[0001] Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Brechen von hartem kompaktem Material, insbesondere
von Gestein, Beton und Knäppern, bei dem in das zu brechende Material ein Sprengloch
gebohrt und dieses mit einer Flüssigkeit gefüllt wird, worauf die Flüssigkeit durch
einen Spannungsrisse im Material bewirkenden Druckstoß, der durch Zünden einer Sprengladung
erzeugt wird, unter Druck gesetzt wird und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
[0002] Nach dem Stand der Technik wird bei Verfahren der obengenannten Art nach dem Bohren
des Sprengloches und dem Einbringen der Ladung und des Zündmaterials das Bohrloch
z. B. mit Sand,nudelförmigem Lehmbesatz und kunststoffummantelten Besatzpatronen,
die mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten gefüllt sind, verschlossen. Diese Verfahrensweise
besitzt jedoch den Nachteil, daß die bei der Sprengung wegfliegenden Splitter im umliegenden
Bereich zu Personen- und Sachschäden führen können. Weiterhin stört bei diesem Verfahren
die mit der Sprengung verbundene Lärmentwicklung.
[0003] Darüber hinaus wird in der DE-PS 230 082 ein Verfahren beschrieben, bei dem auf die
im Bohrloch stehende Wassersäule ein außerhalb des Bohrloches aufgebrachter Kraftimpuls
in einen allseitig im Bohrloch wirksam werdenden Druckimpuls umgewandelt wird. Allerdings
können in der Wassersäule nur sehr geringe Drücke erzeugt werden, so daß das in der
DE-PS 230 082 beschriebene Verfahren nur für weiche Materialien, wie z.B. Kohle angewandt
werden kann.
[0004] Die DE-AS 24 09 653 beschreibt eine Zerkleinerungsvorrichtung, die in ein mit Flüssigkeit
gefülltes Bohrloch eingebracht wird. Diese Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse mit
einem Hohlraum und Seitenbohrungen, wobei in dem oberen Teil des Gehäuses die Sprengladung
in einem geschlossenen Raum untergebracht ist, der gegen den Hohlraum durch eine druckdichte
Trennwand aus federelastischem Werkstoff isoliert ist und der sich mit diesem Hohlraum
erst während der Explosion der Sprengladung verbindet. In dem unteren Teil des Gehäuses
sind Kanäle geführt, die mit einem Ende in den Hohlraum einmünden und mit dem anderen
Ende bis an die seitliche Außenfläche des Gehäuses reichen, wobei auf den unteren
Teil des Gehäuses unterhalb der Zerstörungszone ein federelastischer Ring so aufgesetzt
und befestigt ist, daß er die Mündungen der bis an die seitliche Außenfläche des Gehäuses
reichenden Kanäle verschließt und sich beim Flüssigkeitsimpulsdruck an die Bohrlochwandung
andrückt. Auch mittels dieser Vorrichtung wird ein Kraftimpuls in einen allseitig
im Bohrloch wirksamen Druckimpuls umgewandelt, der die Rißbildung und die Spaltung
des Materials bewirken soll. Allerdings besitzt diese Vorrichtung den Nachteil, daß
der durch die Sprengung entstehende Druck von der Vorrichtung aufgenommen werden muß,
d.h. nur niederbrisante Treibmittel einsetzbar sind und daß der Druckimpuls, ehe er
zu dem Gestein gelangt, über verschiedene Medien, nämlich über das Gas, das die federelastische
Trennwand zerstören soll und über das Wasser, übertragen und auch auf das Gestein
umgelenkt werden muß, wobei jeweils ein erheblicher Teil der Sprengwirkung verloren
geht. Schließlich wirkt sich noch nachteilig aus, daß der Druckimpuls den Boden des
Bohrloches nicht unmittelbar trifft. Da in der Praxis die Bohrlochlängen etwa nur
0,3 bis 0,5 mal so groß wie die Höhe des zu berechnenden Materials gewählt werden,
ist es aber gerade erwünscht, daß die Rißbildung sich auch vom Bohrlochende in die
Tiefe des Steins hinein ausbildet.
