[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Auftragen fluider Medien mittels Kunststoff-Borsten,
die zu Bündeln zusammengefaßt auf einem einen Teil eines das Medium enthaltenden oder
führenden Behälters bildenden Kunststoff-Träger festgelegt sind, der mit Öffnungen
zum Zuführen des Mediums zu den Borsten versehen ist, wobei die Borsten eines Bündels
wenigstens ein Loch im Träger unter Bildung eines das Medium zu ihren Enden führenden
Kanals umgeben.
[0002] Geräte des vorgenannten Aufbaus dienen zum Auftragen von flüssigen und pastenförmigen
Medien auf Oberflächen von Gegenständen verschiedener Art. So sind beispielsweise
Waschbürsten bekannt (US-PS 2603 805, DE-GM 1 803 125), bei denen das Bürstengehäuse
hohl ausgebildet, mit einem Wasseranschluß und - an seinem Boden - mit kanatförmigen
Öffnungen versehen ist. Der Boden dient zugleich als Träger für den Borstenbesatz.
Im einen Fall (US-PS 2 603 805) weist der Träger, d. h. der Boden der Bürste, zwischen
den kanalförmigen Öffnungen Bohrungen auf, in die die Borstenbündel in herkömmlicher
Weise eingesetzt sind. Die Bürste wird an eine Wasserleitung angeschlossen, so daß
beim Reinigen einer Oberfläche das Wasser zwischen den Borstenbündeln austritt und
die Oberfläche benetzt. Es wird also mit der Reinigungsbewegung zugleich das Reinigungsmedium
aufgetragen. Durch die rasterförmige Anordnung von Öffnungen einerseits und Borstenbündeln
andererseits findet eine gute Verteilung des Wassers statt. Im anderen bekannten Fall
(DE-GM 1 803 125) ist jedes Borstenbündel an seinem einen Ende mit einem Kunststoff-Kopf
versehen, der in eine Öffnung am Boden des Bürstengehäuses eingesteckt werden kann
und dort verrastet. Der Kopf ist mit einem zentrischen Kanal versehen, durch den die
Flüssigkeit aus dem Bürstengehäuse in das Borstenbündel austreten kann. Die Borsten
sollen mit dem Kopf durch einen Polymerisationsvorgang verbunden werden. Dies allerdings
ist technisch nicht durchführbar .-Während es bei Waschbürsten nicht darauf ankommt,
daß das Reinigungswasser in kleinen dosierten Mengen abgegeben wird, ist es beispielsweise
bei Pinseln zum Auftragen von Farben oder Pasten erwünscht, daß das Medium in nur
relativ kleinen Mengen entsprechend dem Bedarf beim Auftragen auf eine Oberfläche
abgegeben wird. Um dies zu erreichen, sind im Träger entweder (DE-OS 28 41 264) an
dem Borstenträger mehrere Öffnungen angeordnet, in denen jeweils ein Borstenbündel
in herkömmlicher Weise eingekittet wird, oder aber (DE-PS 646 288) bildet der Borstenträger
des Pinsels den Deckel eines Behälters, der mit einer zentralen Bohrung zur Abgabe
des im Behälter enthaltenen Mediums an die Borsten versehen ist. In diesem Fall ist
zwischen Behälter und Deckel ein Ventil zur Einstellung der überströmenden Menge angeordnet.
Auch hier sind die Borsten in herkömmlicher Weise in den napfförmig ausgebildeten
Träger eingekittet. Im erstgenannten Fall werden in die Öffnungen des Trägers Kapillarröhren
eingesetzt, die bis nahe an die Borstenenden heranreichen und durch die das Medium
aus dem Gerätebehälter in jeweils ein Borstenbündel gelangt. Eine dosierte Abgabe
des Mediums ist dabei jedoch nicht möglich, da die Borsten in Parallellage angeordnet
sind und das Medium infolgedessen annähernd widerstandslos das Borstenbündel durchdringen
kann. Hinzu kommt, daß die eingesetzten Kapillarröhren im allgemeinen steifer sind
als das Material der Borsten mit dem Ergebnis, daß das Auftragen beeinträchtigt wird.
