[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schreibgerät mit einer Schreiberspitze, insbesondere
Röhrchenschreiberspitze, sowie mit von hinten auf den in seinem vorderen Ende das
Schreibröhrchen, die Schreibspitze o.ä. tragenden Zylinderkörper aufschiebbarem Schreibflussigkeitstank
und mit seinem vorderen Endbereich in dichtendem Eingriff mit dem Zylinderkörper stehenden
Ausgleichskammerbereich, wobei der Ausgleichskammerbereich auf seiner Innenfläche
eine innere Ausgleichskammer aufweist, die mit ihrem vorderen Ende in Verbindung mit
einer im vorderen Endbereich des Zylinderkörpers vorgesehenen, mit dessen Innenbohrung
verbundenen Querbohrung steht und die mit ihrem hinteren Ende über eine sich durch
die Wand des Ausgleichskammerbereichs erstreckende Verbindungsbohrung mit einer auf
dessen Außenfläche vorgesehenen äußeren Ausgleichskammer verbunden ist, die von einem
Hülsenteil abgedeckt ist, zwischen dem und dem Zylinderkörper ihr vorderes Ende mit
der Umgebungsluft verbunden ist.
[0002] Bei einem bekannten Schreibgerät dieser Art (DE-PS 30 09 100) ist der Ausgleichskammerbereich
am vorderen Ende des Schreibflüssigkeitstanks angeformt, so daß Schreibflüssigkeitstank
und Ausgleichskammerbereich gemeinsam von hinten auf den Zylinderkörper aufsteckbar
bzw. aufschiebbar sind, wobei die äußere Ausgleichskammer von dem üblicherweise getrennt
vom Zylinderkörper ausgebildeten Hülsenteil abgedeckt wird, das nach vorne entfernbar
ist, um die äußere Ausgleichskammer freizulegen.
[0003] Bei diesem bekannten Schreibgerät kann der Benutzer die Ausgleichskammern bei jeder
Neubefüllung des Schreibflüssigkeitstanks reinigen, weil die Ausgleichskammern bei
Abnahme des Schreibflüssigkeitstanks zur Neubefüllung freigelegt werden. Ist der Schreibflüssigkeitstank
als Schreibflüssigkeitspatrone ausgebildet, ist eine derartige Reinigung der Ausgleichskammern
nicht erforderlich, weil bei Austausch einer Schreibflüssigkeitspatrone durch eine
neue Schreibflüssigkeitspatrone automatisch auch saubere Ausgleichskammern eingesetzt
werden.
[0004] Während das vorbekannte Schreibgerät somit eine optimale Reinigung der Ausgleichskammern
ermöglicht, hat es den Nachteil, daß die Fertigung eines Schreibflüssigkeitstanks
mit einem am vorderen Ende vorgesehenen Ausgleichskammerbereich verhältnismäßig teuer
ist.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Schreibgerät der eingangs erwähnten Art dadurch
zu verbessern, daß der Schreibflüssigkeitstank einfacherer aufgebaut und daher preiswerter
herstellbar ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird das Schreibgerät erfindungsgemäß derart ausgestaltet,
daß der Ausgleichskammerbereich aus einem vom Schreibflüssigkeitstank getrennten Hülsenkörper
besteht, dessen hinterer Endbereich in dichtendem Eingriff mit der Außenfläche des
Zylinderkörpers und der Innenfläche des Hülsenteils steht.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Schreibgerät sind somit Schreibflüssigkeitstank und Ausgleichskammerbereich
getrennte Bauelemente, und der Schreibflüssigkeitstank läßt sich sehr einfach herstellen,
was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn der Schreibflüssigkeitstank die Form einer
Schreibflüssigkeitspatrone hat, also ein Austauschteil darstellt, das nach Verbrauch
seines Inhalts weggeworfen und durch eine neue Patrone ersetzt wird. Der den Ausgleichskammerbereich
bildende gesonderte Hülsenkörper läßt sich ebenfalls verhältnismäßig leicht herstellen,
weil er, getrennt vom Schreibflüssigkeitstank, ebenfalls ein relativ einfach aufgebautes
Element darstellt.
[0008] Im übrigen ist die Reinigung des Hülsenkörpers in zwei Stufen möglich, denn wenn
das die äußere Ausgleichskammer abdeckende Hülsenteil abgezogen wird, wird die äußere
Ausgleichskammer freigelegt und kann gereinigt werden, während der Hülsenkörper selbst
in seiner Position auf dem Zylinderkörper verbleibt. Er kann jedoch bei abgezogenem
Hülsenteil ohne Zuhilfenahme eines Werkzeugs nach hinten vom Zylinderkörper abgezogen
werden, weil seine Außenfläche frei zugänglich ist.
[0009] Es ist zwar auch bereits ein Schreibgerät bekannt (DE-OS 21 59 522), bei dem eine
innere und eine äußere Ausgleichskammer auf einem Hülsenkörper ausgebildet sind, der
von vorn in einen Ringraum eines Zylinerkörpers einsteckbar ist. Abgesehen davon,
daß bei diesem bekannten Schreibgerät die innere und äußere Ausgleichskammer parallel
geschaltet sind, d.h. ihre hinteren Enden in direkter Verbindung mit der mit der Innenbohrung
verbundenen Querbohrung stehen, ist zum Entfernen dieses auf seiner inneren und seiner
äußeren Fläche einer Ausgleichskammer aufweisenden Hülsenkörpers ein Spezialwerkzeug
erforderlich, was dazu führt, daß der Benutzer nur sehr selten eine Reinigung der
Ausgleichskammern vornehmen wird.
[0010] Um eine besonders gute Abdichtung in den Endbereichen des Hülsenkörpers zu erzielen,
besteht dieser vorzugsweise aus einem Kunststoff, dessen elastische Verformbarkeit
größer ist als die des Zylinderkörpers und des Hülsenteils.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der teilweise als Ansicht und teilweise im
Schnitt einen Röhrchenschreiber mit aufgeschraubtem Halterschaft zeigenden Figur näher
erläutert.
[0012] Der dargestellte Röhrchenschreiber enthält einen Zylinderkörper 1, in dessen vorderem
Ende das Schreibröhrchen 4 mittels einer in den Zylinderkörper 1 eingelagerten Metallfassung
3 gehalten ist. In der Innenbohrung des rohrförmigen Zylinderkörpers 1 befindet sich
ein Fallgewichtskörper 2, in dessen vorderem Ende ein Reinigungsdraht in nicht näher
dargestellter Weise befestigt ist, der sich in das Schreibröhrchen 4 erstreckt und
mit dem Fallgewichtskörper 2 in axialer Richtung hin-und herbewegt werden kann. In
das hintere Ende des Zylinderkörpers 1 ist eine eine Mittelöffnung aufweisende Fallgewichtssicherung
5 eingesteckt. Im vorderen Endbereich des Zylinderkörpers 1 befindet sich eine Querbohrung
7, die die äußere Zylinderfläche des Zylinderkörpers 1 mit seiner Innenbohrung verbindet.
[0013] Von hinten ist auf den Zylinderkörper 1 ein Hülsenkörper 15 aufgesteckt, der mit
seinem vorderen Ende bei 16 in dichtendem Eingriff mit dem Zylinderkörper 1 steht.
Der Hülsenkörper 15 liegt bei 18 dichtend an der Innenfläche des Zylinderkörpers 1
an, und er hat einen sich nach hinten erstreckenden Abschnitt 8. Die Querbohrung 7
steht in Verbindung mit dem vorderen Ende einer auf der Innenfläche des Hülsenkörpers
15 ausgebildeten, wendelförmigen Ausgleichskammer 14, die somit von der Außenfläche
des Zylinderkörpers abgedeckt ist. Am hinteren Ende der inneren Ausgleichskammer 14
ist eine sich die Wand des Hülsenkörpers 15 erstreckende Verbindungsbohrung 13 vorgesehen,
von der aus eine auf der Außenfläche des Hülsenkörpers 15 ausgebildete, wendelförmige
Ausgleichskammer 12 nach vorn verläuft. Die äußere Ausgleichskammer 12 ist von einem
von vorn aufgesteckten Hülsenteil 9 abgedeckt. Das hintere Ende des Abschnitts 8 kommt
zur Anlage am Tuschetank 11, wodurch das Hülsenteil 9 positioniert wird. Dabei ergibt
sich bei 19 ein dichtender Eingriff zwischen Hülsenkörper 15 und Hülsenteil 9, während
die äußere Ausgleichskammer 12 über einen zwischen Hülsenkörper 15 und Hülsenteil
9 gebildeten Ringraum 10 mit der Umgebungsluft verbunden ist.
[0014] Der Tuschetank 11 ist von hinten auf den Zylinderkörper 1 aufgesteckt, und auf ein
Gewinde 17 des Hülsenteils 9 ist ein Halterschaft 6 aufgeschraubt. Um ein Hineinschieben
der Einheit aus Zylinderkörper 1, Hülsenteil 9 und Tuschetank 11 in den Halterschaft
6 zu verhindern, kann im Halterschaft 6 ein nicht dargestellter Anschlag vorgesehen
sein, der den Tuschetank 11 gegen axiale Verlagerung abstützt.
[0015] Soll bei dem dargestellten Röhrchenschreiber der Tuschetank 11 zum Befüllen entfernt
oder, falls er als Tuschepatrone ausgebildet ist, ausgetauscht werden, wird der Halterschaft
6 abgeschraubt und das Entfernen bzw. der Austausch vorgenommen.
[0016] Um eine Reinigung oder einen Austausch des Hülsenkörpers 15 vornehmen zu können,
wird bei abgeschraubtem Halterschaft 6 das Hülsenteil 9 unter Abstützung des Zylinderkörpers
1 am Schreibröhrchen 4 oder an der Metallfassung 3 nach vorn verschoben und entfernt.
Dadurch wird die äußere Ausgleichskammer 12 freigelegt, die sich in dieser Lage reinigen
läßt. Um den gesamten Hülsenkörper 15 zum Austausch oder zur Reinigung der inneren
Ausgleichskammer 14 zu entfernen, wird der Röhrchenschreiber an der Metallfassung
3 gehalten und der Hülsenkörper 15 von Hand, also ohne Zuhilfenahme eines besonderen
Werkzeuges nach hinten vom Zylinderkörper 1 gezogen.
[0017] Nach dem Aufsetzen des neuen oder gereinigten Hülsenkörpers 15 wird dann das Hülsenteil
9 wieder von vorn aufgesteckt und der gefüllte Tuschetank 11 von hinten auf den Zylinderkörper
1 aufgeschoben. Danach kann der Halterschaft 6 auf das Gewinde 17 des Hülsenteils
9 geschraubt werden.
1. Schreibgerät mit einer Schreiberspitze, insbesondere Röhrchenschreiberspitze, sowie
mit von hinten auf den in seinem vorderen Ende das Schreibröhrchen, die Schreibspitze
o.ä. tragenden Zylinderkörper aufschiebbarem Schreibflüssigkeitstank und mit seinem
vorderen Endbereich in dichtendem Eingriff mit dem Zylinderkörper stehenden Ausgleichskammerbereich,
wobei der Ausgleichskammerbereich auf seiner Innenfläche eine innere Ausgleichskammer
aufweist, die mit ihrem vorderen Ende in Verbindung mit einer im vorderen Endbereich
des Zylinderkörpers vorgesehenen, mit dessen Innenbohrung verbundenen Querbohrung
steht und die mit ihrem hinteren Ende über eine sich durch die Wand des Ausgleichskammerbereichs
erstreckende Verbindungsbohrung mit einer auf dessen Außenfläche vorgesehenen äußeren
Ausgleichskammer verbunden ist, die von einem Hülsenteil abgedeckt ist, zwischen dem
und dem Zylinderkörper ihr vorderes Ende mit der Umgebungsluft verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausgleichskammerbereich aus einem vom Schreibflüssigkeitstank
getrennten Hülsenkörper (15) besteht, dessen hinterer Endbereich in dichtendem Eingriff
mit der Außenfläche des Zylinderkörpers (1) und der Innenfläche des Hülsenteils (9)
steht.
2. Schreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsenkörper (15)
aus einem Kunststoff besteht, dessen elastische Verformbarkeit größer ist als die
des Zylinderkörpers (1) und des Hülsenteils (9).