[0001] Die Erfindung betrifft einen Dauerwellenwickler mit einer Wickelhülse, auf der eine
Haarsträhne aufwickelbar ist und die bei aufgewickelter Haarsträhne relativ zu dieser
arretierbar ist.
[0002] Es sind mannigfaltige Ausführungsformen von Dauerwellenwicklern bekannt. Die bekannten
Wickler weisen außer der Wickelhülse noch mindestens ein weiteres Teil auf, mit welchem
die aufgewickelte Haarsträhne auf dem Wickler befestigt wird. Dieses zusätzliche Befestigungselement,
das als Bügel, Gummischlaufe, Aufsteckhülse oder dergleichen ausgebildet sein kann,
drückt an mindestens einer Stelle auf die aufgewickelte Haarsträhne und schafft dort
eine Knickstelle,durch die bei der Behandlung nicht nur eine ungewollte und unkontrollierte
Biegung in der Haarsträhne entsteht, sondern die Knickstelle birgt auch die Gefahr
in sich, daß einige Haare abbrechen.
[0003] Das Problem der Knickstellen ist bekannt und die Friseure versuchen, derartige Knickstellen
mit verschiedenen Tricks zu vermeiden. Es werden Holzstäbchen, verschiedene Unterlagen
usw. verwendet, die das Haar abstützen sollen, jedoch sind diese Methoden relativ
aufwendig und nur von geschickten Friseuren mit Erfolg praktizierbar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dauerwellenwickler zu schaffen, der
sich mit einer aufgewickelten Haarsträhne ohne die Verursachung einer Knickstelle
am Kopf befestigen lassen soll und der darüber hinaus problemlos auch von ungeübten
Personen gehandhabt werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an beiden Enden der Wickelhülse
Arretierhebel angeordnet sind, die etwa radial zur Hülsenachse liegen und drehbar
an dieser gelagert sind, und daß die Arretierhebel zumindest in Abspulrichtung der
Haarsträhne mit der Wickelhülse kuppelbar sind.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Wickler braucht die Haarsträhne lediglich auf die Wickelhülse
aufgewickelt zu werden, ohne daß ein gesondertes Element zur Halterung der Strähne
an der Wickelhülse erforderlich ist. Die mit der Wickelhülse kuppelbaren Arretierhebel
stützen sich bei aufgewickelter Haarsträhne auf der Kopfhaut oder auch an einem benachbarten
Wickler ab, während die Haarsträhne frei um die Wickelhülse herumliegt und gemeinsam
mit der Hülse in dieser Position gehalten wird. Da keine gesonderten Halteelemente
mehr erforderlich sind, können auch keine Knickstellen mehr auftreten. Die aufgewickelte
Haarsträhne, die sich vertikal von der Kopfhaut wegerstreckt, läuft tangential auf
den Wickler auf und wird ausreichend fest auf diesem gehalten. Das Lösen der Haarsträhne
von dem Wickler nach Durchführung der Behandlung kann ohne weiteres dadurch erfolgen,
daß die Kupplung zwischen der Wickelhülse und den Arretierhebeln gelöst wird, so daß
der Wickler ohne weiteres abgezogen werden kann.
[0007] Die Handhabung des erfindungsgemäßen Dauerwellenwicklers ist sehr einfach und auch
von ungeübten Personen schnell erlernbar und praktizierbar. Da nicht mit zusätzlichen
Halteelementen hantiert zu werden braucht, kann auch das Aufwickeln und das anschließende
Lösen der Wickler in kürzerer Zeit erfolgen als mit herkömmlichen Wicklern.
[0008] Bei einer bevorzugten Konstruktion des erfindungsgemäßen Wicklers können die beiden
Arretierhebel drehfest auf einer gemeinsamen Achse sitzen, die durch die Wickelhülse
hindurch verläuft und in dieser drehbar gelagert ist. Bei dieser Konstruktion weisen
die beiden Arretierhebel stets die gleiche Winkelstellung relativ zu der Wickelhülse
auf.
