(19)
(11) EP 0 110 136 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.06.1984  Patentblatt  1984/24

(21) Anmeldenummer: 83110718.0

(22) Anmeldetag:  26.10.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65H 1/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.10.1982 DE 3239581

(71) Anmelder: Rotaprint GmbH
D-1000 Berlin 65 (DE)

(72) Erfinder:
  • Bracke, Harry
    D-6200 Wiesbaden-Dambach (DE)

(74) Vertreter: Ruschke, Hans Edvard et al
Patentanwälte Ruschke, Lewald, Hartmann & Partner Pienzenauerstrasse 2
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Abtasten der Stapelhöhe eines elektromotorisch nachführbaren Papierstapels einer üblichen Druckmaschine


    (57) ® Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtasten der Stapelhöhe eines elektromotorisch nachführbaren Papierstapeltisches einer üblichen Druckmaschine, an dem an der Stapelvorderkante die Bogen durch eine Saugwalze in Zusammenarbeit mit einer Blasvorrichtung entnommen und der Druckmaschine zugeführt werden. Die Abtastung der Oberseite des Papierstapels soll besonders genau durchgeführt werden, d.h. ohne daß sich irgendwelche Störgrößen wie das Hinundherschwingen des Entnahmesaugers oder die an der Vorderkante des Papierstapels benutzte Blasluft sich auf das Meßergebnis nachteilig auswirkt. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß in der Mitte der hinteren Kante des Papierstapels eine dort aufliegende Stapelhöhen-Abtaststange vorgesehen ist, die in der Papierabzugsrichtung verlaufend sich dicht oberhalb der Stapeloberseite bis zu einer quer dazu angeordneten, im Maschinengestell gelagerten Schwenkachse erstreckt, deren Schwenkstellung über einen am Maschinengestell angeordneten Meßwertgeber feststellbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtasten der Stapelhöhe eines elektromotorisch nachführbaren Papierstapeltisches einer üblichen Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Es ist bekannt, den Papierstapeltisch von Druckmaschinen mit Hilfe von mechanisch oder elektromotorisch angetriebenen Vorrichtungen nachzuführen, um in Anpassung an den abnehmenden Papiervorrat die Oberseite des Papierstapels im wesentlichen in einer gleichbleibenden Lage zu halten.

    [0003] Mit den bekannten Druckmaschinen und den dabei verwendeten Vereinzelungsvorrichtungen gelingt es, die Stapeloberseite ausreichend genau in der benötigten Lage einzusteuern. Bei Verwendung einer hin- und hergehenden Saugwalze mit relativ großzügig bemessener Saugluft werden die Lageschwankungen der Oberseite des Papierstapels von der großzügig bemessenen Saugluft ausgeglichen, so daß üblicherweise keine Schwierigkeiten entstehen. Wenn aber aufgrund von konstruktiven Gegebenheiten der Druckmaschine nur eine beschränkte Menge an Saugluft zur Verfügung steht, etwa weil auf bisher übliche Vorrichtungen zur Erzeugung der Saugluft verzichtet werden soll, wird die genaue Einstellung der Oberseite des Papierstapels besonders kritisch.

    [0004] Es ist also die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, die Abtastung der Oberseite des Papierstapels besonders genau auszuführen, ohne irgendwelche Störgrößen wie das Hin- und Herschwingen des Entnahmesaugers oder die an der Vorderkante des Papierstapels benutzte Blasluft sich auf das Meßergebnis nachteilig auswirken zu lassen.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehren des Patentanspruches 1 gelöst. Es wurde herausgefunden, daß nur durch diese besondere Positionierung der Abtastvorrichtung im Zusammenhang mit der Anordnung der Abtaststange dicht oberhalb der Stapel-Oberseite ein zufriedenstellendes Meßergebnis erreicht wird. Anstatt die Abtastung in demjenigen Bereich durchzuführen, wo die fehlerhafte Lage des Papierstapels sich tatsächlich auswirkt, nämlich an der vorderen Kante bzw. im Bereich der Saugwalze, wird die Abtastung an einer von dort möglichst weit entfernten Stelle vorgenommen. Durch diese Art der Abtastung der Oberfläche des Papierstapels in Verbindung mit der besonderen Anordnung der Abtaststange und des Meßwertgebers zur Feststellung der Winkelstellung der mit der Abtaststange verbundenen Schwenkachse gelingt es, den Stapeltisch mit Hilfe von einfachen Elektromotoren mit der erforderlichen Genauigkeit einzustellen.

    [0006] Der Näherungsschalter ist über eine lageverschiebliche Schlittenführung an dem Maschinengestell befestigt, um so die Solllage der Papierstapel-Oberseite justieren zu können.

    [0007] Durch die Merkmale des Anspruchs 4 wird erreicht, daß die Abtaststange beim Herunterfahren des Stapeltisches, etwa zum Nachfüllen von Papier, der Bewegung des Tisches nicht beliebig weit folgt. Außerdem kann die Abtaststange zusammen mit dem Halterahmen nach oben weggeschwenkt werden, um die Stapeloberseite freizulegen.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird im nachfolgenden unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Sie zeigt das erfindungsgemäße Prinzip in schematischer Darstellung, wobei konstruktive Einzelheiten zum Zwecke der Klarheit fortgelassen sind.

