(19)
(11) EP 0 109 472 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.05.1984  Patentblatt  1984/22

(21) Anmeldenummer: 82810448.9

(22) Anmeldetag:  26.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D03D 49/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Pfarrwaller, Erwin
    CH-8405 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Spannen einer Webkette an einer Webmaschine


    (57) Der Spannbaum (9) und/oder der Tragbaum (31), welche im wesentlichen die Einrichtung zum Spannen der Kettfäden (5) der Webmaschine bilden, sind in Stützlagern (33 bzw. 26) gelagert, und zwar mit ihrem Umfang (85 bzw. 84). Dadurch kann vermieden werden, dass insbesondere der Spannbaum (9) während des Webbetriebes durchgebogen wird. Der Spannbaum (9) wie auch der Tragbaum (31) können daher relativ geringen Durchmesser aufweisen, so dass beim Hin-und Her- schwingen der Teile während des Webbetriebes nur verhältnismässig geringe Massen in Bewegung sind. Auch ist die Webmaschine von der Kettseite her infolge des relativ geringen Durchmessers von Spann- und Tragbaum leichter zugänglich.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Spannen einer Webkette an einer Webmaschine, enthaltend ein unter Federwirkung stehendes, stangenartiges Spannelement und einen Tragbaum, um dessen Achse das Spannelement schwenkbar angeordnet ist. Es soll sich um ein starres, in sich nicht fedendes Spannelement handeln.

    [0002] Bei einer bisherigen Einrichtung dieser Art (CH-PS 476 137) sind jeweils die Wellenenden von Spannelement (Spannbaum) und Tragbaum in Lagern gelagert. Dadurch wird es insbesondere bei grosser Webbreite erforderlich, dem Spannbaum grossen Durchmesser zu verleihen und damit eine verhältnismässig grosse, während des Webbetriebes hin und her schwingende Masse in Kauf zu nehmen. Andernfalls kann der Spannbaum unter der Kettfadenspannung zu leicht durchgebogen werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders in dieser Hinsicht verbesserte Einrichtung zu schaffen.

    [0004] Die Erfindung besteht darin, dass wenigstens einer der Teile Spannelement / Tragbaum innerhalb der Webbreite abgestützt ist. Hierdurch wird es möglich, ein Spannelement (Spannbaum) von verhältnismässig geringer Dimension bzw.

    [0005] geringem Durchmesser und Gewicht selbst bei relativ grosser Webbreite zu verwenden. Durchbiegungen unter dem Zug der Kettfäden während des Betriebes lassen sich dann vermeiden, so dass auch keine Gewebefehler aufgrund eines durchgebogenen Spannbaumes entstehen können.

    [0006] Da der Spannbaum in der Regel vom Tragbaum getragen wird, ist es vorteilhaft, Spann- und Tragbaum mit dieser umfangsseitigen Lagerung zu versehen. Gegebenenfalls kann auch nur der Spannbaum umfangsseitig gelagert sein.

    [0007] Infolge der geringeren Spannbaummasse vermag der Spannbaum bei hoher Drehzahl der Webmaschine exakter den Spannungsschwankungen der Webkette infolge der Bewegung der Schäfte und des Blattanschlages zu folgen, so dass die Webkette sich unter konstanter Spannung während des Betriebes halten lässt.

    [0008] Ferner wird die Webmaschine von der Kettseite her leichter bedienbar, weil schwerere Spann- und/oder Tragbäume mit grossem Durchmesser vermieden werden. Die Bedienungsperson kann dann leichter über Spann- und Tragbaum in die Kettfäden greifen und z.B. Kettfadenbrüche beheben.

    [0009] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.

    Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Webmaschine, an der die erfindungsgemässe Einrichtung verwirklicht ist,

    Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das kettseitige Ende der Maschine,

    Fig. 3 ist ein der Fig. 1 entsprechender Teilschnitt durch die Einrichtung, in grösserem Massstab,

    Fig. 4 ist eine zugehörige Draufsicht,

    Fig. 5 ist ein Schnitt durch ein Detail entsprechend Fig. 2, in grösserem Massstab,

    Fig. 6 ist ein Schnitt nach Linie VI / VI in Fig. 5,

    Fig. 7 erläutert ein Detail aus Fig. 5,

    Fig. 8 ist ein Schnitt durch ein weiteres Detail nach Fig. 2, in grösserem Massstab,

    Fig. 9 ist eine zugehörige Draufsicht,

    Fig. 10 und 11 veranschaulichen zwei weitere Positionen entsprechend Fig. 8

    Fig. 12 bis 15 sind der Fig. 3 entsprechende Schnitte durch weitere Ausführungsformen.



    [0010] Die Webmaschine enthält zwei Seitenwahgen 1,2, die durch einen Hauptträger 3 und einen Zusatzträger 4 miteinander verbunden sind. Die die Webkette bildenden Kettfäden 5 laufen von dem zweiteiligen Kettbaum 6,7 über einen Umlenkbaum 8, einen Spannbaum 9 durch einen Kettfadenwächter 11 in die Schäfte 12. Durch sie wird das Webfach 13 gebildet, in welches bei 14 jeweils ein Schussfaden eingetragen wird. Bei 15 ist der Blattanschlag. Das Gewebe 16 läuft über den Breithalter 17, die Warenabzugsrolle 18, die Umlenkrolle 19 auf den Warenbaum 21.

    [0011] Auf dem Hauptträger 3 und dem Zusatzträger 4 sind Supporte 22 bei 23 aufgeschraubt. Auf sie sind bei 24 Arme 25 aufgeschraubt, an denen mehrere, über die Webbreite B verteilt angeordnete, geschlossene Stützlager 26 angebracht sind. Die Stützlager 26 sind durch eine T-förmige Führung 27 in den Armen 25 gehalten und darin durch eine Verstellschraube 28 höheneinstellbar angeordnet. Durch eine Fixierschraube 29 lassen sich die Teile sichern.

    [0012] In den Stützlagern 26 ist eine den Tragbaum bildende, eine Achse 81 aufweisende Hohlwelle 31 am Umfang 84 unter Zwischenlage einer Lagerschale 80 gelagertbzw. abgestützt, auf der mittels Verbindungsstücken 32 mehrere, über die Webbreite B verteilt angeordnete Lagerschalen 33 befestigt sind. In ihnen ist der Spannbaum 9 am Umfang 85 um seine Achse 61 drehbar und entsprechend Pfeil 82 um Achse 81 schwenkbar gelagert bzw. abgestützt.

    [0013] An dem in Fig. 2 linken Ende des Tragbaumes 31 ist eine als Ganzes mit 35 bezeichnete Spannvorrichtung angeordnet. Sie enthält ein mit dem Maschinengestell verbundenes Formstück 36, in dem eine Schnecke 37 gelagert ist. Diese steht in Eingriff mit einem in dem Formstück 36 drehbar gelagerten Schneckenrad 38. Diese enthält einen aus Fig. 7 ersichtlichen Schlitz 39, in welchem ein rechteckige Gestaltung aufweisender Ansatz 41 einer Muffe 42 geführt ist. Muffe 42 besitzt eine Vierkantbohrung 43 mit einem konischen Ende 44. Muffe 42 ist auf das eine Ende eines z.B. aus drei Teilen 45,46,47 bestehenden Torsionsfederstabes aufgesteckt. Dieser ist in der Hohlwelle 31 (Tragbaum) untergebracht und unter der Wirkung einer Druckfeder 51 in Fig. 5 abwärts gedrückt. Die Teile 45,46,47 sind durch Kupplungsmuffen 52 drehfest miteinander verbunden. Die Muffen 52 enthalten je einen Stift 53, durch den sie gegen axiale Verschiebung gesichert sind. In gewissen Abständen tragen die Torsionsstabteile 45 - 47 z.B. aus Kunststoff bestehende Zentrierringe 56. An dem in Fig. 5 unteren Ende ist der Torsionsstab 45 - 47 in einer entsprechenden Muffe 57 gelagert, die mit einer Schraube 58 im Tragbaum 31 befestigt ist.

    [0014] Mittels des Schneckentriebes 37,38 lässt sich der Torsionsstab an dem in Fig. 5 oberen Ende vorspannen. Dabei wird der rechteckige Kopf 41 durch das Schneckenrad 38 in Fig. 7 verdreht, so dass über die Muffe 42 das Ende des obersten Torsionstabteiles 45 mitgenommen und dadurch der ganze Torsionsstab 45 - 47 verdrillt und dadurch unter Spannung gesetzt wird.

    [0015] Auf diese Weise entsteht in dem Tragbaum 31 das Bestreben, sich in Fig. 3 entgegen dem Uhrzeigersinn zu verdrehen. Auf diese Weise wird der Spannbaum 9 gegen die Kettfäden 5 gedrückt, so dass diese unter Spannung gehalten werden.

    [0016] Wenn während des Betriebes der Wickeldurchmesser des Kettbaumes 6,7 allmählich abnimmt, wird die Achse 61 des Spannbaumes 9 allmählich unter im wesentlichen konstanter Kettspannung in die Position 61a gerückt.

    [0017] Eine als Ganzes in Fig. 2 mit 62 bezeichnete Kettablass-Steuervorrichtung enthält eine auf dem Tragbaum 31 mittels einer durch eine Stellschraube 78 befestigten Muffe 74 und mittels Schrauben 88 angebrachte Steuerfahne 63, die in den Weg einer Lichtschranke 64 hereinbewegt werden kann. Bei der in Fig. 8 dargestellten Position der Teile befindet sich die Fahne 63 noch ausserhalb des Lichtstrahles der Lichtschranke 64. Rückt die Achse des Spannbaumes 9 in die Position 61a, so wird die Fahne 63 in die Position 63a nach Fig. 10 verschwenkt, in der der Lichtstrahl der Lichtschranke 64 etwa zur Hälfte abgedeckt ist. Die Anordnung ist so getroffen, dass nunmehr der Kettbaum 6,7 allmählich rascher gedreht wird. Dies geschieht durch einen elektrischen Antriebsmotor 66 (Fig. 1), von dem aus der Kettbaum 6,7 über eine Schnecke 67, ein Schneckenrad 68, ein Zahnrad 69 und ein auf der Kettbaumachse befestigtes Zahnrad 71 angetrieben wird. Wenn die Achse 61 schliesslich in die Position 61b (Fig. 8) und die Fahne 63 in die in Fig. 11 dargestellte Position 63b rücken, ist der Lichtstrahl der Lichtschranke 64 vollständig abgedeckt. Der Motor 66 läuft nunmehr auf höchster Drehzahl.

    [0018] Die Muffe 74 hat einen Finger 71, der auf eine Rolle 72 aufzulaufen vermag, wenn die Verschwenkung der Achse 61 infolge einer Betriebsstörung die Position 61b überschreitet. Die Maschine wird alsdann über einen Schalter 73 stillgesetzt.

    [0019] Auf einem Stützlager 26 des Tragbaumes 31 ist ein ortsfester Anschlag 73 befestigt, auf welchen ein Ansatz 74 einer Lagerschale 33 des Spannbaumes 9 aufzulaufen vermag. Hierdurch lässt sich die Endposition 61c der Spannbaumachse definieren.

    [0020] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Spannbaum 9 in den Lagerschalen 33 drehbar gelagert, während der Umlenkbaum 8 durch eine Schraube 75 gegen Drehung gesichert ist. Die Kettfäden 5 rutschen also über den Umlenkbaum 8-hinweg, während der Spannbaum 9 von den Kettfäden in Drehung um seine eigene Achse 61 versetzt werden kann.

    [0021] Bei einem gegenüber Fig. 2,3 abgewandelten Ausführungsbeispiel ist statt der über die ganze Webbreite B verteilt angeordneten Stützlager 33 eine sich über die ganze Breite B erstreckende, durchgehende Lagermulde benutzt, die den gleichen Querschnitt aufweisen kann, wie die Teile 33 gemäss Fig. 3.