[0009] Vorzugsweise ist eine zwischen der Achse und der Wickelhülse wirksame lösbare Kupplung
vorgesehen, die in verschiedensten Variationen relativ einfach herstellbar und handhabbar
ist.
[0010] Als Kupplung kann beispielsweise eine Sperrklinkenkupplung vorgesehen sein, die nach
Art einer Freilaufkupplung wirkt. Die Haarsträhne kann dann also auf der Wickelhülse
frei aufgedreht werden, während gleichzeitig eine Drehung der Hülse in Abwickelrichtung
verhindert wird, so daß die Wickelhülse bei aufgewickelter Haarsträhne sich über die
Arretierhebel an der Kopfhaut abstützen kann,ohne sich von der Haarsträhne zu lösen.
Wenn die Haarsträhne nach der Behandlung von der Wickelhülse gelöst werden soll, kann
die Sperrklinke durch eine Relativverschiebung zwischen Achse und Wickelhülse von
der entsprechenden Zahnung getrennt werden, so daß sich die Wickelhülse auch in umgekehrter
Richtung relativ zu den Arretierhebeln frei drehen läßt.
[0011] Die die Arretierhebel tragende Achse ist vorzugsweise zweiteilig ausgebildet, wobei
das Ende des einen Teils drehfest, aber axial verschieblich in dem anderen Teil gelagert
ist. Die beiden Achsenteile können mit Hilfe einer Feder auseinanderdrückbar sein,
wobei der eine Achsenteil sich an der Wickelhülse abstützt und der andere Achsenteil
die Sperrklinkenkupplung im Eingriff hält, von der die eine Hälfte an dem betreffenden
Achsenteil und die andere Hälfte an der Wickelhülse sitzt.
[0012] Die beiden drehfest und axial verschieblich miteinander verbundenen Achsenteile können
nach Art einer Keilwelle miteinander verbunden sein, wobei das Ende des einen Achsenteils
vorzugsweise einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist, der in einer
entsprechenden Ausnehmung des anderen Achsenteils geführt ist.
[0013] Die Arretierhebel sitzen vorzugsweise an Endkappen, die je einen im Durchmesser reduzierten
Endabschnitt der Wickelhülse mit Spiel übergreifen. Durch diese Konstruktion ist die
Handhabung einfacher und es besteht nicht die Gefahr, daß einzelne Haare sich an dem
Drehmechanismus verfangen.
[0014] Die mit den Arretierhebeln versehenen Endkappen können fest auf den äußeren Enden
der Achsenteile sitzen und entgegen dem Druck der Feder zusammendrückbar sein. Durch
das Zusammendrücken der Endkappen wird die Kupplung gelöst, so daß das Abziehen des
Wicklers mit einer Hand einfach dadurch erfolgen kann, daß die Endkappen mit Hilfe
des Daumens und einem anderen Finger in Axialrichtung gegeneinander gedrückt und der
Wickler gleichzeitig abgezogen wird. Diese Technik des Lösens der Wickler ist nicht
nur äußerst einfach, sondern geht auch wesentlich schneller als bei den bekannten
Wicklern.
[0015] Die Freilaufkupplung kann zwei einander in Axialrichtung zugewandte Kupplungsflächen
aufweisen, die je mit einem axialen Sägezahnprofil versehen sind. In einer Richtung
können die beiden Profile übereinander abrutschen, während in der entgegengesetzten
Richtung, der Abwickelrichtung, stets gesperrt wird, wobei die beiden Kupplungshälften
beispielsweise durch äußeren Druck auf die Endkappen wahlweise voneinander getrennt
werden können.
[0016] Alternativ kann die eine Hälfte der Sperrklinkenkupplung mit einem radialen oder
axialen Sägezahnprofil versehen sein, während die andere Kupplungshälfte mit mehreren
über den Umfang verteilt angeordneten elastischen Zungen versehen ist, die wahlweise
mit dem Sägezahnprofil in Eingriff und außer Eingriff gebracht werden können.
[0017] Vorzugsweise sind die beiden Arretierhebel etwa in der Radialebene gekrümmt ausgebildet,
wobei sich die freien Enden der Hebel bei aufgewickelter Haarsträhne auf der Kopfhaut
oder einem benachbarten Wickler abstützen können.
[0018] Zur leichteren Handhabung kann die Wickelhülse an ihren beiden seitlichen Rändern
einen radial vorspringenden; mit einer rauhen Oberfläche versehenen Wulst aufweisen,
der das Drehen der Wickelhülse relativ zu den Arretierhebeln erleichtert.
[0019] Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung sitzen die beiden Arretierhebel
vorzugsweise auf gesonderten, relativ zueinander drehbaren Einzelachsen, die über
je eine Freilaufkupplung unabhängig voneinander in ein und derselben Drehrichtung
mit der Wickelhülse kuppelbar sind. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß das
Aufwickeln einer Haarsträhne erheblich vereinfacht wird und beschleunigt werden kann,
da es bei dieser Ausführungsform möglich ist, die beiden gegenüberliegenden drehbaren
Enden des Dauerwellenwicklers abwechselnd zu drehen und bei jeder Einzeldrehung des
jeweiligen Arretierhebels die Wickelhülse mitzunehmen, während der andere Arretierhebel
aufgrund der Freilaufkupplung relativ zu der Wickelhülse in entgegengesetzter Richtung
gedreht werden kann.
[0020] Als Freilaufkupplung können an jeder Einzelachse radial vorspringende, in ein und
derselben Drehrichtung gebogene, elastische Arme vorgesehen sein, die in eine in der
Wickelhülse vorgesehene Innenzahnung einrasten, wobei die Arme durch Axialverschiebung
der Einzelachsen in Richtung aufeinander zu aus der Innenverzahnung lösbar und damit
von der Wickelhülse abkuppelbar sind.
[0021] Eine der beiden Einzelachsen weist zweckmäßig in ihrem inneren Ende eine zylindrische
Ausnehmung auf, in der das zugewandte Ende der anderen Einzelachse drehbar gelagert
ist. Dadurch wird die Konstruktion relativ einfach.
[0022] Ferner brauchen die beiden Arretierhebel nicht genau radial angeordnet zu sein, sondern
können vorzugsweise auch schräg nach innen aufeinander zu gerichtet sein. Dadurch
wird der Abstand zwischen den freien Enden der Arretierhebel verringert und der gesetzte
Wickler braucht weniger Platz und kommt nicht mehr mit benachbarten Wicklern in Kollision.
[0023] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden
im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Dauerwellenwicklers in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt entlang der Linie II - II aus Fig.
1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III - III aus Fig. 2,
Fig. 4 in vereinfachter, abgewickelter Darstellung ein Ausführungsbeispiel der entkuppelbaren
Freilaufkupplung,
Fig. 5 in ebenfalls schematischer Darstellung ein anderes Ausführungsbeispiel der
Freilaufkupplung,
Fig. 6 einen Schnitt ähnlich wie in Fig.2 einer anderen Ausführungsform des Dauerwellenwicklers
und
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII - VII aus Fig. 6.
[0024] Nach der Zeichnung besteht der Dauerwellenwickler 1 im wesentlichen aus einer Wickelhülse
2, die ebenso wie herkömmliche Wickelhülsen im mittleren Bereich einen verjüngten
Querschnitt aufweisen, sowie zwei Arretier-. hebeln 3,die an beiden Enden der Wickelhülse
2 angeordnet sind, etwa radial zur Hülsenachse liegen und drehbar an der Hülse 2 gelagert
sind.
[0025] Die beiden Arretierhebel 3 sitzen auf einer gemeinsamen Achse 4, so daß sie relativ
zu der Wickelhülse 2 stets die gleiche Winkelstellung einnehmen. In Aufspulrichtung
die in Fig. 1 durch den Pfeil 5 dargestellt ist, ist die Hülse 2 über eine Freilaufkupplung
6 frei drehbar, während sie in entgegengesetzter Richtung zum Abspulen einer Haarsträhne
blockiert ist.
[0026] Die durch die Wickelhülse verlaufende Achse 4 der beiden Arretierhebel 3 ist zweiteilig
ausgebildet, wobei das Ende 7 des einen Teils 8 nach Art einer Keilwelle drehfest,
aber axial verschieblich in einer entsprechenden Ausnehmung 9 des anderen Achsenteils
10 gelagert ist. Das Ende 7 des Achsenteils 8 weist einen regelmäßig sechseckigen
Querschnitt auf, der formschlüssig in die entsprechend sechseckig ausgebildete Ausnehmung
9 hineinpaßt und dadurch einen Formschluß in Umfangsrichtung schafft, während eine
axiale Verschiebung der beiden Teile relativ zueinander möglich ist.
[0027] Die beiden Achsenteile 8 und 10 werden mit Hilfe einer Schraubenfeder auseinandergedrückt,
wobei die Feder 11 einerseits an der Stirnfläche 12 des einen Achsenteils 10 und andererseits
gegen einen Absatz 13 des anderen Achsenteils 8 anliegt.
[0028] Bei dem Achsenteil 10 weist der mit der Ausnehmung 9 versehene Abschnitt 14 einen
verdickten Querschnitt auf, während der Endabschnitt 15, der mit dem entsprechenden
Hebel 3 verbunden ist, einen kleineren Querschnitt aufweist. Der Endabschnitt 15 ist
in einem in die Wickelhülse 2 eingesetzten Haltering 16 gelagert. An diesem Haltering
stützt sich auch gleichzeitig der verdickte Abschnitt 14 des Achsenteils 10 in Axialrichtung
ab.
[0029] Der andere Achsenteil 8 ist in einem inneren Vorsprung 17 der Hülse 2 drehbar gelagert
und stützt sich mit seinem Absatz 13 in Axialrichtung an diesem Vorsprung ab.
[0030] Der an dem Achsenteil 8 vorgesehene Absatz 3 sowie der innere Vorsprung 17 der Hülse
2 sind gleichzeitig Träger der beiden Hälften 18 und 19 der Freilaufkupplung 6. Die
beiden Kupplungshälften 18 und 19 werden also durch die Feder 11 ständig gegeneinandergedrückt,
so daß die Freilaufkupplung in der in der Zeichnung dargestellten Normalstellung ständig
wirksam ist. Beim Aufwickeln einer Haarsträhne auf die Wickelhülse 2 kann also die
Wickelhülse relativ zu den Arretierhebeln 3 frei gedreht werden, während die Drehbewegung
der Hülse in Abspulrichtung gesperrt ist.
[0031] Die beiden Arretierhebel 3 sitzen an Endkappen 20, die fest auf die äußeren Enden
15 und 21 der beiden Achsenteile 8 und 10 aufgesteckt sind und je einen im Durchmesser
reduzierten Endabschnitt 22 bzw. 23 der Wickelhülse 2 mit Spiel übergreifen.
[0032] Die Innenfläche 24 von zumindest derjenigen Endkappe 20, die mit dem Achsenteil 8
verbunden ist, ist in einem ausreichenden Abstand von der Stirnfläche des reduzierten
Endabschnitts 23 angeordnet, so daß durch eine äußere Druckbeaufschlagung auf die
Endkappe 20 die Kupplungshälften 18 und 19 der Freilaufkupplung 6 voneinander getrennt
werden können, um ein freies Drehen der Hülse 2 in beiden Richtungen zu ermöglichen.
Die Entkupplung ist zum Abziehen des Wicklers erforderlich.
[0033] Die Freilaufkupplung 6 kann verschiedene Ausführungsformen aufweisen. In Fig. 4 ist
die Freilaufkupplung 6 aus Fig. 2 in vergrößertem Maßstab in abgewickelter Form dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform sind die einander zugewandten axialen Stirnseiten des Absatzes
13 des Achsenteils 8 sowie des Vorsprungs 17 der Hülse 2 jeweils mit einem axialen
Sägezahnprofil 25 bzw. 26 versehen, so daß sich die Hülse 2 in Richtung des in Fig.
4 dargestellten Pfeiles 27 relativ zu dem mit den Hebeln 3 verbundenen Achsenabsatz
13 drehen kann, während in umgekehrter Drehrichtung gesperrt ist. In Fig. 4 sind die
beiden Kupplungshälften aus Gründen der Anschaulichkeit in ihrem getrennten, also
unwirksamen Zustand dargestellt. Zum Einrasten der Kupplung wird die Kupplungshälfte
18 in Richtung des Pfeiles 28 bis zum Anschlag gegen die Kupplungshälfte 19 bewegt.
[0034] Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel einer anderen Freilaufkupplung
29 ist die eine Kupplungshälfte 30 mit einem axialen oder radialen Sägezahnprofil
31 versehen, während die andere Kupplungshälfte 32 mehrere über den Umfang verteilt
angeordnete elastische Zungen 33 aufweist. In Fig. 5 ist die Freilaufkupplung im entkuppelten
Zustand dargestellt, bei der die Hülse 2 relativ zu den Arretierhebeln 3 in beiden
Richtungen frei drehbar ist. Zum Einkuppeln muß die Kupplungshälfte 30 in die strichpunktierte
Stellung gebracht werden, bei der die elastischen Zungen 33 an dem Sägezahnprofil
31 anliegen. Im eingekuppelten Zustand erlaubt also die Freilaufkupplung 6 eine Bewegung
des Kupplungsteiles 32 in Richtung des Pfeiles 34, während die Bewegung in der entgegengesetzten
Richtung durch Auflaufen der Zungen 33 auf die steilen Flanken 35 der Sägezähne gesperrt
wird.
[0035] Wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, sind die Arretierhebel 3 entgegen der Aufspulrichtung,
die durch den Pfeil 5 angezeigt wird, gekrümmt ausgebildet, wobei die freien Enden
36, die weich abgerundet sind, bei aufgewickelter Haarsträhne auf der Kopfhaut aufliegen
und im Zusammenwirken mit der Freilaufkupplung 6 bzw. 29 ein Abspulen der Haarsträhne
verhindern.
[0036] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Dauerwellenwicklers wird das Ende einer Haarsträhne
in Richtung des Pfeiles 5 um die Wickelhülse 2 herumgelegt und dann wird die Wickelhülse
relativ zu den Arretierhebeln 3 in Pfeilrichtung 5 gedreht, wobei sich die Haarsträhne
allmählich auf die Wickelhülse 2 aufwickelt. Zur Erleichterung der Drehung der Wickelhülse
2 sind an beiden seitlichen Rändern der Wickelhülse 2 radial vorspringende, mit einer
rauhen Oberfläche versehene Wulste 37 vorgesehen, die das Drehen der Wickelhülse 2
erleichtern. Die Aufrauhung der Oberfläche kann beispielsweise durch eine in Axialrichtung
verlaufende Riffelung 38 erfolgen.
[0037] Wenn die Haarsträhne ganz auf die Wickelhülse 2 aufgewickelt ist, liegen die freien
Enden 36 der Arretierhebel an der Kopfhaut an,und die Freilaufkupplung 6 bzw. 29 verhindert
ein Zurückdrehen der Wickelhülse 2, so daß der Wickler mit der aufgewickelten Haarsträhne
fest in seiner Position verbleibt, ohne daß zusätzliche Halteteile erforderlich sind.
[0038] Nach der Behandlung brauchen lediglich die Endkappen 20 mit seitlichem Druck beaufschlagt
zu werden, wodurch sich die Kupplungshälften der Freilaufkupplung 6 bzw. 29 trennen,
so daß die Wickelhülse 2 relativ zu den Arretierhebeln frei drehbar wird und der Dauerwellenwickler
einfach nur abgezogen zu werden braucht.
[0039] Über die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele hinaus sind weitere
konstruktive Ausgestaltungen möglich. Beispielsweise kann die Achse, auf der die beiden
Arretierhebel 3 sitzen, als durchgehende Starrachse ausgebildet sein, wobei die Entkupplung
der Freilaufkupplung 6 beispielsweise durch axiales Verschieben der Wickelhülse 2
auf dieser Achse erfolgen kann.
[0040] Ferner ist es auch möglich, zwei gesonderte Freilaufkupplungen zu verwenden und die
im Durchmesser reduzierten Enden 22 der Wickelhülse durch die Endkappen 20 hindurchzuführen,
so daß die zur Drehung der Wickelhülse 2_ vorgesehenen Wulste 37 dann an der Außenseite
der Endkappen sitzen können.
[0041] Die Herstellung der Dauerwellenwickler ist relativ einfach, da die Teile als einfache
Kunststoffspritzteile ausgebildet werden können, die sich mit geringem Aufwand in
großer Stückzahl herstellen lassen und leicht montierbar sind. Das Befestigen der
einzelnen miteinander zu verbindenden Teile kann durch Schnappverbindungen, durch
Kleben oder dergleichen erfolgen. Als Material wird ein Kunststoff ausgewählt, der
gegen die jeweilige Dauerwellenflüssigkeit resistent ist.
[0042] Die in Fig. 6 und 7 dargestellte Ausführungsform des Dauerwellenwicklers 41 kommt
im Prinzip der im vorangehenden beschriebenen Ausführungsform sehr nahe, jedoch sind
einige wesentliche Unterschiede vorhanden, wie im folgenden beschrieben werden soll.
Diejenigen Merkmale, die in beiden Ausführungsformen gleich oder ähnlich sind, werden
nicht oder nur am Rande erwähnt.
[0043] Der Dauerwellenwickler 41 besteht wiederum aus den gleichen Hauptbestandteilen, nämlich
einer Wickelhülse 42 sowie zwei Arretierhebeln 43, die an beiden Enden der Wickelhülse
42 drehbar gelagert sind.
[0044] Im Gegensatz zu dem in Fig. 1 dargestellen Ausführungsbeispiel sitzen die Arretierhebel
43 auf gesonderten Einzelachsen 44 und 45, die relativ zueinander drehbar sind. Dadurch
sind also die an gegenüberliegenden Seiten des Wicklers vorgesehenen Hebel 43 unabhängig
voneinander verschwenkbar, jedoch nur in eine Drehrichtung. Die andere Drehrichtung
ist durch Freilaufkupplungen 46 blockiert, wobei jeder Einzelachse 44 und 45 eine
gesonderte Freilaufkupplung zugeordnet ist.
[0045] Die Freilaufkupplungen 46 bestehen, wie insbesondere aus Fig. 7 zu erkennen ist,
aus jeweils drei an jeder Einzelachse angeformten, radial vorspringenden Armen 47,
die elastisch federnd ausgebildet und in ein und derselben Drehrichtung gebogen sind.
Alle drei Arme 47 greifen in eine an der Innenfläche der Wickelhülse vorgesehene Innenverzahnung
48 ein, über die sie in einer Richtung hinwegratschen können, während sie in der anderen
Richtung auf die Zähne auflaufen und einen Kupplungseffekt bewirken. Entscheidend
ist im vorliegenden Fall, daß sich die Einzelachsen 44 und 45 unabhängig voneinander
drehen lassen und unabhängig voneinander mit der Wickelhülse gekuppelt werden können.
Insofern sind also die Arretierhebel 43 unabhägig voneinander in der Freilaufrichtung
drehbar und in der entgegengesetzten Richtung mit der Wickelhülse kuppelbar.
[0046] Das vollständige Auskuppeln der Freilaufkupplungen erfolgt ähnlich wie bei dem erstbeschriebenen
Ausführungsbeispiel, nämlich durch axiales Verschieben der Einzelachsen 44 und 45
in Richtung aufeinander zu. Dabei werden die Arme 47 seitlich aus der Innenverzahnung.48
herausgeschoben, so daß sich die Arretierhebel 43 in beiden Richtungen frei drehen
lassen. Das Entkuppeln erfolgt dadurch, daß man mit zwei Fingern auf die beiden Endkappen
20 drückt, wodurch die Achsen 44 und 45 aufeinander zu geschoben und die Arme 47 in
beiden Freilaufkupplungen 46 von den Innenverzahnungen 48 frei kommen.
[0047] Die Einzelachse 44 weist an ihrem sich in das Innere der Wickelhülse erstreckenden
Ende eine zylindrische Ausnehmung 49 auf. Diese wird durch eine Hülse 5o gebildet,
die entweder auf die Einzelachse 44 aufgeklebt bzw. mit dieser verschweißt ist oder
aber mit der Einzelachse aus einem Stück besteht. In die Ausnehmung 49 greift das
zugewandte Ende der anderen Einzelachse 45 ein und ist in der Ausnehmung 49 drehbar
und axial verschieblich gelagert. Um auch bei kräftigem Zusammendrücken der Endkappen
20 eine leichtgängige Drehbarkeit der Wickelhülse 42 zu gewährleisten, ist eine Hubbegrenzung
für die beiden Einzelachsen 44 und 45 vorgesehen. Als Hubbegrenzung weist die rechte
Einzelachse 45 an ihrem freien Stirnende eine Anschlagfläche 56 auf, die an einer
Gegenanschlagfläche 55 am Grunde der Ausnehmung 49 zur Anlage kommt.
[0048] Zwischen dem freien Stirnende-der-Hülse 50 und den auf der Einzelachse 45 sitzenden
Armen 47 ist eine schraubenlinienförmige Druckfeder 51 vorgesehen, die die beiden
Einzelachsen 45 in ihre äußere Position drückt, in der die Arme 47 in die Innenverzahnungen
48 eingreifen.
[0049] Ein weiterer Unterschied dieser Ausführungsform zu der erstbeschriebenen Ausführungsform
besteht darin, daß die Wickelhülse 42 aus drei Teilen besteht, nämlich dem langgestreckten
Mittelteil, auf welchem eine Haarsträhne aufgewickelt werden kann, und zwei Endteilen
53, in denen die Einzelachsen 44 und 45 gelagert sind. Die relativ stabilen Endteile
53 tragen auch die Innenverzahnungen 48 der Freilaufkupplungen 46 sowie die äußeren
Ringwulste 37 mit der vorgesehenen Riffelung.
[0050] An ihren äußeren Enden sind die Einzelachsen 44 und 45 mit je einem Vierkant 54 versehen,
auf den die Endkappen 20 mit einer entsprechenden Ausnehmung mit Preßsitz aufgesteckt
sind.
[0051] Die an den Endkappen 20 vorgesehenen Arme 43 sind im Gegensatz zu dem erstbeschriebenen
Ausführungsbeispiel schräg aufeinander zu gerichtet, so daß die freien Enden der Arme
43 näher beieinander liegen und somit kein Hindernis für benachbarte Wickler bilden.
1. Dauerwellenwickler mit einer Wickelhülse, -auf die eine Haarsträhne aufwickelbar
ist und die bei aufgewickelter Haarsträhne relativ zu dieser arretierbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß an beiden Enden der Wickelhülse (2; 42) Arretierhebel (3; 43)
angeordnet sind, die etwa radial zur Hülsenachse liegen und drehbar an dieser gelagert
sind, und daß die Arretierhebel (3; 43) zumindest in Abspulrichtung der Haarsträhne
mit der Wickelhülse (2; 42) kuppelbar sind.
2. Dauerwellenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Arretierhebel
(3) drehfest auf einer gemeinsamen Achse (4) sitzen, die durch die Wickelhülse (2)
hindurch verläuft und in dieser drehbar gelagert ist.
3. Dauerwellenwickler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zwischen der
Achse (4) und der Wickelhülse (2) wirksame lösbare Kupplung (6; 29) vorgesehen ist.
4. Dauerwellenwickler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kupplung eine
Freilaufkupplung (6; 29) vorgesehen ist, deren Kupplungshälften (18, 19; 30, 32) durch
eine axiale Relativverschiebung zwischen Achse (4) und Wickelhülse (2) voneinander
trennbar sind.
