[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckelement in einem wärmedämmenden Fertigbauteil für
vorkragende Gebäudeteile , wobei das Fertigbauteil aus einem länglichen Isolierkörper
aus thermisch isolierendem Material mit sich im wesentlichen quer zum Isolierkörper
erstreckenden und seitlich vorstehenden Bewehrungselementen besteht, in denen das
oder mehrere Druckelemente integriert sind, die aus druckfestem Material bestehen.
[0002] Bei Gebäuden, die vorkragende Wandteile, wie beispielsweise Balkone, Loggien, AuBenpodeste,
Hauseingangsplatten o.dgl. aufweisen, besteht neben dem Problem einer unerwünschten
Wärmeableitung infolge der Bildung von Xältebrücken-das weitere Problem, daß die vorkragenden
Gebäudeteile, die teilweise an ihrer Vorderseite auf im freien stehenden Stützen gelagert
sind, und die unmittelbar anschließenden Wandteile des Gebäudes aufgrund von Temperaturunterschieden
unterschiedliche Längen- Dehnbewegungen ausführen. Dies kann sich insbesondere bei
mehrgeschossigen Bauwerken nachteilig auswirken und zur Bildung von Rissen und sonstigen
Bauschäden führen.
[0003] Zur Lösung dieser Probleme wurde in der deutschen Auslegeschrift 30 05 571 bereits
ein Bauelement zur Wärmedämmung bei Gebäuden vorgeschlagen, das in den Isolierkörper
als verbindendes Kernelement integriert ist und dem Querschnitt des Isolierkörpers
entsprechende Abmessungen besitzt. Bei diesem Druckelement besteht die Gefahr, daß
es an beiden Seiten mit einer rauhen Oberfläche einerseits an dem Beton des im Gebäude
liegenden Wandteils, beispielsweise an der Zwischendecke, und andererseits an dem
Beton des vorkragenden Gebäudeteils haftet und keine Relativbewegung zuläßt. Wenn
sich die vorkragenden Gebäudeteile in vertikaler oder auch in horizontaler Richtung
aufgrund thermischer Längendehnung qegenüber der Gebäudewand bewegen, können hierdurch
hohe zusätzliche Beanspruchungen für die verbundenen Bauteile entstehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckelement der eingangs genannten
Art derart auszubilden, daß bei der Bewegung des auskragenden Gebäudeteils gegenüber
dem Gebäude keine Schäden auftreten.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß jedes Druckelement mit einer Druckplatte aus
einem gummielastischen Werkstoff gebildet ist.
[0006] Mit einem derartig ausgebildeten Druckelement können Relativbewegungen des auskragenden
Gebäudeteils gegenüber dem Gebäude und daraus resultierende Zug- und Druckspannungen
in der sich elastisch verformenden Druckplatte aufgenommen werden. Demzufolge entstehen
im Bereich der Verbindung der Bauteile an diesen unmittelbar keine extrem großen Spannungen,
insbesondere keine Randspannungen, und aufgrund der vorhandenen Elastizität der Druckplatte
kann diese thermische Bewegungen der beiden angrenzenden Bauteile elastisch so nachgeben,
daß keine Schäden an den Bauteilen bzw. Berührungsstellen der Bauteile entstehen.
Durch die weiterhin vorgesehene Wahl des gummielastischen Werkstoffes im Hinblick
auf die voraussichtlichen Einbaubedingungen wird stets eine ausreichende Verformbarkeit
gewährleistet, die mit Sicherheit Schäden bei thermisch bedingter Relativbewegung
der Bauteile verhindert.
[0007] Vorzugsweise ist die Druckplatte in dem Isolierkörper mittig oder seitlich befestigt,
damit sie in vorteilhafter Weise beim Einbau stets lagegenau und in ihrer ursprünglichen
Form verbleibt.
[0008] Wenn die Druckplatte wenigstens auf einer Außenseite eine Stahlplatte, insbesondere
aus Edelstahl, aufweist, kann sich beim späteren Anbetonieren der Beton mit den Stahlplatten
verbinden. Hierdurch werden die bei der Bewegung der Betonteile auftretenden Gegenkräfte
der Druckplatte nicht unmittelbar mit lokalen Häufungen in den Beton geleitet, sondern
von der Stahlplatte aufgenommen und dann gleichmäßig auf die Bauteile übertragen.
Vorzugsweise besitzt jede Stahlplatte wenigstens die Größe der Druckplatte, damit
eine möglichst günstige Spannungsverteilung gewährleistet ist. Außerdem ist es in
diesem Zusammenhang von Vorteil, wenndie Stahlplatte an der Druckplatte wenigstens
teilweise befestigt ist.
[0009] Anstelle der Stahlplatten kann auch vorzugsweise vorgesehen sein, daß die Druckplatte
wenigstens auf einer Außenseite eine harte, druckverteilte Materialschicht aufweist,
die in vorteilhafter Weise wenigstens die Größe der Druckplatte besitzt, wenigstens
teilweise an der Druckplatte befestigt ist und sich vorzugsweise nach außen konisch
erweitert. Durch das Vorsehen von hartem druckverteilendem Material können mit einfachen
Werkstoffen, wie Beton, Keramikplatten, Natursteinplatten oder ähnlichen die an der
Berührungsstelle mit dem elastischen Druckmaterial auftretenden Spannungen gut aufgenommen
und gleichmäßig verteilt werden. Die Materialien müssen so ausgewählt werden, daß
sie die Spaltkräfte aufnehmen können, und auch die reinen Drucklasten werden in günstiger
Weise durch die Flächenvergrößerung, zu der auch die konische Erweiterung der Materialschicht
nach außen beiträgt, reduziert. Die Dicke des Druckelements kann der des Isolierkörpers
entsprechen oder vorzugsweise gegenüber dieser unterschiedlich, insbesondere größer
sein.
[0010] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung sich auch in dem nachfolgenden
Beschreibungsteil enthalten.
[0011] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Isolierkörper mit einem integrierten erfindungsgemäßen
Druckelement eines ersten Ausführungsbeispiels;
Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch einen anderen Isolierkörper mit einem zweiten
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Druckelements; und
Fig. 3 einen Schnitt durch noch einen anderen Isolierkörper mit einem dritten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Druckelements.
[0012] In Fig. 1 ist von dem Isolierkörper 10 nur der unmittelbare Bereich um das Druckelement
11 dargestellt. Das Druckelement ist als Druckplatte 11 ausgebildet, die aus einem
gummielastischem Werkstoff besteht, der sich beim Einbau des Isolierkörpers 10 nur
unwesentlich verformt. Die Druckplatte 11 ist in dem Isolierkörper 10 mittig befestigt.
Der obere Rand 14 der Druckplatte 11 ist an dem Steg 18, und der untere Rand 15 an
dem Steg 19 des Isolierkörpers beispielsweise durch Klebung befestigt. Die Stege 18
und 19 erweitern sich in der von der Druckplatte 11 abgewandten Richtung zu den Profilteilen
20 und 21 des Isolierkörpers 10. Die in dem Isolierkörper 10 für die Aufnahme der
Druckplatte 11 gebildete Ausnehmung ist von beiden Seiten 12 bzw. 13 der Druckplatte
11 nach außen konisch erweitert.
[0013] Fig. 2 zeigt einen Teil eines anderen Isolierkörpers 10', der nur mit dem oberen
Profilteil 20' und dem Steg 18' gebildet ist, der an der Kante 14' der Druckplatte
11' befestigt ist. Die Druckplatte 11' hat bei diesem Ausführungsbeispiel etwa die
gleiche Größe wie in Fig. 1, kann jedoch auch dicker oder dünner ausgeführt sein.
An den Außenseiten 12' und 13' der Druckplatte 11' sind Stahlplatten 25 und 26 angeordnet,
die oben und unten über die Druckplatte 11' hinausragen und deren Fläche vollständig
bedecken. Die Stahlplatten 25 und 26 sind an der aus gummiartigem Material bestehenden
Druckplatte 11' anvulkanisiert, angeklebt oder lose eingelegt, wobei sie beim Einbau
durch Reibung in dieser Stellung verbleiben. Die Stahlplatten 25 und 26 bestehen im
Hinblick auf die aufzunehmenden Beanspruchungen vorzugsweise aus Edelstahl.
