[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für
Druckmaschinen, in deren Innern mantelartige Trennwände vorgesehen sind.
[0002] . Das Kühlen und Temperieren von Walzen, insbesondere von Farbwalzen in Farbwerken,
ist beispielsweise durch die DE-AS 26 58 380 bekannt.
[0003] Um die Farbtemperatur bei Betriebsunterbrechung der Druckmaschine weitestgehend konstant
und den Temperaturunterschied des Farbfilmes über die Walzenlänge gering zu halten,
ist im Innern der Farbwalze ein Verdrängungskörper angeordnet und der noch freie Querschnitt
der Farbwalze durch eine mantelartige Trennwand guter Wärmeleiteigenschaft in zwei
konzentrische Ringspalte unterteilt, die vom Temperiermittel im Gegenstrom mit hoher
Durchflußgeschwindigkeit durchflossen sind.
[0004] Die Walzen eines Farbwerks an Druckmaschinen unterliegen während des Arbeitens einer
Erwärmung, die mit der Druckgeschwindigkeit steigt.
[0005] Nachteilig wirkt sich die Wärmeentwicklung, die durch Friktion der einzelnen Zylinder,
Reiber und Gummiwalzen entsteht, auf die Druckerzeugnisse aus. Diese Erwärmung, die
durch Lagerreibung, Abwälzen der Zahnräder und sonstige bewegte Teile im Bereich der
Seitenwände entsteht, bewirkt das unerwünschte Tonen an den kontrastreichen Stellen
bedruckter Bogen. Die Erwärmung tritt besonders an den beiden Walzenenden verstärkt
auf.
[0006] Nachteilig ist ferner, daß die Ableitung des Temperiermittels auf derselben Stirnseite
der Walze angeordnet ist, wobei der Zustrom konzentrisch vom rücklaufenden Strom umgeben
ist, da dadurch bereits vor der eigentlichen Kühlung eine Erwärmung des Temperiermittels
erfolgt.
[0007] Durch zuvor benannte Nachteile stellt sich die Aufgabe, eine Walze so auszubilden,
daß die Farbtemperatur bei Betriebsunterbrechungen der Druckmaschine nahezu konstant
bleibt und sich kein Temperaturgefälle des Farbfilms über die Länge der Walze einstellt.
[0008] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im mittleren Bereich der Walzenwandung ein oder
mehrere wärmedämmende Elemente angeordnet sind, die den Wärmetransport auf der Oberfläche
der Kühlwale in deren Längsrichtung behindern.
[0009] Erfindungsgemäß ist mittig im äußeren Kühlkammerbereich das wärmedämmende Element
angeordnet, oder es ist mittig in die Oberfläche des Außenmantels der Farbwalze das
wärmedämmende Element bündig eingearbeitet.
[0010] In vorteilhafter Weise ist der Hohlraum der Walze beidseitig mit Flanschen verschlossen,
in den durch entsprechende Rohrstücke die Temperiermittel zu-und abgeleitet werden,
um der Mehrerwärmung an den beiden Walzenenden entgegenzuwirken.
[0011] Durch die Zuleitung des Temperiermittels auf der Antriebsseite wird zunächst das
mehr erwärmte Walzenende umspült.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Temperiermittel durch
den inneren Kühlkammerbereich, dann durch den mittleren Kühlkammerbereich und im Anschluß
daran durch den äußeren Kühlkammerbereich unter dem mittig angeordneten wärmedämmenden
Element, bestehend aus einem Rohrstück, hindurch zu dem für den Abfluß vorgesehenen
Rohrstück geleitet.
[0013] Abrupte Temperaturunterschiede an der Kühlwalzenoberfläche können durch diese zusätzliche
Wärmedämmung nicht mehr auftreten.
[0014] Die Erfindung ist nachstehend an zwei bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung erläutert.
[0015] In der abgebildeten Figur 1 ist eine Farbwalze 9 mit innerem Gegenstrom-Wärmeaustausch
abgebildet.
[0016] Durch das Zulaufrohr 4 fließt das Kühlmittel in den inneren Kühlkammerbereich 5 und
tritt durch die Bohrung 6 in den mittleren Kühlkammerbereich 7 ein. Das Kühlmittel
durchströmt den mittleren Kühlkammerbereich 7 in entgegengesetzter Richtung wie den
inneren Kühlkammerbereich 5. Am Ende des mittleren Kühlkammerbereiches 7 .tritt das
Kühlmittel durch die Öffnung 10 in den äußeren Kühlkammerbereich 2, der von dem Außenmantel
der Farbwalze 1 begrenzt ist, und an der Innenseite des Außenmantels ist in dessen
Mitte das wärmedämmende Element 3 angebracht.
[0017] Das Kühlmittel fließt nun wieder in gleicher Richtung wie im inneren Kühlkammerbereich
5 oder, anders ausgedrückt, in entgegengesetzter Richtung wie im mittleren Kühlkammerbereich
7. Durch das wärmedämmende Element 3 wird im äußeren Kühlkammerbereich 2 eine Querschnittsverengung
11 hergestellt, die eine Geschwindigkeitszunahme und einen Druckabfall in der Strömungsrichtung
bei dem Kühlmittel hervorruft. Nachdem das Kühlmittel die Querschnittsverengung 11
des äußeren Kühlkammerbereiches 2 passiert hat, nimmt die Geschwindigkeit des Kühlmittels
ab, und es erfolgt gleichzeitig ein Druckanstieg in Strömungsrichtung. Am Ende des
äußeren Kühlkammerbereichs 2 tritt das Kühlmittel durch die Ablaufbohrung 12 aus und
fließt durch das Ablaufrohr 8 ab.
[0018] Auch in Figur 2 ist eine Farbwalze 9 mit innerem Gegenstrom-Wärmeaustausch abgebildet.
Das Zu- und Abflußsystem ist ebenso wie in Figur 1 geartet. Das wärmedämmende Element
14 ist mittig in den Außenmantel 15 der Farbwalzen 13 eingearbeitet und wirkt isolierend.
[0019] Die dargestellten Ausführungsbeispiele stellen keineswegs die einzige Ausführungsmöglichkeit
dar. Es ist z.B. denkbar, das wärmedämmende Element auf der Außenwandung aufliegen
zu lassen, um den gleichen Effekt zu erzielen.
TEILELISTE
[0020]
1 . Außenmantel der Farbwalze
2 äußerer Kühlkammerbereich
3 wärmedämmendes Element
4 Zulaufrohr
5 innerer Kühlkammerbereich
6 Bohrung
7 mittlerer Kühlkammerbereich
8 Ablaufrohr
9 Farbwalze
10 Öffnung
11 Querschnittsverengung
12 Ablaufbohrung
13 Farbwalze
14 Wärmedämmendes Element
15 Außenmantel
1. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen, in deren Innern
mantelartige Trennwände vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß im mittleren Bereich der Walzenwandung (9) ein oder mehrere wärmedämmende Elemente
(3, 14) angeordnet sind, die den Wärmetransport auf der Oberfläche der Kühlwalze in
deren Längsrichtung behindern.
2. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittig im äußeren Kühlkammerbereich (2) das wärmedämmende Element (3) angeordnet
ist.
3. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittig in die Oberfläche des Außenmantels der Farbwalze das wärmedämmende Element
(3) bündig eingearbeitet ist.
4. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der
vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum der Walze antriebsseitig und bedienungsseitig mittels Flanschen verschlossen
ist, und daß in den Hohlraum der Walze eine oder mehrere Leitungen münden, die mit
einem oder mehreren Behältern verbunden sind, in dem sich das unter Druck stehende
Temperiermittel befindet.
5. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der
vorhergehenden Ansprüche I bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Zufluß des Temperiermittels auf der Antriebsseite ein oder mehrere Rohrstücke
(4) vorgesehen sind, weil dort die größere Erwärmung auftritt.
6. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der
vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Weiterfluß ein oder mehrere Kühlkammerbereiche mit dem wärmedämmenden
Element (3) versehen sind.
7. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der
vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Abfluß des Temperiermittels am Walzenende auf der Bedienungsseite ein
oder mehrere Rohrstücke (8) vorgesehen sind.
8. Eine von Temperiermitteln durchflossene Walze für Druckmaschinen nach einem der
vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wärmedämmende Element (3) aus einem Rohrstück besteht, und daß durch Vorbeifluß
des Temperiermittels an diesem Rohrstück eine gleichmäßige Temperaturverteilung auf
der Walzenoberfläche entsteht.