Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Zielführungssystem für Fahrzeuge nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Aus der DE-OS 25 15 660 ist bereits ein Verkehrszielführungssystem
bekannt geworden, das mit eingebauten Straßenschleifen arbeitet. Überfährt ein Fahrzeug
solche Straßenschleifen, so werden zwischen dem Fahrzeug und einer Vermittlungsstelle
Nachrichten übertragen, die dem Fahrzeugführer nach Nennung des Fahrtzieles wichtige
Informationen wie Richtungsanweisung, Straßenverhältnisse, günstige Geschwindigkeit
usw. automatisch auf einem Anzeigefeld übermittelt. Solche Verkehrszielführungssysteme
sind des weiteren in der europäischen Patentanmeldung 79 100 732.1, in Radio Mentor
Elektronik, Band 44, Heft 3, 1978, Berlin, Seite 103 bis Seite 108 "ALI-System zur
Zielführung und Verkehrsdatenerfassung" und in der NTZ, Band 28 Heft 8, 1975, Seiten
306 bis 308 "Elektronischer Wegweiser für Autofahrer" beschrieben worden. Die bekannten
Anordnungen haben den Nachteil, daß eine Rückmeldung des Fahrzeugführers zum Übertragen
von Informationen nicht möglich ist. Weiterhin sind rechnergesteuerte Telefonanlagen
bekannt, die beispielsweise unter der Bezeichnung OF4D von der Firma Bosch hergestellt
werden. Diese rechnergesteuerten Telefonanlagen weisen einen Sender und einen Empfänger
auf, der die Funkübertragung zu einer Relaisstation ermöglicht. Die Signalübertragung
erfolgt üblicherweise im UKW-Bereich. Diese bekannte Telefonanordnungen sind jedoch
sehr aufwendig und zudem unzuverlässig, da einerseits ein hoher Aufwand für die Sicherheit
der Übertragung gegeben sein muß und andererseits nur wenige Frequenzbereiche zu Verfügung
stehen, so daß der Fernsprechteilnehmer oft keinen Freikanal findet. Als weiterer
Nachteil der rechnergesteuerten Funktelefone ist anzusehen, daß die Abhörsicherheit
nicht gegeben ist.
Vorteile der Erfindung
[0002] Das erfindungsgemäße Zielführungssystem mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß einerseits bereits vorhandene Einrichtungen des
Zielführungssystems benutzt werden können und andererseits die Zahl der Kanäle zur
Gesprächsführung dem Bedarf jederzeit anpaßbar ist. Als weiterer Vorteil ist anzusehen,
daß solche Autotelefone preisgünstig herstellbar sind, so daß in Verbindung mit der
Vielzahl der Kanäle eine weite Verbreitung der Telefonanlage möglich ist. Weiterhin
hat das Systems den Vorteil, daß das unberechtigte Abhören von Gesprächen kaum möglich
ist.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Zielführungssystems möglich. Vorteilhaft
ist es, die in beiden Richtungen mögliche Übertragung von analogen und digitalen Sprachsignalen
nicht nur auf das Zielführungssystem, z.B. auf die Straßenmeisterei, zu beschränken
sondern den Anschluß an das öffentliche Fernsprechnetz vorzusehen. Damit es möglich,
im Bereich von Straßenschleifen Telefongespräche im öffentlichen Fernsprechnetz zu
führen. Um eine möglichst einfache Ausgestaltung des Telefons zu erzielen, ist es
vorteilhaft, die für den Austausch von Zielführungsdaten vorgesehene Kanäle durch
die Sprachfrequenzen zu modulieren. Größere Umbauten und Erweiterungen des bereits
bekannten Zielführungssystems sind dabei nicht notwendig. Zweckmäßig ist die Verwendung
von bekannten Modulationsarten, wobei Amplitudei oäer Frequenzmodulation besonders
vorteilhaft sind. Wird die Pulscodemodulation verwendet, ist es weiterhin möglich,
die für die Zielführungsdaten vorgesehenen Kanäle unverändert zu übernehmen, da in
diesem Falle die Sprachübertragung ebenfalls digital erfolgt. Um ein Wechselsprechen
zu ermöglichen, ist es günstig, daß die Übertragung zwischen dem Fahrzeuggerät und
dem Straßengerät Wort für Wort abwechselnd in beiden Richtungen erfolgt. Da die Übertragung
digital ist, ist es besonders günstig, daß hierzu die für das Zielführungssystem vorgesehene
Datenübertragungsbausteine Verwendung finden. Die Hilfsfrequenzen für den Sender und
den Empfänger werden zweckmäßigerweise vom Takt des Zielführungssystems abgeleitet.
Die Telefonübertragung läßt sich dann besonders einfach ausbilden, wenn für das Hin-
und Rücksprechen jeweils ein Kanal benutzt wird. Die Aufspaltung der Signale für das
Hin- und Rücksprechen erfolgt mittels Gabelschaltungen im Schleifengerät. Die Wähl-
und Hilfsimpulse, beispielsweise die Gebührenimpulse, werden zweckmäßigerweise als
digitales Signal über die Kanäle des Zielführungssystems übertragen. Dadurch lassen
sich die vorhandenen Einrichtungen vollständig und ohne Änderungen weiter verwenden.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Wähl- und Hilfsimpulse über Tonfrequenzen im
Sprachkanal zu übertragen. Diese Übertragungsart erfordert bei der Aufbereitung der
Impulse einen geringen Aufwand. Zur Gebührenüberwachung und zur Verhinderung des Mißbrauches
ist es vorteilhaft, wenn vor dem Aufbau der Fernsprechverbindung ein Code des Fahrzeuggerätes
abgefragt wird. Eine einfache Gebührenüberwachung ist möglich, wenn mit einer Schlüssel-oder
Codenummer die Gebühren im Schleifengerät zwischengespeichert werden und dort von
der Vermittlungsstelle abrufbar sind oder aber wenn im Fahrzeuggerät Bausteine vorhanden
sind, bei denen die Gebühren aufgrund von Gebührenimpulsen abbuchbar sind.
[0004] Um das Fahrzeuggerät, das zur Verkehrszielführung ausgelegt ist, auch für den Telefonverkehr
zu nutzen, ist es lediglich erforderlich, einen weiteren Sender und einen weiteren
Empfänger vorzusehen, auf die bei Sprachübertragung umgeschaltet wird. Dieser Sender
und Empfänger werden durch Hilfsfrequenzen gesteuert, die aus dem Takt des Informationssystems
gewonnen sind. Der weitere Sender und Empfänger arbeiten vorteilhafterweise mit Amplituden-oder
Frequenzmodulation. Dadurch läßt sich die Vorrichtung am preisgünstigsten erweitern.
[0005] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit zur Erweiterung des Fahrzeuggerätes für die
Verkehrszielführung ist dadurch gegeben, daß Analog- Digitalwandler und DigitalAnalog-Wandler
zur Umwandlung der Sprachsignale vorgesehen sind und die so gewonnenen digitalen Signale
statt der Zielführungsinformation auf den entsprechenden Kanälen übertragen werden.
Dadurch sind nur sehr geringfügige Eingriffe in das Zielführungssystem notwendig.
Günstig ist es auch, Register vorzusehen, in denen die gewandelten Signale speicherbar
sind. Dadurch läßt sich auf einfache Art und Weise ein Wechselsprechen erzielen, indem
abwechselnd die gespeicherten Signale gesendet und danach empfangen werden. Vorteilhaft
ist es auch, ein Bewegungsglied am Fahrzeug anzubringen, so daß auf die Betriebsart
Telefon nur umgeschaltet werden kann, wenn der Bewegungsgeber den Stillstand des Fahrzeuges
meldet. Dadurch ist sichergestellt, daß während der Telefonverbindung das Fahrzeug
den Bereich einer Straßenschleife nicht verlassen kann. Weiterhin ist es günstig,
den Mikrocomputer als Telefonnummernspeicher und Nummernwiederholer zu verwenden.
Günstig ist es auch, das erfindungsgemäße Zielführungssystem mit einem Eurosignalempfänger
zu verbinden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß der Fahrzeugführer ständig über
Eurosignal erreichbar ist und bei einem Signal mittels des erfindungsgemäßen Telefons
eine verabredete Stelle anrufen kann.
Zeichnung
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Telefons, Figur 2 ein Ausführungsbeispiel eines an der Straße befindlichen
Leitgeräts, das zur Telefonübertragung geeignet ist, Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugtelefons und Figur 4 ein weiteres Beispiel eines an
der Straße befindlichen Leitgerätes, das zur Telefonübertragung geeignet ist.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0007] Verkehrszielführungssysteme für Autobahnen und Schnellstraßen sind seit langem bekannt.
Bei einem bekannten Verkehrszielführungssystem, das unter dem Namen ALI vorgestellt
wurde, sind Induktionsschleifen in der Straße eingelassen. Diese Induktionsschleifen
befinden sich direkt auf der Straße oder aber auf Parkplätzen und Autobahneinfahrten.
Die Induktionsschleifen sind jeweils an einen Prozeßrechner angeschlossen, der seinerseits
über Datenleitungen mit einer zentralen Recheneinrichtung in Verbindung steht. Dadurch
ist eine Verkehrsflußoptimierung durch eine Verkehrsbeeinflussung unter Benutzung
der Verkehrsdatenerfassung möglich. Der Kontakt mit dem Autofahrer erfolgt über ein
Autogerät, dem über die Induktionsschleife Mitteilungen übertragen werden. Die Information
erfolgt jeweils in zwei Richtungen. Der Autofahrer muß vor Antritt sein Fahrziel in
Form einer Dezimalzahl in das Fahrzeuggerät eingeben. Beim Überfahren einer Induktionsschleife
wird das Fahrzeuggerät aktiviert und diese Daten an den Prozeßrechner übertragen.
Der Rechner ermittelt dann individuell, wie der Fahrer des Fahrzeuges sein spezielles
Ziel auf dem zeitlich kürzesten Weg erreichen kann.
[0008] Das Prinzip der interaktiven Übertragung beruht darauf, daß ein mit Sender, Empfänger,
Zieleingabetastatur und optischem Anzeigefeld sowie einer speziellen Antenne versehenes
Fahrzeug bei der Einfahrt in den Systembereich Anwesenheit und Zielwunsch meldet.
Die Information werden in einer Induktionsschleife aufgenommen und zunächst an ein
Straßengerät weitergeleitet. Aus dem Speicher des Mikrocomputers im Straßengerät wird
die für den speziellen Zielwunsch des Fahrzeuges vorgegebene Richtungsempfehlungen
entnommen und über dieselbe Induktionsschleife zurück in das Fahrzeug übertragen.
Die Richtungsempfehlungen ent-, halten ebenfalls Geschwindigkeitsempfehlungen sowie
Meldungen über Stau-, Nebel- und Glättegefahr. Einzelheiten über den konkreten Aufbau
der Fahrzeuggeräte sowie der Straßenschleifen und der Recheneinrichtungen sind neben
den bereits erwähnten Druckschriften dem BMFT-Bericht "Felderprobung eines Zielführungs-
und Informationssystems für Autofahrer (ALI)" zu entnehmen.
[0009] Darauf aufbauend ist es mittels der Sende- und Empfangseinheit im Kraftfahrzeug und
der zugehörigen Antenne prinzipiell möglich, andere als verkehrsbezogene Daten zu
empfangen und zu senden. Dies führt zu der Möglichkeit, die für die Verkehrsinformation
konzipierten Daten-Sende- und Empfangseinheit auch zur Übertragung von Telefongesprächen
oder sonstigen Informationen zu benutzen.
