[0001] Die Erfindung betrifft eine Spritzvorrichtung zum elektrostatischen Beschichten von
Gegenständen mit Beschichtungsmaterial, insbesondere mit pulverförmigem Beschichtungsmaterial,
die einen länglichen Körper hat, durch den in Längsrichtung ein Kanal für das Beschichtungsmaterial
zu einer aus dem Körper ausmündenden Abgabeöffnung führt, mit einem elektrischen Transformator,
der einen stabförmigen Kern und mindestens je eine diesen umgebende Primärwicklung
und Sekundärwicklung hat, wobei der Transformator achsparallel zum Kanal in dem Körper
außerhalb des Kanals untergebracht ist, mit mindestens einer vom Körper getragenen
Elektrode zur elektrostatischen Aufladung des durch den Kanal und die Abgabeöffnung
geleiteten Beschichtungsmaterials, mit einer im Körper untergebrachten, den Transformator
mit den Elektroden verbindenden, elektrischen Spannungsvervielfachungs-und Gleichrichtungsschaltung,
und mit einer elektrischen Anschlußeinrichtung zum Anschluß der Primärwicklung des
Transformators an eine Stromquelle. Solche Spritzvorrichtungen sind vom Anmelder vorliegender
Patentanmeldung schon seit einiger Zeit auf den Markt gebracht worden.
[0002] Bei der elektrostatischen Beschichtung werden grundsätzlich zwei Systeme unterschieden.
Einmal das Aufladungssystem, bei dem eine Hochspannung von einer zentralen Hochspannungsquelle
zu einer oder mehreren Spritzvorrichtungen geführt wird. Beim anderen System wird
die Hochspannung in der Spritzvorrichtung erzeugt. Die Erfindung betrifft dieses andere
System. Im Prinzip arbeiten alle heute auf dem Markt befindlichen, auf diesem anderen
System beruhenden Spritzvorrichtungen nach dem gleichen Prinzip:
Die Spritzvorrichtung hat für Handbetrieb die Form einer Pistole, während sie für
automatische Beschichtungsanlagen häufig die Form einer kurzen Stange hat. Der Spritzvorrichtung
wird ein hochfrequenter Wechselstrom mit niedriger Spannung zugeführt. Diese niedrige
Spannung wird am Eingang der Spritzvorrichtung durch einen Transformator auf mehrere
1000 Volt transformiert. Diese mittlere Hochspannung wird anschließend in der Spritzvorrichtung
in einer Spannungsvervielfachungs- und Gleichrichtungsschaltung auf die Endspannung,
welche an den zur elektrostatischen Aufladung des Beschichtungsmaterials dienenden
Elektroden erforderlich ist, vervielfacht und in Gleichspannung umgewandelt. Eine
solche Schaltung ist üblicherweise eine Spannungsvervielfacherkaskade aus Dioden und
Kondensatoren, welche nach dem Namen des Erfinders auch Greinacher-Schaltung genannt
wird. Der Vorteil dieses Systems ist, daß die hohe Endspannung erst in der Spritzvorrichtung,
und zwar der höchste Spannungswert erst am Ende der Spritzvorrichtung bei den Elektroden
erreicht wird.
[0003] Dieser Art der Spannungserzeugung sind für eine bestimmte Beschichtungsart Grenzen
gesetzt. In engen Röhren, Dosen und anderen Hohlkörpern, deren Innendurchmesser nicht
wesentlich größer ist als der Außendurchmesser der Spritzvorrichtung, wird das elektrische
und magnetische Feld der Spritzvorrichtung durch die geerdeten, zu beschichtenden
Gegenstände stark beeinträchtigt. Speziell die aus Platzgründen bevorzugt verwendeten
Stabtransformatoren verändern unter diesen Einflüssen ihre Leistung beträchtlich.
Dies deshalb, weil der offenliegende Kraftlinienfluß des Magnetfeldes durch den zu
beschichtenden Gegenstand gestört wird.
[0004] Es wurde versucht, mit Transformatoren anderer Bauweise, die einen vollständig geschlossenen
Kraftlinienfluß haben, diese Nachteile zu umgehen. In der Praxis scheiterten diese
Bemühungen bis jetzt aber an der Größe dieser Baueinheiten und an anderen technischen
Gegebenheiten.
[0005] Die US-PS 3 608 823, welche im wesentlichen der DE-PS 20 65 699 entspricht, zeigt
eine pistolenförmige Spritzvorrichtung, an deren stromaufwärtigem hinteren Ende ein
ringförmiger Transformator den Beschichtungsmaterial-Kanal konzentrisch umgibt. Ferner
sind in dieser Schrift Spannungsvervielfachungs- und Gleichrichtungsschaltungen beschrieben,
einmal in Form einer Spannungsvervielfacherkaskade und einmal in Form eines Spannungsteilers.
Die Bauteile dieser Schaltung sind um den Kanal herum gleichmäßig verteilt angeordnet.
[0006] Die DE-OS 30 08 843 zeigt eine pistolenförmige Spritzvorrichtung, bei welcher ein
mit niedriger Gleichspannung gespeister Oszillator, ein Transformator und eine Kaskadenschaltung
jeweils als hohlzylindrische, ringförmige Baueinheiten ausgebildet sind und den Beschichtungsmaterial-Kanal
konzentrisch umgeben.Konzentrisch umgebende Baugruppen können jedoch nachteilige elektrische
und magnetische Feldwirkungen erzeugen, müssen in Sonderanfertigung hergestellt werden
und können jeweils nur für eine bestimmte Größe einer Spritzvorrichtung verwendet
werden, während die Verwendung von handelsüblichen elektrischen Bauteilen wesentlich
preisgünstiger wäre.
[0007] Die US-PS 3 731 145 zeigt eine pistolenförmige Spritzvorrichtung mit einer im stromaufwärtigen
Ende untergebrachten Einheit aus Transformator und Gleichspannungs-Wechselstromwandler
und einer über dem Beschichtungsmaterial-Kanal angeordneten Spannungsvervielfachereinheit.
Der Transformator hat einen Topfkern.
[0008] Die US-PS 4 196 475 zeigt eine pistolenförmige Spritzvorrichtung, welche im wesentlichen
aus zwei achsparallel übereinander angeordneten, voneinander lösbaren Bauteilen besteht.
Durch den oberen Bauteil führt der Beschichtungsmaterial-Kanal hindurch. Im unteren
Bauteil sind die elektrischen Bauteile zur Spannungserzeugung für die Elektroden untergebracht,
welche zur elektrostatischen Aufladung des Beschichtungsmaterials dienen. Sie bestehen
im wesentlichen aus einem Oszillator zur Umformung der Gleichspannung einer Spannungsquelle
in eine Wechselspannung, einem nachgeordneten Transformator zum Hochtransformieren
der Oszillatorspannung auf eine mittlere Hochspannung, einer an die Sekundärwicklung
des Transformators angeschlossenen mehrstufigen Kaskadenschaltung zur weiteren Hochtransformierung
und Umwandlung der Spannung auf einen bestimmten hohen Gleichspannungswert, der den
Elektroden zugeführt wird.
[0009] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die Dicke der länglichen Spritzvorrichtung
so klein zu machen, daß die Spritzvorrichtung auch in enge Innenräume von Hohlkörpern
eingeführt werden kann, um deren Innenflächen zu beschichten, wobei die Spritzvorrichtung
konstruktiv einfach und in der Herstellung billig sein soll, eine hochwertige Beschichtungsqualität
ergeben und hohen Anforderungen an elektrischer Sicherheit und langer Lebensdauer
genügen soll. Im Hinblick darauf sollen möglichst handelsübliche elektrische Bauteile
verwendet werden können und müssen Wärmestauungen in der Vorrichtung vermieden werden.
[0010] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei der Eingangs genannten
Spritzvorrichtung im Magnetfeld des Transformators parallel zu dessen Stabkern außerhalb
der Primär- und Sekundärwicklungen mindestens zwei, das Magnetfeld in sich sammelnde
Magnetleiterstäbe, vorzugsweise Ferritkerne, um den Umfang des Stabkerns mit Abstand
voneinander angeordnet sind, welche sich im wesentlichen über die gesamte Länge des
Stabkerns erstrecken.
[0011] Die Erfindung stellt einen Kompromiß dar zwischen einem Transformator mit geschlossenem
Magnetkreislauf und einem Stab-Transformator mit offenem Magnetkreislauf. Die beiden
parallel zum Stabkern angeordneten, vor - zugsweise in den gegossenen Kunststoffkörper
der Spritzvorrichtung eingegossenen Magnetleiterstäbe übernehmen den größten Teil
des magnetischen Kraftflusses des Stab-transformators und machen ihn auf diese Weise
unempfindlich gegen äußere Einflüsse. Diese äußeren Einflüsse sind insbesondere die
zu beschichtenden rohrförmigen Hohlkörper, welche normalerweise aus Metall bestehen.
Der verbleibende große Spalt oder Sprung im magnetischen Kraftlinienfluß zwischen
dem stabförmigen Kern des Transformators und den Magnetleiterstäben beeinflußt praktisch
die Leistung des Transformators nicht, sondern im Gegenteil, er hilft mit, die bei
geschlossenen Transformatoren gegebenen negativen technischen Wirkungen zu vermeiden.
Beispielsweise dient ein solcher Spalt oder Sprung dazu, die Sättigung des Transformators
herabzusetzen. Die Magnetleiterstäbe nehmen den Magnetfluß des Transformator-Magnetfeldes
auf. Dadurch wird vermieden, daß das Magnetfeld bei der Beschichtung von Innenräumen
enger Gegenstände auf diese Gegenstände abfließt. Ein Abfließen auf die zu beschichtenden
Gegenstände ist nachteilig, weil dann der Magnetfluß vom Abstand des Gegenstandes
vom Transformator abhängig ist. Ein enger Abstand hat einen starken Spannungsabfall
und eine erhöhte Stromaufnahme des Transformators zur Folge.
[0012] Anstelle der Verwendung von einzelnen Magnetleiterstäben ist es theoretisch auch
möglich, den Transformator durch ein zylindrisches Abschirmelement vollständig zu
umgeben. Dies hätte jedoch den Nachteil, daß die vom Transformator entwickelte Wärme
gestaut wird und durch diesen Wärmestau Teile der Vorrichtung beschädigt werden.
[0013] Mehrere Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen
beschrieben. Darin zeigen
Figur 1 einen Längsschnitt durch eine stabförmige Spritzvorrichtung nach der Erfindung
in einem engen, zu beschichtenden, rohrförmigen Gegenstand,
Figur 2 einen Querschnitt längs der Ebene II-II von Figur 1,
Figur 3 einen Querschnitt längs der Ebene III-III von Figur 1, woraus die zylindrische,
im wesentlichen kreisförmige Querschnittsform der Vorrichtung ersichtlich ist,
Figur 4 eine Querschnittsansicht ähnlich Fig.2 einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung,
Figur 5 eine teilweise im Schnitt gezeigte pistolenartige Ausführungsform einer Spritzvorrichtung
nach der Erfindung,
Figur 6 eine auseinandergezogene Darstellung eines stabförmigen Transformators der
Ausführungen nach den Fig.1 bis 5,
Figur 7 eine Spannungsvervielfachungs- und Gleichrichtungsschaltung nach dem Prinzip
von Greinacher für die Ausführungsformen nach den Fig.l bis 6,
Figur 8 eine Spannungsvervielfachungs- und Gleichrichtungsschaltung mit einem Spannungsteiler,
welche alternativ zur Ausführungsform nach Fig. 7 verwendet werden kann.
[0014] Die stabförmige Spritzvorrichtung 32 von Figur 1, welche gemäß der Erfindung ausgebildet
ist, ist in einen rohrartigen Gegenstand 34 eingeführt worden, um dessen innere Mantelwand
(36)mit pulverförmigem Beschichtungsmaterial zu beschichten. Der längliche Körper
38 der Spritzvorrichtung 32 besteht im wesentlichen aus einem Kunststoffteil 40, beispielsweise
aus Delrin , und einem axial daran angegossenen Teil 42 aus Kunststoff. Durch den
länglichen Körper 38 führt ein Rohr 44 hindurch, welches das pulverförmige Beschichtungsmaterial,
welches in an sich bekannter weise durch einen Gasstrom transportiert wird, von einer Einlaßöffnung
46 zu einer Abgabeöffnung 48 des Körpers 38 führt. An die Abgabeöffnung 48 schließt
sich eine trichterförmige Düsenöffnung 50 zur prallplattenfreien Zerstäubung des Beschichtungsmaterials
an. Die Düsenöffnung 50 ist in einem Mundstück 52 gebildet, welches an der Abgabeöffnung
48 am angegossenen Kunststoffteil 42 des Körpers 38 befestigt ist.
[0015] In den gegossenen Kunststoffteil 42 ist ein elektrischer Transformator 54 eingegossen,
der einen stabförmigen Kern 56 und mindestens je eine diesen umgebende Primärwicklung
58 und eine über die Primärwicklung aufgewickelte Sekundärwicklung 60 hat. Der Stabtransformator
54 ist in Figur 6 schematisch detailierter dargestellt als in Figur 1. Der Transformator
ist achsparallel zum Kanal 45 in dem Kunststoffteil 42 oberhalb des Kanals 45 untergebracht.
Ein Stab-Transformator 54 hat gegenüber allen anderen Transformatoren den Vorteil,
daß er wesentlich kleiner ist und deshalb wesentlich weniger Platz benötigt.
[0016] Im Magnetfeld des Transformators 54 sind parallel zu dessen Stabkern außerhalb der
Primär- und Sekundärwicklungen 58 und 60 mindestens zwei, das Magnetfeld in sich sammelnde
Magnetleiterstäbe 62, vorzugsweise Ferritkerne, um den Umfang des Stabkerns 56 mit
Abstand voneinander angeordnet, welche sich im wesentlichen über die gesamte Länge
des Stabkerns 56 erstrecken. Dabei sind die Ferritkerne 62 im wesentlichen gleich
lang wie der Stabkern 56. Da das Magnetfeld des Transformators 54 weniger zum Kanal
45 hin, sondern hauptsächlich radial nach außen zum Gegenstand 34 hin abgeschirmt
werden muß, sind die Ferritkerne 62, bezogen auf die Mittelachse 64 des Stabkerns
62 als Winkelspitze, auf der vom Kanal 45 .abgewandten Seite des Transformators 54
unter einem Winkelabstand 66 von weniger als 180° angeordnet. Dies ist insbesondere
aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich.Je kleiner der Außendurchmesser des Körpers 38
ist, desto weniger Platz verbleibt zwischen dem Transformator 54 und der äußeren Mantelfläche
68 des Körpers 38. Dies bedeutet, daß der Abstandswinkel 66 zwangsweise umso größer
wird, je kleiner der Abstand zwischen dem Transformator 54 und der äußeren Mantelfläche
68 des Körpers 38 ist. Also je kleiner der Innendurchmesser des zu beschichtenden
Gegenstandes 34, desto größer wird auch der Abstandswinkel 66, weil dann der Körper
38 einen kleineren Außendurchmesser haben muß.
[0017] Die Ferritkerne 62 können auch entsprechend Figur 4 unter einem Abstandswinkel von
180° voneinander angeordnet werden, oder unter einem noch größeren Abstandswinkel,
jedoch wird das Magnetfeld umso schlechter gegen den zu beschichtenden Gegenstand
34 abgeschirmt, je größer der Winkelabstand 66 gemacht wird. Andererseits ist die
Wärmeabfuhr nach außen günstiger, wenn die Ferritkerne 62 nicht zu dicht nebeneinander
angeordnet sind. In den Kanal 45 ragen an der Abgabeöffnung 48 beispielsweise vier
Elektroden 70, die in den Kunststoffteil 42 des Körpers 38 eingegossen sind. Ferner
ist in den angegossenen Kunststoffteil 42 eine sogenannte Greinacher-Schaltung (nach
dem Erfinder Herr Greinacher benannt) als Spannungsvervielfachungs- und Gleichrichtungsschaltung
72 eingegossen. Der Eingang der Schaltung 72 ist über einen Vorwiderstand 74 an die
Sekundärwicklung 60 des Transformators 54 angeschlossen. Der Ausgang der Schaltung
72 ist durch zwei verschieden hohe Spannungsstufen gegeben, die jeweils über einen
Schutzwiderstand 76 an je zwei um 90° versetzt zueinander angeordnete Elektroden 70
angeschlossen sind. Eine solche Schaltung ist an sich bekannt und beispielsweise auch
in Figur 7 dargestellt. Die Schaltung 72 besteht im wesentlichen aus Kondensatoren
78 und Dioden 80, die um den Kanal 45 herum gleichmäßig verteilt angeordnet sind und
entsprechend Figur 7 über Leitungen miteinander verbunden sind, wie dies schematisch
in Figur 3 dargestellt ist. Damit sind alle elektrischen Teile gleichförmig um den
Kanal 45 herum angeordnet und in den Kunststoffteil 42 eingegossen, wobei lediglich
eine als Steckereinheit ausgebildete Anschlußeinrichtung 82, die zum Anschluß der
Primärwicklung 58 des Transformators 54 an eine Stromquelle dient, in einer Ausnehmung
84 des stromaufwärtigen Kunststoffteils 40 untergebracht ist.