[0005] Die DE-PS 24 25 293 beschreibt ein Verfahren der eingangs genannten Art, bei dem
der Druckstoß durch einen die Flüssigkeit im Inneren des Bohrlochs beaufschlagenden
Kolben erzeugt wird, wobei dieser Druckstoß wiederholt am Bohrlochboden und am Kolben
reflektiert wird. Der Kolben soll mit einem Druckluft-,Ver- brennungs- oder hydraulischen
Schlagantrieb und einen durch denselben getriebenen Kolben betrieben werden, dessen
Form derjenigen des Bohrloches entspricht, in welches er mit Geschwindigkeiten im
Bereich von bis zu mehreren 100 m/s katapultiert wird. Nachteiligerweise ist man jedoch
hier auf besondere Antriebsvorrichtungen angewiesen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Brechen eines harten
kompakten Materials, insbesondere von Gestein, Beton und Knäppern, anzugeben, das
die Wirtschafltichkeit der bekannten hydraulischen Brechtechniken mittels Zünden einer
Sprengladung nutzt, das eine einfache Handhabung erlaubt und bei dem gleichzeitig
der Splitterflug und die knallartige Lärmentwicklung unterdrückt wird. Darüber hinaus
ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
[0007] Die Aufgabe wird durch Einbringen der Sprengladung mit dem Zünder in das mit Flüssigkeit
gefüllte Sprengloch und das anschließende Verschließen des Sprenglochs mittels eines
Impulsreflektors bei dem eingangs genannten Verfahren gelöst. Da bekanntlich gespannte
Gase ursächlich für die Beschleunigung einzelner Splitter nach der Spaltung des kompakten
Materials sind, besitzt dieses Verfahren den Vorteil, daß durch den Verzicht auf Gase
zur Übertragung der Druckimpulse der Splitterflug reduziert wird. Entsprechendes gilt
auch für die Geräuschentwicklung; für die knallartigen Geräusche waren vor allem die
plötzlich entspannten Gase ursächlich. Versuche haben gezeigt, daß nicht nur das oberhalb
der Ladung befindliche Wasser im Sprengloch, sondern auch der Impulsreflektor erheblich
zur Geräuschminderung beiträgt.Vorteilhafterweise wird die sich nach Zünden der Sprengladung
in der Wassersäule ausbildende Druckwelle beim Auftreffen auf den Impulsreflektor
infolge des unterschiedlichen Wellenwiderstandes der Wassersäule und des Materials
des Impulsreflektors in hohem Maße reflektiert. Die reflektierte Druckwelle bewirkt
eine Druckerhöhung an der Sprenglochwand, wodurch die Riß-und Spaltwirkung entscheidend
verbessert wird. Weiterhin legt das erfindungsgemäße Verfahren keine Begrenzung hinsichtlich
der Brisanz des Sprengstoffes auf, weil die Sprengkräfte über das Wasser unmittelbar
auf die Sprenglochwandung treffen.
[0008] Vorteilhafterweise wird das Sprengloch mittels eines Impulsreflektors verschlossen,
dessen Masse mindestens fünfmal so groß ist wie die Masse der in das Sprengloch eingefüllten
Flüssigkeit. Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann der Impulsreflektor auch
teilweise in das Bohrloch eingeführt werden, wobei bevorzugt der eingeführte Teil
des Impulsreflektors einen Querschnitt aufweisen soll, der zwischen 50 und 100% des
Sprenglochquerschnitts liegt. Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird der Impulsreflektor
axial an dem Sprenglochbohrrand bzw. an dem zu brechenden Material fixiert und die
Oberfläche des zu brechenden Materials wird rings um das Sprengloch, vorzugsweise
mittels einer elastischen Manschette, abgedeckt. Es hat sich zwar in der Praxis herausgestellt,
daß im allgemeinen ein entsprechend der in das Sprengloch eingefüllten Flüssigkeitsmasse
mindestens fünfmal so schwerer Impulsreflektor zur Durchführung des Verfahrens ausreichend
ist, jedoch bietet sich bei Verwendung besonders brisanter Sprengladungen an, einen
Impulsreflektor zu verwenden, der teilweise in das Bohrloch eingeführt wird.
