[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Spannen einer Webkette an einer Webmaschine,
enthaltend ein unter Federwirkung stehendes, stangenartiges Spannelement und einen
Tragbaum, um dessen Achse das Spannelement schwenkbar angeordnet ist. Es soll sich
um ein starres, in sich nicht fedendes Spannelement handeln.
[0002] Bei einer bisherigen Einrichtung dieser Art (CH-PS 476 137) sind jeweils die Wellenenden
von Spannelement (Spannbaum) und Tragbaum in Lagern gelagert. Dadurch wird es insbesondere
bei grosser Webbreite erforderlich, dem Spannbaum grossen Durchmesser zu verleihen
und damit eine verhältnismässig grosse, während des Webbetriebes hin und her schwingende
Masse in Kauf zu nehmen. Andernfalls kann der Spannbaum unter der Kettfadenspannung
zu leicht durchgebogen werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders in dieser Hinsicht verbesserte
Einrichtung zu schaffen.
[0004] Die Erfindung besteht darin, dass wenigstens einer der Teile Spannelement / Tragbaum
innerhalb der Webbreite abgestützt ist. Hierdurch wird es möglich, ein Spannelement
(Spannbaum) von verhältnismässig geringer Dimension bzw.
[0005] geringem Durchmesser und Gewicht selbst bei relativ grosser Webbreite zu verwenden.
Durchbiegungen unter dem Zug der Kettfäden während des Betriebes lassen sich dann
vermeiden, so dass auch keine Gewebefehler aufgrund eines durchgebogenen Spannbaumes
entstehen können.
[0006] Da der Spannbaum in der Regel vom Tragbaum getragen wird, ist es vorteilhaft, Spann-
und Tragbaum mit dieser umfangsseitigen Lagerung zu versehen. Gegebenenfalls kann
auch nur der Spannbaum umfangsseitig gelagert sein.
[0007] Infolge der geringeren Spannbaummasse vermag der Spannbaum bei hoher Drehzahl der
Webmaschine exakter den Spannungsschwankungen der Webkette infolge der Bewegung der
Schäfte und des Blattanschlages zu folgen, so dass die Webkette sich unter konstanter
Spannung während des Betriebes halten lässt.
[0008] Ferner wird die Webmaschine von der Kettseite her leichter bedienbar, weil schwerere
Spann- und/oder Tragbäume mit grossem Durchmesser vermieden werden. Die Bedienungsperson
kann dann leichter über Spann- und Tragbaum in die Kettfäden greifen und z.B. Kettfadenbrüche
beheben.
[0009] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Webmaschine, an der die erfindungsgemässe Einrichtung
verwirklicht ist,
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das kettseitige Ende der Maschine,
Fig. 3 ist ein der Fig. 1 entsprechender Teilschnitt durch die Einrichtung, in grösserem
Massstab,
Fig. 4 ist eine zugehörige Draufsicht,
Fig. 5 ist ein Schnitt durch ein Detail entsprechend Fig. 2, in grösserem Massstab,
Fig. 6 ist ein Schnitt nach Linie VI / VI in Fig. 5,
Fig. 7 erläutert ein Detail aus Fig. 5,
Fig. 8 ist ein Schnitt durch ein weiteres Detail nach Fig. 2, in grösserem Massstab,
Fig. 9 ist eine zugehörige Draufsicht,
Fig. 10 und 11 veranschaulichen zwei weitere Positionen entsprechend Fig. 8
Fig. 12 bis 15 sind der Fig. 3 entsprechende Schnitte durch weitere Ausführungsformen.
[0010] Die Webmaschine enthält zwei Seitenwahgen 1,2, die durch einen Hauptträger 3 und
einen Zusatzträger 4 miteinander verbunden sind. Die die Webkette bildenden Kettfäden
5 laufen von dem zweiteiligen Kettbaum 6,7 über einen Umlenkbaum 8, einen Spannbaum
9 durch einen Kettfadenwächter 11 in die Schäfte 12. Durch sie wird das Webfach 13
gebildet, in welches bei 14 jeweils ein Schussfaden eingetragen wird. Bei 15 ist der
Blattanschlag. Das Gewebe 16 läuft über den Breithalter 17, die Warenabzugsrolle 18,
die Umlenkrolle 19 auf den Warenbaum 21.
[0011] Auf dem Hauptträger 3 und dem Zusatzträger 4 sind Supporte 22 bei 23 aufgeschraubt.
Auf sie sind bei 24 Arme 25 aufgeschraubt, an denen mehrere, über die Webbreite B
verteilt angeordnete, geschlossene Stützlager 26 angebracht sind. Die Stützlager 26
sind durch eine T-förmige Führung 27 in den Armen 25 gehalten und darin durch eine
Verstellschraube 28 höheneinstellbar angeordnet. Durch eine Fixierschraube 29 lassen
sich die Teile sichern.
