[0001] Die Erfindung betrifft ein Filtermundstück für ein Rauchprodukt, insbesondere eine
Cigarette, mit einem von einer Mundstückwickellage umgebenen Filterstrargmit im wesentlichen
kreisförmigem, ovalem oder linsenförmigem Querschnitt, in dem der in Richtung der
Filterlängsachse strömende Rauch im Bereich des mundseitigen Filterstrangendes aus
der Strömungsrichtung abgelenkt ist.
[0002] Filtermundstücke der vorgenannten Art sind aus der europäischen Offenlegungsschrift
0 025 327, Figur 5, sowie aus der europäischen Offenlegungsschrift 0 039 591 bekannt.
Bei den bekannten Ausführungsformen wird der am mundseitigen Ende des Filterstranges
ankommende Rauch durch Strömungshindernisse abgelenkt.
[0003] Die Rauchkonzentration in bestimmten Filterbereichen führt zu einer positiven Beeinflussung
des Geschmacks des auftretenden Rauchs. Die bekannten Ausführungsformen weisen allerdings
den Nachteil auf, daß in jedem Falle im Anschluß an die üblichen Schritte einer Cigarettenherstellung
mindestens ein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich ist, um an der Rauchaustrittsfläche
das Strömungshindernis anzubringen.
[0004] Die Erfindung ist auf ein Filtermundstück der eingangs genannten Art gerichtet, das
im Verlauf einer üblichen Cigarettenherstellung bei unverändert hohen Produktionsgeschwindigkeiten
verarbeitet werden kann, wobei die besonderen Maßnahmen der Filtermodifikation vor
dem Zusammenfügen von Tabak- und Filterstrang erfolgen können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Filtermundstück gelöst, bei dem die
Mundstückwickellage mundseitig im Abstand vor dem Filterstrangende endet und das überstehende
Filterstrangende sich in Rauchströmungsrichtung verjüngend ausgebildet ist.
[0006] Soweit das mundseitige Filterstrangende des Filtermundstückes der Erfindung von schrägen,
ebenen Flächen gebildet ist, wird beim Rauchen der Rauchstrom aus dem längeren Teil
des Filterstranges abgelenkt und tritt etwa senkrecht zu den schrägen Flächen aus,
wobei sich, insbesondere bei sogenannten Leichtcigaretten, der gewünschte positive
Geschmackseffekt einstellt. Entsprechendes gilt für den Fall, daß die begrenzenden
Flächen gekrümmt sind; bei geeigneter Formgebung wird sich der Rauchstrom normalerweise
den kürzesten Weg aus dem Filter suchen, d.h. schräg in Bezug zur Cigarettenlängsachse
ausströmen, und nicht den längeren Weg in Richtung der Filterlängsachse.
[0007] Filtermundstücke der Erfindung können im allgemeinen in üblichen Cigarettenmaschinen
verarbeitet werden. In modernen Cigarettenmaschinen werden die Cigaretten in der Weise
hergestellt, daß die mit Papier umhüllten Tabakstränge an den beiden Enden eines Doppelfilters
angebracht werden; der Doppelfilter wird anschließend mit einem schnell rotierenden
Messer senkrecht und in der Mitte durchgeschnitten.
[0008] Die Herstellung von Filtermundstücken mit mehreren Begrenzungsflächen erfordert etwas
abweichende Maßnahmen; sie ist insbesondere dann sehr einfach, wenn die überstehenden
Filterstrangenden an ihrem Ende stumpf ausgebildet sind und ihre Form rotationssymmetrisch
in Bezug auf die Mittellängsachse der Cigarette ist, z.B. nach Art eines Kegelstumpfes,
Kugelsegmentes, Ellipsoidstumpfes oder in stufenförmiger Verjüngung. Es ist dann lediglich
erforderlich, in der Mitte eines Doppelfilters eine entsprechende Ausnehmung anzubringen,
wonach der Doppelfilter, nach Vereinigung mit den Tabaksträngen, mittig in der Ausnehmung
senkrecht durchgeschnitten wird.
[0009] Das überstehende Filterstrangende des Filtermundstückes der Erfindung ist vorzugsweise
im wesentlichen kegel- oder kegelstumpfförmig, kugel-, kalotten- oder kugelsegmentförmig,
nach Art eines Ellipsoids oder Ellipsoidsegmentes oder stufenförmig ausgebildet.
[0010] Es können jedoch auch mehrere, jeweils schräg zueinander verlaufende ebene und/oder
nicht ebene, z.B. sphärisch gekrümmte Flächen vorgesehen sein, z.B. kegelförmig ausgebildete
Endflächen mit der Spitze in Strömungsrichtung, d.h. auf den Mund des Rauchers weisend.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt der Winkel
a 20-45°. Bei kegelstumpfförmigen Filterenden sind jedoch auch Winkel a bis zu 75°
möglich.
[0012] Die Erfindung ist nicht nur auf Filter mit luftundurchlässigen, sondern überraschenderweise
auch auf solche mit luftdurchlässigen Mundstücksbelagpapier, d.h. auf sogenannte seitenventilierte
Filter, anwendbar.
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird. Die Anwendbarkeit
des Filtermundstücks der Erfindung ist nicht auf Cigaretten beschränkt; es kann auch
beispielsweise bei Cigarillos und dergleichen eingesetzt werden.