[0009] Je nach Größe und Brisanz der Ladung bietet sich auch zur Vermeidung von Splitterflug
die geschilderte Abdeckung des zu brechenden Materials mittels einer elastischen Manschette
an.
[0010] Vorteilhafterweise wird nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Sprengloch
mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit gefüllt und der Stromfluß zum Zünden der
Sprengladung von der Zündmaschine über einen gegen den Schaft des Impulsreflektors
isolierten Draht sowie ggf. weitere leitende Zwischenstücke zum Zünder, über die Flüssigkeit
zum Schaft des Impulsreflektors und-zurück zur Zündmaschine geführt.
[0011] Zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens benutzt man vorteilhafterweise die
nachfolgend geschilderte Vorrichtung.
[0012] Der zur Durchführung des Verfahrens verwendete Impulsreflektor besteht aus einem
Material hoher Festigkeit und Dichte, vorzugsweise aus Stahl. Insbesondere Impulsreflektoren
aus Stahl sind hinsichtlich ihrer Reflektionswirkung äußerst wirksam und außerdem
verhältnismäßig preiswert.
[0013] Der Impulsreflektor kann als Block mit ebener Grundfläche auf die Sprenglochbohrung
gelegt werden (Anspruch 20), es kann jedoch auch ein Impulsreflektor verwendet werden,
der aus einem dem Sprenglochquerschnitt angepaßten, im wesentlichen zylindrischen
Teil und einem Teil mit einem zumindest ebenso großen, vorzugsweise mehr als zehnmal
so großen Querschnitt besteht (Anspruch 9). Zweckmäßig ist es auch, wenn zwischen
dem Teil mit kleinerem Querschnitt und dem Teil mit größerem Querschnitt ein konischer
Übergang besteht (Anspruch 18), der vorzugsweise mit einem weich-elastischen Material
beschichtet ist (Anspruch 19). Wesentlich ist vor allem, daß der Impulsreflektor das
Sprengloch vollständig bedeckt und ausreichend schwer ist.
[0014] Um das Wegfliegen vor allem von Festkörperteilchen zu verhindern, besitzt der Impulsreflektor
nach einer weiteren Ausgestaltung.der Erfindung eine an seinen Seitenflächen befestigte
Manschette, wozu vorzugsweise ein elastischer Werkstoff gewählt wird.
[0015] Zur Fixierung des Impulsreflektors wird vorteilhafterweise ein längs des zylindrischen
Teils axial verschiebbarer elastischer Werkstoff verwendet.
[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Impulsreflektor, der aus Schaft
und oberhalb des Sprengloches angeordnetem Teil besteht, eine zentrale Bohrung mit
elektrischer Isolation auf, innerhalb der der mit der Zündmaschine über eine elektrische
Zündleitung verbundene Draht geführt wird. Vorzugsweise besitzt der Schaft des Impulsreflektors
an seinem im Sprengloch befindlichen freien Ende eine-gegen den Schaft elektrisch
isolierte Anschlußelektrode, die einerseits mit dem Draht und andererseits lösbar
mit dem (auswechselbaren) Zünder und der Sprengladung elektrisch verbindbar ist. Vorteilhafterweise
wird der Zünder in einem nichtleitenden Patronengehäuse angeordnet, das mit der Anschlußelektrode
verbindbar ist, so daß die vorgenannte elektrische Verbindung geschaffen wird. Vom
Zünder ragt das freie Ende eines Zündstrom-führenden Drahtes in den von der elektrisch
leitenden Sprenglochflüssigkeit, meist mit Kochsalz angereichertes Wasser, umspülten
Raum. Dieser Draht kann gegen das metallische Gehäuse des Zünders geklemmt sein. Schließlich
wird der untere Teil des Schaftes des Impulsreflektors mit einer Isolierschicht so
überzogen, daß die Flüssigkeitssäule im Sprengloch bis über den oberen Rand der Isolation
des Schaftes reicht, so daß der Stromkreis zum metallischen Teil des Impulsreflektors
geschlossen ist.
