(19)
(11) EP 0 110 092 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.06.1984  Patentblatt  1984/24

(21) Anmeldenummer: 83110366.8

(22) Anmeldetag:  18.10.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41F 31/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 13.11.1982 DE 3242066

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69019 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Jeschke, Willi
    D-6900 Heidelberg (DE)
  • Jahn, Hans-Georg
    D-6901 Wiesenbach (DE)
  • Dürrnagel, Klaus
    D-6922 Meckesheim (DE)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo 
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kühlwalze


    (57) Bei einer Walze für Druckmaschinen sind im Innern mantelartige Trennwände vorgesehen. Das Innere der Walze (9) ist von Temperiermitteln durchflossen. Im mittleren Bereich der Walzenwandung ist ein wärmedämmendes Element (3) angebracht, wodurch ein Temperaturgefälle in Längsrichtung auf der Oberfläche der Kühlwalze verhindert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen, in deren Innern mantelartige Trennwände vorgesehen sind.

    [0002] . Das Kühlen und Temperieren von Walzen, insbesondere von Farbwalzen in Farbwerken, ist beispielsweise durch die DE-AS 26 58 380 bekannt.

    [0003] Um die Farbtemperatur bei Betriebsunterbrechung der Druckmaschine weitestgehend konstant und den Temperaturunterschied des Farbfilmes über die Walzenlänge gering zu halten, ist im Innern der Farbwalze ein Verdrängungskörper angeordnet und der noch freie Querschnitt der Farbwalze durch eine mantelartige Trennwand guter Wärmeleiteigenschaft in zwei konzentrische Ringspalte unterteilt, die vom Temperiermittel im Gegenstrom mit hoher Durchflußgeschwindigkeit durchflossen sind.

    [0004] Die Walzen eines Farbwerks an Druckmaschinen unterliegen während des Arbeitens einer Erwärmung, die mit der Druckgeschwindigkeit steigt.

    [0005] Nachteilig wirkt sich die Wärmeentwicklung, die durch Friktion der einzelnen Zylinder, Reiber und Gummiwalzen entsteht, auf die Druckerzeugnisse aus. Diese Erwärmung, die durch Lagerreibung, Abwälzen der Zahnräder und sonstige bewegte Teile im Bereich der Seitenwände entsteht, bewirkt das unerwünschte Tonen an den kontrastreichen Stellen bedruckter Bogen. Die Erwärmung tritt besonders an den beiden Walzenenden verstärkt auf.

    [0006] Nachteilig ist ferner, daß die Ableitung des Temperiermittels auf derselben Stirnseite der Walze angeordnet ist, wobei der Zustrom konzentrisch vom rücklaufenden Strom umgeben ist, da dadurch bereits vor der eigentlichen Kühlung eine Erwärmung des Temperiermittels erfolgt.

    [0007] Durch zuvor benannte Nachteile stellt sich die Aufgabe, eine Walze so auszubilden, daß die Farbtemperatur bei Betriebsunterbrechungen der Druckmaschine nahezu konstant bleibt und sich kein Temperaturgefälle des Farbfilms über die Länge der Walze einstellt.

    [0008] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im mittleren Bereich der Walzenwandung ein oder mehrere wärmedämmende Elemente angeordnet sind, die den Wärmetransport auf der Oberfläche der Kühlwale in deren Längsrichtung behindern.

    [0009] Erfindungsgemäß ist mittig im äußeren Kühlkammerbereich das wärmedämmende Element angeordnet, oder es ist mittig in die Oberfläche des Außenmantels der Farbwalze das wärmedämmende Element bündig eingearbeitet.

    [0010] In vorteilhafter Weise ist der Hohlraum der Walze beidseitig mit Flanschen verschlossen, in den durch entsprechende Rohrstücke die Temperiermittel zu-und abgeleitet werden, um der Mehrerwärmung an den beiden Walzenenden entgegenzuwirken.

    [0011] Durch die Zuleitung des Temperiermittels auf der Antriebsseite wird zunächst das mehr erwärmte Walzenende umspült.

    [0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Temperiermittel durch den inneren Kühlkammerbereich, dann durch den mittleren Kühlkammerbereich und im Anschluß daran durch den äußeren Kühlkammerbereich unter dem mittig angeordneten wärmedämmenden Element, bestehend aus einem Rohrstück, hindurch zu dem für den Abfluß vorgesehenen Rohrstück geleitet.

    [0013] Abrupte Temperaturunterschiede an der Kühlwalzenoberfläche können durch diese zusätzliche Wärmedämmung nicht mehr auftreten.

    [0014] Die Erfindung ist nachstehend an zwei bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.

    [0015] In der abgebildeten Figur 1 ist eine Farbwalze 9 mit innerem Gegenstrom-Wärmeaustausch abgebildet.

    [0016] Durch das Zulaufrohr 4 fließt das Kühlmittel in den inneren Kühlkammerbereich 5 und tritt durch die Bohrung 6 in den mittleren Kühlkammerbereich 7 ein. Das Kühlmittel durchströmt den mittleren Kühlkammerbereich 7 in entgegengesetzter Richtung wie den inneren Kühlkammerbereich 5. Am Ende des mittleren Kühlkammerbereiches 7 .tritt das Kühlmittel durch die Öffnung 10 in den äußeren Kühlkammerbereich 2, der von dem Außenmantel der Farbwalze 1 begrenzt ist, und an der Innenseite des Außenmantels ist in dessen Mitte das wärmedämmende Element 3 angebracht.

    [0017] Das Kühlmittel fließt nun wieder in gleicher Richtung wie im inneren Kühlkammerbereich 5 oder, anders ausgedrückt, in entgegengesetzter Richtung wie im mittleren Kühlkammerbereich 7. Durch das wärmedämmende Element 3 wird im äußeren Kühlkammerbereich 2 eine Querschnittsverengung 11 hergestellt, die eine Geschwindigkeitszunahme und einen Druckabfall in der Strömungsrichtung bei dem Kühlmittel hervorruft. Nachdem das Kühlmittel die Querschnittsverengung 11 des äußeren Kühlkammerbereiches 2 passiert hat, nimmt die Geschwindigkeit des Kühlmittels ab, und es erfolgt gleichzeitig ein Druckanstieg in Strömungsrichtung. Am Ende des äußeren Kühlkammerbereichs 2 tritt das Kühlmittel durch die Ablaufbohrung 12 aus und fließt durch das Ablaufrohr 8 ab.

    [0018] Auch in Figur 2 ist eine Farbwalze 9 mit innerem Gegenstrom-Wärmeaustausch abgebildet. Das Zu- und Abflußsystem ist ebenso wie in Figur 1 geartet. Das wärmedämmende Element 14 ist mittig in den Außenmantel 15 der Farbwalzen 13 eingearbeitet und wirkt isolierend.

    [0019] Die dargestellten Ausführungsbeispiele stellen keineswegs die einzige Ausführungsmöglichkeit dar. Es ist z.B. denkbar, das wärmedämmende Element auf der Außenwandung aufliegen zu lassen, um den gleichen Effekt zu erzielen.

    TEILELISTE



    [0020] 

    1 . Außenmantel der Farbwalze

    2 äußerer Kühlkammerbereich

    3 wärmedämmendes Element

    4 Zulaufrohr

    5 innerer Kühlkammerbereich

    6 Bohrung

    7 mittlerer Kühlkammerbereich

    8 Ablaufrohr

    9 Farbwalze

    10 Öffnung

    11 Querschnittsverengung

    12 Ablaufbohrung

    13 Farbwalze

    14 Wärmedämmendes Element

    15 Außenmantel




    Ansprüche

    1. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen, in deren Innern mantelartige Trennwände vorgesehen sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im mittleren Bereich der Walzenwandung (9) ein oder mehrere wärmedämmende Elemente (3, 14) angeordnet sind, die den Wärmetransport auf der Oberfläche der Kühlwalze in deren Längsrichtung behindern.
     
    2. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mittig im äußeren Kühlkammerbereich (2) das wärmedämmende Element (3) angeordnet ist.
     
    3. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mittig in die Oberfläche des Außenmantels der Farbwalze das wärmedämmende Element (3) bündig eingearbeitet ist.
     
    4. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Hohlraum der Walze antriebsseitig und bedienungsseitig mittels Flanschen verschlossen ist, und daß in den Hohlraum der Walze eine oder mehrere Leitungen münden, die mit einem oder mehreren Behältern verbunden sind, in dem sich das unter Druck stehende Temperiermittel befindet.
     
    5. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der vorhergehenden Ansprüche I bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß für den Zufluß des Temperiermittels auf der Antriebsseite ein oder mehrere Rohrstücke (4) vorgesehen sind, weil dort die größere Erwärmung auftritt.
     
    6. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß für den Weiterfluß ein oder mehrere Kühlkammerbereiche mit dem wärmedämmenden Element (3) versehen sind.
     
    7. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß für den Abfluß des Temperiermittels am Walzenende auf der Bedienungsseite ein oder mehrere Rohrstücke (8) vorgesehen sind.
     
    8. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das wärmedämmende Element (3) aus einem Rohrstück besteht, und daß durch Vorbeifluß des Temperiermittels an diesem Rohrstück eine gleichmäßige Temperaturverteilung auf der Walzenoberfläche entsteht.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht