[0001] Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung für den Transport von glühendem Koks
in Kokskübeln aus einer Station für Kokskübelwagen zu den Beschickungseinrichtungen
der Kokskühler einer Kokstrockenlöschanlage.
[0002] Eine Transportvorrichtung der vorgenannten Art ist durch die Zeitschrift "Stahl und
Eisen", Jahrgang 101 (1981), Heft 24, Seite 41, bekannt.
[0003] Diese Vorrichtung enthält zur Überbrückung des Transportweges zwischen der Station
für Kokskübelwagen und den Beschickungseinrichtungen der Kokskühler drei Kokskübelvorschieber
und drei auf einer Schienenbahn verfahrbare Doppelwinden-Laufkatzen.
[0004] Die drei Kokskübelvorschieber und die drei Doppelwinden-Laufkatzen sind jeweils für
die halbe Transportkapazität ausgelegt, so daß während des Löschbetriebes nur zwei
Kokskübelvorschieber und zwei Doppelwinden-Laufkatzen zum Einsatz kommen. Der dritte
Kokskübelvorschieber und die dritte Doppelwinden-Laufkatze werden in Reserve gehalten,
um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten.
[0005] Eine solche Transportvorrichtung erfordert im Verhältnis zur genutzten Transportkapazität
einen großen Aufwand.
[0006] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine betriebssichere Vorrichtung für den
Transport von glühendem Koks in Kokskübeln aus einer Station für Kokskübelwagen zu
den Beschickungseinrichtungen der Kokskühler einer Kokstrockenlöschanlage zu schaffen,
die mit geringem Aufwand erstellt und betrieben werden kann.
[0007] Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Transportvorrichtung aus
zwei Kokskübelvorschiebern, einem Arbeitsaufzug und einem Reserveaufzug mit je zwei,
einen Gewichtsausgleich bildenden Kokskübelaufnehmern sowie mindestens einem auf einer
Schienenbahn verfahrbaren Hubwagen besteht.
[0008] Gemäß weiteren Merkmalen der Neuerung sind vorteilhaft der Arbeitsaufzug und der
Reserveaufzug in einem Schachtgerüst mit zwei Schächten angeordnet, wobei jedem Schacht
ein Kokskübelaufnehmer des Arbeitsaufzuges und ein Kokskübelaufnehmer des Reserveaufzuges
zugeordnet sind. Die Kokskübelaufnehmer sind an je einem Wagen aufgehängt.
[0009] In weiterer Ausgestaltung des Neuerungsgedankens sind vorteilhaft zum Antrieb des
Arbeitsaufzuges und Reserveaufzuges je ein gleiches Seiltriebwerk zwischen den Schächten
übereinander angeordnet und die Schienenbahn weist vorteilhaft vier Fahrschienen auf.
[0010] Im folgenden wird die Neuerung anhand einer Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt ist, näher berschrieben.
[0011] Es zeigen:
Figur 1 eine Transportvorrichtung für glühenden Koks in einer Kokstrockenlöschanlage
in Ansicht,
Figur 2 die Transportvorrichtung im Grundriß in vergrößertem Maßstab mit Anordnung
eines auf einem Gleis verfahrbaren Kokskübelwagens,
Figur 3 einen Schnitt entsprechend der Linie III - III in Fig. 1 im vergrößerten Maßstab,
Figur 4 einen Schnitt entsprechend der Linie IV - IV in Fig. u im vergrößerten Maßstab.
[0012] Aus dem Ausstoßbereich einer Verkokungsofenbatterie (nicht dargestellt) wird der
glühende Koks mit Hilfe eines auf einem Gleis 1 verfahrbaren Kokskübelwagens 2 in
eine Station 3 einer Kokstrockenlöschanlage 4 befördert.
[0013] Die Kokstrockenlöschanlage 4 enthält vier parallel zu dem Gleis 1 angeordnete Kokskühler
5, 6, 7, 8 mit je einer Beschickungsvorrichtung 9, 10, 11, 12. Zum Transport des glühenden
Kokses aus der Station 3 zu den Beschickungsvorrichtungen 9, 10, 11, 12 ist eine Transportvorrichtung
13 angeordnet, die aus zwei Kokskübelvorschiebern 14, 15, einem Arbeitsaufzug 16 und
einem Reserveaufzug 17 mit je zwei, einen Gewichtsausgleich bildenden Kokskübelaufnehmern
18, 19 bzw. 20, 21 sowie mindestens einem auf einer Schienenbahn 22 verfahrbaren Hubwagen
23 besteht.
[0014] Der Arbeitsaufzug 16 und der Reserveaufzug 17 sind in einem Schachtgerüst 24 mit
zwei Schächten 25, 26 angeordnet.
[0015] Zu jedem Schacht 25, 26 gehört jeweils ein Wagen 27, 28, an dem ein Kokskübelaufnehmer
18, 19 des Arbeitsaufzuges 16 und ein Kokskübelaufnehmer 20, 21 des Reserveaufzuges
17 aufgehängt sind. Alle Kokskübelaufnehmer 18, 19, 20, 21 sind völlig gleich ausgeführt.
[0016] Die beiden Wagen 27, 28 laufen auf zwei Schienen 29, 30, die auf dem Schachtgerüst
24 befestigt sind. Zwei Seilwinden 31, 32 erzeugen die Fahrbewegung der Wagen 27,
28.
[0017] Zum Antrieb des Arbeitsaufzuges 16 und des Reserveaufzuges 17 sind je ein gleiches
Seiltriebwerk 33, 34 vorgesehen, die zwischen den Schächten 25, 26 übereinander angeordnet
sind.
[0018] In Fig. 3 ist das Seiltriebwerk 33 dargestellt, das über acht Seile 35, 36, 37, 38,
39, 40, 41, 42 mit den beiden Kokskübelaufnehmern 18, 19 des Arbeitsaufzuges 16 verbunden
ist. Das Seiltriebwerk 33 besteht im wesentlichen aus acht Seiltrommeln 43, 44, 45,
46, 47, 48, 49, 50, vier Planetengetrieben 51, 52, 53, 54 und sechs Antriebsmotoren
55, 56, 57, 58, 59, 60.
[0019] Der Hubwagen 23 enthält zwei angetriebene Laufwerke 61, 62, eine Hubtraverse 63 und
vier Hubgeräte 64, 65, 66, 67. Die Schienenbahn 22 für den Hubwagen 23 ist mit vier
Fahrschienen 68, 69, 70, 71 ausgeführt.
[0020] Bei der Transportvorrichtung 13 kann der Arbeitsablauf so gewählt werden, daß ein
mit glühendem Koks gefüllter Kokskübel 72 (Fig. 1) zunächst mittels des Kokskübelvorschiebers
15 von dem Fahrgestell 73 (Fig. 2) des Kokskübelwagens 2 in den Schacht 26 geschoben
wird. Gleichzeitig transportiert der Hubwagen 23 einen entleerten Kokskübel 74 aus
dem Bereich über der Beschickungseinrichtung 10 in den Schacht 25.
[0021] Nachdem der Hubwagen 23 ohne den entleerten Kokskübel 74 in die in Fig. 1 dargestellte
Position in Schachtgerüstmitte 75 gefahren ist, werden gleichzeitig der mit glühendem
Koks gefüllte Kokskübel 72 gehoben, der entleerte Kokskübel 74 abgesenkt und der Kokskübelwagen
2 vor den Kokskübelvorschieber 14 gefahren.
[0022] Der Kokskübelvorschieber 14 schiebt nun den entleerten Kokskübel 74 aus dem Schacht
25 auf das Fahrgestellt 73 des Kokskübelwagens 2. Hiernach steht der Kokskübelwagen
2 für den Transport von glühendem Koks aus der Verkokungsofenbatterie wieder zur Verfügung.
[0023] Der hochgehobene, mit glühendem Koks gefüllte Kokskübel 72 wird von dem Hubwagen
23 aufgenommen und über die Beschickungsvorrichtung 11 des Kokskühlers 7 gefahren.
Nach der Beschickung des Kokskühlers 7 mit glühendem Koks wird der entleerte Kokskübel
72 zum Kokskübelwagen '2 in gleicher Weise wie es vorher beim entleerten Kokskübel
74 geschehen ist, zurücktransportiert.
[0024] Bei Wartung oder Ausfall des Arbeitsaufzuges 16 werden beide Wagen 27, 28 in Richtung
zur Schachtgerüstmitte 75 bewegt, bis die beiden Kokskübelaufnehmer 20, 21 des Reserveaufzuges
17 über den Schächten 25, 26 stehen.
[0025] Jedes gleich ausgebildete Seiltriebwerk 33 bzw. 34 ermöglicht das Heben eines mit
glühendem Koks gefüllten Kokskübels 72 und das Absenken eines entleerten Kokskübels
74 zur gleichen Zeit. Dadurch ergeben die beiden jeweils im Einsatz befindlichen Kokskübelaufnehmer
18, 19 bzw. 20, 21 stets einen Gewichtsausgleich, der sich reduzierend auf die Antriebsleistung
der Seiltriebwerke 33, 34 auswirkt.
[0026] Die neuerungsgemäße Transportvorrichtung ist somit mit geringem Aufwand sowohl zu
erstellen als auch zu betreiben.
1. Vorrichtung für den Transport von glühendem Koks in Kokskübeln aus einer Station
für Kokskübelwagen zu den Beschickungseinrichtungen der Kokskühler einer Kokstrockenlöschanlage,
gekennzeichnet durch zwei Kckskübelvorschieber (14, 15), einen Arbeitsaufzug und.
einen Reserveaufzug (16, 17) mit je zwei, einen Gewichtsausgleich bildenden Kokskübelaufnehmern
(18, 19, 20, 21) sowie mindestens einen auf einer Schienenbahn (22) verfahrbaren Hubwagen
(23).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsaufzug und
der Reserveaufzug (16, 17) in einem Schachtgerüst (24) mit zwei Schächten (25, 26)
angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Schacht
(25, 26) ein Kokskübelaufnehmer (18, 19) des Arbeitsaufzuges (16) und ein Kokskübelaufnehmer
(20, 21) des Reserveaufzuges (17) zugeordnet sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokskübelaufnehmer
(18, 19, 20, 21) an je einem Wagen (27, 28) aufgehängt sind.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb
des Arbeitsaufzuges und des Reserveaufzuges (16, 17) je ein gleiches Seiltriebwerk
(33, 34) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltriebwerke
(33, 34) zwischen den Schächten (25, 26) übereinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienenbahn (22)
vier Fahrschienen (68, 69, 70, 71) aufweist.