[0017] Die geschilderte Vorrichtung besitzt den Vorteil, daß das Patronengehäuse mit Zünder
und die Sprengladung leicht unter den Schaft bzw. an die Anschlußelektrode geklemmt
werden können, bevor sie zusammen mit dem Schaft des Impulsreflektors in das vorgebohrte
Sprengloch abgesenkt werden. Die Anschlußelektrode schafft bei dieser Klemmung einen
elektrischen Berührkontakt, so daß der Stromkreis zum Zünder und von dort über das
freie Ende eines Drahtes durch die leitende Flüssigkeit zum Schaft und zurück zur
Zündmaschine geschlossen wird.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Fig. 1 bis 5 dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 - 5a, b jeweils schematische Darstellungen im Schnitt eines zylindrischen Bohrloches,
in das eine Sprengladung mit Zünder eingebracht ist und das mit einem Impulsreflektor
verschlossen ist.
[0019] In den in Fig. 1 dargestellten, zu sprengenden kompakten Block 1 ist ein Sprengloch
2 gebohrt, in das eine Ladung 3 mit einem elektrischen Zünder 4 eingebracht ist, der
über den Schießdraht 5 mit einer Zündmaschine 6 verbunden ist. Der dargestellte Impulsreflektor
besteht aus Teilen 7 und 8'. In das Sprengloch 2 ragt der zylindrisch geformte Schaft
7 herein. Eine an dem Teil 8' angebrachte, tellerförmige Manschette 9 aus Gummi soll
ausspritzendes Wasser aus dem Sprengloch 2 und möglicherweise vom Sprenglochrand 10
losgerissene Splitter zurückhalten. Der aus Teilen 7 und 8' bestehende Impulsreflektor
besitzt eine Masse, die zehnmal so groß ist wie die des im Sprengloch befindlichen
+ ebenfalls zylindrisch
[0020] Wassers. Der Durchmesser des zylindrischen Teils 7 beträgt ca. 95 % des Sprenglochdurchmessers.
Insbesondere hat sich. herausgestellt, daß die Sprengwirkung dann optimal ist, wenn
der Schaft 7 eng an der Sprenglochwandung anliegt. Der zylindrische Schaft 7 erfüllt
zwei Aufgaben. Zum einen fixiert er den Impulsreflektor auf der Oberfläche des Blocks
1, zum anderen begrenzt er den Raum für die Ausweitung der Druckwelle im wassergefüllten
Druckraum 11. Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform des Impulsreflektors bietet
sich insbesondere an, wenn unter stark geneigtem Winkel zur Horizontalen Sprenglöcher
gebohrt werden müssen, die mittels eines Impulsreflektors verschlossen werden sollen.
Unter diesem Gesichtspunkt wird die Länge L des Schafts 7 so gewählt, daß eine sichere
Befestigung gewährleistet ist. Die Wahl der Größe+ und Brisanz der Ladung 3, von der
geometrischen Anordnung der Ladung im Druckraum 11, von der Art und Struktur des zu
spaltenden Materials und des angestrebten Haufwerkes und von der Größe des auf den
Reflektor einwirkenden Rückstoßes von der Ladung.