[0012] In den Stützlagern 26 ist eine den Tragbaum bildende, eine Achse 81 aufweisende Hohlwelle
31 am Umfang 84 unter Zwischenlage einer Lagerschale 80 gelagertbzw. abgestützt, auf
der mittels Verbindungsstücken 32 mehrere, über die Webbreite B verteilt angeordnete
Lagerschalen 33 befestigt sind. In ihnen ist der Spannbaum 9 am Umfang 85 um seine
Achse 61 drehbar und entsprechend Pfeil 82 um Achse 81 schwenkbar gelagert bzw. abgestützt.
[0013] An dem in Fig. 2 linken Ende des Tragbaumes 31 ist eine als Ganzes mit 35 bezeichnete
Spannvorrichtung angeordnet. Sie enthält ein mit dem Maschinengestell verbundenes
Formstück 36, in dem eine Schnecke 37 gelagert ist. Diese steht in Eingriff mit einem
in dem Formstück 36 drehbar gelagerten Schneckenrad 38. Diese enthält einen aus Fig.
7 ersichtlichen Schlitz 39, in welchem ein rechteckige Gestaltung aufweisender Ansatz
41 einer Muffe 42 geführt ist. Muffe 42 besitzt eine Vierkantbohrung 43 mit einem
konischen Ende 44. Muffe 42 ist auf das eine Ende eines z.B. aus drei Teilen 45,46,47
bestehenden Torsionsfederstabes aufgesteckt. Dieser ist in der Hohlwelle 31 (Tragbaum)
untergebracht und unter der Wirkung einer Druckfeder 51 in Fig. 5 abwärts gedrückt.
Die Teile 45,46,47 sind durch Kupplungsmuffen 52 drehfest miteinander verbunden. Die
Muffen 52 enthalten je einen Stift 53, durch den sie gegen axiale Verschiebung gesichert
sind. In gewissen Abständen tragen die Torsionsstabteile 45 - 47 z.B. aus Kunststoff
bestehende Zentrierringe 56. An dem in Fig. 5 unteren Ende ist der Torsionsstab 45
- 47 in einer entsprechenden Muffe 57 gelagert, die mit einer Schraube 58 im Tragbaum
31 befestigt ist.
[0014] Mittels des Schneckentriebes 37,38 lässt sich der Torsionsstab an dem in Fig. 5 oberen
Ende vorspannen. Dabei wird der rechteckige Kopf 41 durch das Schneckenrad 38 in Fig.
7 verdreht, so dass über die Muffe 42 das Ende des obersten Torsionstabteiles 45 mitgenommen
und dadurch der ganze Torsionsstab 45 - 47 verdrillt und dadurch unter Spannung gesetzt
wird.
[0015] Auf diese Weise entsteht in dem Tragbaum 31 das Bestreben, sich in Fig. 3 entgegen
dem Uhrzeigersinn zu verdrehen. Auf diese Weise wird der Spannbaum 9 gegen die Kettfäden
5 gedrückt, so dass diese unter Spannung gehalten werden.
[0016] Wenn während des Betriebes der Wickeldurchmesser des Kettbaumes 6,7 allmählich abnimmt,
wird die Achse 61 des Spannbaumes 9 allmählich unter im wesentlichen konstanter Kettspannung
in die Position 61a gerückt.
[0017] Eine als Ganzes in Fig. 2 mit 62 bezeichnete Kettablass-Steuervorrichtung enthält
eine auf dem Tragbaum 31 mittels einer durch eine Stellschraube 78 befestigten Muffe
74 und mittels Schrauben 88 angebrachte Steuerfahne 63, die in den Weg einer Lichtschranke
64 hereinbewegt werden kann. Bei der in Fig. 8 dargestellten Position der Teile befindet
sich die Fahne 63 noch ausserhalb des Lichtstrahles der Lichtschranke 64. Rückt die
Achse des Spannbaumes 9 in die Position 61a, so wird die Fahne 63 in die Position
63a nach Fig. 10 verschwenkt, in der der Lichtstrahl der Lichtschranke 64 etwa zur
Hälfte abgedeckt ist. Die Anordnung ist so getroffen, dass nunmehr der Kettbaum 6,7
allmählich rascher gedreht wird. Dies geschieht durch einen elektrischen Antriebsmotor
66 (Fig. 1), von dem aus der Kettbaum 6,7 über eine Schnecke 67, ein Schneckenrad
68, ein Zahnrad 69 und ein auf der Kettbaumachse befestigtes Zahnrad 71 angetrieben
wird. Wenn die Achse 61 schliesslich in die Position 61b (Fig. 8) und die Fahne 63
in die in Fig. 11 dargestellte Position 63b rücken, ist der Lichtstrahl der Lichtschranke
64 vollständig abgedeckt. Der Motor 66 läuft nunmehr auf höchster Drehzahl.
[0018] Die Muffe 74 hat einen Finger 71, der auf eine Rolle 72 aufzulaufen vermag, wenn
die Verschwenkung der Achse 61 infolge einer Betriebsstörung die Position 61b überschreitet.
Die Maschine wird alsdann über einen Schalter 73 stillgesetzt.
[0019] Auf einem Stützlager 26 des Tragbaumes 31 ist ein ortsfester Anschlag 73 befestigt,
auf welchen ein Ansatz 74 einer Lagerschale 33 des Spannbaumes 9 aufzulaufen vermag.
