[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelbehälter aus elastischem Material für zwei getrennt
aufzubewahrende Flüssigkeiten mit einem von einem Außenbehälter umschlossenen Innenbehälter,
einer für beide Behälter gemeinsamen Austrittsdüse und einem Verschluß.
[0002] Für die Abgabe von zwei verschiedenen Flüssigkeiten ist es bekannt, zwei getrennte,
zu einer Baueinheit zusammengefaßte Behälter zu verwenden, die einen gemeinsamen Verschluß
haben (DE-OS 28 26 887). Dieser Verschluß ist bei der bekannten Vorrichtung als Dosierventil
ausgebildet, so daß zwei in getrennten Behältern gehaltene Flüssigkeiten in einem
bestimmten Verhältnis gemischt und abgegeben werden können. Das Ventilgehäuse des
Dosierventils weist einen im Gehäuse durch ein Betätigungsteil bewegbar gelagerten,
mit Austrittsleitungen versehenen, formfesten Ventilkörper auf. Es liegt an einem
Ventildeckel mit einer Dichtungsschulter an und ist mittels des Ventildeckels an einer
Öffnung eines Druckbehälters befestigt, in dem sich ein Treibmittel als Druckerzeuger
befindet. Ferner weist das Ventilgehäuse ein inneres Gehäuseteil auf, an dessen Innenwandung
übereinanderliegende Dichtungsstege und Durchflußöffnungen angeordnet sind. Der Ventilkörper
besitzt einen Schaft und senkrecht dazu Flanschen und bildet für jeden zwei Dichtungsflächen
aufweisenden Dichtungssteg je eine Dichtungsauflagefläche am Schaft und am Flansch,
zwischen denen in der Schließlage des Ventils Austrittsöffnungen des Schaftes liegen.
Am Ventilgehäuse sind zwei Anschlußteile durch Befestigungsmittel mit einem Flüssigkeitsbehälter
verbunden. Die bekannte Vorrichtung ist kompliziert im Aufbau und daher störanfällig;
sie erfordert viel Platz und ist umständlich in der Handhabung. Der große Platzbedarf
ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß das Ventil durch Niederdrücken des
Ventilkörpers betätigt wird. Der Ventilkörper führt also bei Betätigung eine Auf-
und Abbewegung in Richtung der Behälterachse aus, so daß viel Raum in axialer Richtung
benötigt wird.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannte Vorrichtung zu verbessern und einen
Verschluß zu schaffen, der wenig Platz benötigt und leicht zu bedienen ist. Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Verschluß.als Drehverschluß
ausgebildet ist und aus einem äußeren und inneren Verschlußteil besteht, von denen
das äußere, mit der Austrittsdüse versehene Verschlußteil drehbar auf dem inneren
Verschlußteil gelagert ist, während das innere Verschlußteil auf den Außenbehälter
aufgesetzt ist, den Innenbehälter trägt und verschließbare Austrittsöffnungen für
beide Behälter aufweist.
[0004] Die erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, daß sie einfach und platzsparend
aufgebaut ist. Sie besitzt nur wenige und einfach gestaltete Einzelteile, die sich
leicht zusammensetzen lassen, so daß eine kostengünstige Massenfertigung möglich und
eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet ist.
[0005] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung können aus den Unteransprüchen sowie
der Zeichnung und der zugehörigen Zeichnungsbeschreibung entnommen werden. In der
Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt, undzwar zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt entlang der Linie I - I in Fig. 2 durch den für den Innenbehälter
geöffneten Drehverschluß des Doppelbehälters,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II - II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt entlang der Linie III - III in Fig. 4 durch den für den
Außenbehälter geöffneten Drehverschluß,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV - IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Längsschnitt entlang der Linie V - V in Fig. 4,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch den Doppelbehälter in Gebrauchsstellung, wobei der
Drehverschluß für die im Innenbehälter befindliche Flüssigkeit geöffnet ist und
Fig. 7 den Doppelbehälter nach Fig. 6 mit für die im Außenbehälter befindliche Flüssigkeit
geöffneten Drehverschluß.
[0006] 'Der Doppelbehälter besteht aus dem Innenbehälter 1, dem Außenbehälter 2 und dem
Drehverschluß 3 mit Austrittsdüse 4. Der Drehverschluß 3 besitzt ein kappenförmiges
äußeres Verschlußteil 5, das auf einem kappenförmigen inneren Verschlußteil 6 drehbar
gelagert ist. Beide Verschlußteile 5 und 6 sind durch eine Schnappverbindung 7 miteinander
verbunden. Das äußere Verschlußteil 5 weist einen kreissektorförmigen Schlitz
-8 auf, in den ein am inneren Verschlußteil 6 befestigter Anschlag 9 hineinragt. Die
Austrittsdüse 4 ist am äußeren Verschlußteil 5 befestigt und hat an ihrem unteren
Teil zwei gegenüberliegende Verschlußstücke 10 und 11, zwischen denen sich freie Zwischenräume
12 und 13 befinden, und einen ringförmigen Ansatz 14. Die freien Zwischenräume 12
und 13 bilden die Eintrittsöffnungen für die Flüssigkeit in die Austrittsdüse 4. Das
innere Verschlußteil 6 ist anseinem Rand mit einem Innengewinde 16 zum Aufschrauben
auf das Außengewinde am Hals des Außenbehälters 2 versehen und besitzt einen nach
innen ragenden Fortsatz 17, der ebenfalls ein Innengewinde 18 zum Aufschrauben auf
das Außengewinde am Hals des Innenbehälters 1 aufweist. Eine kreisförmige Dichtungslippe
19, die in den Hals des Außenbehälters 2 hineinragt, sorgt für eine Abdichtung dieses
Behälters nach außen, während eine weitere Dichtungslippe 20 in den Ansatz 14 an der
Austrittsdüse 4 hineinragt und äußeres und inneres Verschlußteil 5 und 6 gegeneinander
abdichtet. Im Fortsatz 17 befinden sich zwei gegenüberliegende Austrittsöffnungen
21 und 22 für die Flüssigkeit im Außenbehälter 2 und zwei einander gegenüberliegende
Austrittsöffnungen 23 und 24 für die Flüssigkeit im Innenbehälter 1. Am Rand des äußeren
Verschlußteils 5 befinden sich drei Durchbrüche 25, die aus fertigungstechnischen
Gründen wegen der drei darunterliegenden Nocken der Schnappverbindung 7 vorgesehen
sind, um nach dem Spritzen das äußere Verschlußteil aus der Spritzgießform entfernen
zu können. Zum Verschluß der Austrittsdüse 4 kann eine Steckverschlußkappe 4a Verwendung
finden. Es kann aber auch ein Abbrech- oder Schraubverschluß vorgesehen sein.
[0007] In der Stellung des äußeren Verschlußteils 5 nach Fig. 1 und 2 verschließen die Verschlußstücke
10 und 11 die Austrittsöffnungen 21 und 22, so daß beim Knautschen des Außenbehälters
2 mit der Hand Flüssigkeit vom Innenbehälter 1 durch die Öffnungen 23 und 24 aus der
Austrittsdüse 4 austritt, wenn sich der Doppelbehälter in der Gebrauchsstellung befindet,
wie dies aus Fig. 6 ersichtlich ist. Wird das äußere Verschlußteil 5 um 90° gedreht,
so daß der Anschlag 9 am anderen Ende des Schlitzes 8 anliegt und das Verschlußteil
5 in der Stellung nach Fig. 3 bis 5 ist, dann sind die Austrittsöffnungen 21 und 22
offen und die Austrittsöffnungen 23 und 24 durch die Verschlußstücke 10 und 11 geschlossen.
In diesem Fall tritt Flüssigkeit des Außenbehälters 2 aus der Austrittsdüse 4 aus,
wie dies Fig. 7 zeigt. In den beiden Endstellungen des äußeren Verschlußteils 5 ist
entweder der Außenbehälter 2 oder der Innenbehälter 1 verschlossen, so daß also nur
der Innenbehälter oder nur der Außenbehälter entleert werden kann, wie dies in den
Figuren durch Pfeile angedeutet ist. Nimmt dagegen das äußere Verschlußteil 5 Zwischenstellungen
zwischen den Stellungen nach Fig. 2 und 4 ein, dann können beide Flüssigkeiten der
Behälter 1 und 2 in einem von der Stellung des Verschlußteils 5 abhängigen Verhältnis
miteinander gemischt werden.
[0008] Um die Funktion des Doppelbehälters zu gewährleisten, müssen Innen- und Außenbehälter
in ihrem Volumen so aufeinander abgestimmt sein, daß der Außenbehälter 2 zum Entleeren
der beiden Flüssigkeiten geknautscht werden kann, ohne daß dessen Wandinnenfläche
die Wandaußenfläche des Innenbehälters 1 berührt, da dieser sich infolge der verschlossenen
Austrittsöffnungen 23 : und 24 nicht oder nur wenig verformen läßt. Aus diesem Grund
ist es zweckmäßig, wenn das Volumenverhältnis der beiden Behälter den Wert von 1 :
2 nicht überschreitet. Günstige Werte sind 1 : 3, 1 : 4 und 1 : 5.
[0009] Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das oben beschriebene und in der Zeichnung
dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt ist. Statt mit Flüssigkeiten können die
Behälter auch mit pastösen Substanzen gefüllt werden. Sämtliche Teile des Doppelbehälters
können aus Kunststoff gespritzt sein. In den Innenbehälter 1 kann beispielsweise ein
Shampoo und in den Außenbehälter 2 ein Kurmittel für die Haarbehandlung eingefüllt
sein, so daß zuerst Shampoo und anschließend Kurmittel ausgegeben wird.
Bezugszeichenliste:
[0010]
1 Innenbehälter
2 Außenbehälter
3 Drehverschluß
4 Austrittsdüse
4a Verschlußkappe
5 äußeres Verschlußteil
6 inneres Verschlußteil
7 Schnappverbindung
8 Schlitz
9 Anschlag
10 und 11 Verschlußstücke
12 und 13 freie Zwischenräume
14 Ansatz
16 Innengewinde
17 Fortsatz
18 Innengewinde
19 und 20 Dichtungslippen
21 bis 24 Austrittsöffnungen
25 Durchbrüche
1. Doppelbehälter aus elastischem Material für zwei getrennt aufzubewahrende Flüssigkeiten
mit einem von einem Außenbehälter umschlossenen Innenbehälter, einer für beide Behälter
gemeinsamen Austrittsdüse und einem Verschluß, dadurch gekennzeichnet , daß der Verschluß
als Drehverschluß (3) ausgebildet ist und aus einem äußeren und inneren Verschlußteil
(5, 6) besteht, von denen das äußere, mit der Austrittsdüse (4) versehene Verschlußteil
(5) drehbar auf dem inneren Verschlußteil (6) gelagert ist, während das innere Verschlußteil
(6) auf den Außenbehälter (2) aufgesetzt ist, den Innenbehälter (1) trägt und verschließbare
Austrittsöffnungen (21 bis 24) für beide Behälter aufweist.
2. Doppelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das äußere Verschlußteil
(5) Verschlußstücke (10, 11) zum Verschließen der Austrittsöffnungen (21 bis 24) besitzt.
3. Doppelbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Austrittsöffnungen
(21 bis 24) und die Verschlußstücke (10, 11) paarweise einander gegenüberliegend in
einem nach innen gerichteten Fortsatz (17) des inneren Verschlußteils (6) angeordnet
sind.
4. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Verschlußstücke
(10, 11) an die Austrittsdüse (4) angesetzt sind und freie Zwischenräume (12, 13)
zum Durchtritt der Flüssigkeiten aufweisen.
5. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Verschlußteile
(5, 6) kappenförmig ausgebildet sind.
6. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnnet , daß das äußere
Verschlußteil (5) einen Schlitz (8) besitzt, in den ein an dem inneren Verschlußteil
(6) angebrachter Anschlag (9) hineinragt.
7. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß äußeres und
inneres Verschlußteil (5, 6) durch eine Schnappverbindung (7) miteinander verbunden
sind.
8. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das innere Verschlußteil
(6) sowohl mit dem Außenbehälter (2) als auch mit dem Innenbehälter (1) lösbar verbunden
ist.
9. Doppelbehälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Verbindung des
inneren Verschlußteils (6) mit den beiden Behältern (1, 2) über drehfeste Schnappverbindungen
erfolgt.
10. Doppelbehälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß das innere Verschlußteil
(6) ein Innengewinde (16) zum Aufschrauben des mit Außengewinde versehenen Außenbehälters
(2) besitzt.
11. Doppelbehälter nach Anspruch 8 und 10, dadurch gekennzeichnet , daß das innere
Verschlußteil (6) im Fortsatz (7) ein Innengewinde (18) zum Aufschrauben des mit Außengewinde
versehenen Innenbehälters (1) besitzt.
12. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß das innere
Verschlußteil (6) eine kreisförmige Dichtungslippe (19) für das obere Ende des Außenbehälters
(2) aufweist.
13. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß das innere
Verschlußteil (6) eine weitere kreisförmige Dichtungs- lippe (20) aufweist, die in einen ringförmigen Ansatz (14) der Austrittsdüse (4)
hineinragt und zum Abdichten der beiden Verschlußteile (5, 6) dient.
14. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß der Innenbehälter
(1) tuben- oder ballonförmig ausgebildet ist.
15. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Austrittsdüse
(4) mit einer abnehmbaren Verschlußkappe (4a) versehen ist.
16. Doppelbehälter nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß das Volumenverhältnis
von Innenbehälter (1) zu Außenbehälter (2) den Wert von 1 : 2 nicht überschreitet.