[0021] Der in Fig. 2 dargestellte Impulsreflektor besteht im Unterschied zu der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform aus einem einheitlichen Zylinderkörper 8. Zur Fixierung
des Impulsreflektors 8 wird ein axial verschiebbarer Ring 16 aus einem elastischen
Werkstoff verwendet, der gleichzeitig die Funktion der in Fig. 1 dargestellten Manschette
9 übernimmt. Durch die axiale Verschiebbarkeit des Ringes 16 kann die Länge L des
in das Bohrloch eingeführten Impulsreflektorteils beliebig variiert und für jede Sprengbedingung
gesondert festgelegt werden.
[0022] +des Druckraumes 11 hängt ab von der Größe
[0023] Nach der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform besteht der Impulsreflektor 8 aus
einem zylindrisch geformten Block mit einer ebenen Grundfläche, die dem Sprengloch
zugekehrt ist. Bei dieser Ausführungsform können Manschetten sowie ringförmige Fixierungsmittel
eingespart werden, jedoch kann dieser Impulsreflektor nur bei vertikal gebohrten Sprenglöchern
in horizontaler Lage auf dem zu bearbeitenden Material verwendet werden. Zudem ist
der Impulsreflektor 8 mit einer zentralen Bohrung 12 versehen, durch die der Schießdraht
5 durchgeführt werden kann.
[0024] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Übergang 13 zwischen Teil 7 und Teil
8' konisch ausgebildet ist. Die konische Ausbildung ermöglicht eine Klemmung des Impulsreflektors
im Block 1 und erzeugt eine Dichtwirkung zwischen dem Sprenglochrand 10 und dem Übergang
13. Der konische Übergang 13 ist im vorliegenden Fall mit einem weichelastischen Material
14 beschichtet, womit die Dichtwirkung verstärkt werden kann.
[0025] Ggf. kann der Impulsreflektor noch mit einem Tragegriff 17 ausgestattet werden (Fig.
1).
[0026] Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des erfindungsgemäßen Impulsreflektors
zeigt sich schon darin, daß der vergleichbare Sprengstoffbedarf auf 1/5 des Wertes
bei nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren zurückgeht.
[0027] Während in Fig. 1 bis 4 Impulsreflektor und Sprengladung getrennt im Sprengloch angeordnet
sind, ist gemäß Fig. 5ä,b der Impulsreflektor als Patronenhalter ausgebildet und in
den elektrischen Zündkreis mit einbezogen.
[0028] Der Schaft 7 des Impulsreflektors erstreckt sich auf etwa 2/3 der Länge L' des Bohrloches
2. Der Schaft 7 weist eine Bohrung 35 auf, durch die der Draht 34, der gegenüber dem
Schaft 7 durch eine Isolierung 36 getrennt ist, bis zur vorzugsweise aus Stahl bestehenden
Anschlußelektrode 37 geführt ist. Die im vorliegenden Fall als Platte ausgeführte
Anschlußelektrode 37 ist an dem Schaft 7 befestigt und gegen diesen mittels einer
Isolierung 18 elektrisch abgeschirmt. Ein auf die Anschlußelektrode aufsteckbares
bzw. -klemmbares Patronengehäuse 20 nimmt einerseits die Ladung 3 und den elektrischen
Zünder 4 auf und weist andererseits einen zylindrischen Teil 23 auf, mit dem die Patrone
mit dem Schaftende verbunden ist, beispielsweise über eine Klemmvorrichtung 25 zwischen
Patronengehäuse 20 und Anschlußplatte 37. Der zylindrische Teil 23 ist bis über die
Isolierung 18 hinweggeführt, um einen Kurzschluß über die Flüssigkeit 11 zu vermeiden
und die Isolierung 18 vor der ersten Hitzestrahlung bei der Detonation zu schützen.