[0003] Mit Ausnahme der beschriebenen Waschbürsten konnten sich die vorgenannten Geräte
in der Praxis nicht durchsetzen, da einerseits die Fertigungstechnik viel zu aufwendig,
andererseits die Abgabe kleiner und dosierter Mengen, wie sie beim Auftragen von Medien
gefordert wird, nicht möglich ist. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde
, das eingangs geschilderte Gerät so auszubilden, daß es sich einerseits fertigungstechnisch
ohne größere Schwierigkeiten realisieren läßt, andererseits das dosierte Auftragen
auch kleiner Mengen fluider Medien gestattet, ohne daß hierfür gesonderte Dosiereinrichtungen
oder dgl. notwendig sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kunststoff-Träger für
die Borsten dünnwandig ausgebildet ist und die Borsten des Bündels unter Freilassen
der Öffnung auf den Träger stumpf aufgeschweißt sind.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung müssen Träger und Borsten naturgemäß aus solchen
Kunststoffen bestehen, die miteinander verschweißbar sind. Solche Werkstoffe, z. B.
Nylon, Polyäthylen, Polypropylen etc., sind bekannt. Der Träger soll erfindungsgemäß
dünnwandig ausgebildet sein, damit der Wärmeübergang beim Schweißvorgang sowohl an
den Borstenenden, als auch an dem Träger etwa gleich gut ist und somit das Anschmelzen
beider Bereiche gleichmäßig und gleichzeitig erfolgt. Durch das stumpfe Aufschweißen
der Borstenbündel einerseits und das gleichzeitige Freilassen der Öffnung an dem Träger
können die Borsten jedes Bündels in einer solchen Lage angebracht werden, daß sich
zumindest die inneren Borsten, stark nach innen neigen und aufgrund ihrer Biegsamkeit
dicht aneinander liegen. Dadurch wird ein sich von der Öffnung zu den Borstenenden
hin verjüngender Kanal gebildet, der durch die dichte Anlage der Borsten im Bereich
der Borstenenden eine Art Verschluß aufweist. Das Medium, das in einem Behälter enthalten
oder von diesem geführt ist, kann nur dann austreten, wenn der durch die dicht liegenden
Borsten vorhandene Widerstand aufgehoben wird, so daß sich der verjüngende Kanal öffnet.
Dies kann dadurch geschehen, daß beispielsweise der Behälter aus einem defomierbaren
und sich wieder rückstellenden Werkstoff besteht, so daß das in ihm enthaltene Medium
durch Zusammendrücken des Behälters unter geringen Überdruck gesetzt werden kann.
Das Medium tritt dann durch die Öffnungen im Träger, der einen Teil des Behälters
bildet, in die sich verjüngenden Kanäle aus, wobei die Borsten unter der Wirkung des
Überdrucks ausweichen und das Medium austreten kann. Der gleiche Effekt läßt sich
auch durch das Auftragen selbst erreichen, indem beim Bestreichen der zu behandelnden
Oberfläche die Borsten in bekannter Weise abgebogen und ausgebreitet werden, so daß
sich die Kanäle öffnen bzw. der dort vorhandene Widerstand verringert wird und das
Medium austreten kann.
[0006] Dabei läßt sich auch die Länge der Kanäle anläßlich des stumpfen Aufschweißens der
Borsten auf den Träger in Grenzen vorbestimmen, indem die Borsten beispielsweise in
unterschiedlichem Abstand von den freien Enden während des Schweißvorgangs eng umfaßt
werden, wodurch sich der Neigungswinkel vor allem der innen liegenden Borsten variieren
läßt. Kürzere Kanäle wird man vor allem bei Medien geringer, lange Kanäle bei Medien
größerer Viskosität vorsehen - Im übrigen dienen dann diese Kanäle als Vorratskammern,
so daß das Medium sofort bei Verwendung des Gerätes zur Abgabe bereitsteht.