[0014] Die Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines Filtermundstückes der Erfindung mit kegelförmigem
Filterstrangende im Längsschnitt;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines Filtermundstückes der Erfindung mit kegelstumpfförmig
ausgebildetem Filterstrangende im Längsschnitt;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines Filtermundstückes der Erfindung mit kugelförmig
ausgebildetem Filterstrangende im Längsschnitt;
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Filtermundstückes der Erfindung mit kugelsegmentförmiger
Ausbildung des Filterstrangendes im Längsschnitt;
Fig. 5 eine andere Ausführungsform eines Filtermundstückes der Erfindung mit stufenförmig
sich verjüngender Ausbildung des Filterstrangendes im Längsschnitt;
Fig. 6 eine andere Ausführungsform eines Filtermundstückes der Erfindung zur Verwendung
in Cigaretten mit ovalem bzw. linsenförmigem Querschnitt im Längsschnitt und
Fig. 7 die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform in Draufsicht,von der Mundseite des
Filterstrangendes her gesehen.
[0015] Das Filtermundstück gemäß Figur 1 umfaßt einen auf einen Tabakstrang 1 aufgesetzten
Filterstrang 2, der von einem Mundstückbelagpapier 3 umhüllt ist. Gegebenenfalls kann
zur Verbindung von Filter- und Tabakstrang noch ein nicht gezeigtes Verbindungsblättchen
vorgesehen werden. Der Filterstrang 2 ist an seinem an den Tabakstrang 1 angrenzenden
Ende in üblicher Weise senkrecht geschnitten. An dem mundseitigen Filterstrangende
bilden die begrenzenden Flächen 4 des Filterstranges 2 mit der durch 5 gekennzeichneten
Querschnittsebene des Filterstranges einen Winkel a von z.B. 45° unter Ausbildung
eines Kegels 9. Da der Filterstrang 2 aus für Cigaretten üblichen Fasern, z.B. Celluloseacetatfasern
oder geschäumtem, offenporigem Filtermaterial besteht, ergeben sich durch die Ausbildung
des mundseitigen Filterstrangendes keine Probleme, z.B. bezüglich des Austritts von
Filtermaterial.
[0016] Die Ausführungsformen gemäß den Figuren 2 - 6 betreffen andere Ausgestaltungen der
Filtermundstücke der Erfindung, deren mundseitiges Filterstrangende ebenfalls über
das Mundstückbelagpapier 3 hinausragt. Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, kann der
Filterstrang 2 mundseitig in Form eines Kegelstumpfes 10, einer Halbkugel 11, eines
Halbkugelsegmentes 12 oder in Form von sich verjüngenden Stufen 13 ausgebildet sein.
Die bevorzugten Rauchaustrittsrichtungen sind mit Pfeilen gekennzeichnet.
[0017] Die Ausführungsform gemäß Figur 6 ist insbesondere für Cigaretten mit ovalem oder
linsenförmigem Querschnitt geeignet, weil bei dieser entsprechend der bevorzugten
Rauchströmungsrichtung entsprechend den Pfeilen gemäß Figur 7 der Rauch z.B. in die
Wangenhöhlungen des Rauchers geleitet werden kann.
[0018] Die Rauchaustrittsflächen des mundseitigen Filterstrangendes der Ausführungsformen
gemäß den Figuren 1 - 7 können auch teilweise luftundurchlässig versiegelt sein; die
hierfür geeigneten Positionen sind z.B. in Figur 7 mit dem Bezugszeichen 14 versehen.
[0019] Cigaretten mit Mundstücken der hier gezeigten Art weisen gegenüber solchen mit herkömmlichen
Filtermundstücken einen deutlich volleren Rauchgeschmack auf. Zusätzlich werden Schärfe
und Kratzigkeit des Rauches vermindert. Die Filterwirkung erfindungsgemäß modifizierter
Filtermundstücke ist die gleiche wie bei den herkömmlichen Filtermundstücken. Änderungen
der Zusammensetzung der Rauchbestandteile wurden nicht festgestellt.
1. Filtermundstück für ein Rauchprodukt, insbesondere eine Cigarette, mit einem von
einer Mundstückwickellage umgebenen Filterstrang mit im wesentlichen kreisförmigem,
ovalem oder linsenförmigen Querschnitt, in dem der in Richtung der Filterlängsachse
strömende Rauch im Bereich des mundseitigen Filterstrangendes aus der Strömungsrichtung
abgelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mundstückwickellage (3) mundseitig
im Abstand vor dem Filterstrangende endet und das überstehende Filterstrangende sich
in Rauchströmungsrichtung verjüngend ausgebildet ist.
2. Filtermundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das überstehende Filterstrangende
im wesentlichen kegel-oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist.
3. Filtermundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das überstehende Filterstrangende
im wesentlichen kugel-, kalotten- oder kugelsegmentförmig ausgebildet ist.
4. Filtermundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das überstehende Filterstrangende
ellipsoid- oder ellipsoidsegmentförmig ausgebildet ist.
5. Filtermundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das überstehende Filterstrangende
sich stufenförmig verjüngend ausgebildet ist.
6. Filtermundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mundseitige Filterstrangende
von mehreren, ebenen und/oder nicht ebenen begrenzenden Flächen gebildet ist.
7. Filtermundstück nach einem der Ansprüche 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die begrenzenden Flächen (4) des mundseitigen Filterstrangendes mit der Querschnittsebene
(5) des Filterstranges (2) einen Winkel a von mindestens 5° bilden.
8. Filtermundstück nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel a 20 -
45° beträgt.
9. Filtermundstück nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine der Rauchaustrittsflächen des mundseitigen Filterstrangendes vollständig oder
teilweise luftundurchlässig versiegelt sind.
10. Rauchprodukt, insbesondere Cigarette, mit einem Filtermundstück nach einem der
Ansprüche 1 - 9.