Anwendungsgebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Rohrwanddicke und ein Walzwerk
zur Verminderung der Rohrwanddicke.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
[0002] Ein aus der deutschen Patentschrift Nr. 635 015 bekanntes Walzwerk besitzt einen
die Walzen umschlingenden Stützring, wobei diese Walzen, angetrieben durch die Reibungskraft
an dem Stützring und dem Rohr, dieses Rohr als Satelliten umkreisen. Das auf einem
Dornstange aufgesetzte Rohr wird durch das Walzwerk durchgedrückt oder durchgezogen.
Die Walzen haben eine solche Gestalt und Anordnung gegenüber der Rohrachse, damit
beim Walzen der Aussendurchmesser des Rohres vermindert wird.
[0003] Ein Nachteil des beschriebenen Walzwerkes besteht darin, dass das Rohr mit dem Gesamtwert
des Walzmomentes belastet wird, was sich aus dem Mangel an rotierendem und separat
angetriebenen Kopf ergibt, in welchem die Walzenlager gesetzt werden könnten. Ausserdem
sind die Walzen durch die axiale Druckkraft des Metalls beansprucht.
[0004] Ein aus der polnischen Patentschrift Nr. 83 997 bekanntes Verfahren zur Vergrösserung
des Aussendurchmessers eines Rohres besteht darin, dass die Vergrösserung des Rohr-Durchmessers
in zwei Phasen erfolgt. In der ersten Phase wird das Rohr durch einen feststehenden
Erweiterungskopf durchgezogen oder durchgedrückt. In der zweiten Phase werden die
Rohrwände auf dem Erweiterungskopf durch eine Einheit aus drei oder mehreren das Rohr
als Satelliten umkreisenden Walzen quergewalzt. Das Verhältnis der Winkelgeschwindigkeit
des rotierenden Kopfes und des Stützringes ist so gewählt, dass das Verdrehungsmoment
des Rohres in der Nähe von Null liegt. Die aus der polnischen Patentschrift Nr 83
997 bekannte Vorrichtung hat einen Dorn, der mit einem Ende an dem Gestell befestigt
ist, während auf seinem anderen Ende ein Kegel-Erweiterungskopf sitzt. Rund um den
Kopf sind drei Arbeitswlzen angeordnet, welche den grundsätzlichen Teil ihrer Arbeitsfläche
in Form eines Stumpfkegels haben. Die Walzen sind fest oder pendelartig in dem rotierenden
Kopf gelagert und durch den mit dem Antriebssystem verbundenen Stützring abgestützt.
Der Stützring treibt die Arbeitswalzen an und vermindert deren Beugung, indem er sie
abstützt. Der Kopf ist mit einem separaten Antrieb verbunden, wobei die beiden Antriebe
eine solche Regelung des Verhältnisses zwischen ihren Winkelgeschwindigkeiten ermöglichen,
dass das Verdrehungsmoment des Rohres-in der Nähe von Null schwankt. Die Achsen der
Arbeitswalzen liegen auf der Oberfläche des Kegels, dessen Spitze in der Achse des
Rohres liegt und entgegengesetzt zu seiner Bewegungsrichtung gerichtet ist. Das Rohr
ist von einem Satz von Ausdräckwalzen umgeben , deren Achsen senkrecht zu der Achse
des Rohres sind. Hinter dem Kopf ist ein Satz Ausziehwalzen angeordnet, deren Achsen
senkrecht zu der Achse des Rohres sind.
[0005] Ein Nachteil des beschriebenen Verfahrens und der beschriebenen Vorrichtung besteht
in der wesentlichen Beschränkung der Herstellungsmöglichkeiten von Rohren mit kleinem
Durchmesser und dünnen Wänden, welche sich aus der Einschränkung des Ausdehnungswertes
und des Zusammenhanges der Verminderung der Wanddicke mit der Vergrösserung des Durchmessers
ergibt. Die Wandddicke des gewalzten Rohres hängt von der Lage des Erweiterungskopfes
gegenüber den Walzen ab. Infolge der ungenügenden Starrheit des Walzwerkes in seiner
Achsenrichtung treten Schwierigkeiten bei der Erreichung einer hohen Genauigkeit der
Rohrwanddicke ein. Ausserdem werden die Axiallager dieses Walzwerkes durch beträchtliche
Metall-Druckkräfte beansprucht, was sich ungünstig auf ihre Beständigkeit auswirkt.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und die Entwicklung eines
Walzwerkes zur Reduzierung der Rohrwanddicke eines Rohres mit beliebig grossem Durchmesser
und die Erhöhung der Genauigkeit der Abmessungen und der Gestalt des Rohres.
Darleaung des Wesens der Erfindung
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass in verkoppelten Prozessen des
Umlaufwalzens und des Durchdrückens bzw. Durchziehens-des Rohres in der Zone-der Wanddickenreduzierung
auf die Innenfläche des Rohres durch den Dornkopf ein Druck ausgeübt wird, welcher
eine Vergrösserung des Innendurchmessers bewirkt, und auf die Aussenfläche ein Druck
ausgeübt wird, welcher die Unveränderlichkeit des Aussendurchmessers des Rohres gewährleistet.
[0008] Das erfindungsgemässe Walzwerk besitzt einen mit einem Ende an einem Gestell befestigten
Dorn, auf dessen anderem Ende ein Erweiterungskopf angeordnet ist, rand um welche
die in einem rotierenden angetriebenen Kopf gelagerten Arbeitswalzen angeordnet sind,
die durch einen mit dem Antriebssystem verbundenen Stützring unterstätzt sind. An
einer Seite des rotierënden Kopfes ist eine Durchdrückvorrichtung und an der anderen
Seite eine Ausziehvorrichtung angeordnet. Die Achsen der Arbeitswalzen sind zu der
Achse des Rohres parallel. Die Oberfläche des Walzenballens ist auch zu der Rohrachse
in der Reduzierzone der Rohrwand parallel. Die Lager der Arbeitswalzen sind radial
verschiebbar in dem rotierenden Kopf eingesetzt.
[0009] Ein Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass der Reduzierungsgrad
der Wanddicke von der Anderung des Aussendurchmessers des Rohres in der Walzzone unabhängig
gemacht wird. Der Einsatz von Walzen mit paralellen Achsen und mit der zur Rohrachse
paralellen Ballenfläche ohne Einschnitt oder Vorstand in der Rohrwand-Reduzierungszone
bewirkt die Beseitigung der axialen Komponente des Metalldruckes, eine Verminderung
der Beanspruchung der Lager und ermöglicht eine Erhöhung der radialen Steifheit des
Walzwerkes durch Abstätzung der Walzen durch einen stcifen Stätzring.
[0010] Dadurch wird gleichzeitig die Rohrwanddicke von den Anderungen der axialen Lage des
Kopfes gegenüber den Walzen unabhängig gemacht, welche durch elastische Verfirmungen
der Elemente des Walzwerkes in axialer Richtung entstehen. Die Belastung der einzelnen
Walze hängt nicht von dem Rohrdurchmesser ab, es ist also eine Zunahme der Rohrvorschubgeschwindigkeit
mit der Zunahme seines Durchmessers möglich. Ausserdem befinden sich während des Walzens
alle Elemente des Walzwerkes in gleichförmiger Bewegung, wobei das Rohr nicht rotiert,
was es erlaubt, den Geräuschpegel und den Energieverbrauch zu vermindern und die Lebensdauer
des Walzwerkes zu verlängern.
Ausführungsbeispiel
[0011] Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert, worin die einzelnen Figuren zeigen:
Fig. 1 das Schema des Walzwerkes im Axialschnitt und
Fig. 2 das Walzwerk im Schnitt A-A.
[0012] Das erfindungsgemässe Walzwerk besitzt einen Dorn 1, auf welchen ein Rohr 2 aufgesetzt
ist. Der Dorn 1 ist mit einem Ende an einem Gestell 3 befestigt. An seinem anderen
Ende ist ein Kopf 4 angeordnet, dessen die Wand reduzierender Teil 5 einen in Bewegungsrichtung
des Rohres 2 hin wachsenden Durchmesser aufweist. Rund um den Kopf 4 sindvier Arbeitswalzen
6 angeordnet, deren Achsen zu der Achse des Rohres 2 parallel sind. Die Oberfläche
des Ballens ist in der Zone der Reduzirrung der Wand des Rohres 2 zu der Achse des
Rohres 2 parallel. Die Walzen 6 sitzen in Lagern 7, deren Gehäuse radial verschiebbar
in einem rotierenden Kopf 8 angeordnet und durch einen mit einem Antriebssystem 10
verbundenen Stützring 9 abgestützt sind. Der Kopf 8. ist mit einem separaten Antriebssystem
11 verbunden, wobei die Antriebssysteme 10 und 11 eine solche Regelung ihres Antriebsmomantes
erlauben, dass das-Verdre-, hungsmoment am Rohr 2 in den vorgegebenen Grenzen liegt,
z.B. gleich Null wird. Vor den Walzen 6 ist eine Ausdrückvorrichtung 12 und hinter
den Walzen 6 eine Ausziehvorrichtung 13 angeordnet. Das erfindungsgemässe Verfahren
zur Reduktion der Rohrwanddicke besteht darin, dass das Rohr 2 mit Nennabmessungen
von Ø 75 x 5 mm, ausgeführt aus unlegiertem Stahl und aufgesteckt auf den Dorn 1 auf
den Kopf 4 mit wachsendem Durchmesser von 65 bis 69 mm durch die Ausdrückvorrichtung
12 aufgedräckt wird. Indem sich das Rohr 2 auf dem Kopf 4 erweitert, berührt es die
Walzen 6 mit dem Durchmesser 50 mm. Von diesem Moment an beginnt die Verminderung
der Rohrwonddicke durch Erceiterung des Innendurchmeseers und Einheltung eines unveränderten
Aussendurchmessers des Rohres 2 zvjschen dem begelförmigen Teil 5 zur Verminderung
der Wanddicke und den Walzen 6, welche das sich in axialer Richtung verschiebende
Rohr 2 walzen, indem sie dieses Rohr als seine Satelliten umkreisen. Wenn die Wand
des Rohres 2 die Zone über 'dem reduzierenden Teil 5 verlässt, besitzt das Rohr die
Nennabmessungen von Ø 75 mm x 3 mm. Das Rohr 2 wird weiter geglättet und durch den
restlichen Teil des Arbeitsteiles der Walze 6 kalibriert. Im Ergebnis erhält das Rohr
eine Oberflächengüte, welche mit ScMleifprozessen erreicht werden kann und eine Genauigkeit
des Aussendurchmessers in den Grenzen von ± 0,05 mm. Das Ende des Rohres 2 wird aus
den Walzen 6 durch die Ausdräckvorrichtung 12 ausgedrückt oder durch die Ausziehvorrichtung
ausgezogen.
1. Verfahren zur Verminderung der Rohrwanddicke in verkoppelten Prozessen des Umlaufwalzens
und des Durchdrückens bzw. Durchziehens des Rohres, dadurch gekennzeichnet, dass in
der Zohne der ReduT zierung der Wanddicke auf die Innenfläche des Rohres durch einen Kopf eines Dornes
ein Druck ausgeübt wird, der eine Erhöhung des Innendurchmessers bewirkt, während
auf die Aussenflüche durch die Walzen ein Druck ausgeübt wird, der eine Unveränderlichkeit
des Aussendurchmessers des Rohres gewährleistet.
2. Walzwerk zur Verminderung der Rohrwanddicke, enthaltend einen mit iinem Ende fest
an das Gestell befestigten Dorn, an dessen anderem Ende din Erweiterungskopf angeordnet
ist, rund um welchen Arbeitswalzen angeordnet sind, deren Achsen zu der Achse des
Rohres parallel sind, und welche in einem mit einem Antriebssystem verbundenen rotierenden
Kopf gelagert und durch einen mit dem Antrdebssystem verbundenen Stätering abgestätzt
sind, wobei an einer Seite des Kopfes eine Ausdräckvorrichtung, und an der anderen
Seite eine Ausziehvorrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Zone der ReduzΦerung der Wanddicke des Rohres (2) die Oberfläche des Arbeitswalzenballens
(6) zu der Achse des Rohres /2/ parallel ist und daß die Lager der Walzen /6/ radial-verschiebbar
in dem rotierenden Kopf /7/ angeordnet sind.