[0018] Wie die Figuren 1,2 und 3 zeigen,hat der Körper 38 eine im wesentliche zylindrische
Außenform, zu deren Zylinderachse 86 der Kanal 45 und dessen Abgabeöffnung 48 mit
ihrer Achse 88 exzentrisch versetzt angeordnet sind, während der Transformator bezüglich
seiner Mittelachse 64 diametral nach der anderen Seite exzentrisch zur Zylinderachse
86 angeordnet ist.
[0019] Die Spritzvorrichtung 32 hat entsprechend den Figuren 1, 2 und 3 eine im wesentlichen
zylindrische Außenform. Am vorteilhaftesten ist dabei ein kreisrunder Querschnitt
entsprechend den Figuren 2 und 3. Geringfügige Abwandlungen davon in Form eines Vieleckes
sind selbstverständlich möglich. Auch ist eine Abwandlung der Querschnitts-Außenform
entsprechend Figur 4 möglich, also eine kreisrunde Außenform mit parallel zueinander
verlaufenden abgeflachten Seitenflächen.
[0020] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Spritzvorrichtung 92 in Form einer
Handpistole. Der einzige Unterschied zu den Ausführungsformen nach den Figuren 1 bis
4 besteht darin, daß bei Figur 5 ein Handgriff 94 vorhanden ist und an die Abgabeöffnung
48 kein Mundstück angeschlossen ist, sondern eine Prallplatte 96 zur Zerstäubung des
Beschichtungsmaterials nachgeordnet ist. Anstelle in den Kanal 45 hineinragender Elektroden,
können Elektroden 98 vorgesehen sein, welche am Rand der Abgabeöffnung 48 axial wegragen
und das aus der Abgabeöffnung 48 austretende Beschichtungsmaterial elektrostatisch
aufladen, während es von der Prallplatte 96 verwirbelt wird. Die Prallplatte 96 kann
zwischen der in ausgezogenen Linien gezeichneten Stellung und der in gestrichelten
Linien gezeichneten Stellung axial verstellt werden, wie dies an sich bekannt ist.
Bezüglich der übrigen Ausbildung und auch insbesondere bezüglich der elektrischen
Teile entspricht die Ausführungsform nach Figur 5 derjenigen der Figuren 1 bis 3.
[0021] An die Steckereinheit 82 von Figur 1 kann über ein Kabel eine externe Spannungsquelle
angeschlossen werden, die beispielsweise 10 Volt mit 17 kHz liefert. Diese Spannung
gelangt von der Steckereinheit 82 an die Primärwicklung 58 des Transformators 54,
welcher in der genannten Weise einen stabförmigen Kern 56 hat und in auseinandergezogener
Darstellung in Figur 6 gezeigt ist. Die Sekundärwicklung 60 des Stab-Transformators
54 gibt eine Spannung von beispielsweise 5 kV 17 kHz über den Schutzwiderstand 74
an den Eingang der Spannungsvervielfältigungs- und Gleichrichtungsschaltung
72. Die Schaltung 72 ist in der genannten Weise eine Greinacher-Kaskadenschaltung, an
deren Ende eine, oder entsprechend der Darstellung von Fig.7 zwei verschiedene Gleichspannungen
von ungefähr 70 kV abgenommen und an die Elektroden 70 von Figur 1 bzw. die Elektroden
98 von Figur 5 gegeben werden. Der mögliche Bereich dieser Hochspannung liegt zwischen
ungefähr 40 kV und 150 kV. Die Verwendung von zwei geringfügig unterschiedlichen Spannungspotentialen
für die Elektroden bewirkt im Kanal 45 die Erzeugung eines exzentrisch verteilten
elektrostatischen Feldes, was für die elektrostatische Aufladung des Beschichtungsmaterials
in bekannter Weise günstig ist.
[0022] Abweichend von der bisher beschriebenen Ausführungsform kann die Anschlußeinrichtung
82 einen entsprechend Figur 7 ausgebildeten Spannungswandler enthalten, an welchen
eine Gleichspannung von beispielsweise 12 V einer externen Gleichspannungsquelle angeschlossen
wird. In diesem Falle ist als Transformator 54 eine Ausführungsform mit zwei Primärwicklungen
entsprechend Figur 7 zu wählen, der jedoch ebenfalls einen stabförmigen Magnetkern
beinhaltet, um welche die Wicklungen gewickelt sind.
[0023] Gemäß einer weiteren Abwandlung kann die Anschlußeinrichtung 82 eine Steckereinheit
für eine externe Gleichspannungsquelle oder Wechselspannungsquelle sein, während der
stabförmige Transformator 54 Teil eines Hochspannungserzeugers 98 ist, dessen verschieden
hohe Ausgangsspannungen für die Elektroden durch einen Spannungsteiler entsprechend
Figur 8 erzeugt werden.
