[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Korrosionsschutzmittel, insbesondere geeignet
für die Verwendung als Korrosionsschutzmittel für wäßrige Flüssigkeiten zur Bearbeitung
von Metallen.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft überdies ein Verfahren zur Herstellung dieser
Korrosionsschutzmittel. Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich wäßrige, keine
öle enthaltende Flüssigkeiten zur Bearbeitung von Metallen, vor allem von der Korrosion
besonders ausgesetzten Metallen. Bei spanabhebenden Verfahren zur Bearbeitung von
Metallen, wie beispielsweise Bohren, Drehen, Fräsen, Räumen, u.a.m. und auch bei Verformungen
von Metallen ohne Spanabhebung, werden oft wäßrige Mineralölemulsionen oder in letzter
Zeit in größerem Ausmaß keine öle enthaltende Kühlschmiermittel verwendet. Bei diesen,
keine öle enthaltenden Kühlschmiermitteln handelt es sich im wesentlichen um Kombinationen
von Salzen der organischen Säuren, zum Beispiel der para-tertiär-Butylbenzoesäure,
oder von Isononan-Säure mit wasserlöslichen Polyadduktstoffen , die von Ethylenoxid
und von Propylenoxid und/oder Butylenoxid mit Verbindungen erhalten werden, die aktive
Wasserstoffatome besitzen.
[0003] Bei Verwendung der wäßrigen Mineralöllösungen als Kühlflüssigkeiten bei der Metallverarbeitung
liegt der bekannteNachteil darin, daß die Neigung zu einem Entfettungseffekt besteht,
und zwar insbesondere aufgrund von thermischen Einflüssen, aufgrund der Änderung des
pH-Bereiches oder aufgrund eines Wechsels der Elektrolytladung. Folglich wird eine
Veränderung in der Zusammensetzung und in der Aktivität der Emulsion hervorgerufen,
wodurch nach einer gewissen Zeit die sich im Umlauf befindliche Emulsion nicht mehr
fähig ist, weder die erforderliche Korrosionsschutztätigkeit noch die notwendige Schmiertätigkeit
auszuüben..Ein weiterer Nachteil der Mineralölemulsion besteht darin, daß ihr milchiges
Aussehen die Beobachtung des Bearbeitungsablaufes erschwert. Einige dieser, den Mineralölemulsionen
anhaftenden Nachteile weisen nicht die zur Zeit verwendeten, keine öle enthaltenden,
wäßrigen Kühlschmiermittel auf.
[0004] Die für diese wäßrigen, keine öle enthaltenden Kühlschmiermittel verwendeten Korrosibrisschutzmittel,
d.h. die oben genannten Salze der organischen Säuren, weisen dennoch immer den erheblichen
Nachteil auf, daß sie einen ungenügenden Widerstand zum harten Wasser und einen mangelhaften
Schutz gegen die Korrosion bieten.
[0005] Die ungenügende Korrosionsschutzwirkung liegt auch im Falle vor, bei dem die oben
genannten Salze der organischen Säuren durch Fällung ausgeschieden werden, und zwar
zufolge der Einwirkung der zur Härte des Wassers beitragenden Jonen,wobei eine nachteilhafte
Verschiebung der aus Korrosions- und Schmiermitteln bestehenden Mischung erfolgt,
die in den Kühlschmiermittellösungen vorhanden ist. Folglich kann während des Arbeitsvorgangs
eine erhebliche Korrosion sowohl des Werkzeugs als auch des Werkstücks verursacht
werden.
[0006] Nun wurden neue Verbindungen gefunden, insbesondere geeignet als Korrosionsschutzmittel
für wäßrige Flüssigkeiten, zum Beispiel zur Reinigung von Metallen und insbesondere
als Korrosionsschutzmittel zur Herstellung von keine öle enthaltenden, wäßrigen Flüssigkeiten,
die sich für die Bearbeitung von Metallen eignen..
[0007] Die erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel entsprechen der folgenden Formel (I)

worin R Wasserstoff oder Hydroxymethyl,
R1 eine Gruppe, entsprechend einer der folgenden Formeln

oder
CH2- CH2
-
R2 Wasserstoff, C1-C12-Alkyl, C1-C5-HydroXyalkyl, Phenyl, tert.-Butylphenyl oder Styryl,
n 2 oder 3, m eine Zahl zwischen 1 und 4 und M Mono-, Di- oder Triethanolammonium
oder iso-Propanolammonium bedeutet.
[0008] Bevorzugt sind die Verbindungen der obigen Formel (I), worin R
1 eine Gruppe der Formeln:

und R
2 Styryl bedeutet.
[0009] Man erhält diese Verbindungen der Formel (I), indem man 1 Mol eines Polyamins der
Formel

umsetzt mit einem Mol einer Säure der Formel

sowie einem Mol eines Anhydrids der Formel:

[0010] gegebenenfalls das Reaktionsprodukt mit Formaldehyd methyloliert, und die in Form
der freien Säure anfallende Verbindung der Formel (I) mit einem Mono-, Di- oder Triethanolamin
oder mit iso-Propanolamin neutralisiert. Im einzelnen geht man so vor, daß man das
Polyamin und die Säure in einem molaren Verhältnis von 1:1 auf eine Temperatur von
ca. 120 bis 160°C aufheizt. Man hält das Reaktionsgemisch bei dieser Temperatur bis
die Reaktion beendet ist und destilliert dabei das entsprechende Reaktionswasser ab.
Die Anwesenheit eines inerten organischen Lösemittels ist möglich, aber nicht zwingend
erforderlich, denn bevorzugt wird die Reaktion ohne Lösemittel in der Schmelze durchgeführt.
Anschließend gibt man bei dieser gleichen Temperatur langsam das Anhydrid zu und läßt
ungefähr zwei Stunden nachreagieren. Anstelle des Anhydrids kann man in vielen Fällen
mit Erfolg auch die entsprechenden freien Säuren einsetzen.
[0011] Will man eine Verbindung der Formel (I) erhalten mit der Bedeutung von R = Hydroxymethyl,
so kann man das Reaktionsprodukt vor der Neutralisation nach bekannten Methoden mit
Formaldehyd oder Formaldehyd abgebenden
Ver- bindungen umsetzen. Man kann diese Methylolierung vollständig oder nur teilweise
durchführen, im letztgenannten Fall erhält man dann ein Gemisch der Verbindungen mit
R = H und R = Hydroxymethyl.
[0012] Nach beendeter Reaktion gibt man vor dem Abkühlen noch Wasser zu, mindestens 3'Mol,
bezogen auf ein Mol Polyamin und läßt abkühlen. Man erhält die Verbindung der Formel
(I) in Form der freien Säure, die dann für den
Ge-brauch durch Zugabe von Mono-, Die- oder. Triethanolamin oder iso-Propanolamin auf
einen pH-Wert von 8 bis 10, vorzugsweise 9 eingestellt wird.
Beispiel 1
[0013] Man erhitzt ein Gemisch aus 103 g (1 Mol) Diethylentriamin und 148 g (1 Mol) Zimtsäure
auf eine Temperatur von 145°C und destilliert im Verlauf 17 ml Wasser ab. Dann läßt
man die Temperatur auf 120°C absinken und gibt während zwei Stunden 145 g Phthalsäureanhydrid
(1 Mol) in kleinen Mengen so zu, daß die Temperatur von 120°C gehalten wird.
[0014] Dann gibt man 60 g (1 Mol) Monoethanolamin und 150 g Wasser zu. Das so erhaltene
Produkt stellt eine rote Flüssigkeit dar, die mit Wasser mischbar ist und sehr gute
Kühlschmiermitteleigenschaften zeigt.
Beispiel 2
[0015] 179 g (1 Mol) tert.-Butylbenzoesäure und 103 g (1 Mol) Diethylentriamin werden, wie
in Beispiel 1 angegeben, umgesetzt. Bei 120°C gibt man dann langsam 148 g (1 Mol)
Phthalsäureanhydrid zu bis sich alles gelöst hat. Dann gibt man noch 61 g (1 Mol)
Monoethanolamin und 180 g Wasser zu und läßt abkühlen. Man erhält ein Produkt mit
den gleichen Eigenschaften wie in Beispiel 1.
Beispiel 3
[0016] 158 g (1 Mol) Isononansäure und 103 g (1 Mol) Diethylentriamin werden, wie in Beispiel
1 angegebene umgesetzt. Bei 120°C gibt man dann langsam 148 g (1 Mol) Phthalsäureanhydrid
zu bis sich alles gelöst hat. Dann gibt man noch 105 g (1 Mol) Diethanolamin und 180
g Wasser zu und läßt abkühlen..Man erhält ein Produkt mit den gleichen Eigenschaften
wie in Beispiel 1.
Anwendungsbeispiele
[0017] Die neuen Verbindungen der Formel (I) werden vorzugsweise als Korrosionsschutzmittel
in wäßrigen, keine öle enthaltenden Flüssigkeiten und in der Herstellung von wäßrigen,
keine öle enthaltenden Flüssigkeiten für die Bearbeitung von Metallen verwendet. Die
genannten, wäßrigen, keine öle enthaltenden Flüssigkeiten werden vor allem für Metallbearbeitungsverfahren
ohne Spanabhebung und mit Spanabhebung, insbesondere für die Bearbeitung von Eisen
oder eisenhaltigen Metallen verwendet. Aufgrund der Verwendung der erfindungsgemäßen
Verbindungen werden alle jene Nachteile vermieden, mit denen die Mineralölemulsionen
und auch die obengenannten, keine öle enthaltenden Kühlschmiermittel behaftet sind.
Ein wesentlicher Vorteil der keine öle enthaltenden Kühlschmiermittel, die mit Verwendung
der neuen, erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) hergestellt werden, besteht
in einer gegenüber den Schmiermitteln der bekannten Technik größeren Korrosionsschutzwirkung
dieser neuen Produkte. Die wäßrigen, keine öle enthaltenden Kühlschmiermittel, die
mit Zugabe der neuen erfindungsgemäßen Produkte der Formel (I) hergestellt werden,
sind auf einem sehr weiten Anwendungsgebiet verwendbar. Die erfindungsgemäßen Schmiermittel
bewahren eine hohe Stabilität und eine hohe Aktivität während ihrer Benutzung. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) üben eine derart hohe Korrosionsschutzwirkung
aus, daß eine Zugabe in Gewicht zwischen ca. 0,5 % und 5,0 % genügt, um Kühlschmiermitteln,
die keine öle enthalten, die geforderte Korrosionsschutzwirkung auch in Fällen zu
verleihen, bei denen Metalloberflächen der Korrosion besonders ausgesetzt sind. Der
bevorzugte Gewichtsanteil bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen der
Formel (I) in wäßrigen, keine öle enthaltenden Kühlschmiermitteln liegt zwischen 1
% und 2 %.
[0018] Die Vorteile der neuen Produkte gegenüber bekannten wasserlöslichen Korrosionsschutzmitteln
wie Alkanolamin-Salzen der Isononansäure oder der para-tert.-Butylbenzoesäure sind
aus den in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellten Untersuchungsergebnissen ersichtlich.
Bei diesen Untersuchungen wurden Löslichkeit, Schaumverhalten und Korrosionsschutzeigenschaften
der angeführten Produkte miteinander verglichen. Für die Bestimmung der Löslichkeit
wurde das Aussehen einer 3 %igen wäßrigen Lösung nach 24 stündigem Stehen herangezogen.
Die Prüfung des Schaumverhaltens erfolgte nach DIN 53902 und die Korrosion wurde vergleichend
geprüft unter Berücksichtigung molarer Verhältnisse:
A) 22 Gew.-% Isononansäure 63 Gew.-% Triethanolamin 15 Gew.-% H20
B) 25 Gew.-% p-tert-Butylbenzoesäure 60 Gew.-% Triethanolamin 15 Gew.-% H20
C) 40 Gew.-% Produkt gemäß Beispiel 1 45 Gew.-% Triethanolamin 15 Gew.-% H20
D) 35 Gew.-% Produkt gemäß Beispiel 2 50 Gew.-% Triethanolamin 15 Gew.-% H20
E) 35 Gew.-% Produkt gemäß Beispiel 3 50 Gew.-% Triethanolamin 15 Gew.-% H20


1. Verbindungen der allgemeinen Formel

worin R Wasserstoff oder Hydroxymethyl, R eine Gruppe der Formeln

R Wasserstoff, C
1-C
12-Alkyl, C
1-C
5-Hydroxyalkyl, Phenyl, tert.-Butylphenyl oder Styryl, n 2 oder 3, m eine Zahl von
1 bis 4 und M Mono-, Di-oder Triethanolammonium oder iso-Propanolammonium bedeutet.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, worin R
1 eine Gruppe der Formeln

und R
2 Styryl bedeutet.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Mol eines Polyamins der Formel

umsetzt mit einem Mol einer Säure der Formel

sowie einem Mol eines Anhydrids der Formel •

gegebenenfalls das Reaktionsprodukt mit Formaldehyd methyloliert und die in Form der
freien Säure anfallende Verbindung der Formel (I) mit einem Mono-, Die- oder Triethanolamin
oder mit iso-Propandamin neutralisiert.
4. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 als Korrosionsschutzmittel in wäßrigen
Flüssigkeiten.
5. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 als Korrosionsschutzmittel in Kühlschmiermitteln
in wäßrigen Flüssigkeiten.