[0010] Während die Verkehrsinformation-Kommunikation an bestimmten Orten während der Fahrt
stattfindet und zum Teil stattfinden muß, ist es möglich, den drahtlosen An- schluß
zum öffentlichen Fernsprechnetz über Schleifen aufzubauen, die unter markierten Parkplätzen,
Seitenstreifen der Fahrbahn oder unter anderen öffentlich zugänglichem Gelände verlegt
sind, so daß von einem unbewegten Fahrzeug aus Telefongespräche möglich sind. Die
stationäre Fernsprech-Datenstation besteht also statt aus einer Fernsprechzelle aus
einer unter der Fahrbahnoberfläche verlegten Schleife und zusätzlichen Einrichtungen
zur Übertragung der Sprache und das Fahrzeuggerät aus einer zusätzlichen Einrichtung,
die die Sprachübertragung über das Fahrzeuggerät ermöglicht. Diese Einrichtungen übersetzen
die üblichen Signale der Sprachübertragung an beiden Seiten der Schnittstelle in eine.
Form, die eine sichere Übertragung über das Verkehrsinformationssystem gewährleistet.
In Ergänzung ist es dazu möglich, ein Eurosignalempfänger im Fahrzeug unterzubringen,
so daß der Autofahrer auch während der Fahrt über Eurosignal zu erreichen ist mit
der Aufforderung, eine bestimmte Stelle anzurufen. Der Fahrer steuert den nächsten
Parkplatz an, der als "Telefonschleifen-Parkplatz" gekennzeichnet ist. Das Abnehmen
des Telefonhörer im Fahrzeug leitet in bekannter Art und Weise den Suchvorgang eines
freien Kanals im Schleifengerät ein, stellt die korrekte und sichere Signalübertragung
fest und gibt das übliche Freizeichen: Nun wird der konventionelle Wählvorgang des
gewünschten Teilnehmers begonnen, das Gespräch in üblicherweise durchgeführt und beendet.
Die Zahl der verbrauchten Gebühreneinheiten werden entweder im Fahrzeuggerät oder
im Schleifengerät registriert.
[0011] Zusätzlich zum Telefon kann die Kraftfahrzeugbordausrüstung alle Geräte enthalten,
die im stationären Fernmeldebetrieb bereits eingeführt sind (z.B. Bildschirmtextgeräte).
Das System ist jeweils um solche Geräte erweitert worden, die an das öffentliche Telefonnetz
anschließbar sind.
[0012] In Figur 1 ist eine in das Fahrzeug eingebaute Vorrichtung gezeigt, die neben dem
Empfang und'der Aussendung von Verkehrsinformationen auch zur Übertragung von Telefongesprächen
geeignet ist. Das normale Fahrzeuggerät enthält einen Mikroprozessor 1, der mit Speichern
für das Programm sowie für die Daten versehen ist. Dieser Mikroprozessor 1 hat über
einen Steuerbus 12 Zugriff zu einem Anzeige- und Bedienteil 3, zu einem umschaltbaren
Sende-Empfänger 4, zu Ein- und Ausgabebausteinen
2, 10 und 11 sowie zu einer Taktaufbereitung 9, einem Sender 7 und einem Empfänger 8.
Die vorgenannten Baugruppen sind über die Ein- und Ausgabeschaltungen 2, 10 und 11
mit dem Datenbus 13 des Mikrocomputers verbunden. Die Sender und Empfänger 4, 7 und
8 sind zusätzlich mit einer Ferritantenne 5 verbunden, die zum Datentransport mit
der in der Fahrbahn verlegten Schleife des Straßengerätes dient. Des weiteren ist
ein Weggeber 6 vorgesehen, der mit dem Ein- und Ausgabebaustein 11 verbunden ist.
Abgesehen von den Baugruppen 7, 8 und 9 sind die übrigen Gruppen in jedem Verkehrsinformationsgerät
enthalten und sind aus-. führlich in den genannten Druckschriften beschrieben.
[0013] Zur Verbindung eines Telefons mit einer Verkehrsinformation's-schleife sind zusätzlich
der Sender 8 und der Empfänger 7 erforderlich. Sie benutzen die gleiche Ferritantenne
wie die Sende-Empfängereinheit 4 des Verkehrsinformationsgerätes.