[0007] Praktische Versuche haben gezeigt, daß sich mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten
Gerät Medien unterschiedlicher Art, z. B. Putz und Reinigungspasten, Waschmittel konzentrate,
Pflegemittel für Metalloberflächen, Haarfärbemittel und -festiger, Gußverzierungen
für Konditorwaren, thixotrope Flüssigkeiten, wie Holzschutzmittel etc., auftragen
lassen.
[0008] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Borsten je eines Bündels mit
Abstand vom Rand der Öffnung angeordnet. Dadurch läßt sich der Neigungswinkel der
inneren Borsten und damit der Kraftschluß im Bereich der Borstenenden weiter vergrößern
bzw. der Verschluß des von ihnen gebildeten Kanals verstärken.
[0009] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umgeben die Borsten eines Bündels zugleich
mehrere Öffnungen im Träger unter Bildung nur eines Kanals. Mit dieser Ausbildung
kann die Menge des über einen Kanal abzugebenden Mediums erhöht werden. Zugleich wird
aber durch die Vielzahl kleinerer Öffnungen erreicht, daß auch diese größere Menge
gedrosselt in den Borstenkanal überströmt und keine zu große und zu schnelle Medienabgabe
erfolgt. Der dünnwandige Träger der Borsten kann unmittelbar als Decke eines Behälters
oder als Teil desselben ausgebildet sein, wobei der Behälter vorzugsweise kollebierbar
ist.
[0010] Das stumpfe Aufschweißen der Borsten auf den dünnwandigen Träger eröffnet weiterhin
die Möglichkeit, daß die Öffnungen im Träger nicht unbedingt Kreisrund sein müssen,
sondern oval , eckig, schlitz- oder stammartig ausgebildet sein können. Dadurch ergibt
sich eine weitere Möglichkeit der Drosselung des Mediums bzw. der dosierten Zuführung
desselben zu den Borsten. Solche Querschnittsformen sind beim herkömmlichen Einkitten,
Einkleben oder dgl. der Borsten nicht möglich. Die erfindungsgemäße Anbringung der
Borsten gestattet es ferner, daß jedes Borstenbündel aus einer Mischung verschiedenartiger
Borsten besteht, beispielsweise können runde Borsten verschiedener Durchmesser innerhalb
eines Borstenbündels eingesetzt werden, wodurch eine besonders gute Dichtwirkung am
Borstenende erreicht wird. Es können aber auch Borsten dreieckigen oder ovalen Querschnittes
eingesetzt werden, um beispielsweise unterschiedliche Kapiltarwirkungen innerhalb
eines Bündels zu erreichen. Ebenso ist es möglich, jedes Bündel oder ein Teil der
Bündel in eckiger Umrißform anzubringen, was sich bei der herkömmlichen Fertigungstechnik
nicht realisieren läßt.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der dünnwandige Träger biegsam ausgebildet.
Diese Ausführungsform ist insbesondere für borstenartige Geräte von Bedeutung, indem
der Träger in der Ausgangsform so gewölbt ist, daß die Borstenbündel das Medium zangenartig
festhalten, während durch leichtes Biegen des Trägers der Kraftschluß zwischen den
Borsten verringert und das Medium abgegeben wird. Es hat sich gezeigt, daß auf diese
Weise sogar pulverförmige Reinigungsmittel in dosierter Form aufgetragen werden können.
Aufgrund des dichten Abschlusses der das Medium führenden Kanäle ist es weiterhin
möglich, daß ein Teil der von den Borstenbündeln gebildeten Kanäle an eine Einrichtung
zur Rückführung des im Arbeitsbereich nicht gebundenen, überschüssigen Mediums angeschlossen
ist. So kann beispielsweise das Medium durch den einen Teil der Borstenbündel unter
leichtem Überdruck austreten, während es über den anderen Teil der Borstenbündel durch
Saugwirkung aufgenommen wird. Die abgebenden und die aufnehmenden Borstenbündel können
in hintereinander liegenden Reihen angeordnet sein, wobei die aufnehmenden Borstenbündel
in einer in Arbeitsrichtung nachlaufenden Reihe vorgesehen sind.