[0024] Die einzelnen Spannungsstufen der Spannungsvervielfachungs-und Gleichrichtungsschaltung
nach den Figuren 7 und 8 sind mit den Bezugszahlen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 sowie la, 2a,
3a, 4a, 5a und 6a bezeichnet.
[0025] Somit gibt es vielerlei Abwandlungsmöglichkeiten. Die bevorzugte Ausführungsform
ist in den Figuren 1,2,3 und 6 g ezeigt. Das Wesentliche ist immer die Verwendung
eines Stab-Transformators und die im wesentlichen zylindrische Ausbildung der Spritzvorrichtung,
ob nun exakt kreisrund oder in Form eines Vieleckes, wobei die gesamte Spritzvorrichtung
mit Ausnahme eines eventuell verwendeten Griffes, keine radialen, die Zylinderform
seitlich erweiternde Erhöhungen hat.
1. Spritzvorrichtung zum elektrostatischen Beschichten von Gegenständen mit Beschichtungsmaterial,
insbesondere mit pulverförmigem Beschichtungsmaterial, die einen länglichen Körper
hat, durch den in Längsrichtung ein Kanal für das Beschichtungsmaterial zu einer aus
dem Körper ausmündenden Abgabeöffnung führt, mit einem elektrischen Transformator,
der einen stabförmigen Kern und mindestens je eine diesen umgebende Primärwicklung
und Sekundärwicklung hat, wobei der Transformator achsparallel zum Kanal in dem Körper
außerhalb des Kanals untergebracht ist, mit mindestens einer vom Körper getragenen
Elektrode zur elektrostatischen Aufladung des durch den Kanal und die Abgabeöffnung
geleiteten Beschichtungsmaterials, mit einer im Körper untergebrachten, den Transformator
mit den Elektroden verbindenden elektrischen Spannungsvervielfachungs- und Gleichrichtungsschaltung,
und mit einer elektrischen Anschlußeinrichtung zum Anschluß der Primärwicklung des
Transformators an eine Stromquelle,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Magnetfeld des Transformators (54) parallel zu dessen Stabkern (56) außerhalb
der Primär- und Sekundärwicklungen (58,60) mindestens zwei das Magnetfeld in sich
sammelnde Magnetleiterstäbe, vorzugsweise Ferritkerne (62), um den Umfang des Stabkerns
(56) mit Abstand voneinander angeordnet sind, welche sich im wesentlichen über die
gesamte Länge des Stabkerns erstrecken.
2. Spritzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetleiterstäbe (62) im wesentlichen gleich lang wie der Stabkern (56) sind.
3. Spritzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetleiterstäbe (62), bezogen auf die Mittelachse (64) des Stabkerns (56)
als Winkelspitze, auf der vom Kanal (45) abgewandten Seite des Transformators (45)
unter einem Winkelabstand von weniger als 180° voneinander angeordnet sind.
4. Spritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens der stromabwärtige Teil (42) des Körpers (38) ein gegossenes Teil aus
Kunststoff ist, durch welchen der Kanal (45) hindurchführt und in welchen die Magnetleiterstäbe
(62), der Transformator (54) und die ihn mit den Elektroden (70;98) verbindende elektrische
Schaltung (72) eingegossen sind.
5. Spritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrische Schaltung (72) eine die Wechselspannung des Transformators (54) wesentlich
erhöhende und in Gleichspannung umwandelnde, an sich bekannte Spannungs-Vervielfacher-Schaltung
nach Greinacher-Art ist.
6. Spritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Transformator (54) und die Magnetleiterstäbe (62) achsparallel neben dem Kanal
(45) angeordnet sind.
7. Spritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Körper (38) eine im wesentlichen zylindrische Außenform hat, zu deren Zylinderachse
(86) der Kanal (45) und dessen Abgabeöffnung (48) nach einer Seite hin exzentrisch
versetzt angeordnet sind, während der Transformator (54) bezüglich seiner Mittelachse
(64) diametral nach der anderen Seite hin exzentrisch zur Zylinderachse (86) angeordnet
ist.
8. Spritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
alle elektrischen Teile im wesentlichen gleichförmig um den Kanal herum verteilt angeordnet
sind und keine den Kanal vollständig umgebende ringförmige Gestalt haben.