[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Häkelwerkzeuge zur Herstellung von Bändern auf einer
Häkelgalonmaschine.
[0002] Mit bekannten Häkelgalonmaschinen lassen sich Bänder auf bis zu sechs Häkelnadeln
je Zentimeter Arbeitsbreite herstellen. Allenfalls Einzelmuster lassen sich noch auf
acht Häkelnadeln je Zentimeter fertigen, nicht aber größere Bandmengen im Dauerbetrieb.
[0003] Es ist zwar möglich, Bänder auf acht oder mehr Häkelnadeln je Zentimeter Arbeitsbreite
auf Raschelmaschinen herzustellen. Raschelmaschinen haben jedoch den sechs- bis achtfachen
Anschaffungspreis einer Häkelgalonmaschine. Außerdem haben sie eine Mindestarbeitsbreite
von 2 bis 3 m. Für eine rationelle Produktion muß eine größere Anzahl von Bändern
nebeneinander hergestellt werden, damit die ganze Arbeitsbreite ausgenutzt wird. Dies
bedeutet eine relativ hohe Aufrüstzeit. Raschelmaschinen sind daher rationell nur
zur Herstellung großer Mengen von Bändern einsetzbar. Für kleinere Mengen ist die
Verwendung einer Häkelgalonmaschine wirtschaftlich vorzuziehen. Sie hat auch nur eine
Arbeitsbreite von 35 bis 80 cm. Außerdem ist es möglich, Bänder mit acht oder mehr
Fäden je Zentimeter Breite auf Flechtmaschinen herzustellen. Man erzielt auf Flechtmaschinen
jedoch nur etwa ein Sechstel des Ausstoßes an Bändern pro Zeiteinheit, verglichen
mit der Herstellung auf Häkelgalonmaschinen.
[0004] Durch eine einzige Häkelgalonmaschine kann man 20 Flechtmaschinen mit je zwei Flechtstellen
oder vier Webautomaten mit je vier Webstellen ersetzen, was die wirtschaftliche Bedeutung
der Verwendung von Häkelgalonmaschinen zeigt.
[0005] Während auf Häkelgalonmaschinen bei der Herstellung elastischer Bänder die elastischen
Fäden unmittelbar bei der Bandherstellung selbst umhäkelt werden, muß eine Flechtmaschine
mit bereits umsponnenen elastischen Fäden beliefert werden. Ferner benötigt eine Flechtmaschine
für ihre Klöppel relativ kleine Spulen, die ein ständiges Umspulen erforderlich machen.
[0006] Auch durch einen Webvorgang lassen sich keine preiswerten elastischen Bänder erzielen,
denn auch die Webmaschine muß mit bereits umsponnenen elastischen Fäden beliefert
werden.
[0007] Bekannte Häkelgalonmaschinen eignen sich jedoch nicht für die Herstellung größerer
Mengen von Bändern auf mehr als sechs Häkelnadeln, d. h. mit mehr als sechs elastischen
Fäden je Zentimeter Breite. Hierzu sind weder die Anordnung und Führung der Häkelnadeln
geeignet, noch die bekannten Lochnadeln zur Zuführung elastischer Fäden.
[0008] Bei bekannten Häkelgalonmaschinen sind die Enden der Schäfte der Häkelnadeln in eine
Klemmvorrichtung der Nadelbarre fest eingespannt. Die relativ weit vorstehenden freien
Enden der Häkelnadel werden in dem Kamm einer Abschlagschiene, die mit der Nadelbarre
verbunden ist, hin und her bewegt.
[0009] Die Nadelschäfte haben notwendigerweise Spiel zwischen den Zinken des Nadelkammes.
Da die Nadelköpfe beim Häkelvorgang zeitweise relativ weit aus dem Nadelkamm vorstehen
müssen, können sich die Häkelnadeln zudem seitlich verbiegen. Dies führt dazu, daß
gelegentlich Kettfäden nicht in die richtigen sondern in benachbarte Nadelköpfe eingelegt
werden, wie auch dazu, daß einzuwirkende, insbesondere elastische Fäden nicht in die
richtige Lücke zwischen Häkelnadeln sondern daneben eingelegt werden. In solchen Fällen
können keine einwandfreien Maschenstäbchen mehr gebildet werden.
[0010] Die Häkelnadeln verschleißen durch die fortlaufendende Hin-und Herbewegung innerhalb
des Nadelkammes. Bei einer. Maschine, die an Werktagen in je zwei Schichten arbeitet
und pro Minute 800 Umdrehungen, d. h. Hin- und Herbewegungen der Häkelnadeln ausführt,
müssen die Häkelnadeln etwa alle zwei Monate ausgewechselt werden. Unangenehm macht
sich außerdem bemerkbar, daß die Häkelnadeln durch die Reibung von Stahl auf Stahl
aufgerauht werden, was zu einem ungleichmäßigen Maschenbild der erzeugten Bänder führt.
[0011] Durch die vorliegende Erfindung sollen die Häkelwerkzeuge einer Häkelgalonmaschine
so ausgebildet werden, daß Bänder auf mehr Häkelnadeln je cm Arbeitsbreite als nach
dem Stand der Technik hergestellt werden können, insbesondere auf mindestens zehn
Häkelnadeln je Zentimeter Breite. Gleichwohl sollen die Häkelnadeln zum Verarbeiten
elastischer Fäden geeignet sein. Ferner sollen die Häkelnadeln gegen Verschleiß geschützt
werden.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung nach Anspruch 1 gelöst. (Im folgenden wird
auf den Wortlaut der Ansprüche Bezug genommen.)
[0013] Im Gegensatz zum Stand der Technik sind die Schäfte der Häkelnadeln nicht mehr in
einem Kamm der Abschlagschiene geführt.
[0014] Vielmehr bewegen sie sich dicht oberhalb einer freien Kante der Abschlagschiene hin
und her. Die Häkelnadeln sind in einer Klemmvorrichtung untergebracht, die mit der
Nadelbarre hin und her bewegt wird. Die Nadelschäfte sind bis relativ weit gegen den
Nadelkopf fest eingespannt, so daß ihre freibleibenden Arbeitsbereiche sich nicht
mehr in störendem Maße seitlich verbiegen können. Jegliches Spiel, wie zwischen den
Zinken der vorbekannten Nadelkämme, wird ausgeschaltet. (Unter "Arbeitsbereich" einer
Nadel soll der Bereich verstanden werden, auf dem Schlaufen der zu bildenden Maschen
hin und her wandern müssen.)
[0015] Dadurch, daß die Arbeitsbereiche der Häkelnadeln nicht mehr zwischen den Zinken eines
Kammes der Abschlagschiene hin und her wandern, sondern sich frei oberhalb der freien
Kante der Abschlagschiene bewegen, entfällt jegliche Reibung an der Abschlagschiene.
Die Häkelnadeln haben eine wesentlich höhere Lebensdauer, nämlich mehr als ein Jahr
verglichen mit zwei Monaten bei dem oben genannten Beispiel. Darüberhinaus ergibt
sich die erfreuliche Wirkung, daß die Häkelnadeln nicht nur nicht aufgerauht sondern
durch die zu verarbeitenden Fäden poliert werden. Es zeigt sich, daß das Maschenbild
der erzeugten Bänder im Laufe der ersten Wochen nach dem Einspannen neuer Häkelnadeln
gleichmäßiger und sauberer wird.
Weiterbildungen der Erfindung
[0016] Nach Anspruch 2 können die Schäfte der Häkelnadeln einzeln unter Preßpassung, d.
h. spielfrei in Nuten der Klemmvorrichtung untergebracht werden. Statt dessen können
Häkelnadeln nach Anspruch 3 auch unter Zwischenlage von Abstandsblechen gegeneinander
gepreßt in die Klemmvorrichtung gesetzt werden.
[0017] Wie in Anspruch 4 ausgeführt, ist es bei Häkelgalonmaschinen bekannt, die Schäfte
von Häkelnadeln in die Klemmvorrichtung dadurch einzuspannen, daß in einer Rinne der
Klemmvorrichtung ein Klemmschieber untergebracht ist, der die gleiche Nadelteilung
hat wie der Unterteil der Klemmvorrichtung. Er läßt sich quer zu den Schäften der
Häkelnadeln verschieben und dient dazu, die Häkelnadeln gegenüber dem Unterteil festzuspannen.
Durch eine Weiterbildung der Erfindung lassen sich statt einzelner Häkelnadeln jeweils
Gruppen von Häkelnadeln einspannen, wozu die Ausnehmungen im Unterteil und im Klemmschieber
entsprechend breit gemacht werden. Hierdurch wird besonders zuverlässig erreicht,
daß jegliches seitliche Spiel zwischen den Häkelnadeln vermieden wird, und die Schäfte
der Häkelnadeln sich gegenseitig seitlich versteifen, so daß sich kein Schaft verbiegen
kann. Lediglich in den Arbeitsbereichen ist noch eine Biegung möglich. Diese ist aber
so klein, daß sie einem zuverlässigen Einlegen von Kettfäden und gegebenenfalls von
elastischen Fäden nicht im Wege steht.
[0018] Häkelnadeln, die für eine derartige Klemmvorrichtung geeignet sind, benötigen nur
gerade auslaufende Schäfte, also keinen Haken am Schaftende, was die Herstellung der
Häkelnadeln vereinfacht und verbilligt.
[0019] Die Häkelnadeln können innerhalb jeder Gruppe einzeln eingelegt werden. Wird der
Klemmschieber innerhalb der Rinne nach Einlegen von Nadelgruppen verschoben und gegen
die Nadelschäfte verklemmt, so werden dadurch die Häkelnadeln gruppenweise zusammengehalten.
[0020] Bei der Herstellung elastischer Bänder bedingt die Anordnung von zehn oder mehr Häkelnadeln
je Zentimeter Arbeitsbreite eine andere Zuführung der elastischen Fäden als nach dem
Stand der Technik. Üblich sind für diesen Zweck einzelne Lochnadeln, durch deren Ösen
die elastischen Fäden geführt werden. Bei einer Teilung von zehn und mehr elastischen
Fäden je Zentimeter stünde für die einzelne Lochnadel nur noch eine Dicke von ca.
0,3 mm zur Verfügung, da auch noch Platz für die elastischen Fäden verbleiben muß,
die sich S-förmig durch die Ösen der Lochnadeln bewegen müssen.
[0021] Entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5, für die auch selbständiger
Schutz geltend gemacht wird, kann man je ein Paket Lochnadeln durch einen Kamm ersetzen,
in dessen Schlitzen die elastischen Fäden geführt werden. Hierdurch vermeidet man
eine seitliche Verbiegung einzelner dünner Lochnadeln. Ferner entfällt das mühsame
Einfädeln der elastischen Fäden in die Ösen der Lochnadeln. Schließlich vermeidet
man die S-förmige Umlenkung der elastischen Fäden an den Ösen und die dadurch entstehende
Reibung. Diese Reibung führt bekannterweise zum Aufrauhen der elastischen Fäden und
dadurch zu einer Herabsetzung ihrer Bruchfestigkeit.
[0022] Die bekannten Lochnadeln, die zum Einlegen der elastischen Fäden dienen, werden nach
dem Stand der Technik gemeinsam mit den Einlegern für die Schußfäden (Schußfadenführern)
auf und ab bewegt. Diese Auf- und Abbewegung ist jedoch nur für die Schußfadeneinleger
selbst, nicht aber für die Zuführorgane für die elastischen Fäden erforderlich. Nach
Anspruch 6 können daher die Kämme auf gleichbleibender Höhe gegenüber der Abschlagschiene
angeordnet werden, so daß sie lediglich gemäß Anspruch 5 eine seitliche Hin- und Herbewegung
ausführen. Hierdurch wird die Reibung an den elastischen Fäden vermindert.
[0023] Noch wichtiger ist folgendes: Da elastische Fäden nicht endlos sind, müssen sie angeknotet
werden. Die bekannten Lochnadeln bewegen sich relativ schnell auf und ab, während
die elastischen Fäden wesentlich langsamer zugeführt werden. Würden auch die Kämme
sich auf- und abbewegen, so müßte jeder Knoten sich, bis er mit verhäkelt ist, 20
bis 30 mal innerhalb eines Kammes auf- und abbewegen und vor allem über dessen obere
und untere Kante laufen. Hierbei können Knoten aufreißen, was einen Stillstand der
Maschine und Produktionsausfall nach sich zieht. Außerdem würde durch die sich sprungartig
erhöhende Reibung beim Einlauf eines Knotens in einen Kamm sich die Spannung des elastischen
Fadens sprungartig erhöhen, was zu einem ungleichmäßigen Maschenbild führen würde.
[0024] Nach Anspruch 7 können mehrere Kämme in Reihe angeordnet und gegenüber den Häkelnadeln
justierbar sein, so daß die Nuten der Kämme einwandfrei gegenüber den in die Klemmvorrichtung
eingespannten Häkelnadeln justiert werden können. Ausführungsbeispiele mit weiteren
Merkmalen der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben.
[0025]
Figur 1 ist eine Prinzipdarstellung von nach der Erfindung vorgesehenen Häkelwerkzeugen
einer Häkelgalonmaschine, teils im Querschnitt, teils in Seitenansicht.
Figur 2 zeigt entsprechend einer ersten Ausführungsform der Erfindung Häkelnadeln
mit ihrer Haltevorrichtung und eine zugehörige Abschlagvorrichtung im Querschnitt.
Figur 3 zeigt für die gleiche Ausführungsform eine Klemmvorrichtung für Gruppen von
Häkelnadeln bei abgehobenem Klemmdeckel, wobei nur eine Gruppe von Häkelnadeln dargestellt
ist
Figur 4 und 5 zeigen die vorderen Teile einer Gruppe von vier Häkelnadeln und ihre
Arbeitsbereiche in Seitenansicht bzw. Draufsicht.
Figur 6 zeigt in Seitenansicht mehrere nebeneinander angeordnete Kämme.
Figur 7 zeigt die Kämme in Stirnansicht, sowie eine Führung elastischer Fäden und
eines elastischen Bandes.
Figur 8 zeigt im Querschnitt entsprechend Figur 2 eine andere Ausführungsform der
Erfindung mit einer abweichenden Klemmvorrichtung.
Figur 9 ist eine Draufsicht auf einen Ausschnitt des Unterteils der Klemmvorrichtung
nach Figur 8.
[0026] Wie Figur 1 zeigt, sind folgende bekannten Häkelwerkzeuge vorgesehen: Gruppen von
Lochnadeln 2 zum Zuführen von Kettfäden 4; ein vorderer röhrchenförmiger Schußfadenführer
14 zum Zuführen des vorderen Schußadens 17 sowie ein hinterer röhrchenförmiger Schußfadenführer
15 zum Zuführen des hinteren Schußfadens 18.
[0027] Gemäß Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden Gruppen von Häkelnadeln 10 oder
einzelne Häkelnadeln in eine Klemm- vorrichtung 12 oder 12' nach der Erfindung eingespannt.
Falls erwünscht werden elastische Fäden 8 durch Kämme 6 zugeführt.
[0028] Bei der Herstellung mehrerer elastischer Bänder, die an mehreren Arbeitsstellen nebeneinander
erzeugt werden, werden durch die Kämme 6 Gruppen von elastische Fäden 8 der Arbeitsstelle
zugeführt. Die vorderen und die hinteren Schußfadenführer 14 bzw. 15 legen durch Versetzung
von vorn nach hinten in der Zeichnung je einen Schußfaden quer über jeweils eine Gruppe
von elastischen Fäden 8. Die Gruppen von Lochnadeln 2 legen je eine Gruppe von Kettfäden
4 abwechselnd von rechts und von links in die Köpfe der Häkelnadeln 10. Zusammen mit
der Hin- und Herbewegung der Häkelnadeln wird unter Mitwirkung einer Abschlagschiene
20 nebeneinander eine Gruppe von Maschen gebildet, die die elastische Fäden einschließen
und mit den Schußfäden verbinden. Die fertigen elastischen Bänder 22 werden nach unten
zwischen der Abschlagschiene 20 und einer Rückhalteschiene 24 in Richtung eines Pfeils
26 abgezogen.
[0029] Figur 2 und 3 zeigen eine Ausführungsform einer Klemmvorrichtung, durch die Gruppen
von Häkelnadeln eingespannt werden können. Die Klemmvorrichtung 12 hat einen plattenartigen
Unterteil 28 und einen Klemmdeckel 30. In der Draufsicht von Figur 3 erkennt man im
Unterteil vier zueinander parallele Nadelbetten 32, die einen ebenen Boden 3 und dazu
rechtwinklig verlaufende Seitenwände 36 haben. Alle vier Nadelbetten verlaufen parallel
zueinander. Jedes hat eine ausreichende Breite zur Aufnahme einer Gruppe von Häkelnadeln
10. Nur in dem einen der Nadelbetten wurde eine Gruppe von nur sechs Häkelnadeln 10
dargestellt. Jedes Nadelbett kann jedoch auch mehr Häkelnadeln aufnehmen.
[0030] Sollen mehrere einzelne Häkelnadeln 10 dicht nebeneinander in die Nadelbetten eingelegt
werden, so wird die Klemmvorrichtung noch mit einem Klemmschieber 38 ausgerüstet,
der rechteckigen Querschnitt hat und in einer rechteckigen Rinne 40 im Unterteil quer
zu den Häkelnadeln 10 verschiebbar untergebracht ist. Auch der Klemmschieber hat breite
Nadelbetten, die hier mit 42 bezeichnet sind und ebenfalls einen ebenen Boden und
dazu rechtwinklig angeordnete Seitenwände haben. Die Nadelbetten 34 und 42 von Unterteil
und Klemmschieber werden in ein und demselben Arbeitsgang gefräst, so daß beide Gruppen
von Nadelbetten gleiche Breiten und gleiche gegenseitige Abstände haben. Der Klemmschieber
38 läßt sich mit Hilfe einer Spannschraube 44 gegen eine am Unterteil befestigte Platte
45 ziehen. Dadurch werden die Gruppen von Häkelnadeln 10 von der in Figur 3 oberen
Berandung der Nadelbetten 42 des Klemmschiebers 38 gegen die in Figur 3 unteren Berandungen
der Nadelbetten 32 des Unterteils gedrückt und damit fest eingeklemmt. Schließlich
wird der Klemmdeckel 30 mit Hilfe von Schraubbolzen 46 gegenüber dem Unterteil 28
und den Schäften 50 der Häkelnadeln 10 festgeschraubt. Die Schäfte, der Häkelnadeln
10 sind somit sowohl seitwärts wie auch von oben nach unten festgelegt. Eine Bewegung
irgendwelcher Art der Schäfte gegeneinander wie eine Verbiegung der Schäfte ist nicht
mehr möglich.
[0031] Wie Figur 4 und 5 zeigen, haben die Häkelnadeln 10 je einen Schaft 50, von dem nur
der rechte Teil dargestellt ist, und einen Arbeitsbereich 52, der die Schlaufen der
zu bildenden Maschen aufnimmt. Dieser Arbeitsbereich kann eine geringere Breite haben
als der Schaft 50.
[0032] Statt Häkelnadeln dieser Ausführungsform können auch Häkelnadeln verwendet werden,
deren Arbeitsbereiche die gleiche Breite wie die Schäfte haben. In diesem Falle müssen
zwischen die Schäfte links (in Figur 2) von den Arbeitsbereichen Abstandsbleche eingefügt
werden.
[0033] Will man nicht einzelne Häkelnadeln in die Nadelbetten (32) der Klemm-vorrichtung
einfügen, so kann man Häkelnadeln zu Gruppen zusammenfassen, was durch Verlöten oder
Eingießen in eine später erstarrende Masse geschehen kann. Die Masse kann eine Bleilegierung
sein oder aus Kunststoff bestehen. Verwendet man auf diese Weise hergestellte Nadelpakete,
also Gruppen schon fest zusammengefaßter Häkelnadeln, so kann die Klemmvor-. richtung
(12) einfacher als beschrieben ausgestaltet werden. Es erübrigen sich der Klemmschieber
38, die Rinne 40 und die Spannschraube 44.
[0034] Wie Figur 2 zeigt, ist die Klemmvorrichtung an der Nadelbarre 60 der Häkelgalonmaschine
befestigt und wird mit dieser in Richtung des Doppelpfeils 62 hin- und herbewegt.
Die Abschlagschiene 20 ist an der maschinenfesten Haupttraverse 64 der Häkelgalonmaschine
befestigt. Sie reicht nach oben bis dicht unter die Häkelnadeln 10 und endet dort
mit einer geraden Kante 66.
[0035] Figur 6 und 7 zeigen im einzelnen die Anordnung zur Zuführung der elastischen Fäden.
Jeder Kamm 6 hat einen plattenartigen Teil 70, der an seinem in den Figuren unteren
Rande eine im Querschnitt annähernd dreieckige wulstartige Verdickung 72 hat. In diese
Verdickung sind Schlitze 74 eingefräst, deren Grund 75 unter einem Abstand a parallel
zur Oberfläche 76 des plattenartigen Teils 70 verläuft. Die Teilung der Schlitze ist
die gleiche, wie die der eingespannten Häkelnadeln. Bei einer Zehnerteilung werden
zehn Schlitze je Zentimeter eingefräst. Sowohl die Schlitze wie die dazwischen verbleibenden
Stege 78 haben dann eine Breite von etwa 0,5 mm.
[0036] Nebeneinander sind mehrere Kämme 70 angeordnet. Jeder hat so viel Schlitze, wie ein
Band elastische Fäden 8 aufnehmen soll. Die Kämme sind gegeneinander justierbar und
werden auf die eingeklemmten Häkelnadeln ausgerichtet.
[0037] Die elastischen Fäden 8 werden von Zuführwalzen 80 und 82 zugeführt, deren Drehzahlen
etwa das Verhältnis 1:3 haben, so daß die elastischen Fäden gespannt werden. Die Fäden
umlaufen dann eine Umlenkwalze 84 und laufen durch die Schlitze 74. An der Arbeitsstelle
86 werden elastische Bänder 87 gebildet, die dann von Abzugwalzen 88 abgezogen werden.
Die Drehzahlen der Zuführwalzen 82 und der Abzugwalzen 88 verhalten sich etwa wie
3:4. Die elastischen Fäden 8 und die elastischen Bänder 87 erhalten also eine zusätzliche
Spannung, wodurch die elastischen Fäden am Grund 75 der Schlitze 74 gehalten werden.
[0038] Die Kämme 6 sind an einer Führungsschiene der Häkelgalonmaschine seitwärts justierbar
angebracht und werden mit der Führungsschiene seitwärts um je eine Nadelteilung hin
und her versetzt. Die elastischen Fäden werden nur wenig umgelenkt, und die Kämme
bewegen sich nicht in Längsrichtung der elastischen Fäden, so daß die Reibung stark
vermindert wird. Knoten innerhalb der zugeführten elastischen Fäden brauchen jeden
Kamm nur einmal von oben nach unten zu durchlaufen. Die Fadenführer 14 und 15 (Figur
1) werden in bekannter Weise in Längsrichtung der Kämme sowie aufwärts und abwärts
bewegt.
[0039] Figur 8 und 9 zeigen eine andere Ausführungsform der Klemmvorrichtung und der Häkelnadeln.
Die Häkelnadeln 10' haben ein rückwärtiges umgebogenes Ende 90. Dementsprechend ist
der Klemmdeckel 30' weniger breit als der nach Figur 2. Das rückwärtige Ende des Klemmdeckels
30' hält das Nadelende 90 fest. Der Klemmdeckel drückt, wie an sich bekannt, nur mit
seinem vorderen und mit seinem rückwärtigen Rande (rechts bzw. links in Figur 8) gegen
die Nadelschäfte. Das gleiche gilt für den Klemmdeckel 30 nach Figur 2.
[0040] Wie Figur 9 zeigt, hat der Unterteil 28' ein Nadelbett mit schmalen Nuten 92, deren
Breite so bemessen ist, daß die Häkelnadeln nur mit einigem Kraftaufwand, d. h. unter
Preßpassung in die Nuten eingefügt werden können. Je zwei Nuten 92 sind durch einen
Steg 94 gleicher Breite voneinander getrennt. Bei zehn Nadeln je Zentimeter Breite
haben die Nadelschäfte 50' die Nuten 92 und die Stege 94 Breiten von je etwa 0,5 mm.
Die genauen Maße ergeben sich aus der Forderung, daß eine Preßpassung erzielt werden
muß. Die Arbeitsbereiche 52' der Häkelnadeln haben hier die gleiche Breite wie die
Schäfte 50'.
[0041] Wichtig für alle Ausführungsbeispiele der Erfindung ist, daß die Schäfte 50' der
Häkelnadeln über eine Länge eingespannt sind, die größer ist als die halbe Länge der
Nadeln. Hat eine Häkelnadel eine Länge von 77 mm, so werden davon 47 bis 49 mm eingespannt.
[0042] Die in Figur 9 dargestellten Nuten 92 erstrecken sich in gleicher Teilung über die
gesamte Länge des Unterteils 28' der Klemmvorrichtung mit Ausnahme derjenigen Stellen,
die zum Einführen der Schraubbolzen 46 (Figur 2) freibleiben müssen. Je nach der Breite
der gewünschten Bänder und nach der Anzahl ihrer elastischen Fäden werden mehr oder
weniger Häkelnadeln zu je einer Gruppe zusammengefaßt. Je einer dieser Gruppen wird
dann einer der in Figur 6 dargestellten Kämme 6 und eine Gruppe von Lochnadeln 2 (Figur
1) zugeordnet. Sowohl die Kämme wie auch die Gruppen von Lochnadeln werden gegenüber
den eingespannten Häkelnadeln seitwärts justiert, d. h. in Längsrichtung der Klemmvorrichtung
28 oder 28'.
B E Z U G S Z E I C H E N
[0043]
a Abstand
2 Lochnadeln
4 Kettfäden
6 Kamm
8 elastische Fäden
10, 10' Häkelnadeln
12, 12' Klemmvorrichtung
14, 15 Schußfadenführer
17, 18 Schußfäden
20 Abschlagschiene
22 elastische Bänder
24 Rückhalteschiene
26 Pfeil
28, 28' Unterteil
30, 30' Klemmdeckel
32 Nadelbett
34 Boden
36 Seitenwände
38 Klemmschieber
40 Rinne
42 Nadelbetten
44 Spannschraube
46 Schraubbolzen
50, 50' Schaft
52, 52' Arbeitsbereich
54 Kopf
60 Nadelbarre
62 Doppelpfeil
64 Haupttraverse
66 Kante
70 plattenartiger Teil
72 wulstartige Verdickung
74 Schlitz
75 Grund des Schlitzes
76 Oberfläche
78 Steg
80, 82 Zuführwalzen
84 Umlenkwalze
86 Arbeitsstelle
87 elastisches Band
88 Abzugwalze
90 Ende
92 Nut
94 Steg
1. Häkelwerkzeuge zur Herstellung von Bändern auf einer Häkelgalonmaschine, gekennzeichnet
durch folgenden Merkmale:
a) die Nadelbarre (60) der Häkelgalonmaschine weist eine Klemmvorrichtung (12, 12')
auf, in die die Schäfte (50, 50') der Häkelnadeln (10, 10') über mehr als die halbe
Nadellänge eingeklemmt sind;
b) eine maschinenfeste Abschlagschiene (20) hat eine freie, gerade Kante (66), die
den aus der Klemmvorrichtung vorstehenden Teilen der Häkelnadeln dicht aber spielfrei
benachbart ist.
2. Häkelwerkzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schäfte (50') der
Häkelnadeln (10') einzeln unter Preßpassung in Nuten (92) der Klemmvorrichtung (12')
eingesetzt sind. (Figur 8 und 9)
3. Häkelwerkzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schäfte der Häkelnadeln
unter Zwischenlage von Abstandsblechen spielfrei in die Klemmvorrichtung eingesetzt
sind.
4. Häkelwerkzeuge nach Anspruch 1 mit folgenden Merkmalen:
a) Die Klemmvorrichtung hat einen plattenartigen Unterteil (28) mit mindestens einem
Nadelbett und einen Klemmdeckel (30), der gegen die Häkelnadeln und den Unterteil
(28) festklemmbar ist;
b) im Unterteil (28) der Klemmvorrichtung ist eine rechtwinklig zu den Nadelbetten
verlaufende Rinne (40) vorgesehen;
c) ein mit seinem Querschnitt in die Rinne passender Klemmschieber (38) hat Nadelbetten
(42), die unter gleichen Abständen angeordnet sind wie die im Unterteil vorgesehenen
Nadelbetten (32);
e) es ist eine Spannvorrichtung vorgesehen, die zum Verschieben des Klemmschiebers
(38) in Längsrichtung der Rinne (40) und damit zum Einspannen der Häkelnadeln dient,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Einspannen mindestens einer Gruppe von Häkelnadeln
(10) die Nadelbetten (32) im Unterteil (28) und im Klemmschieber (38) je die Form
einer flachen Ausnehmung mit ebenem Boden haben, die breiter ist als mindestens drei
Schäfte (50).
5. Häkelwerkzeuge zur Herstellung von Bändern auf einer Häkelgalonmaschine, insbesondere
nach einem der vorangehenden Anprüche, mit einer Vorrichtung zur Zuführung elastischer
Fäden, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Vorrichtung hat mindestens einen kammartigen Teil (Kamm 6) mit zueinander parallelen
Schlitzen (74) für die elastischen Fäden;
b) die Teilung der Schlitze des Kammes ist die gleiche wie die Teilung der eingeklemmten
Häkelnadeln (10);
c) eine Betätigungsvorrichtung für den Kamm ist so ausgebildet, daß sie diesem im
Arbeitsrhythmus der Häkelgalonmaschine einen seitlichen Versatz um je eine Nadelteilung,
abwechselnd nach links und nach rechts, verleiht.
6. Häkelwerkzeuge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kamm auf gleichbleibender
Höhe gegenüber der Abschlagschiene angeordnet ist.
7. Häkelwerkzeuge nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kämme
(6) in Reihe angeordnet und gegenüber den eingespannten Häkelnadeln (10, 10') justierbar
sind.
8. Häkelwerkzeuge nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kamm (6) als im wesentlichen plattenartiger Teil (70) ausgebildet ist, der an seinem
einen Längsrande eine wulstartige Verdickung (72) hat, und daß die Schlitze (74) in
der Verdickung vorgesehen sind und quer zu dieser verlaufen.
9. Häkelwerkzeuge nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die wulstartige Verdickung
(72) einen im wesentlichen dreieckigen Querschnitt hat, derart, daß die Stärke der
Verdickung gegen den Längsrand des plattenartigen Teils (70) zunimmt.
10. Häkelwerkzeuge nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Grund (75)
der Schlitze einen Abstand (a) von einer Oberfläche (76) des plattenartigen Teils
hat.