[0001] Die Erfindung betrifft eine Wanderfeldröhre nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Wanderfeldrohre mit einer innerhalb einer metallisierten Vakuumhülle der Röhre
untergebrachten wendelartigen Verzögerungsleitung und einer Anzahl parallel zueinander
längs Mantellinien der Leitung angeordneten Halterungsstäben, die im Innenquerschnitt
der Vakuumhülle in ihrer Lage fixiert sind, geht aus der DE-PS 19 37 704 als bekannt
hervor.
[0003] Da bei Wanderfeldröhren immer größere Leistungen gefordert werden, spielt auch das
Problem der Wärmeableitung eine immer größer Rolle.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die in der Verzögerungsleitung auftretende
Wärme optimal über die Halterungsstäbe auf die massive Vakuumhülle abzuleiten.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Wanderfeldröhre mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Weiter vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand zusätzlicher Ansprüche
2 bis 6.
[0007] Die Erfindung weist folgende Vorteile auf:
Es wird eine optimale Wärmeableitung von der Verzögerungsleitung zur Vakuumhülle erreicht.
[0008] Die thermischen Ausdehnungsunterschiede zwischen den Halterungsstäben und der Vakuumhülle
können, im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen mit längs zur Verzögerungsleitung
verlaufenden Halterungsstäben, nicht wirksam werden.
[0009] Außerdem wird ein besserer Koppelwiderstand erreicht.
[0010] Bei-der Erfindung handelt es sich also um die Verzögerungsleitung einer Wanderfeldröhre.
Die Verzögerungsleitung kann als Wendel-, Ring-Steg- oder anderer Leitungsstruktur
vorliegen.
[0011] Da immer größere Leistungen gefordert werden, soll mit der Erfindung eine optimale
Wärmeableitung von der Verzögerungsleitung zur Vakuumhülle erreicht werden. Dies ist
aber nur möglich, wenn zwischen Verzögerungsleitung und Halterungsstäben bzw. zwischen
Halterungsstäben und Vakuumhülle eine einwandfreie Verbindung, vorzugsweise Lötverbindung,
durchgeführt wird. Bei der vorliegenden Erfindung wird dies durch radial zur Verzögerungsleitung
führende Halterungsstäbe (Isolierstäbe) erreicht (sogenannte Igeltechnik). Entsprechend
der auftretenden Leistung kann eine dreier- oder vierer-Teilung gewählt werden.
[0012] Im einzelnen geschieht dies folgendermaßen:
Die z. B. aus Kupfer bestehende Vakuumhülle (Mantelrohr) wird entsprechend der Leitungssteigung
(z. B. Wendelsteigung) in einer dreier- oder vierer-Teilung durchbohrt. Der Bohrungsdurchmesser
richtet sich nach dem Durchmesser der Halterungsstäbe oder deren Verlängerungen. Die
Löcher können außer durch Bohren auch durch andere Verfahren eingebracht werden, z.
B. durch Stanzen, Funkenerosion oder Ätzen. Entsprechend der Steigung der Löcher wird
dann entlang der Vakuumhülle eine Vertiefung (Rille) eingestochen.
[0013] Die Halterungsstäbe, die vorzugsweise aus Aluminiumoxid, Berylliumoxid oder Diamant
bestehen, sind im Durchmesser auf die Ring- bzw. Wendelbreite der Verzögerungsleitung
abgestimmt. Die Halterungsstäbe können direkt oder nachdem sie durch ein gut wärmeleitendes
Material (z. B..Kupfer) verlängert werden, in die Vakuumhülle eingelötet werden. Die
Halterungsstäbe werden auf beiden Seiten metallisiert. Dafür kann sowohl das Mo Mg
Si-, das Ti Mo Cu- oder ein beliebig anderes Metallisierungsverfahren angewandt werdem.
Auf die Metallisierung wird anschließend z. B. ca. je 10 µm Kupfer und Gold bzw. Nickel
und Gold aufgetragen, welches als Lot dient. Das Aufbringen dieser Schicht kann z.
B. galvanisch, durch Sputtern oder ein anderes Verfahren erfolgen. Die Verzögerungsleitung
selbst kann aus Wolfram, Molybdän oder Kupfer hergestellt sein. Sollte die Verzögerungsleitung
aus Molybdän oder Wolfram bestehen, wird sie mit einer Kupferschicht überzogen.
[0014] Die Montage der Verzögerungsleitung erfolgt zweckmäßig in einer Montage-Lötlehre.
Bei der Montage steht die Vakuumhülle mit der zentrisch gehaltenen Verzögerungsleitung
senkrecht. Dann werden die Halterungsstäbe bzw. die Halterungsstäbe mit Verlängerung
in die Bohrungen der Vakuumhülle gesteckt. Werden alle Halterungsstäbe (Isolierstäbe)
bis auf Leitungsanschlag geschoben, sollten sie ca. 0,1 mm über den Kerndurchmesser
der Gewinderille des Mantelrohres (Vakuumhülle) stehen. Anschließend wird am Anfang
befestigter Spanndraht mit ca. 0,2 mm Durchmesser über die überstehenden Halterungsstäbe
in die Gewinderille gewickelt. Verwendung findet ein vergoldeter bzw. verkupferter
Draht, der einen hohen Schmelzpunkt und vor allem einen geringen Ausdehnungskoeffizienten
besitzt, d. h. vorzugsweise Molybdän oder Molybdän-Rhenium Legierungen. Dabei ist
auf die richtige Vorspannung des Drahtes zu achten. Wie am Anfang wird der Draht auch
am Ende festgelegt. Entsprechend dem Spanndraht wird nun in die Rille ein Lotdraht
gewickelt. Als Lot findet vorzugsweise Gold-Kupfer bzw. Gold-Nickel Verwendung. Das
Lot zwischen Verzögerungsleitung und Halterungsstab bildet das zwischen den beiden
Kupfer- bzw. Nickelschichten liegende Gold.
