrungen aufweist und
Fig. 3 einen Ausschnitt eines Arbeitszylinders, dessen Kolbenstange mit umlaufenden
Nuten versehen ist.
[0013] In Fig. 1 ist ein Arbeitszylinder 13 dargestellt, welcher einen mit einer Kolbenstange
5 verbundenen Kolben 11 aufweist. Der Kolben 11 unterteilt den Arbeitszylinder in
eine kolbenstangenseitige erste Druckmittelkammer 10 und eine der kolbenstangenseitigen
Druckmittelkammer 10 gegenüber auf der anderen Seite des Kolbens 11 angeordnete zweite
Druckmittelkammer 12. Die erste Druckmittelkammer 10 ist über einen Druckmittelanschluß
19 und eine Druckmittelleitung 18 mit einem ersten Ausgang einer elektrisch ansteuerbaren
Ventileinrichtung 16 verbunden. Über eine Druckmittelleitung 14 und einen Druckmittelanschluß
20 ist ein zweiter Ausgang der Ventileinrichtung 16 mit der zweiten Druckmittelkammer
12 des Arbeitszylinders 13 verbunden. Eine Druckmittelleitung 21 verbindet den Druckmitteleingang
der Ventileinrichtung 16 mit einer Druckmittelquelle 22. Die Ventileinrichtung 16
beinhaltet sowohl für die erste Druckmittelkammer 10 als auch für die zweite Druckmittelkammer
12 des Zylinders je ein Einlaßventil und je ein Auslaßventil. Jedem Auslaßventil ist
wenigstens eine Drossel zugeordnet. Die Kolbenstange 5 weist über ihre gesamte Länge
Flachgewinde 6 auf und ist mit einem Aluminiummantel 7 versehen. Anstelle von Flachgewinde
kann auch Trapez- oder Spitzgewinde vorgesehen werden. In der die kolbenstangenseitige
Druckmittelkammer 10 begrenzenden, als Zylinderdeckel 23 ausgebildeten Stirnwand ist
eine mit einem Dichtring 8 versehene Ausnehmung 9 angeordnet, durch welche die Kolbenstange
5 aus dem Arbeitszylinder 13 herausgeführt ist. Im Zylinderdeckel 23 ist ein mit einem
Polschuh 4 versehener Sensor 3, 4 senkrecht zur Längsachse der Kolbenstange 5 angeordnet..
Der Sensor enthält einen Dauermagneten. Der Polschuh 4 des Sensors 3, 4 ist so bemessen,
daß beim Vorbeifahren der mit Gewinde 6 versehenen Kolbenstange 5 am Polschuh 4 nicht
mehrere der durch das Gewinde 6 gebildeten Erhöhungen gleichzeitig vom Polschuh 4
überdeckt werden. Vom Sensor 3, 4 führt eine Signalleitung 2 zu einem Eingang einer
elektronischen Auswerte- und Regelschaltung 1, die einen Analog-Digital-Wandler zur
Umwandlung einer sinusförmigen Spannung in Rechteck-Impulse enthält. Die elektronische
Auswerte- und Regelschaltung ist über Signalleitungen 15,17 mit der Ventileinrichtung
16 verbunden.
[0014] Die Funktion der erfindungsgemäßen Einrichtung wird nachstehend näher erläutert.
[0015] Es wird angenommen, daß in die zweite Druckmittelkammer 12 Druckmittel eingesteuert
und so der Kolben 11 mit der Kolbenstange 5 in Richtung auf die kolbenstangenseitige
erste Druckmittelkammer 10 zu verschoben wird. Entsprechend der Steigung des eingesteuerten
Druckes wird die mit dem Kolben 11 verbundene Kolbenstange 5 schneller oder langsamer
am Polschuh 4 des Sensors 3,4 vorbeigeführt. Das sich zwischen dem Polschuh 4 des
Sensors 3,4 und der mit Gewinde 6 versehenen Kolbenstange 5 aufbauende Magnetfeld
wird beim Vorbeifahren der Kolbenstange 5 am Polschuh 4 wechselweise stärker und wieder
schwächer, je nachdem ob sich unter dem Polschuh 4 eine Erhöhung oder eine Vertiefung
des Gewindes 6 befindet. Der Sensor 3,4' gibt eine Ausgangsspannung ab, die z.B. sinusförmig
verlaufen kann. Diese Ausgangsspannung gelangt über die Signalleitung 2 zur Auswerteschaltung
der elektronischen Auswerte- und Regelschaltung 1. Die Auswerteschaltung ist so ausgebildet,
daß sie einen Impuls erzeugt, wenn das Magnetfeld eine Stärke erreicht, die nur beim
Vorbeifahren einer Erhöhung des Gewindes 6 am Polschuh 4 des Sensors 3,4 auftritt.
Von der Auswerteschaltung werden die pro Zeiteinheit auftretenden Impulse gezählt
und so die Geschwindigkeit des Kolbens 11 bzw. der Kolbenstange 5 ermittelt. Die so
ermittelte IST-Geschwindigkeit wird mit einer vorgegebenen SOLL-Geschwindigkeit verglichen.
Überschreitet der IST-Geschwindigkeitswert den SOLL-Geschwindigkeitswert, so wird
ein Ausgangssignal erzeugt, welches über die Signalleitung 17 auf die Ventileinrichtung
16 gelangt. Das von der elektronischen Auswerte- und Regelschaltung 1 abgegebene Signal
bewirkt, daß der Druck in der ersten Druckmittelkammer 10 des Arbeitszylinders solange
gedrosselt abgebaut wird bis die IST-Geschwindigkeit des Kolbens 11 bzw. der Kolbenstange
5 der vorgegebenen SOLL-Geschwindigkeit entspricht.