    [0022] Bei der Bauart nach Fig. 12 erstreckt sich das Verbindungsstück 32 mit einem zylindrischen Ende 77 bis in den Spannbaum 9 hinein. Bei diesem Beispiel kann das Verbindungsstück 32 selbst auf den Anschlag 73 aufschlagen. Bei dieser Bauart kann der Spannbaum während der Weiterbewegung der Kettfäden 5 diesen nicht folgen, weil er gegen Drehung gesichert ist.

    [0023] Bei der Bauart nach Fig. 13 ist der Tragbaum 31 in offenen Stützlagern 26a unter Zwischenlage offener Lagerschalen 80a gelagert. Ferner sind die Teile 31,32,9 miteinander verschweisst.

    [0024] Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 ist eine mit gekrümmtem Ende 91 versehene, sich über die ganze Webbreite B erstreckende Spannplatte 92 mittels Schrauben 93 auf dem Tragbaum 31 aufgeschraubt. Platte 92 bildet mit ihrem gekrümmten Ende 91 das Spannelement.

    [0025] Das Spannelement für die Kettfäden 5 kann auch einen noch anderen Querschnitt aufweisen, es kann beispielsweise schirmartigen Querschnitt haben. Der Spannbaum 9 (Fig. 8) kann auch aus einem Stück mit den Teilen 32,31 bestehen.

    [0026] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 15 besitzt der Tragbaum 31 einen sich über die ganze Webbreite B erstreckenden, kantenförmigen Ansatz 32a, auf dem eine sich ebenfalls über die ganze Breite B erstreckende, U-förmige Leiste 9a z.B. aus Kunststoff aufgesteckt ist. Die Leiste 9a bildet das Spannelement für die Kettfäden 5.

    [0027] Es ist auch eine Ausführungsform möglich, bei der der Tragbaum 31 in einer sich über die ganze Webbreite B erstreckenden, durchgehenden Lagermulde gelagert ist.

    [0028] Bei allen Ausführungsbeispielen sind das Spannelement 9,92 und/oder der Tragbaum 31 durch ein durchgehendes Stützlager oder durch eine Anzahl einzelner, auf die Webbreite B verteilter Stützlager gelagert bzw. abgestützt. In der Regel wird bei kreisförmigem Querschnitt von Spannelement und Tragbaum eine auf dem Umfang angreifende Lagerung für diese Teile vorgesehen sein. Auch der Tragbaum kann jedoch gegebenenfalls anderen als kreisförmigen Querschnitt haben, z.B. halbkreisförmigen Querschnitt.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Spannen einer Webkette (5) an einer Webmaschine, enthaltend ein unter Federwirkung (45) stehendes, stangenartiges Spannelement (9,92,9a) und einen Tragbaum (31), um dessen Achse (81) das Spannelement (9) schwenkbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet , dass wenigstens einer der Teile Spannelement (9,92,9a) / Tragbaum (31) innerhalb der Webbreite (B) abgestützt ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein sich über die ganze Webbreite (B) der Webmaschine erstreckendes, muldenförmiges Stützlager.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch mehrere, einzelne, über die Webbreite (B) verteilt angeordnete Stützlager (32,33,26.
     
    4. Einrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelement-Stützlager (32) auf dem Tragbaum (31) abgestützt sind.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbaum-Stützlager (26) am Webmaschinengestell (22,4,3) abgestützt sind.
     
    6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragbaum aus einer drehbar angeordneten Hohlwelle (31) besteht, in der ein Torsionsfederstab (45) untergebracht ist, welcher das Federelement für das Spannelement (9) bildet.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Torsionsfederstab mehrere, jeweils durch eine Kupplung (52) miteinander drehfest verbundene Teilstücke (45,46,47) enthält.
     
    8. Einrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Torsionsfederstab (45) polygonalen, z.B. quadratischen Querschnitt besitzt.
     
    9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Spannelement (9) und Tragbaum (31) sowie wenigstens ein sie miteinander verbindender Steg aus einem Stück miteinander bestehen.
     
    10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragbaum (31) einen sich über die Webbreite (B) erstreckenden Ansatz (32) besitzt, auf dem eine sich ebenfalls über die Webbreite (B) erstreckende, das Spannelement bildende Leiste (9a) angebracht, z.B. aufgesteckt ist.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht