[0001] Die Erfindung bezieht sich auf elastische Einpreßstifte nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs sowie auf ein Ver-- fahren zu deren Herstellung.
[0002] Elastische Einpreßstifte der eingangs erwähnten Art haben im wesentlichen die Aufgabe,
Fertigungstoleranzen im Durchmesser der durchmetallisierten Leiterplattenlochungen
auszugleichen und sind bereits seit längerem beispielsweise aus der DE-OS 26 56 736
in der Form bekannt, daß sie über einen gewissen Teilbereich der jeweiligen Pfostenlänge
einen etwa C-förmigen Querschnittsverlauf aufweisen, der einerseits eine Durchmesserveränderung
bzw. Durchmesseranpassung an unterschiedliche Lochdurchmesser in den Leiterplatten
erlaubt und zum anderen durch satte Anlage in der jeweiligen Lochung auch den erforderlichen
Anpreßdruck erzeugen sollen. Während nun die Teilaufgabe der Durchmesseranpassung
bei dieser bekannten Ausführung als mehr oder weniger gut gelöst betrachtet werden
kann, ist die Kontakthaftigkeit selbst nur sehr ungenügend; zurückzuführen ist dies
darauf, daß der spezifische Anpreßdruck des C-förmigen Pfostenteils an der Lochwandung
aufgrund derrelativ großen Anlagefläche nur sehr gering ist, so daß niemals eine sogenannte
gasdichte Verbindung entstehen kann, sondern stattdessen eher mit Korrosionserscheinungen
an den Kontaktstellen gerechnet werden muß. Auch liegt es auf der Hand, daß die Herstellung
solcher C-färmiger Abschnitte an den relativ dünnen und meistens rechteckigen Pfosten
fertigungstechnisch sehr aufwendig ist und niemals an bereits vorhandenen oder handelsüblichen
Steckverbindern anderer Fabrikate nachvollzogen werden kann.
[0003] Auch ist es neben der bereits erwähnten DE-OS 26 56 736 aus dem ebenfalls älteren
DE-GM 81 05 896 bzw. der teilidentischen EP-OS 0 059 462 noch bekannt, den Einpreßstiften
einen etwa M-, N- oder X-förmigen Querschnittsabschnitt als Einpreßzone anzuformen,
d.h. den Grundquerschnitt an den mit den Lochungen der Leiterplatten in Kontakt kommenden
Seitenteilen also kantig zu halten, um gute Kontaktstellen zu bekommen. Nachteilig
bei diesen Ausführungen ist es zum einen jedoch, daß diese Querschnittsformen nur
eine ganz geringe Elastizität und somit Anpaßbarkeit an unterschiedliche Lochdurchmesser
haben, weil in den eigentlichen Biegebereichen noch relativ starke und die Grundform
des Profilquerschnitts aussteifende Materialzonen vorhanden sind, und zum anderen
ist auch die Fertigung derartiger Querschnittszonen an sich nicht nur sehr aufwendig,
sondern auch schwer durchführbar bei den gegebenen, kleinen Abmessungen der Wickelpfosten.
Als weiterer Nachteil kommt bei dieser bekannten Ausführung noch die Scharfkantigkeit
der Einpreßkanten hinzu, die in Verbindung mit der bereits erwähnten, geringeren Elastizität
der Einpreßquerschnitte bei entsprechenden engen Bohrungen leicht zu Deformation und
Beschädigung an den metallisierten Bohrungswandungen führen kann.
[0004] Man hat deshalb in der DE-PS 32 10 348 auch bereits in etwa querschnittssymmetrische
Einpreßstifte vorgeschlagen, mit einem Befestigungsabschnitt, der zwei gegeneinander
bewegliche, parallele Seitenteile aufweist, die durch einen federelastischen, wellenförmigen
Verbindungssteg miteinander verbunden sind, und bei denen zudem der Verbindungssteg
jeweils etwa auf der Mitte der inneren Fläche der Seitenteile angesetzt ist sowie
die mit den Bohrungswandungen der Leiterplatte in Kontakt tretenden-Kanten der Seitenteile
mit Rundungen versehen sind.
[0005] Ein solcher Einpreßstift ist zwar hinsichtlich Elastizität des Einpreßabschnitts
und somit Anpaßbarkeit an, sowie Schonung der Bohrungswandungen bereits erheblich
besser als die Ausführungsformen gemäß dem DE-GM 81 05 896 bzw. der EP-OS 0 059 462,
jedoch ist funktionsmäßig vor allem zu bezweifeln, ob bei diesen kleinen Bauteilabmessungen,
der mit nur einem Drittel der Materialstärke der Seitenteile angegebene, verbindende
Mittelsteg zwischen letzteren nach erfolgter Einpressung auch einen genügend hohen
Anpreßdruck der Seitenteile auf die jeweilige Bohrungswandung ausüben kann, oder sich
lediglich plastisch anstatt elastisch verformt. Zweifelsfrei jedoch ist die Herstellung
solcher Querschnittsprofile nach der DE-PS 32 10 348 nicht nur äußerst schwierig und
kostenaufwendig, sondern unter keinen Umständen mehr nachträglich an entsprechende
Wickelpfasten anbringbar.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die vorstehend aufgeführten Nachteile
der bekannten Einpreßstifte zu beseitigen und eine vom Querschnitt her neue Stiftform
zu schaffen, die neben hoher Elastizität, auch eine gute und kontaktsichere Kantenpressung
in den Leiterplattenlochungen ergibt, ohne diese zu deformieren oder anders zu beschädigen
und die zudem sowohl einfach als auch sicher aus einer vorzugsweise rechteckigen oder
quadratischen Pfostengrundform herzustellen und sogar nachträglich an fast allen handelsüblichen
Pfostensystemen noch anformbar ist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch die in den Patentansprüchen angegebenen baulichen
Mittel und fertigungstechnischen Maßnahmen, deren spezielle Einzelheiten und Vorteile
in der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels zudem näher erläutert sind. Das in
den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt in
Figur 1 den erfindungsgemäßen Querschnitt der Einpreßzone eines Wickelpfostens mit
dem zugehörigen Fertigungsgesenk,
Figur 2 die Teilansicht eines Steckverbinders mit erfindungsgemäßen Einpreßstiften,
Figur 3 den Pfostenquerschnitt in einem Leiterplattenloch und
Figur 4 denselben Stiftquerschnitt in einer engeren Lochung.
[0008] Der Fig. 1 im Fertigungsgesenk 1, 2 sowie in den Fig. 3 und 4 im Querschnitt, und
zudem eingepreßt in Lochungen 7 bzw. 7' dargestellte, erfindungsgemäß elastische Verformungsbereich
B eines Wickelpfostens 5 von Steckverbindern 6 der beispielsweise in Fig. 2 schematisch
dargestellten Art, zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß der Einpreßabschnitt
B jedes Pfostens 5 eine U-förmige Querschnittsgrundform mit gegenüber der Breite a
sowie der unteren Begrenzung 3b des Profilrückens 3, nach außen c und in der Höhe
h versetzten, die Seitenteile 4 bildenden, freien Schenkeln, aufweist.
[0009] Diese U-Form, mit den zur Breite "a" sowie Stärke "s" des Profilrückens 3 seitlich
c und in der Höhe h versetzten Seitenteilen 4, bewirkt zum einen, daß lediglich letztere,
mit ihren jeweils äußeren, in bekannter Weise abgerundeten Einpreßkanten R
1 und R
2 zur Anlage an den metallisierten Bohrungswandungen 7a bzw. 7a' gelangen, wodurch
die aus der Verformungselastizität infolge der Durchbiegung x bzw. x
1 des Profilrückens 3 resultierenden Anpreßkräfte, den sicheren Kontakt zwischen den
in etwa linienförmigen Einpreßkanten R
1 und R
2 der Seitenteile 4 und den jeweiligen Lochwandungen 7a bzw. 7a' gewährleisten. Bedingt
dadurch, sich die Seitenteile 4 bei ihrem elastischen Verformungsweg v bzw. v
1 um Profilrücken 3 herum in etwa kreisbogenförmig aufeinanderzu bewegen, ist bei jeder
Durchmessertoleranz der Lochungen 7 bzw. 7' gewährleistet, daß die vier Einpreßkanten
R
1 und R
2 voll zur Anlage an den metallisierten Wandungen 7a bzw. 7a' gelangen.
[0010] In spezieller funktions- wie auch fertigungstechnischer Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung ist weiterhin noch vorgesehen, daß die Wandstärke s des Profilrückens 3
gleich oder kleiner als diejenige der halsförmigen Übergangsbereiche E zwischen dem
Rücken 3 und den Seitenteilen 4 ist und der Querschnittsübergang im Profilinneren
2a vom Rückenteil 3a aus einen schräglinear ansteigenden sowie von der Rückenaußenseite
3b her, einen kreisbogenförmig R
3 auf die Profilinnenwandung 4b hin gerichteten Verlauf hat, wobei zudem die Dicke
d der Seitenteile 4 größer als diejenige der Übergangsbereiche E zum Profilrücken
3 hin ausgebildet ist und letzterer außerhalb des Profilschwerpunktes S liegt.
[0011] Durch diese baulichen Maßnahmen wird noch eine zusätzliche Elastizität in den Übergangsbereichen
E gewährleistet, so daß die Seitenteile 4 im Gegensatz zu den nach dem Stand der Technik
eingangs bereits abgehandelten bekannten Ausführungen, keine Durchbiegung mehr erfahren
und den vollen Anpreßdruck somit über die Kanten R
1 und R
2 auf die jeweiligen Wandungen 7a bzw. 7a' übertragen können, wobei insbesondere der
außerhalb des Profilschwerpunktes S liegende Rücken 3 die für die jeweilige Anpassung
erforderliche hohe Querelastizität gewährleistet.
[0012] In einfacher, exakter und damit ausschußsicherer Weise sind die erfindungsgemäßen
Einpreßbereiche nach der schematischen Darstellung in Fig. 1 herzustellen durch ein
die Pfostenbreite b in einer Ausnehmung gleicher Öffnungsweite a fixierendes Gesenkunterteil
1 mit eingeformten, die Außenkontur der späteren, elastischen Querschnittsübergänge
E zwischen dem Rücken 3 und den Seitenteilen 4 ausbildenden Wülsten la mit den Radien
R
3, sowie einem zugeordneten Gesenkoberteil 2, dessen Prägestempelprofil 2a im wesentlichen
der Ausformung des inneren Profilverlaufs 3a, 4a, 4b des Stiftfertigquerschnitts und
dessen seitliche Bereiche 2b der Ausbildung der freien Anlageschenkel bzw. Seitenteile
4 mit ihren äußeren Einpreßkanten R
1 und R
2, dienen. Auf diese Weise ist, was bei den bislang bekannten Einpreßstiften insgesamt
noch nicht der Fall war, ein jeweils einzelnes Einbringen der Profilprägungen des
Einpreßabschnitts B an den Wickelpfosten 5 bei deren Fertigung oder aber auch ein
nachträgliches an bereits mit Pfosten 5 bestückten Steckverbinders 6 beliebiger Bauart
vor deren Einpressen in die entsprechenden Leiterplatten 8, möglich, im letzteren
Falle wäre dann ein spezielles Mehrfachgesenk zu verwenden.
Bezugsziffernverzeichnis
[0013]
1 Gesenkunterteil
la Wulst
2 Gesenkoberteil
2a Stempel, Innenprofil
2b Gesenkseitenteil
3 Profilrücken
3a innerer Profilverlauf des Rückens
3b untere Begrenzung des Rückens
4 Seitenteil
4a innerer Verlauf
5 Wickelpfosten
6 Steckverbinder
7 Lochung
7' kleinere Lochung
7a metallisierte Wand bzw. Leiterplattenbohrung
7a' metallisierter Rand "
8 Leiterplatte
x Durchbiegung
x "
b Wickelpfostengrundform, Pfostenbreite
a Öffnungsweite bzw. Rückenbreite von Pos. 3
c Außenversatz der Seitenteile 4
d Dicke " "
h Höhenversatz " "
s Wandstärke des Rückens 3
v elastischer Verformungsweg
v 1 " "
S Profilschwerpunkt
B Einpreßabschnitt
E halsförmiger Übergangsbereich
R1 Einpreßkanten
R2 "
R3 Kreisbogenverlauf bei E bzw. la
1. Elastischer Einpreßstift für die lötfreie Verbindung der Wickelpfosten (5) elektrischer
Steckverbinder (6) mit den durchkontaktierten Lochungen (7) von Leiterplatten (8),
wobei aus dem Grundprofil (b, b) der freien Pfostenteile (5) Bereiche (B) querelastischer
Querschnittsprofilierung in der Art herausgeformt sind, daß jeweils zwei, zumindest
in ihrer Ausgangslage zueinander parallele und gegeneinander bewegbare Seitenteile
(4), durch einen elastischen Steg (3) miteinander verbunden und die Übergänge von
letzterem (3) zu den Seitenteilen (4) sowie die mit den Bohrungswandungen ( 7a, 7a')
der jeweiligen Leiterplatte (8) in Kontakt tretenden Einpreßkanten (R1, R2) der Seitenteile (4) mit Abrundungen versehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einpreßabschnitt (B) jedes Pfostens (5) eine U-förmige Querschnittsgrundform
mit gegenüber der Breite (a) sowie der unteren Begrenzung (3b) des Profilrückens (3),
nach außen (c) und in der Höhe (h) versetzten, die Seitenteile (4) bildenden, freien
Schenkeln, aufweist.
2. Elastischer Einpreßstift nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke (s) des Profilrückens (3) gleich oder kleiner als diejenige der
halsförmigen Übergangsbereiche (E) zwischen dem Rücken (3) und den Seitenteilen (4)
ist und der Querschnittsübergang im Profilinneren (2a) vom Rückenteil (3a) aus einen
schräglinear ansteigenden sowie von der Rückenaußenseite (3b) her, einen kreisbogenförmig
(R3) auf die Profilinnenwandung (4b) hin gerichteten Verlauf hat.
3. Elastischer Einpreßstift nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke (d) der Seitenteile (4) größer als diejenige der Übergangsbereiche(E)
zum Profilrücken (3) hin ausgebildet ist und letzterer außerhalb des Profilschwerpunktes
(S) liegt.
4. Verfahren zum Herstellen elastischer Einpreßstifte mit Merkmalen nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein die Pfostenbreite (b) in einer Ausnehmung gleicher öffnungsweite (a) fixierendes
Gesenkunterteil (1) mit eingeformten, die Außenkontur der späteren, elastischen Querschnittsübergänge
(E) zwischen dem Rücken (3) und den Seitenteilen (4) ausbildenden Wülsten (la mit
R3) sowie einem zugeordneten Gesenkoberteil (2), dessen Prägestempelprofil (2a) im wesentlichen
der Ausformung des inneren Profilverlaufs (3a, 4a, 4b) des Stiftendquerschnitts und
dessen seitliche Bereiche (2b) der Ausbildung der Seitenteile (4) mit ihren äußeren
Einpreßkanten (R1 und R2), dienen.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
jeweils einzelnes Einbringen der Profilprägungen des Einpreßabschnitts (B) an den
Wickelpfosten (5) bei deren Fertigung oder nachträgliches an bereits mit Pfosten (5)
bestückten Steckverbindern (6) beliebiger Bauart, vor deren Einpressen in entsprechende
Leiterplatten (8).