[0029] Der Zünder 4 stützt sich in der topfförmig ausgebildeten Ladung 3 ab, die ihrerseits
eine Begrenzung 26 im Patronengehäuse 20 aufweist, während der Zünder 4 sich an der
Begrenzung 27 abstützt. Das Patronengehäuse 20 weist einen Schlitz 28 auf, damit das
aus Kunststoff gefertigte Patronengehäuse 20 bei der Einführung der Ladung 3 sich
ausweiten kann. Ein Anschlußdraht 29 des Zünders 4 ist durch eine Bohrung 30 im Patronengehäuse
20 geführt und auf dessen Boden 31 blank abgewinkelt. Über die Klemmverbindung 25
wird der abgewinkelte blanke Draht 32 gegen die Anschlußplatte 37 gedrückt, so daß
ein elektrischer Kontakt mit dem Draht 34 hergestellt wird. Das freie Ende des zweiten
blanken Anschlußdrahtes 33 des Zünders 4 ist in den Hohlraum 24 des Patronengehäuses
20 geführt. Dabei ist die Ausnehmung 22 im Patronengehäuse 20 so eng ausgeführt, daß
der Draht 33 gegen das-metallische Gehäuse 21 vom Zünder 4 gedrückt wird. Die elektrische
Verbindung des Drahtes 33 zum Schaft 7 wird über die Flüssigkeit 11 beispielsweise
durch Zugabe von Kochsalz in seiner Leitfähigkeit verbessertes Wasser hergestellt.
[0030] Der Draht 34 und der Schaft 7 stellen die beiden Pole dar, die über eine Steckverbindung
19 mit dem Zündkabel 5 und der Zündmaschine 6 verbünden sind.
[0031] Somit ergibt sich folgender elektrischer Zündkreis:
Anschluß A von der Zündmaschine 6 ist über eine Leitung 5A des Zündkabels und über
den zweipoligen Stecker 19 bzw. Stecker 19A mit dem Draht 34 verbunden.
[0032] Der Draht 34 ist wiederum mit der Anschlußplatte und diese schließlich über den Anschlußdraht
29 mit dem Zünder 4 verbunden.
[0033] Der Stromkreis führt weiter über den Innenwiderstand des Zünders 4 zum Anschlußdraht
33, der mit der metallischen Hülle 21 des Zünders 4 verbunden ist. Das umgebende Wasser
11 stellt die elektrische Verbindung des Anschlußdrahtes 33 bzw. der metallischen
Hülle 21 zum Schaft 7 her. Schaft 7 und Reflektorkopf 8 sind aus Stahl gefertigt,
der Anschluß 19B ist.mit dem Reflektorkopf 8' elektrisch verbunden, so daß die elektrische
Verbindung vom Schaft 7 über Reflektorkopf 8', Anschluß 19B, Zündkabel 5B bis zur
Anschlußklemme B der Zündmaschine 6 hergestellt ist.
[0034] Das im Bohrloch 2 befindliche Wasser 11 ist nicht nur für das erfindungsgemäße Schießverfahren
notwendig, sondern stellt gleichzeitig als ein Verbindungsglied im elektrischen Zündkreis
eine wichtige Sicherheitsvorkehrung dar. Beim Fehlen des Wassers 11 im Bohrloch 2
kann die Ladung 3 nicht gezündet werden. Zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens
muß das Wasser 11 mindestens bis zur Höhe H1 im Bohrloch stehen. Wird der Schaft 7
bis zur Höhe H2 mit einer Isolierschicht 38 überzogen, ist es erforderlich, daß das
Bohrloch 2 bis über diese Höhe H2 mit Wasser gefüllt sein muß.