[0014] In Figur 2 ist das Schleifengerät zur Verbindung des Autotelefons mit dem öffentlichen
Telefon dargestellt. Der Mikrocomputer 20 des Schleifengerätes steht über einem Steuerbus
28 mit dem Ein- und Ausgabebaustein 21, dem Sendeempfänger 22, einem Sender 24, einem
Empfänger 25, einer Taktaufbereitung 31 und einem Wählgerät 27 in Verbindung. Der
Datenbus 29 ist mit dem Wählgerät 27, der Taktaufbereitung 31 sowie über den Eingangs-Ausgangsbaustein
28 mit dem Sende-Empfänger 22 verbunden. Der Sende-Empfänger 22 entspricht dem eines
normalen Verkehrsinformationsschleifengeräts. Der Sende-Empfänger 22 ist mit der Schleife
23 verbunden. Für die Telefonverbindung sind, wie beim Fahrzeuggerät, der Sender 24,
der Empfänger 25 und die Taktaufbereitung 31 erforderlich. Der Sender 24 und der Empfänger
25 sind mit einer Gabelschaltung 26 verbunden. Die Gabelschaltung bewirkt die Aufspaltung
in den für das Wechselsprechen erforderlichen Hin- und Rückkanal und ist aus der Telefontechnik
hinlänglich bekannt. Zur Verbindung mit der Telefonleitung ist noch das Wählgerät
27 notwendig. Die Erzeugung der Wählimpulse nimmt der Mikrocomputer 20 des Schleifengerätes
vor, der dazu über den Steuerbus 28 und den Datenbus 29 mit dem Wählgerät verbunden
ist.
[0015] Eine Telefcnverbindung hat nunmehr folgenden Ablauf: Beabsichtigt der Autofahrer
zu telefonieren, so fährt er den nächsten Parkplatz an, der eine entsprechende Telefonschleife
aufweist. Ist das Fahrzeug zum Stehen gekommen, was durch den Weggeber 6 erkannt wird,
übersendet der Mikrocomputer 20 des Schleifengerätes über den Sende- Empfänger 22
und die Schleife 23 Anrufschritte, wie dies beim normalen Verkehrsinformationssystem
der Fall ist. Die Zahl der Anrufschritte kann jedoch gegenüber dem Verkehrsinformationssystem
stark reduziert werden. Es genügen in etwa ein Anrufschritt pro Sekunde. Befindet
sich der Fahrer auf einer gekennzeichneten Schleifenposition und ist mit seinem Fahrzeug
zum Stillstand gekommen, so nimmt er den Telefonhörer 14 des Fahrzeuggerätes ab, der
seinerseits an den Sender 8 und den Empfänger 7 angeschlossen ist. Der Mikrocomputer
1 des Fahrzeuggerätes antwortet nun auf den nächsten Anrufschritt des Schleifengerätes
mit einem Datentelegramm, wie es aus der Verkehrsinformationsübertragung bekannt ist.
Lediglich das Schlüsselwort, beispielsweise, im Byte 1 des Telegramms, ist geändert.
Im normalen Verkehrs-informations-Mode können jetzt die Fahrzeugnummer und die private
Telefonnummer des Autofahrer zur Gebührenerfassung übertragen werden. Zur zusätzlichen
Sicherheit ist es möglich, z.B.. ein Codewort in Form einer mehrstelligen Dezimalzahl
zu übertragen. Der Mikroprozessor 20 des Schleifengerätes wartet jetzt über das Wählgerät
27, das über die Leitung 30 mit dem öffentlichen Fernsprechnetz verbunden ist, das
Freizeichen des Amtes ab. Das Freizeichen wird nun über den Datenkanal des Verkehrsinformationssystemes
an das Fahrzeugerät übertragen.
[0016] Der Fahrer kann nunmehr die gewünschte Telefonnummer über die Tastatur des Bedienteiles
3 eingeben. Zur Erhöhung des Komforts können auch Teilnehmernummern bereits in einem
Speicher des Mikroprozessors 1 gespeichert sein und von dort abgerufen werden. Die
gewünschte Teilnehmernummer wird nun über den Verkehrsinformationskanal an den Mikrocomputer
20 des Schleifengerätes übertragen. Dieser wird über das Wählgerät 27 den normalen
Wählvorgang auslösen. Zweckmäßig ist, wenn eine automatische Wählwiederholung stattfindet,
wenn während oder nach dem Wählvorgang ein Besetzzeichen rückgemeldet wird.
[0017] Wenn das Rufzeichen vom Amt gesendet wird, gibt der Mikrocomputer 20 des Schleifengerätes
diese Nachricht über einen Datenkanal des Verkehrsinformationssystems an das Fahrzeuggerät
weiter. Nunmehr schalten der Mikrocomputer 1 des Fahrzeuggerätes und der Mikrocomputer
20 des Schleifengerätes die Verkehrsinformationssende-Empfänger 4 und 22 ab und die
Sender 8 und 24 und die Empfänger 7 und 25 ein. Damit ist jetzt von der Telefonleitung
über das Wählgerät 27, über die Gabelschaltung 26 sowie über die Sender und Empfänger
eine direkte Verbindung zum Telefonhörer hergestellt. Der weitere Ablauf ist wie bei
einem normalen Telefongespräch. Der Mikrocomputer des Fahrzeugerätes 1 und des Schleifengerätes
20 kontrollieren jetzt jeweils über ihre Empfänger 7 und 25, ob die Verbindung noch
besteht. Legt der Autofahrer den Hörer auf, _ so schaltet der Fahrzeugmikrocomputer
1 den Sender 8 ab und der Mikrocomputer 20 des Schleifengerätes erkennt am fehlenden
Empfangssignal die Beendigung des Telefongesprächs und geht ebenfalls in den Datenaustausch
von Verkehrsinformationen über. Gleichzeitig unterbricht er mittels des Wählgerätes
27 die Verbindung zur Telefonleitung.
[0018] Bei einer Beendigung des Telefongespräches durch den ortsfremden Teilnehmer erkennt
der Mikrocomputer 20 des Schleifengerätes über das Wählgerät 27 die Beendigung des
Telefongesprächs. Er schaltet den Sender 24 ab und die Sende-Empfängerbaugruppe 22
ein. Entsprechend erkennt jetzt der Mikrocomputer 1 des Fahrzeuggerätes über das Fehlen
des Empfangssignals den Abbruch der Telefonverbindung. Über eine optische und/oder
ein akustisches Signalgebung wird Autofahrer aufgefordert, den Hörer aufzulegen.
[0019] Da das Schleifengerät nach Abbruch der Telefonverbindung wieder in den Anrufschritt-Modus
übergeht, ist die Schleife frei für weitere Telefonverbindungen.
[0020] Statt der analogen Übertragung des Telefongesprächs ist auch eine digitale Übertragung
des Telefongesprächs möglich. Ein Ausführungsbeispiel für das Fahrzeuggerät ist in
Figur 3 dargestellt. Das Fahrzeuggerät für Telefongespräche und zur Verkehrsinformationsübertragung
enthält wieder den für die normale Verkehrsinformationsübertragen erforderlichen Mikroprozessor
40. Der Mikroprozessor 40 steht über einem Steuerbus 53 mit Ein- und Ausgabeschaltungen
41, 42 und 43 in Verbindung. Weiterhin wird der Steuerbus zu einem Analog-Digital-Wandler
49, einen Digital-Analog-Wandler 50, einem Register 51, einem Register 52 und zu Ein-
und Ausgabeschaltungen 44 und 45 geführt. Der Datenbus 54 führt vom Mikroprozessor
40 über den Ein-und Ausgabebaustein 41 zu einem Bediengerät 46 und zu den Ein- und
Ausgabeschaltungen 42, 43, 44 und 45. Von dem Ein- und Ausgabebaustein 42 wird ein
Sende-Empfänger 47 gesteuert, dessen Ausgang mit einer Ferritantenne 55 in Verbindung
steht. An den Ein- und Ausgabebaustein 43 ist der Weggeber 6 angeschlossen. An den
A/D-Wandler 49 und den D/A-Wandler 50 ist ein Telefonhörer 48 angeschlossen.
[0021] Anstelle der für die analoge Verbindung erforderlichen Baugruppen treten nun die
digitalen Wandlergruppen 49 und 50 und die Register 51 und 52. Der Analog-Digital-Wandler
49 weist einen Mikrofonverstärker, einen Tiefpass mit der Grenzfrequenz 3,4 kHz und
eine Sample- und Holdschaltung für 8 kHz auf und verarbeitet nach CCITT-Empfehlung
ein 8 Bit breites Signal. Die dem analogen Signal entsprechend gebildeten Digitalwerte
werden in das Register 51 übergeben. Der Digital-Analog-Wandler 50 weist außer einem
Digital-Analog-Wandler nach-CCITT-Empfehlung einen Tiefpass mit der Grenzfrequenz
3,4 kHz und einem Verstärker zum Treiben des Hörers auf. Die Wirkungsweise dieser
Schaltungsanordnung wird in Zusammenhang mit dem Schleifengerät, das in Figur 4 dargestellt
ist, näher erläutert.
[0022] Der Mikroprozessor 60 steht mit seinem Steuerbus 61 und seinem Datenbus 62 mit den
übrigen Baugruppen des Schleifengerätes in Verbindung. Über Ein- und Ausgangsschaltungen
63, 64 und 65 werden Register 67 und 68 angesteuert, die ihrerseits wiederum jeweils
mit einem Analog-Digital-Wandler 69 und einem Digital-Analog-Wandler 70 verbunden
sind. An den Digital-Analog-Wandler 70 und an den Analog-Digital-Wandler 69 ist eine
Gabelschaltung 71 angeschlossen, die ihrerseits mit dem Wählgerät 72 in Verbindung
steht. Vom Wählgerät 72 führt eine Telefonleitung 73 zur nicht dargestellten Vermittlungsstelle.
Des weiteren ist ein Sende-Empfänger 66 vorgesehen, an dessen Ausgang die Schleife
74 angeschlossen ist.
[0023] Der Aufbau einer Telefonverbindung erfolgt bezüglich des Wählvorganges wie zuvor
beschrieben. Wenn jedoch das Rufzeichen über die Telefonleitung vom Wählgerät 72 erkannt
wird, gibt der Mikrocomputer 60 des Schleifengerätes über den Verkehrs-Informations-Datenkanal
ein spezielles Codewort an das Fahrzeuggerät. Die Mikrocomputer
40 und 60 des Fahrzeuggerätes und des Schleifengerätes schalten nunmehr die Sende-Empfänger-Gruppen
47 und 72 auf FFSK (fast frequeney shift keying) um. Dabei wird jetzt abwechselnd
je ein 8 Bit-Wort aus den Registern 51, 52 bzw. 67, 68 über die Sender-Empfänger-Baugruppen
47 und 72 zwischen Fahrzeug und Schleife ausgetauscht. Da die Datenrate im FFSK-Mode
beispielsweise bis zu 96 kBit pro Sekunde betragen kann und ein 8 Bit breites Wort
in den Registern zwischengespeichert ist, ergibt sich ein quasikontinuierlicher Datentransport
in beiden Richtungen von je 48 kBit pro Sekunde, was den CCITT-Empfehlungen entspricht.
Die Übertragung der Sprache erfolgt dabei über die Datenübertragungskanäle, die sonst
für die Übertragung der Verkehrsinformation Verwendung finden. Spezielle analog modulierbare
Einrichtungen sind daher nicht erforderlich.
1. Zielführungssystem für Fahrzeuge mit digitalem Datenaustausch zwischen Fahrzeuggeräten
und Straßengeräten, wobei die Fahrzeuggeräte und die Straßengeräte vorzugsweise induktive
Sende- und Empfangseinrichtung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein
Teil der zur Daten- übertragen vorgesehenen Wege zur Übertragung von analogen oder
digitalen Sprachsignalen vorgesehen sind.
2. Zielführungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Straßengerät
zur Übertragung der analogen oder digitalen Sprachsignale nebst Hilfssignalen an ein
vorzugsweise öffentliches Fernsprechnetz anschließbar ist.
3. Zielführungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zum
Austausch von Zielführungsdaten vorgesehene Kanäle durch die Sprachfrequenzen moduliert
sind.
4. Zielführungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Modulation
als Amplituden- oder Frequenmodulation erfolgt.
5. Zielführungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Modulation
als Pulscodemodulation erfolgt.
6. Zielführungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung
zwischen Fahrzeuggerät und Straßengerät Wort für Wort abwechselnd in beiden Richtungen
erfolgt.
7. Zielführungssystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung
die für das Zielführungssystem vorgesehenen Datenübertragungsbausteine Verwendung
finden.
8. Zielführungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hilfsfrequenzen für die Sender (8, 24) und Empfänger (4, 25) vom Takt des'Zielführungssystems
abgeleitet sind.
9. Zielführungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
für Hin- und Rücksprechen jeweils ein Kanal benutzt ist.
10. Zielführungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
Gabelschaltungen (96, 71) in den Schleifengeräten die Aufspaltung in Hin- und Rücksprechen
vornehmen.
11. Zielführungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wähl- und Hilfsimpulse als digitales Signal über die Kanäle des Zielführungssystems
übertragen sind.
12. Zielführungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wähl- und Hilfsimpulse über Tonfrequenzen im Sprachkanal übertragen sind.
13. Zielführungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Aufbau einer Verbindung ein Code des Fahrzeuggerätes abgefragt wird.
14. Zielführungssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Code aus
der Fahrzeugnummer und aus einer Teilnehmernummer gebildet ist.
15. Zielführungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umschaltung von Zielführungs- auf Telefonbetrieb, mittels eines Schlüsselwortes
erfolgt.
16. Zielführungssystem nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß Daten über Gebühren im Schleifengerät mit der Schlüssel- bzw. Codenummer zwischengespeichert
sind.
17. Zielführungssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebührendaten
von einer Vermittlungsstelle abrufbar sind.
18. In einem Fahrzeug angeordnete Vorrichtung zur Zielführung für Systeme nach einem
der Ansprüche 1 bis 17, mit einem Mikrocomputer zur Steuerung der Funktionsabläufe
und mit einer Sende- und Empfangseinrichtung zum Austausch von Daten mit einem Straßengerät,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Sender (8) und ein weiterer Empfänger (7)
vorgesehen sind, auf die bei Sprachübertragung umgeschaltet wird.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (8) und der
Empfänger (7) durch Hilfsfrequenzen gesteuert sind, die aus dem Takt des Informationssystems
gewonnen sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
weitere Sender (8) und der Empfänger (7) mit Amplituden- oder Frequenzmodulation arbeiten.
21. In einem Fahrzeug angeordnete Vorrichtung zur Zielführung für Systeme nach einem
der Ansprüche 1 bis 17, mit einem Mikrocomputer zur Steuerung der Funktionsabläufe
und mit einer Sende- und Empfangseinrichtung zum Austausch von Daten mit einem Straßengerät,
dadurch gekennzeichnet, daß Analog-Digital-Wandler (49) und Digital-Analog-Wandler
(50) zur Umwandlung der Sprache in digitale Signale und umgekehrt vorgesehen sind
und daß diese digitalen Werte dem Sendeempfänger (47) zugeführt bzw. entnommen sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß dem Analog-Digital-Wandler
(48) bzw. dem Digital-Analog-Wandler (50) Register (51, 52)'nachgeschaltet sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Bewegungsgeber (6) im Fahrzeug angebracht ist und auf den Betrieb auf Telefon nur
umschaltbar ist, wenn der Bewegungsgeber (6) den Stillstand des Fahrzeuges meldet.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mikrocomputer (1, 40) als Telefonnummernspeicher und Wiederholer dient.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung eine Karte oder ein Speicherglied enthält, auf der Gebühreninformationen
enthalten sind, die durch Impulse des Straßengerätes löschbar sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Eurosignalempfänger zusätzlich zum Fahrzeuggerät vorgesehen ist.