[0001] Die Erfindung betrifft eine Verstreichvorrichtung zum gezielten Aufbringen haarfarbenverändernder
Mittel auf das Deckhaar mit mindestens einer mit der Austrittsöffnung eines das Färbemittel
enthaltenden Spenders zu koppelnden Kammzinke zum Abteilen zu färbendèr Haarsträhnen
sowie zum Verstreichen des Färbemittels, wobei am Fuß der Zinke eine Aufnahmebohrung
zum Aufsetzen auf den Spender vorgesehen ist.
[0002] In einer in dem DE-GM 81 19 211 beschriebenen Vorrichtung dieser Art weist der Applikator
zwei in parallelem Abstand angeordnete flache Kammzinken zum Abteilen einer zu färbenden
Haarsträhne auf. Im Bodenbereich zwischen den Zähnen mündet ein zum Spenderinnern
führender Durchtrittskanal, durch den das Färbepräparat austreten kann. Auf diese
Weise soll es möglich werden, geringste Mengen von Haarfärbepräparaten auf schmale
Strähnen gezielt oberflächlich aufzutragen, ohne daß die einzufärbenden Strähnen einzeln
mit einem Kamm abgeteilt und abgehoben werden müßten. Das bekannte Gerät ist jedoch
so aufwendig ausgebildet und so kompliziert zu handhaben, daß es normalerweise nur
im Friseurge- . schäft Anwendung finden kann.
[0003] Zum Färben einzelner Haarsträhnen im Heimgebrauch werden mit Löchern versehene Hauben
verwendet, durch welche einzelne Strähnen willkürlich mit einer Haarsträhnchen-Ziehnadel
bzw. Häkelnadel zwecks getrennten Einfärbens zu ziehen sind. Ein gezieltes Aufbringen
der haarfarbenverändernden Mittel nur auf das Deckhaar, was sowohl aus Gründen der
Haarschonung als auch des kosmetischen Ausdrucks sinnvoll sein kann, ist auf diese
Weise allerdings nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum gezielten Aufbringen
haarfarbenverändernder Mittel auf das Deckhaar zu schaffen, die, vorzugsweise für
die Einmalanwendung, auf vorhandene Verschlußsysteme bzw. Behälteröffnungen aufzusetzen
sowie für den Heimgebrauch nach Aufwand und Handhabungsweise gleichermaßen geeignet
ist. Die erfindungsgemäße Lösung ist für die Verstreichvorrichtung eingangs genannter
Art mit einer mit der Austrittsöffnung eines Färbemittelbehälters zu koppelnden Kammzinke
sowie am Fuß der Zinke vorgesehener Aufnahmebohrung zum Aufsetzen auf den Spenderauslaß
gekennzeichnet durch die Ausbildung der Aufnahmebohrung zum Aufstecken auf eine serienmäßige,
zum Scheiteln der Haare und/oder zum Aufbringen des Färbemittels ausgebildete Applikationsspitze
eines Färbemittelspenders. Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung
werden in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Demgemäß wird durch die Erfindung eine Applikationsvorrichtung zum Aufbringen haarfarbenverändernder
Mittel auf das Deckhaar bzw. auf Deckhaarsträhnen geschaffen, welche so ausgebildet
ist, daß sie im Heimgebrauch sowie bei Einmalanwendung auf vorhandene Spender aufzusetzen,
insbesondere aufzustecken,ist, ohne daß irgendwelche beweglichen Teile erforderlich
wären. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kommt zwar mit einer einzigen zum Abteilen,
Auftragen und/oder Verstreichen dienenden Zinke aus, für die Handhabung ist aber die
Ausstattung mit zwei oder mehr Zinken vorteilhaft, weil dadurch ein Abteilen einzelner
Strähnen vereinfacht wird. Ein optimales Abschirmen der der behandelten Haarsträhne
benachbarten Haarpartien sowie ein optimaler Schutz der Kopfhaut vor mechanischen
Schäden wird gewährleistet, wenn die Zinken paarweise symmetrisch voneinander weg
gebogen sind und abgerundete, insbesondere auch verstärkte, Spitzen besitzen.
[0006] Insbesondere bei Verwendung eines Paars von Kammzinken ist es für einen guten Übergang
der Farbe auf das Haar vorteilhaft, wenn die Brücke zwischen den benachbarten Zinken
stetig gekrümmt, insbesondere halbkreisförmig, ausgebildet wird. Der Auslaßkanal der
Verstreichvorrichtung kann dann im Bereich der Brücke zwischen den Zinken vorgesehen
werden und dort mindestens eine Durchgangsöffnung, insbesondere als Düse, besitzen.
Gemäß weiterer Erfindung kann der Auslaßkanal aber auch in eine oder mehrere Zinken
hinein verlängert werden, so daß er auf der jeweiligen zum Verstreichen vorgesehenen
Innenfläche der Zinke mündet.
[0007] Wenn, insbesondere bei Heimgebrauch, gewünscht wird, einzelne Haarpartien mit nur
einer Hand vom Kopf wegziehend zu färben, kann es schließlich günstig sein, die Verstreichvorrichtung
mit nur einer hakenförmigen Zinke mit auf der Innenfläche der Hakenkrümmung mündendem
Auslaßkanal auszustatten. Auch hierbei können auf der Innenfläche der Zinke Führungsrillen
vorgesehen werden, die als zusätzliche seitliche Führungselemente wirken.
