(19)
(11) EP 0 109 119 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.1984  Patentblatt  1984/21

(21) Anmeldenummer: 83201566.3

(22) Anmeldetag:  02.11.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A47B 77/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB NL SE

(30) Priorität: 05.11.1982 NL 8204302

(71) Anmelder: Tijhuis, Hermenigildus Dionysius Maria
NL-7151 AB Eibergen (NL)

(72) Erfinder:
  • Tijhuis, Hermenigildus Dionysius Maria
    NL-7151 AB Eibergen (NL)

(74) Vertreter: Kradolfer, Theodorus Albertus C. (NL) 
Luitenant Klopweg 36
NL-5916 LC Venlo
NL-5916 LC Venlo (NL)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einbau-Küchenmöbel


    (57) Ein Einbau-Küchenmöbel (1), das zumindest mehrere Oberschränke und Unterschränke (2) mit einer Arbeitsplatte (5) als Abdeckung umfaßt, ist mit einer sich über eine Länge von mehreren Unterschränken (2) bzw. Oberschränken (4) ausdehnenden Wandbox (3) versehen. Dabei ist die Vorderseite (7) des Wandboxbodens (9) mit der Rückseite der Arbeitsplatte (5) verbunden, und sind auf der Oberplatte der Wandbox (3) die Oberschränke (4) angebracht, weiche Schränke mittels einer Tragekonstruktion (13) auf einem gewissen Abstand von der Wand (15) angebracht sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Einbau-Küchenmöbel, das zumindest mehrere Oberschränke und Unterschränke mit 'einer Arbeitsplatte als Abdeckung umfasst:

    Ein Einbau-Küchenmöbel dieser Art ist weitgehend bekannt, lässt aber nicht zu die Haushaltsgeräte wie Mixer, Toaster oder Kaffeemaschine bequem im Handbereich wegzusetzen; diese müssen entweder auf der Arbeitsplatte stehen bleiben oder in die Ober- oder Unterschränke gestellt werden. Das Belassen dieser Geräte auf der Arbeitsplatte hinterlässt einen unaufgeräumten Eindruck, während das Unterbringen dieser Geräte in den Schränken nicht praktisch ist, was als Nachteil eines solchen Einbau-Küchenmöbels angesehen werden muss. Die Erfindung beabsichtigt diesen Nachteil aufzuheben.



    [0002] Erfindungsgemäss ist das Einbau-Küchenmöbel der eingangserwähnten Art weiter mit einer sich über eine Länge von mehreren Unterschränken bzw. Oberschränken ausdehnenden Wandbox versehen, wobei die Vorderseite des Wandboxbodens mit der Rückseite der Arbeitsplatte verbunden ist, und sind auf der Oberplatte der Wandbox die Oberschränke angebracht, welche Schränke mittels einer Tragekonstruktion auf einen gewissen Abstand von der Wand angebracht sind. Dadurch befinden sich die Wandbox und die Oberschränke im Handbereich, wodurch die praktische Nutzbarkeit eines solchen Einbau-Küchenmöbels stark zunimmt.

    [0003] Ein günstiges Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Einbau-Küchenmöbels wird erreicht, wenn die Arbeitsplatte an der Rückseite einen hochstehenden Rand aufweist, mit dem die Bodenvorderseite der Wandbox verbunden ist. Vorzugsweise wird die Vorderseite des Wandboxbodens mit der Rückseite des hochstehenden Randes verbunden.

    [0004] Es ist zwar ein Einbau-Küchenmöbel der eingangserwähnten Art bekannt, wobei die Arbeitsplatte aber keinen hochstehenden Rand aufweist, sondern flach bleibt und wobei dieses Einbau-Küchenmöbel ausserdem noch mit einem oder mehreren Nischenkästen versehen ist, die zwischen den Unter-und Oberschränken aufgestellt sind und deren Böden zumindest teilweise durch eine Leimverbindung mit der Arbeitsplatte verbunden sind. Dies hat den Nachteil, dass Feuchtigkeit über diese Leimverbindung die Kernmasse des Bodens, die gewöhnlich aus Spanplatte besteht, angreifen kann, was Schimmel- und Fäulnisbildung zur Folge haben kann.

    [0005] Ausserdem besteht bei einem Einbau-Küchenmöbel dieser Art noch der Nachteil, dass die genannten Nischenkästen nicht hinter dem Spülbecken und dem Kochherd angeordnet werden können. Dadurch ist es bei einem Einbau-Küchenmöbel dieser Art nicht möglich die Nischenkästen als eine einzige durchgehende Einheit hinter der Arbeitsplatte anzubringen, was jedoch bei dem erfindungsgemässen Einbau-Küchenmöbel der Fall ist. Ein Einbau-Küchenmöbel mit vielen einzelnen Nischenkästen ist jedoch eine kostspielige Angelegenheit. Trotz des Vorhandenseins der sich über eine grosse Länge ausdehnenden Wandbox bleibt die gesamte Fläche der Arbeitsplatte bei dem erfindungsgemässen Einbau-Küchenmöbel völlig brauchbar, und ergibt der Einbau des Kochherdes und Spülbeckens in die Arbeitsplatte keine Probleme.

    [0006] Da bei einem erfindungsgemässen Einbau-Küchenmöbel die Unterschränke mit Arbeitsplatte auf einen gewissen Abstand von der Wand aufgestellt werden, und daher die Vorderseite der Unterschränke mit Arbeitsplatte weiter in die Küche hineinragen als bei einer Aufstellung direkt an der Wand, ergibt sich der Vorteil, dass die Unterschränke und die aufzustellenden Haushaltgeräte wie Kühlschrank und Kochherd mit einer grosseren Tiefe als die der Arbeitsplatte, hierbei an der Vorderseite eine Linie mit den Unterschränken bilden. Auch wenn die Mauer hervorstehende Teile aufweist wie ein Zentralheizungsrohr oder einen Rauch- bzw. Dunstabzugkanal, ist es möglich an der Vorderseite die verschiedenen nebeneinander anzuordnenden Elemente des Einbau-Küchenmöbels fluchtend aufzustellen.

    [0007] Ein besonders günstiges Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Einbau-Küchenmöbels wird erhalten, wenn die Wandbox an der Oberseite noch mit einer Kabelführung für elektrische'Leitungen versehen ist, worüber oder wovor die Oberschränke angebracht sind.

    [0008] An den Leitungen in der Kabelführung können die Dunstabzughaube, der Kühlschrank und die an der Wandbox anzubringende Lichtarmatur, eine Spannungsschiene und Steckdosen angeschlossen werden.

    [0009] Die Erfindung und ihre Vorteile werden jetzt anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert, dessen Querschnitt in der beigefügten Abbildung dargestellt ist.

    [0010] In genannter Abbildung ist ein Einbau Küchenmöbel im Querschnitt dargestellt. Dieses Einbau-Küchenmöbel, das mit Ziffer 1 bezeichnet ist, weist einen Unterschrank 2, eine Wandbox 3 und einen Oberschrank 4 auf. Auf dem Unterschrank 2 ist eine Arbeitsplatte oder Anrichte 5 mit einem an derRückseite hochstehenden, festen Rand 6 angebracht.

    [0011] Die Wandbox 3 ist in dieser Abbildung vorn offen und daher an der Vorderseite frei zugänglich. Die Wandbox 3 ist mit der Vorderseite 7 an der Rückseite des hochstehenden Randes befestigt; dazu ist an der Rückseite des UnterSchrankes eine Tragekonstruktion 8 angebracht, auf dem der Boden 9 der Wandbox 3 ruht.

    [0012] Die Vorderseite der Wandbox 3 ist an der Oberseite mit einer Abdeckblende 10 versehen, hinter der eine Lichtarmatur 11, eine Spannungsschiene oder Steckdosen angebracht werden können. Vorzugsweise ist die Wandbox 3 an der Oberseite noch mit einer Kabelführung 12 versehen, in der die notwendigen Leitungen aufgenommen werden können. Diese Kabelführang 12 ist auf der Oberseite der Wandbox 3 anzubringen, wovor oder worauf die Oberschränke 4 angebracht werden. An diesen Leitungen können weiter noch Abzweigungen für die Dunstabzughaube, Lichtarmatur 11:, Spannungsschiene und Steckdosen oder -Schalter ange- - bracht werden. Die Abdeckblende 10 muss in der Höhe so angepasst werden, dass nicht nur die Kabelführung 12 sondern auch die Lichtarmatur 11, Spannungsschiene und Steckdosen oder -Schalter der Sicht entzogen werden. Wenn die Kabelführung eine kleinere Abmessung hat, kann diese auf der Wandbox 3 hinter den Oberschränken 4 angebracht werden.

    [0013] Es ist auch möglich die Wandbox 3 mit Hilfe eines oder mehrerer vertikal anzubringender Zwischenstücke aufzuteilen oder die Innenwand mit Fliesen zu versehen.

    [0014] Die Oberschränke 4 schliessen an die Oberseite der Wandbox 3 oder die Kabelführung 12 an, wobei eine Tragekonstruktion 13 die Verbindung zur Wand 15 herstellt und eine optimale Zugänglichkeit zu den Oberschränken 4 erreicht wird. Diese Tragekonstruktion 13 wird dabei mit Holzbalken 16 versehen, an denen die Oberschränke 4 angebracht werden. Besonders wenn die Wand 15 nicht gerade verläuft, bietet eine derartige Konstruktion 13 praktische Vorteile.

    [0015] Weiter ist in dem Einbau-Küchenmöbel Platz für die üblichen Haushaltgeräte wie Kochherd oder Kochplatte, Kühlschrank und Dunstabzughaube vorgesehen.

    [0016] Einem solchen Einbau Küchenmöbel können noch die folgenden Vorteile zuerkannt werden:

    1. Die elektrischen Leitungen in der Kabelführung 12 ermöglichen ein einfaches Anschliessen der Einbaugeräte wie Kühlschrank, Dunstabzughaube und der elektrischen Geräte wie Mixer, Kaffeemaschine, Radio und Beleuchtungsarmaturen an das Lichtnetz. Die Abdeckblende 10 ist vorzugsweise demontierbar, was das Beheben einer Störung sehr erleichtert.

    2. Die Abfuhr der Dunstabzughaube braucht nicht unbedingt geradewegs durch die Wand 15 nach aussen zu geschehen, sondern kann über ein Abzugrohr hinter den Oberschränken zu einer anderen Stelle durch die Wand 15 geführt werden.

    3. Die Aufstellung eines Einbau-Küchenmöbels erfordert keine Stemm- und Brecharbeiten mehr, da die Einheiten (Unterschränke 2, Wandbox 3 und Oberschränke 4) des Einbau-Küchenmöbels 1 an oder vor der Wand 15 aufgestellt werden können. Auch brauchen Leitungen nicht mehr in die Mauer 15 verlegt werden, sondern können davor bleiben. Eventuelle Reparaturen an diesen Leitungen sind dann einfacher.

    4. Durch Anbringen von Löchern in der Bodenplatte 9 der Wandbox 3 kann die vom Kochherd und Einbau-Kühlschrank erzeugte Wärme durch diese Offnungen abgeführt werden. Auch ist es bei einem derartigen Einbau-Küchenmöbel möglich Wärmekonvektoren hinter den Unterschränken zu belassen.

    5. Die Anordnung der Bodenplatte 9 der Wandbox 3 gegen die Rückseite des hochstehendes Randes des Arbeitsplatte 5 ergibt nahezu keine sichtbaren Übergänge.

    6. Die Oberfläche der Arbeitsplatte 5 bleibt völlig nutzbar, wodurch keine Probleme hinsichtlich des Einbaues einer Kochplatte und eines Spülbeckens mit Kran in der Arbeitsplatte entstehen.

    7. Bei einer Aufstellung der Unterschränke 2 in einem Abstand von der Wand 15 können Einbaugeräte mit grösseren Tiefe als die Schränke 2 dennoch an der Vorderseite mit den Unterschränken 2 fluchtend aufgestellt werden.

    8. Der Geruchverschluss in der Wasserabfuhr kann hinter einem Unterschrank 2 - anstatt in dem Unterschrank - montiert werden, wodurch der Innenraum des Unterschrankes 2 völlig nutzbar bleibt. Ebenfalls kann die Wasserleitung hinter der Rückseite des Unterschrankes 2 verlaufen.
    Weiter kann bei diesem Einbau-Küchenmöbel der Unterschrank 2 bereits vor der Aufstellung mit vormontierten und durch die Rückwand des Unterschrankes 2 geführten Leitungen für den Wasserkran versehen werden, die vom Klempner dann nur noch hinter dem Unterschränk mit den Wasserleitungen verbunden werden brauchen.

    9. Das Vorhandensein einer Wandbox 3 bildet auch eine Isolation gegen von einer dahinterliegenden Aussenwand eindringenden Kälte. Die Wandbox 3 kann' an der Rückseite auch noch mit einer Isolationsschicht versehen werden.

    10. Beim Vorhandensein einer Wandbox 3 können die Haushaltgeräte im Handbereich in dieser Wandbox und nicht auf der Arbeitsplatte 5 aufbewahrt werden.

    11. Bereits vorhandene, niedrig angeordnete Zentralheizungrohreergeben kein Problem mehr bei der Aufstellung der Unterschränke 2.

    12. Neu hinter den Unterschränken 2 anzubringende Leitungen können durch einfache Abnahme der Wandbox 3 montiert werden.

    13. Besonders bei Renovierungsarbeiten bietet ein Einbau-Küchenmöbel des genannten Types erhebliche Vorteile, da ein Fliessenleger nicht mehr erforderlich ist (wegen der Aufstellung einer Wandbox 3). Klempner und Elektriker brauchen nur noch einfache Anschlussarbeiten durchführen.

    14. Bei einem Umzug kann das Einbau-Küchenmöbel 1 ohne grosse Demontagearbeiten mitgenommen werden. Das Einbau-Küchenmöbel ist nur anhand einer Querschnittzeichnung beschrieben. Selbstverständlich umfasst das Einbau-Küchenmöbel 1 mehrere Unterschränke und Oberschränke.




    Ansprüche

    1. Einbau-Küchenmöbel, das zumindest mehrere Oberschränke und Unterschränke mit einer Arbeitsplatte als Abdeckung umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbau-Küchenmöbel weiter mit einer sich über eine Länge von mehreren Unterschränken bzw. Oberschränken ausdehnenden Wandbox versehen ist, wobei die Vorderseite des Wandboxbodens mit der Rückseite der Arbeitsplatte verbunden ist, und dass auf der Oberplatte der Wandbox die Oberschränke angebracht sind, welche Schränke mittels einer Tragkonstruktion auf einem gewissen Abstand von der Wand angebracht sind.
     
    2. Einbau-Küchenmöbel nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Wandbox an der Oberseite noch mit einer Kabelführung für elektrische Leitungen versehen ist, über welcher Kabelführung die Oberschränke angeordnet sind.
     
    3. Einbau-Küchenmöbel nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsplatte an der Rückseite noch mit einem hochstehenden Rand versehen ist, wobei die Randrückseite mit der Vorderseite der Bodenplatte der Wandbox verbunden ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht