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EP 0 109 348 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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23.05.1984 Patentblatt 1984/21 |
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Anmeldetag: 26.10.1983 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
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Priorität: |
05.11.1982 SE 8206297
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Anmelder: ASEA AB |
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S-721 83 Västeras (SE) |
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Erfinder: |
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- Folgerö, Kare, Ing.
S-722 41 Västeras (SE)
- Tanabe, Kohzo, Ing.
Inashiki-Gun
Ibaragi Pref. (JP)
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Vertreter: Boecker, Joachim, Dr.-Ing. |
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Adelonstrasse 58 65929 Frankfurt am Main 65929 Frankfurt am Main (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Stopfenstangenanordnung an Abgussöfen und anderen metallurgischen Gefässen |
(57) Stopfenstangenanordnung an Abgussöfen (5) oder anderen metallurgischen Gefässen mit
mindestens einer Stopfenstange (2) und einem entsprechenden Giesslochstein (41 zum
Abgiessen. Gemäss der Erfindung ist zentral in der Stopfenstange (2) ein der Giesslochöffnung
des Giesslochsteines angepasster Kolben (3) angeordnet, der zur Reinigung des Giessloches
nach oben und unten durch die Giesslochöffnung bewegbar ist und auch zusätzlich drehbar
sein kann.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Stopfenstangenanordnung an Abgußöfen und anderen metallurgischen
Gefäßen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein Problem beim Gießen von Metall aus einem metallurgischem Gefäß, dessen Ausgußöffnung
durch eine Stopfenstange geöffnet und geschlossen wird, besteht darin, daß der Gießlochstein
des metallurgischen Gefäßes verschlackt, was ein ungenaues Abgießen zur Folge hat.
Als Beispiel für einen solchen Gießvorgang kann Sphäroguß (VergUtungsstahl) genannt
werden, der aus einem Gießofen abgegossen wird, z.B. aus einem ASEA-Gießofen vom Typ
Presspour, wie er in der ASEA-Broschüre AU 10-103 beschrieben wird. Ähnliche Probleme
wie beim Sphäroguß bestehen auch bei anderen Arten von Schmelzen. Neben den Ungenauigkeiten
beim Abgießen können die Schlackenanhäufungen o. dgl. an den Dichtungsflächen zwischen
der Stopfenstange und dem Gießlochstein Undichtigkeiten verursachen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stopfenstangenanordnung der eingangs
genannten Art zu entwickeln, bei der eine Beeinträchtigung der Abgießgenauigkeit und
der Dichtheit des Stopfenstangenverschlusses durch Schlakkenablagerungen vermieden
werden.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Stopfenstangenanordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 vorgeschlagen, welche die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruches 1 aufweist.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
genannt.
[0006] Durch die Bewegung des in die Gießöffnung des Gießlochsteines passenden Kolbens kann
diese Gießöffnung schnell und einfach gereinigt-werden.
[0007] Dadurch, daß auch die Stopfenstange relativ zum Gießlochstein drehbar ausgeführt
ist, kann auch die Dichtungsfläche zwischen dem Gießlochstein und der Stopfenstange
gereinigt werden. Diese Drehbewegung der Stopfenstange kann nach jedem Verschließen
des Gefäßes oder. nach jeweils mehreren Verschließvorgängen durchgeführt werden. Dieses
Drehen der Stopfenstange erfolgt zusätzlich zu der Bewegung des Kolbens. In gewissen
Fällen, z.B. wenn man einen Zeitgewinn erzielen möchte, können die Kolbenbewegung
und die Stopfenstangenbewegung auch gleichzeitig erfolgen. Die Kolbenspitze.kann z.B.
aus keramischem Material bestehen, welches mit einer Stahlarmierung oder einer anderen
Armierung versehen sein kann. Die Stopfenstange besteht aus keramischem Material.
[0008] Anhand des in der Figur gezeigten Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher erläutert
werden.
[0009] In der Figur bezeichnet 5 einen Abgießofen oder ein anderes metallurgisches Gefäß,
der/das mit einem Gießlochstein 4 versehen ist. Das Abgießen von Schmelze aus dem
Abgußofen 5 wird durch eine Stopfenstange 2 gesteuert. Die Stopfenstange ist mit einem
zentral oder im wesentlichen zentral verlaufenden Kanal versehen, in welchem ein Kolben
3 hin- und herbewegbar angeordnet ist. Der untere Teil des Kolbens, also der Teil,
der in den Bereich des Gießlochsteins gelangt, besteht vorzugsweise aus keramischem
Material, das mit einer Stahlarmierung oder einer anderen Armierung versehen sein
kann. Der Kolben 3 kann durch die Öffnung des Gießlochsteins 4 in Längsrichtung der
Stopfenstange hin- und herbewegt werden, wobei eventuell in der Gießöffnung des Gießlochsteins
4 vorhandene Schlacke beseitigt wird. Der Kolben 3 in der Stopfenstange 2 hat im wesentlichen
denselben Durchmesser wie die Öffnung im Gießlochstein 4. Nach jedem Abgießen preßt
eine Druckdose 1 über eine Stange 7 den Kolben 3 durch die Öffnung im Gießlochstein
4 und beseitigt dabei die Schlacke, die sich dort angesammelt hat.
[0010] Um zu verhindern, daß der Kolben durch die hohe Arbeitstemperatur beschädigt wird,
wird der Kolben - zumindest an seinem unteren. Ende - aus einem Material mit hohem
Schmelzpunkt, wie z.B. keramischem Material (s.o.) hergestellt. Um eine Ansammlung
von Schlacke an der Dichtungsfläche zwischen der Stopfenstange 2 und dem Gießlochstein
4 zu verhindern, kann die Stopfenstange eine Drehbewegung ausführen, die beispielsweise
durch einen pneumatischen Zylinder 6 herbeigeführt wird. Diese Drehbewegung kann entweder
nach jedem Verschließen oder nach einer Anzahl von Verschließungen, beispielsweise
nach jeder zehnten Verschließung, stattfinden. Die Drehbewegung kann unabhängig von
der Bewegung des Kolbens 3 und/oder zusammen mit dieser erfolgen.
[0011] Die anhand der Figur beschriebene Ausführungsform der Erfindung kann im Rahmen des
offenbarten allgemeinen Erfindungsgedankens in vielfacher Weise variiert werden. Die
Anordnung gemäß der Erfindung ist nicht nur beim Gießen von Sphäroguß anwendbar, sondern
kann auch beim Abgießen von anderen Schmelzen verwendet werden. Die Erfindung ist
nicht nur für Abgußöfen, sondern für alle Arten von metallurgischen Gefäßen mit Gießlochstein
verwendbar.
1. Stopfenstangenanordnung an Abgußöfen (5) oder anderen metallurgischen Gefäßen mit
mindestens einer Stopfenstange (2) und einem entsprechenden Gießlochstein (4) zum
Abgießen, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen zentral in der Stopfenstange
(2) ein der Gießlochöffnung des Gießlochsteins angepaßter Kolben (3) angeordnet ist,
der zur Reinigung des Gießloches nach oben und unten durch die Gießlochöffnung bewegbar
ist.
2. Stopfenstangenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(3) drehbar in der Stopfenstange angeordnet ist und Mittel zur Ausführung einer Drehbewegung
des Kolbens vorhanden sind.
3. Stopfenstangenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stopfenstange (2) relativ zu dem Gießlochstein drehbar ist.
4. Stopfenstangenanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stopfenstange
sowohl separat als auch zusammen mit dem Kolben (3) drehbar ist.
5. Stopfenstangenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stopfenstange und/oder die Kolbenspitze aus keramischem Material besteht,
das mit Stahl oder einem anderen Metall armiert sein kann.