[0014] Bei dem in Fig. 3 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel ist eine Druckplatte
11", die etwa die gleiche Größe und den gleichen Werkstoff wie die Druckplatten 11
und 11' in den obigen Ausführungsbeispielen besitzt, an einem Teil des Isolierkörpers
10" befestigt, der aus Isoliermaterial gebildet ist und etwa die gleiche Form aufweist
wie der Isolierkörper 10'. Abweichend von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind
hier die Außenseiten 12" und 13" der Druckplatte 11" mit einer harten J druckverteilenden
Materialschicht 30 und 31 versehen, die die Außenseiten 12' und 13' der elastischen
Druckplatte 11" vollständig bedeckt und hier über die Oberkante 14" und die Unterkante
15".überstehen. Die Materialschichten 30 und 31 können an der Druckplatte 11" angeklebt
sein. Ihre Schnittfläche in Fig. 3 hat die Form eines langgestreckten Trapezes, weil
sich die Materialschichten 30 von der Druckplatte 11" nach außen gesehen konisch erweitern.
Das druckverteilende harte Material ist derart angebracht, daß das aus der Druckplatte
11" und den Materialschichten 30 und 31 bestehende Druckelement dünnwandiger als der
Isolierkörper 10 ist. Die Dicke des Druckelements kann jedoch auch der des Isolierkörpers
entsprechen oder größer als diese sein.
[0015] Die in den einzelnen Ausführungsbeispielen dargestellten Druckelemente sind in einem
wärmedämmendeh Fertigbauteil für vorkragende Gebäudeteile integriert, wobei das Druckelement
in der Ausführungsform gemäß Fig. 1 zwischen die Bauteile vor dem Einbringen des Ortbetons
zur Herstellung der Bauteile eingesetzt wird. Die Druckelemente gemäß Fig. 2 und 3
werden in demselben Stadium eingesetzt, sind jedoch an dem unteren Ende der Isolierkörper
10' bzw. 10" angeordnet. Da der vorgesehene gummielastische Druckwerkstoff bessere
Wärmedämmeigenschaften als Keramik, Beton und ähnliches besitzt, wird somit durch
das erfindungsgemäße Druckelement nicht nur in einfacher und wirkungsvoller Weise
dem Auftreten von Schäden bei der Bewegung des auskragenden Gebäudeteils gegenüber
dem Gebäude entgegnet, sondern auch eine gute Wärmedämmung erzielt.
1. Druckelement in einem wärmedämmenden Fertigbauteil für vorkragende Gebäudeteile
, wobei das Fertigbauteil aus einem länglichen Isolierkörper aus thermisch isolierendem
Material mit sich im wesentlichen quer zum Isolierkörper erstreckenden und seitlich
vorstehenden Bewehrungselementen besteht, in denen das oder mehrere Druckelemente
integriert sind, die aus druckfestem Material bestehen, dadurch gekennzeichnet daß
jedes Druckelement (11, 11', 11") aus einem gummielastischen Werkstoff gebildet ist.
2. Druckelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Elastizität des
Werkstoffes derart bemessen ist, daß sich die Druckplatte (11, 11', 11") beim Einbau
nur unwesentlich verformt.
3. Druckelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte
(11, 11', 11") in dem Isolierkörper (10, 10', 10") mittig oder seitlich befestigt
ist.
4. Druckelement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Druckplatte
(11, 11', 11") wenigstens auf einer Außenseite (12'; 13') eine Stahlplatte (25; 26)
aufweist.
5. Druckelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlplatte (25;
26) wenigstens die Größe der Druckplatte (11') besitzt.
6. Druckelement nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlplatte
(25; 26) an der Druckplatte (11') wenigstens teilweise befestigt ist.
7. Druckelement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte
(11") wenigstens auf einer Außenseite (12"; 13") eine harte, druckverteilende Materialschicht
(30; 31) aufweist.
8. Druckelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Materialschicht
(30; 31) wenigstens die Größe der Druckplatte (11") besitzt.
9. Druckelement nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschicht
(30; 31) wenigstens teilweise an der Druckplatte (11") befestigt ist.
10. Druckelement nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialschicht (30;31) sich nach außen konisch erweitert.
11. Druckelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Dicke des Druckelements (11, 11', 11") gleich der Dicke des Isolierkörpers
(10, 10', 10") ist.
12. Druckelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß die
Dicke des Druckelements (11, 11', 11") gegenüber der Dicke des Isolierkörpers (10,
10', 10") unterschiedlich ist.
13. Druckelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der gummielastische
Werkstoff mit wenigstens einer innenliegenden Stahlplatte bewehrt ist.