[0015] Nach der Montage von Anschlußflanschen sowie Ein- und Auskopplungen wird das ganze
Gebilde im Lötofen auf ca. 960 °C erhitzt. Durch die geringe Ausdehnung des Spanndrahtes
gegenüber der Verzögerungsleitung und den Halterungsstäben wird während des Lötprozesses
das System zusammengehalten und die Lötung erfolgt unter einem bestimmten Druck. Bei
richtiger Dimensionierung der Lotmenge bildet sich zwischen der Verzögerungsleitung
und den Halterungsstäben eine leichte Lothohlkehle und am Mantelrohr werden die Halterungsstäbe
innerhalb der Rille einschließlich des Spanndrahtes mit Lot eingeschwemmt. Dieses
vakuumdicht gelötete Mantelrohr stellt die Röhrenhülle, d. h. die Vakuumhülle, dar.
[0016] Werden Halterungsstäbe mit Verlängerungen verwendet, kann die Mantelhülle (Vakuumhülle)
auf einen genauen Außendurchmesser abgedreht werden. Dieses Leitungsrohr kann dann
in ein dünnes Mantelrohr oder in eine Polschuh integrierte Leitungshülle eingeschrumpft
bzw. eingelötet werden.
[0017] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Teile, die
nicht unbedingt zum Verständnis der Erfindung beitragen, sind in den Figuren unbezeichnet
oder weggelassen.
[0018] Es zeigen:
Fig. 1 die Verzögerungsleitung der Wanderfeldröhre mit den erfindungsgemäß radial
angeordneten Halterungsstäben schematisch teilweise im Schnitt und
Fig. 2 eine wendelartige Verzögerungsleitung mit den erfindungsgemäß radial angeordneten
Halterungsstäbenschematisch teilweise im Längsschnitt.
[0019] In Fig. 1 ist eine Verzögerungsleitung 1 dargestellt, die innerhalb einer massiven
metallischen Vakuumhülle 3 angeordnet ist und von einer Anzahl dielektrischer Halterungsstäbe
2 längs der Mittelachse der Vakuumhülle 3 fixiert wird. Die Halterungsstäbe 2 verlaufen
radial zur Verzögerungsleitung 1 und sind an dieser sowie an der Vakuumhülle 3 vorzugsweise
durch Löten befestigt. Die Halterungsstäbe 2 sind dabei durch Bohrungen 4 in der Vakuumhülle
3 hindurchgesteckt. Der Einfachheit halber sind in Fig. 1 vier Ausführungsformen der
Ausbildung der Halterungsstäbe dargestellt. Ein einfacher Halterungsstab ist mit 2
a bezeichnet. Mit 2 b ist ein Halterungsstab mit metallischer Verlängerung (Koronaring)
bezeichnet. 2 c bezeichnet einen Halterungsstab, der stumpf verlängert ist, wobei
die metallische Verlängerung einen größeren Durchmesser aufweist. Bei der Ausführungsform
des Halterungsstabes 2 d hat die metallische Verlängerung den gleichen Durchmesser
wie der Halterungsstab. Mit dem Bezugszeichen 5 ist der Spanndraht versehen, der beim
Lötprozeß verwendet wird.
[0020] Die Fig. 2 zeigt eine wendelförmige Verzögerungsleitung 1, die von den radial angeordneten
Halterungsstäben 2 fixiert ist. Die Halterungsstäbe 2, die in diesem Ausführungsbeispiel
der Ausführungsform 2 d nach Fig. 1 entsprechen, sind sowohl mit der Verzögerungsleitung
1 als auch mit der Vakuumhülle 3 verlötet. In der Vakuumhülle 3 sind zum Hindurchstecken
und Verlöten der Halterungsstäbe 2 Bohrungen 4 vorgesehen. Der zum Lötprozeß verwendete
Spanndraht 5 ist in einer in der Vakuumhülle 3 vorgesehenen Rille um die Außenenden
der Haltestäbe 2 gewickelt.
1. Wanderfeldröhre mit einer innerhalb einer massiven metallischen Vakuumhülle der
Röhre angeordneten Verzögerungsleitung und einer Anzahl dielektrischer Halterungsstäbe,
die die Verzögerungsleitung längs der Mittelachse der Vakuumhülle fixieren und für
einen guten thermischen Kontakt zwischen diesen Bauteilen sorgen, dadurch gekennzeichnet
, daß die Halterungsstäbe (2) radial zur Verzögerungsleitung (1) verlaufen und an
dieser sowie an der Vakuumhülle (3) befestigt sind.
2. Wanderfeldröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Halterungsstäbe
(2) mit der Verzögerungsleitung (1) und der Vakuumhülle (3) verlötet sind.
3. Wanderfeldröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Verzögerungsleitung
(1) eine Wendel- oder Ring-Steg-Leitung ist.
4. Wanderfeldröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß
in der Vakuumhülle (3) entsprechend der Steigung der Verzögerungsleitung (1) in dreier-
oder vierer-Teilung Bohrungen (4) vorgesehen sind, in die die Halterungsstäbe (2)
eingefügt sind.
5. Wanderfeldröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß
der Durchmesser der Halterungsstäbe (2) der Ring- bzw. Wendelbreite der Verzögerungsleitung
(1) entspricht.
6. Wanderfeldröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß
die Halterungsstäbe (2) aus Berylliumoxid, Aluminiumoxid oder Diamant bestehen.