Hierdurch lässt sich die Endposition 61c der Spannbaumachse definieren.
[0020] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Spannbaum 9 in den Lagerschalen 33 drehbar gelagert,
während der Umlenkbaum 8 durch eine Schraube 75 gegen Drehung gesichert ist. Die Kettfäden
5 rutschen also über den Umlenkbaum 8-hinweg, während der Spannbaum 9 von den Kettfäden
in Drehung um seine eigene Achse 61 versetzt werden kann.
[0021] Bei einem gegenüber Fig. 2,3 abgewandelten Ausführungsbeispiel ist statt der über
die ganze Webbreite B verteilt angeordneten Stützlager 33 eine sich über die ganze
Breite B erstreckende, durchgehende Lagermulde benutzt, die den gleichen Querschnitt
aufweisen kann, wie die Teile 33 gemäss Fig. 3.
[0022] Bei der Bauart nach Fig. 12 erstreckt sich das Verbindungsstück 32 mit einem zylindrischen
Ende 77 bis in den Spannbaum 9 hinein. Bei diesem Beispiel kann das Verbindungsstück
32 selbst auf den Anschlag 73 aufschlagen. Bei dieser Bauart kann der Spannbaum während
der Weiterbewegung der Kettfäden 5 diesen nicht folgen, weil er gegen Drehung gesichert
ist.
[0023] Bei der Bauart nach Fig. 13 ist der Tragbaum 31 in offenen Stützlagern 26a unter
Zwischenlage offener Lagerschalen 80a gelagert. Ferner sind die Teile 31,32,9 miteinander
verschweisst.
[0024] Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 ist eine mit gekrümmtem Ende 91 versehene, sich
über die ganze Webbreite B erstreckende Spannplatte 92 mittels Schrauben 93 auf dem
Tragbaum 31 aufgeschraubt. Platte 92 bildet mit ihrem gekrümmten Ende 91 das Spannelement.
[0025] Das Spannelement für die Kettfäden 5 kann auch einen noch anderen Querschnitt aufweisen,
es kann beispielsweise schirmartigen Querschnitt haben. Der Spannbaum 9 (Fig. 8) kann
auch aus einem Stück mit den Teilen 32,31 bestehen.
[0026] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 15 besitzt der Tragbaum 31 einen sich über
die ganze Webbreite B erstreckenden, kantenförmigen Ansatz 32a, auf dem eine sich
ebenfalls über die ganze Breite B erstreckende, U-förmige Leiste 9a z.B. aus Kunststoff
aufgesteckt ist. Die Leiste 9a bildet das Spannelement für die Kettfäden 5.
[0027] Es ist auch eine Ausführungsform möglich, bei der der Tragbaum 31 in einer sich über
die ganze Webbreite B erstreckenden, durchgehenden Lagermulde gelagert ist.
[0028] Bei allen Ausführungsbeispielen sind das Spannelement 9,92 und/oder der Tragbaum
31 durch ein durchgehendes Stützlager oder durch eine Anzahl einzelner, auf die Webbreite
B verteilter Stützlager gelagert bzw. abgestützt. In der Regel wird bei kreisförmigem
Querschnitt von Spannelement und Tragbaum eine auf dem Umfang angreifende Lagerung
für diese Teile vorgesehen sein. Auch der Tragbaum kann jedoch gegebenenfalls anderen
als kreisförmigen Querschnitt haben, z.B. halbkreisförmigen Querschnitt.
1. Einrichtung zum Spannen einer Webkette (5) an einer Webmaschine, enthaltend ein
unter Federwirkung (45) stehendes, stangenartiges Spannelement (9,92,9a) und einen
Tragbaum (31), um dessen Achse (81) das Spannelement (9) schwenkbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet , dass wenigstens einer der Teile Spannelement (9,92,9a) /
Tragbaum (31) innerhalb der Webbreite (B) abgestützt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein sich über die ganze Webbreite
(B) der Webmaschine erstreckendes, muldenförmiges Stützlager.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch mehrere, einzelne, über die Webbreite
(B) verteilt angeordnete Stützlager (32,33,26.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelement-Stützlager
(32) auf dem Tragbaum (31) abgestützt sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbaum-Stützlager
(26) am Webmaschinengestell (22,4,3) abgestützt sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Tragbaum aus einer drehbar angeordneten Hohlwelle (31) besteht, in der ein Torsionsfederstab
(45) untergebracht ist, welcher das Federelement für das Spannelement (9) bildet.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Torsionsfederstab
mehrere, jeweils durch eine Kupplung (52) miteinander drehfest verbundene Teilstücke
(45,46,47) enthält.
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Torsionsfederstab
(45) polygonalen, z.B. quadratischen Querschnitt besitzt.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
Spannelement (9) und Tragbaum (31) sowie wenigstens ein sie miteinander verbindender
Steg aus einem Stück miteinander bestehen.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Tragbaum (31) einen sich über die Webbreite (B) erstreckenden Ansatz (32) besitzt,
auf dem eine sich ebenfalls über die Webbreite (B) erstreckende, das Spannelement
bildende Leiste (9a) angebracht, z.B. aufgesteckt ist.