[0012] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der vorgenannten Geräte,
das darin besteht, daß die Borsten eines Bündels an ihrem dem dünnwandigen Träger
zugekehrten Ende vom Zentrum des Bündels ausgehend nach außen verdrängt werden, bis
der im Zentrum des Bündels entstehende, von Borsten freie Querschnitt zumindest dem
lichten Querschnitt einer Öffnung im Träger entspricht, und daß die Borsten zugleich
oder anschließend auf dem Träger stumpf aufgeschweißt werden.
[0013] Durch dieses Verfahren wird erreicht, daß die Borsten im wurzelnahen Bereich dicht
gepreßt werden, so daß das in den von den Borsten gebildeten Kanal eindringende Medium
nicht seitlich durch die Borsten austreten kann sondern zwangsläufig zu den Borstenenden
geführt wird. Ferner erhalten dadurch die Borsten eine Neigung nach innen, so daß
sie sich zu den Borstenenden hin biegsam aneinander legen und einen Kanalverschluß
bilden. Das stumpfe Aufschweissen erfolgt vorzugsweise im soqenanntei Heizspiegelverfahren,
bei welchem zwischen den Borstenenden und dem dünnwandigen Träger eine Heizplatte
angeordnet wird, die Borsten und der Träger von gegenüberliegenden Seiten an die Heizplatte
herangefahren und gleichzeitig in einer dünnen Schicht aufgeschmolzen werden. Die
Heizplatte wird dann herausgezogen und die Borstenbündel und der Träger zusammengedrückt,
bis der Kunststoff erhärtet und eine feste Verbindung hergestellt ist. Das Verdrängen
der Borsten im Zentrum kann durch entsprechende Verdrängungskörper geschehen, die
an der Heizplatte oder in anderer Weise angeordnet sind.
[0014] Während des Verdrängens der Borsten im Zentrum der Bündel wird das Bündel unter Beibehaltung
seiner Umrißform außenseitig gefaßt um ein Ausweichen der Borsten zu verhindern.
[0015] Schließlich ist es möglich, die Öffnungen im Träger anläßlich des Verschweißens der
Borsten mit dem Träger auszuformen, indem beispielsweise beheizte Stifte in den Träger
eingedrückt werden. Diese können an der Heizplatte selbst angeordnet sein.
[0016] In den Zeichnungen sind einige bevorzugte Ausführungsbeispiele von Geräten dargestellt.
Dabei zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Auftragsgerätes mit Flasche im Schnitt;
Figur 2 eine Seitenansicht eines Pinsels mit hohlem Stiel im Schnitt;
Figur 3 eine Seitenansicht des Schraubdeckels eines de in den Figuren 1 und 2 dargestellten
Gerätes im Schnitt;
Figur 4 eine abgebrochene Draufsicht auf eine Bürste mit hohlem Bürstenkörper;
Figur 5 eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß Figur 4, teilweise geschnitten;
Figur 6 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform eines Reinigungsgerätes im
Schnitt;
Figur 7 eine perspektifische Darstellung einer Haarfärbebürste ;
Figur 8 eine abgebrochene Seitenansicht der Ausführungsform gemäß Figur 7 im Schnitt
durch die Borstenbündel ;
Figur 9 eine abgebrochene Seitenansicht der Ausführungsform gemäß Figuren 7 und 8
im Schnitt zwischen den Borstenbündeln und
Figur 10 eine der Figur 6 ähnliche Ausführungsform eines Gerätes mit Medien-Rückführung.
[0017] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Geräte bestehen jeweils aus einem Vorratsbehälter
6 mit einer Kappe 3, dessen Oberseite einen mit Borsten 1 besetzten Träger 5 mit Öffnungen
2 trägt. Die Kappe 3 ist über ein Gewinde 4 mit dem Vorratsbehälter 6 verschraubt.
Die Öffnungen 2 des Trägers 5 sind je für sich von den Borsten 1 eines Borstenbündels
10, 11, 12 umgeben, so daß innerhalb jedes Borstenbündels ein Kanal 13 gebildet wird,
der sich in Richtung der Borstenenden verengt und dort durch die Borsten 1 direkt
verschlossen ist. Die Öffnungen 2 in dem Träger 5 finden ihre Fortsetzung in entsprechenden
Öffnungen im oberen Te i der Kappe 3, so daß insgesamt Kariäl e für den Durchtritt
des Mediums gebildet werden.