1. Verfahren zum Brechen von hartem kompaktem Material, insbesondere von Gestein,
Beton und Knäppern, bei dem in das zu brechende Material ein Sprengloch gebohrt und
dieses mit einer Flüssigkeit gefüllt wird, worauf die Flüssigkeit durch einen Spannungsrisse
im Material bewirkenden Druckstoß, der durch Zünden einer Sprengladung erzeugt wird,
unter Druck gesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Zünden der Sprengladung (3) diese mit dem Zünder
(4) in das Sprengloch (2) eingebracht und das Sprengloch (2) mittels eines Impulsreflektors
(8; 7, 8') verschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengloch (2) mittels
eines Impulsreflektors (8; 7, 8') verschlossen wird, dessen Masse mindestens fünfmal
so groß wie die Masse der in das Sprengloch (2) eingefüllten Flüssigkeit (11) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsreflektor (8)
teilweise in das Sprengloch eingeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein einen Querschnitt, der
zwischen 50 und 100 % des Sprenglochquerschnitts liegt, aufweisender Schaft (7) des
Impulsreflektors (7, 8') in das Bohrloch eingeführt wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengloch mit
einer elektrisch leitenden Flüssigkeit (11) gefüllt wird und daß der Stromfluß von
der Zündmaschine (6) über einen isolierten Draht (34) sowie ggf. weitere leitende
Zwischenstücke zum Zünder (4) über die Flüssigkeit (11) zum Schaft (7) und zurück
zur Zündmaschine (6) geleitet wird.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsreflektor
(7, 8') axial an dem Sprenglochbohrrand (10) bzw. dem zu brechenden Material fixiert
wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des
zu brechenden Materials rings um das Sprengloch (2), vorzugsweise mittels einer elastischen
Manschette (9), abgedeckt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 7, gekennzeichnet
durch einen das Sprengloch bedeckenden, vorzugsweise rotationssymmetrisch geformten
Körper als Impulsreflektor aus einem Material hoher Festigkeit und Dichte, vorzugsweise
aus Stahl.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen Impulsreflektor mit einem
dem Sprenglochquerschnitt angepaßten, vorzugsweise im wesentlichen zylindrischen Schaft
(7) und einem Teil (8') mit zumindest ebenso großem Querschnitt, vorzugsweise mehr
als zehnmal so großem Querschnitt.
10. Vorrichtung nach Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (7)
und der Teil (8') des Impulsreflektors eine Bohrung (35) mit einer elektrischen Isolation
(36) aufweisen, in der ein mit der Zündmaschine (6) verbundener elektrisch isolierter
Draht (34) geführt hat.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (7) an seinem
dem Teil (8') abgekehrten Ende eine elektrisch leitend mit dem Draht (34) verbundene
Anschlußelektrode (37) aufweist, die mit einem auswechselbaren Zünder (4) und der
Sprengladung (3) lösbar verbunden ist und die gegenüber dem Schaft isoliert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zünder (4) in einem
nichtleitenden Patronengehäuse (20) angeordnet ist, das so mit der Anschlußelektrode
(37) verbindbar ist, daß eine leitende Verbindung zwischen der Anschlußelektrode (37)
und dem Zünder (4) geschaffen wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Zünder
(4) über einen Anschluß (29) mit dem Draht (34) verbindbar ist, und daß bei betriebsbereit
aufgebautem Zünder ein zündstromführender Draht (33) in einen, von der leitenden Sprenglochflüssigkeit
(11) umspülten Raum mit seinem freien Ende hineinragt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Drahtes
(33) des Zünders (4) gegen das metallische Gehäuse (21) des Zünders (4) geklemmt ist
und so mit demselben elektrisch leitend verbunden ist.
15. Vorrichtung nach Ansprüchen 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein unterer
Teil des Schaftes (7) mit einer Isolierschicht β8) überzogen ist.
16. Vorrichtung nach Ansprüchen 8 und 9, gekennzeichnet durch eine an seinen Seitenflächen
(15) befestigte Manschette (9), vorzugsweise aus einem elastischen Werkstoff.
17. Vorrichtung nach Ansprüchen 8, 9 und 16, gekennzeichnet durch einen längs des
zylindrischen Mantels des Impulsreflektors (8; 7, 8') axial verschiebbaren Ring (16)
aus einem elastischen Werkstoff.
18. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang (13) vom
Schaft (7) in den Teil (8'), der einen größeren Querschnitt aufweist, konisch ausgeführt
ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der konische Übergang
(13) mit einem weichelastischen Material (14) beschichtet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine dem Sprengloch (2) zugekehrte
ebene Grundfläche des Impulsreflektors.