    [0009] Der Papierstapel, dessen Oberseite durch die genaue Nachführung des nicht näher gezeigten Stapeltisches eingestellt werden soll, wird durch das Bezugszeichen 2 angedeutet. An seiner Vorderseite (in der Zeichnung rechts) ist eine Stapelschiene 4 gezeigt, an der der Papierstapel ausgerichtet wird. Eine zur Unterstützung der Vereinzelungsvorrichtung verwendete Blasluftdüse 6 ist an dieser Stelle ebenfalls angedeutet.

    [0010] Der jeweils oberste Bogen des Papierstapels wird durch eine hin- und herschwingende Saugwalze an der Vorderseite des Papierstapels in üblicher Weise abgenommen, wobei jedoch relativ wenig Saugluft zur Verfügung steht, wie dies einleitend angedeutet wurde. In der Mitte des Papierstapels erstreckt sich in Richtung der nach rechts erfolgenden Bogenentnahme eine Abtaststange 8, die dicht über dem Bogenstapel angeordnet ist und somit die sich möglicherweise aufgrund der Blasluft nach oben wölbenden obersten Bogen niederhalten kann. Die Abtaststange 8 ist mit einer quer dazu verlaufenden Schwenkachse 10 verbunden, die seitlich im nicht näher dargestellten Maschinengestell der Druckmaschine schwenkbar gelagert ist. Diese Schwenkachse 10 ist mit einem radial vorspringenden Hebel oder Ansatz 12 aus geeignetem Material hergestellt und dient dazu, den induktiven Näherungsschalter 14 zu aktivieren, wenn ein Absinken der Abtaststange 8 den Hebel 12 in Richtung auf den Näherungsschalter 14 verschiebt.

    [0011] Um die Sollage der Stapeloberseite genau einstellen zu können, ist eine über einen Exzenter 16 betätigbare Schlittenführung 18 dazu vorgesehen, den Näherungsschalter 14 relativ zum Hebel 12 zu verstellen.

    [0012] An dem am rückwärtigen Ende des Papierstapels 2 aufliegenden Ende der Abtaststange 8 ist ein längs der Stange verschiebliches Auflagef20 vorgesehen, welches auf der Abtaststange axial verschieblich ist, um die Abtastung je nach verwendetem Papierformat immer auf die Hinterkante des Papierstapels einstellen zu können. Dieses Auflager ist im übrigen an seiner Oberseite mit einem nach unten offenen, U-förmigen Bügel 22 versehen, welcher von einer querverlaufenden Haltestange 24 durchsetzt wird, die an einem Halterahmen 21 in Richtung der Abtaststange 8 axial verschieblich angeordnet ist. Der Halterahmen 21, der in seiner normalen Arbeitslage parallel zur Stapeloberfläche angeordnet und im übrigen mit der Abtaststange 8 nach oben wegschwenkbar ist, um bei Bedarf einen freien Zugang zur Stapeloberseite zu schaffen, hindert die Abtaststange 8 durch die Wirkung des Bügels 22 und der Haltestange 24 daran, beim Herunterfahren des Stapeltisches zum Nachfüllen oder dgl. dieser Bewegung beliebig weit zu folgen, was sich dann nur störend auswirken würde.

    [0013] Beim Verschieben des Auflagers 20 zur Einstellung desselben wird im übrigen gleichzeitig die an beiden Ecken des Stapels vorgesehene hintere Stapelbegrenzung 22 verstellt, die dafür sorgt, daß auch der obere Teil des Stapels möglichst ruhiggestellt wird.

    [0014] Durch die besondere Ausbildung und Anordnung der Abtastvorrichtung im Verhältnis zu der Stapeloberseite wird ein besonders gutes Meßergebnis erreicht, welches für die genaue Nachführung des Stapeltisches unerläßlich ist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Abtasten der Stapelhöhe eines elektromotorisch nachführbaren Papierstapeltisches einer üblichen Druckmaschine, an dem an der Stapelvorderkante die Bogen durch eine Saugwalze in Zusammenarbeit mit einer Blasvorrichtung entnommen und der Druckmaschine zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
    daß in der Mitte der hinteren Kante des Papierstapels (2) eine dort aufliegende Stapelhöhen-Abtaststange (8) vorgesehen ist, die in der Papierabzugsrichtung verlaufend sich dicht oberhalb der Stapeloberseite bis zu einer quer dazu angeordneten, im Maschinengestell gelagerten Schwenkachse (10) erstreckt,deren Schwenkstellung über einen am Maschinengestell angeordneten Meßwertgeber (14) feststellbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtaststange (8) sich mindestens über 3/4 der Länge des Stapeltisches erstreckt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtaststange (8) sich über ein auf ihr axial verschiebliches Auflager (20) auf demPapierstapel (20) abstützt, welches mit einem senkrecht zur Abtaststange (8) verlaufenden, nach unten offenen U-förmigen Bügel (22) versehen ist, und daß im Maschinengestell ein oberhalb der Papierstapel-Oberseite verlaufender, parallel dazu angeordneter und nach oben verschwenkbarer Halterahmen (21) angeordnet ist, der eine quer zur Abtaststange (8) verlaufende, in Richtung der Abtaststange verschiebliche Haltestange (24) trägt, die den Bügel (22) durchsetzt.
     
    4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwertgeber ein induktiver Näherungsschalter (14) ist, der an einer Schlittenführung (18) befestigt ist, die über einen Exzenter (16) lageverschieblich ist, wobei der Näherungsschalter die Position eines an der Schwenkachse (10) befestigten radialen Hebelarms (12) feststellt.
     




    Zeichnung