[0018] Jedes Bündel 10, 11, 12 ist stumpf auf den Träger 5 aufgeschweißt, der seinerseits
von einer dünnen Kunststoffscheibe gebildet ist. Nach dem Aufschweißen der Borsten
1 wird der Träger 5 an der Kappe 3 des Behälters 6 befestigt, z.B. eingeschweißt,
geklebt od.dgl..
[0019] Figur 3 zeigt eine vergrößerte Detailansicht der Schraubkappe 3.
[0020] Statt der Anordnung je eines Borstenbündels 10, 11, 12 um den Offnungsrand jedes
Lochs 2, kann auch ein einziges Borstenbündel entsprechend größeren Außendurchmessers
eingesetzt werden, das dann entsprechend der Anzahl der Löcher mehrere Kanäle für
den Durchfluß des Mediums aufweist.
[0021] Fig. 4 und 5 zeigen Draufsicht und Seitenansicht eines Teils einer Waschbürste 14.
Die im Bereich der Mittel längsachse angeordneten Borstenbündel 10 umgeben jeweils
den Rand von Öffnungen 2, die im Boden des Bürstengehäuses angeordnet sind und ihre
Fortsetzung in dem eingesetzten dünnwandigen Träger 5 finden. Außerhalb des Längsmittelbereichs
sind keine Öffnungen vorhanden, so daß die außen liegenden Borstenbündel 15, die gleichfalls
stumpf aufgeschweißt sind, keine Medien führen. Die Waschbürste kann mit einem Wasseranschluß
für eine kontinuierliche Medien-Zuführung und zusätzlich oder stattdessen mit einer
Füllöffnung mit Verschluß 1 zum Einfüllen von Reinigungsmitteln versehen sein.
[0022] Das in Fig. 6 dargestellte Reinigungsgerät weist einen mit einem Wasseranschluß 16
versehenen, hohlen Gerätekopf 28 auf, der mit zwei Arbeitsseiten ausgestattet ist.
Die eine Seite ist mit drei Reihen von streifenartigen Borstenbündetn 19, 20, 21 besetzt,
wobei die Borsten des mittleren Borstenstreifens 20 einen schlitzartigen Durchbruch
22 im Borstenträger umschließen; die andere Arbeitsseite des Gerätekopfs 28 ist mit
einem Wasserschieber 24, z.B. aus Hartgummi oder Schwamm, versehen.
[0023] Die in Fig. 7 bis 9 dargestellte Haarfärbebürste weist einen hohlen Bürstenkörper
25 mit Einfüllöffnung 26 auf. Die Borstenbündel 10 sind auf dem dünnwandigen Träger
5, der hier unmittelbar von dem Boden des Bürstenkörpers gebildet ist, reihenweise
angeordnet. Die Borsten 1 jedes Borstenbündels 10 umgeben je eine Öffnung 2 im Träger
5 und bilden wiederum einen Kanal 13. Gegebenenfalls können weitere Öffnungen 27 im
Träger 5 zusätzlich zwischen den Borstenbündeln 10 angeordnet sein (Fig. 9).
[0024] Figur 10 zeigt eine der Figur 6 ähnliche Ausführungsform eines kombinierten Gerätes
mit einem Borstenbesatz aus mehreren nebeneinanderliegenden streifenförmigen Borstenbündeln
29, 30, 31 und einem Wasserschieber 24. Die beiden äußeren Borstenstreifen umschließen
je einen Schlitz 32, 33 im Träger 5 bzw. im Boden 34 eines hohlen Gerätekopfs 28,
der in zwei Kammern unterteilt-ist, von denen die eine Kammer 35 mit einem Medienanschluß
16, die andere Kammer 36 mit einem Medienablauf 37 versehen ist. Das über die Kammer
35 und den Schlitz 32 dem einen äußeren Borstenstreifen 29 zugeführte Medium gelangt
auf die zu bearbeitende oder zu behandelnde Fläche. Dort vorhandenes überschüssiges
Medium kann über den anderen äußeren Borstenstreifen 31 wieder angesaugt und über
den Schlitz 33, die Kammer 36 und den Ablauf 37 entweder im Umlauf wieder dem Anschluß
16 zugeführt oder - sofern es sich um verbrauchtes bzw. verschmutztes Medium handelt
- weggeleitet werden. Die Ausführungsform ist für Reinigungs-, Kehr-, Auftragsgeräte
etc. geeignet.
1. Gerät zum Auftragen fluider Medien mittels Kunststoff-Borsten, die zu Bündeln zusammengefaßt
auf einem einen Teil eines das Medium enthaltenden oder führenden Behälters bildenden
Kunststoffträger festgelegt sind, der mit Öffnungen zum Zuführen des Mediums zu den
Borsten versehen ist, wobei die Borsten eines Bündels wenigstens ein Loch im Träger
unter Bildung eines das Medium zu ihren Enden führenden Kanals umgeben, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (5) dünnwandig ausgebildet ist und die Borsten (1) des Bündels (10,
11 12) unter Freilassen der Öffnung (2) auf den Träger stumpf aufgeschweißt sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (1) eines Bündels
(10, 11, 12) einen sich zu deren Ende hin verjüngenden Kanal (13) bilden und im Bereich
ihrer Enden unter Bildung eines Verschlusses für den Kanal einander dicht anl iegen.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (1) je eines
Bündels (10, 11 12) mit Abstand vom Rand der Öffnung (2) angeordnet sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten
(1) eines Bündels (10, 11, 12) mehrere Öffnungen (2) unter Bildung nur eines Kanals
(13) umgeben.
5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dünnwandige Träger (5) der
Borsten (1) als Deckel (3) des Behälters (6) oder als Teil desselben ausgebildet ist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
(2) im Träger (5) sämtlich oder teilweise kreisrund, oval, eckig, sternartig oder
schlitzartig ausgebildet sind.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Borstenbündel
(10, 11, 12) aus einer Mischung verschiedenartiger Borsten (1) besteht.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten
(1) ovalen, dreieckigen oder runden Querschnitt aufweisen.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Bündel
(10, 11, 12) oder ein Teil der Bündel einen eckigen Querschnitt aufweisen.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurchgekennzeichnet, daß der dünnwandige
Träger (5) biegsam ist.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
(31) der von den Borstenbündeln gebildeten Kanäle an eine Einrichtung (31, 33, 36,
37) zur Rückführung des im Arbeitsbereich nicht gebundenen Mediums angeschlossen ist.
12. Gerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daßüber ein oder mehr Reihen (29)
von Borstenbündeln das Medium zugeführt und über andae in Arbeitsrichtung jeweils
nachlaufende Reihen (31) von Borstenbündeln das im Arbeitsbereich nicht gebundene
Medium in den Gerätekörper (28, 36) zurückgeführt wird.
13. Verfahren zur Herstellung von Geräten nach einem der Ansprüche 1 bis 12, zum Auftragen
fluider Medien mittels Kunststoff-Borsten, die zu Bündeln zusammengefaßt auf einem
Kunststoff-Träger festgelegt werden, der mit Öffnungen zum Zuführen des Mediums zu
den Borsten versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten eines Bündels an
ihrem dem dünnwandigen Träger zugekehrten Ende vom Zentrum des Bündels ausgehend nach
außen verdrängt werden, bis der im Zentrum des Bündels entstehende von Borsten freie
Querschnitt zumindest dem lichten Querschnitt einer Öffnung im Träger entspricht,
und daß die Borsten zugleich oder anschließend auf den Träger stumpf aufgeschweißt
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Bündel während des
Verdrängens der Borsten in dessen Zentrum außenseitig unter Beibehaltung seiner Umrißform
gefaßt ist.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
im Träger anläßlich des Verschweißens der Borsten mit dem Träger ausgeformt werden.