5. Dauerwellenwickler nach Anspruch.4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (4) zweiteilig
(8, 10) ausgebildet ist, wobei das Ende (7) des einen Teils (8) drehfest, aber axial
verschieblich in dem anderen Teil (10) gelagert ist, daß beide Achsenteile (8, 10)
mit Hilfe einer Feder (11) auseinanderdrückbar sind und daß der eine Achsenteil (10)
sich an der Wickelhülse (2) abstützt und der andere Achsenteil (8) die Freilaufkupplung
(6) im Eingriff hält, von der die eine Hälfte (18) an dem betreffenden Achsenteil
(8) und die andere Hälfte (19) an der Wickelhülse (2) sitzt.
6. Dauerwellenwickler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (7) des
einen Achsenteils (8) einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist, der
in einer entsprechenden Ausnehmung (9) des anderen Achsenteils (10) drehfest und axial
verschieblich geführt ist.
7. Dauerwellenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Arretierhebel (3) an Endkappen (20) sitzen, die je einen im Durchmesser reduzierten
Endabschnitt (22 bzw. 23) der Wickelhülse (2) mit Spiel übergreifen.
8. Dauerwellenwickler nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit den Arretierhebeln (3) versehenen Endkappen (20) fest auf den äußeren Enden
(15 bzw. 21) der Achsenteile (8 bzw. 10) sitzen und entgegen dem Druck der Feder (11)
zusammendrückbar sind.
9. Dauerwellenwickler nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Freilaufkupplung (6) zwei einander in Axialrichtung zugewandte Kupplungshälften
(18, 19) aufweist, die je mit einem axialen Sägezahnprofil (25, 26) versehen sind,
und daß die beiden Kupplungshälften (18, 19) wahlweise voneinander trennbar sind.
10. Dauerwellenwickler nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die eine Hälfte (30) der Freilaufkupplung (29) mit einem radialen oder axialen Sägezahnprofil
(31) versehen ist, während die andere Kupplungshälfte (32) mit mehreren über den Umfang
verteilt angeordneten elastischen Zungen versehen ist, die wahlweise mit dem Sägezahnprofil
in Eingriff und außer Eingriff gebracht werden können.
11. Dauerwellenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Arretierhebel (3) etwa in der Radialebene
gekrümmt ausgebildet sind, wobei sich die freien Enden (36) der Hebel bei aufgewickelter
Haarsträhne auf der Kopfhaut oder einem benachbarten Wickler abstützen.
12. Dauerwellenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelhülse (2) an ihren beiden seitlichen Rändern
einen radial vorspringenden, mit einer rauhen Oberfläche versehenen Wulst (37) aufweist.
13. Dauerwellenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Arretierhebel
(43) auf gesonderten, relativ zueinander drehbaren Einzelachsen (44, 45) sitzen und
daß die Einzelachsen über je eine Freilaufkupplung (46) unabhängig voneinander in
ein und derselben Drehrichtung mit der Wickelhülse (42) kuppelbar sind.
14. Dauerwellenwickler nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß als Freilaufkupplung an der Achse (4) bzw. an jeder Einzelachse (44, 45) radial
vorspringende, in ein und derselben Drehrichtung gebogene elastische Arme (47) vorgesehen
sind, die in eine in der Wickelhülse (42) vorgesehene Innenverzahnung (48) einrasten
und daß die Arme (47) durch Axialverschiebung der Achsenteile (8, 10) bzw. der Einzelachsen
(44, 45) in Richtung aufeinander zu aus der Innenverzahnung (48) lösbar sind.
15. Dauerwellenwickler nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine
der beiden Einzelachsen(44) an ihrem inneren Ende eine zylindrische Ausnehmung (49)
aufweist, in der das zugewandte Ende der anderen Einzelachse (45) drehbar und axial
verschieblich gelagert ist.
16. Dauerwellenwickler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine (45) der
beiden Einzelachsen mit einer Anschlagfläche (56) im zusammengedrückten Zustand der
Endkappen (20) an einer entsprechenden Gegenanschlagfläche (55) zur Anlage kommt.
17. Dauerwellenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Arretierhebel (43) schräg nach innen aufeinander zu gerichtet sind.