[0016] Unterschreitet die Geschwindigkeit des Kolbens 11 bzw. der Kolbenstange 5 die SOLL-Geschwindigkeit,
so wird durch Ausschalten der Drossel der Druckabbau in der ersten Druckmittelkammer
10 beschleunigt und so die Kolbengeschwindigkeit erhöht.
[0017] Wird die Auswerteschaltung so ausgebildet, daß der Abstand. zwischen jeweils zwei
Impulseneinen definierten Weg darstellt, so läßt sich über den gesamten Kolbenhub
die augenblickliche Position des Kolbens 11 bestimmen.
[0018] In Fig. 2 ist ein Ausschnitt eines Arbeitszylinders 24 dargestellt, aus welchem eine
Kolbenstange 29 herausgeführt ist. Die Kolbenstange 29 ist aus magnetisierbarem Material
' gefertigt und weist in Richtung ihrer Längsachse verlaufend eine Anzahl sich radial
nach innen erstreckender Bohrungen 28 auf, die im gleichen Abstand zueinander angeordnet
sind. Die Bohrungen 28 sind mit einem nicht magnetisierbaren Material 27 ausgefüllt.
Die Kolbenstange 29 wird von einem Dichtring 26, welcher in der Wandung einer im Zylinderdeckel
25 vorgesehenen Ausnehmung gelagert ist, dichtend umschlossen.
[0019] Im Zylinderdeckel 25 ist senkrecht zur Kolbenstangen-Lauffläche ein Sensor 32, 31
so angeordnet, daß zwischen der Mantelfläche der Kolbenstange 29 und dem Polschuh
31 des Sensors 32, 31 ein geringer Luftspalt verbleibt.
[0020] Die Funktion dieser Einrichtung ist die gleiche wie die der in Fig. 1 beschriebenen
Einrichtung. Die zur Veränderung des sich zwischen dem Polschuh 31 des Sensors 32,31
und der Kolbenstange 29 aufbauenden Magnetfeldes erforderlichen Erhöhungen und Vertiefungen
werden durch die Bohrungen 28 und die zwischen den Bohrungen 28 verbleibenden Stege
30 gebildet.
[0021] Es ist auch möglich, in den Bohrungen lichtreflektierende Elemente vorzusehen, welche
bündig mit der Mantelfläche der Kolbenstange abschließen und mit einem Lichtsensor
zusammenwirken.
[0022] Eine weitere Möglichkeit, die Kolbenstange mit den erforderlichen Erhöhungen und
Vertiefungen zu versehen, wird in - Fig. 3 aufgezeigt.
In einem Zylinder 40 ist ein nicht dargestellter Kolben angeordnet, welcher mit einer
Kolbenstange 36 verbunden ist. Die Kolbenstange 36 ist durch eine im Zylinderdeckel
33 angeordnete Ausnehmung aus dem Zylinder herausgeführt. Um ein ungewolltes Austreten
von Druckmittel aus dem Zylinder zu verhindern, ist in der Wandung der Ausnehmung
für den Durchtritt der Kolbenstange 36 ein Dichtring 34 angeordnet, welcher die Kolbenstange
36 dichtend umschließt. Die Kolbenstange 36 weist im gleichen Abstand zueinander angeordnete
umlaufende Nuten 4I auf. Um eine ebene Lauffläche zu erhalten, ist die Kolbenstange
36 mit einem Kunststoffmantel 35 versehen. Im Zylinderdeckel 33 ist ein Sensor 39,
38 senkrecht zur Kolbenstangen-Längsachse angeordnet. Die zur Veränderung des sich
zwischen dem Polschuh 38 des Sensors 39. 38 und der Kolbenstange 36 aufbauenden Magnetfeldes
erforderlichen Erhöhungen und Vertiefungen werden von den umlaufenden Vorsprüngen
37 und den umlaufenden Nuten 41 gebildet.
1. Einrichtung zum Erfassen der Position oder/und der Geschwindigkeit des Kolbens
eines Arbeitszylinders, wobei der Kolben mit einer Kolbenstange verbunden ist, welche
aus dem Zylinder herausgeführt ist; _ gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) die Kolbenstange besteht aus einem ferromagnetischen Werkstoff und weist wenigstens
auf einem Teilbereich ihrer Länge im gleichen Abstand zueinander angeordnete Vertiefungen
bzw. Erhöhungen auf;
b) die Vertiefungen sind mit einem nicht magnetisierbarem Material verschlossen, derart,
daß die Kolbenstange eine glatte Lauffläche aufweist;
c) am Zylinder ist ein Sensor angeordnet, derart, daß zwischen einem Polschuh des
Sensors und der Kolbenstange ein Luftspalt gebildet wird;
d) der Sensor ist mit einer Auswerteschaltung verbunden,
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen als umlaufende
Nuten (41) ausgebildet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen von einem
in die Kolbenstange eingearbeiteten Gewinde (6) gebildet werden.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen durch
im gleichen Abstand zueinander angeordnete Bohrungen (28) gebildet werden.
5. Einrichtung zum Erfassen der Position oder/und der Geschwindigkeit des Kolbens
eines Arbeitszylinders, wobei der Kolben mit einer Kolbenstange verbunden ist, welche
aus dem Zylinder herausgeführt ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) die Kolbenstange besteht aus einem ferromagnetischen Werkstoff und weist wenigstens
auf einem Teilbereich ihrer Länge im gleichen Abstand zueinander angeordnete Vertiefungen
bzw. Erhöhungen auf;
b) in den Vertiefungen sind lichtreflektierende Elemente vorgesehen, welche bündig
mit der Mantelfläche der Kolbenstange abschließen;
c) am Zylinder ist ein Lichtsensor angeordnet;
d) der Sensor ist mit einer Auswerteschaltung verbunden.