[0008] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine auf eine Applikationsspitze aufgesetzte Verstreich-' vorrichtung im Längsschnitt;
Fig. 2 Längsschnitte von drei von Fig. 1 abweichenden Verbis 4 streichvorrichtungen;
und
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine auf eine Applikationsspitze aufgesetzte hakenförmige
Verstreichvorrichtung.
[0009] Fig. 1 zeigt einen insgesamt mit 1 bezeichneten Verschluß mit Applikationsspitze
2 eines Färbemittelspenders im Schnitt parallel zur Längsachse 3. Die Applikationsspitze
2 besitzt eine zum Ausbringen des im nicht gezeichneten Behälter enthaltenen Färbemitteln
geeignete Austrittsöffnung 4 am zugespitzten Längsende 5 und ist an sich zum Scheiteln
der Haare sowie zum Aufbringen des Färbemittels ausgebildet. Auf die Applikationsspitze
2 wird eine erfindungsgemäße, insgesamt mit 6 bezeichnete Verstreichvorrichtung aufgesetzt.
Die Kupplung kann im einfachsten Falle durch Kraftschluß in einer im Fuß 7 der Verstreichvorrichtung
6 vorgesehenen Bohrung 8 erreicht werden. Bei einer solchen Steckverbindung gelangt
das Färbemittel primär unmittelbar aus der Austrittsöffnung 4 auf eine zu behandelnde
Haarsträhne, während die Verstreichvorrichtung nur dazu dient, das Färbemittel auf
der Haarsträhne zu verteilen und/oder andere Teile des Haars und der Kopfhaut von
einer Berührung mit dem Färbemittel bzw. der Austrittsöffnung 4 abzuschirmen.
[0010] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird vorgesehen, die Verstreichvorrichtung
6 symmetrisch mit einem Paar voneinander weg gebogener Kammzinken 9 mit abgerundeten
Spitzen 10 auszustatten. Durch die stetig bogenförmig nach außen geneigten Abteiler
bzw. Zinken 9 werden ein optimales Abschirmen benachbarter Haarpartien sowie ein ausgezeichneter
Schutz der Kopfhaut vor mechanischen Schäden gewährleistet. Eine besondere kopfhautfreundliche
Ausbildung wird bei Abrundung und Verstärkung der Spitzen 10 der Zinken 9 erhalten.
[0011] In Fig. 1 wird ferner angedeutet, daß die Kupplung zwischen Applikationsspitze 2
und Bohrung 8 im Fuß 7 der Verstreichvorrichtung 6 außer durch reinen Kraftschluß
auch durch angeformte Hilfsmittel, z.B. Gewinde und Nocken oder durch den gezeichneten
Schnappring 11, hergestellt werden kann. Weitere Formen der Kupplung zwischen der
Verstreichvorrichtung 6 und der Applikationsspitze 2 werden in den Fig. 2 bis 5 dargestellt.
Die Kupplung besteht hier im Prinzip aus einer Sackbohrung 12 zum Einsetzen des freien
Endes 13 der Applikationsspitze 2.
[0012] Von der Sackbohrung 12 gehen die in den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 2 bis 5
verschieden ausgebildeten Auslaßkanäle aus. Im Fall von Fig. 2 werden die Auslaßkanäle
durch mindestens eine, insbesondere düsenförmige, Bohrung 14 im Bereich der Brücke
15 zwischen zwei Zinken 9 gebildet. Die Größe der Bohrungen 14 wird dabei der Konsistenz
bzw. Zähigkeit des verwendeten haarfarbenverändernden, insbesondere cremeartigen,
Mittels angepaßt. Eine stetig gekrümmte, insbesondere halbkreisförmige, Brücke 15
zwi- . schen benachbarten Zinken 9 dient der Anpassung an die natürlichen Gegebenheiten
einer zwischen den Zinken 9 hindurchgezogenen Haarsträhne.
[0013] Nach Fig. 3 kann ein in die Zinke 9 hinein verlängerter Auslaßkanal 16 mit Mündung
17 auf der Innenfläche der jeweiligen Zinke 9 vorgesehen werden. Der Auslaßkanal 16
kann auf seiner Länge auch mehr als eine Mündung 17 besitzen, insbesondere kann zugleich
mindestens eine Mündungsbohrung 14 (ähnlich wie bei Fig. 2) im Bereich der Brücke
15 zwischen benachbarten Zinken vorgesehen werden.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 werden zusätzlich zu wenigstens einem Teil
der Merkmale gemäß Fig. 2 und 3 Führungsriefen bzw. -rillen 18 auf der Innenfläche
wenigstens einer der Zinken 9 vorgesehen.
[0015] In der Vorrichtung nach Fig. 5 wird eine von den Ausführungsbeispielen nach Fig.
1 bis 4 abweichende Formgebung der Verstreichvorrichtung 6 im Prinzip angedeutet.
Die Vorrichtung 6 hat hier im wesentlichen Hakenform, wobei der Auslaßkanal 16 beginnend
an der zum Aufsetzen auf eine übliche Applikationsspitze 2 ausgebildete Sackbohrung
12 zum Bodenbereich 19 oder auch an ein oder mehrere andere Stellen auf der übrigen
Innenfläche 20 des Hakens 21 führt, und dort mündet. Die Hakenform der Verstreichvorrichtung
6 nach Fig. 5 bietet den Vorteil, einzelne Haarsträhnen einhändig vom Kopf wegziehend
färben zu können. Bei Anwendung wird das Haar in der bogenförmigen Innenfläche 20
des Hakens 21 geführt und dabei aus den Mündungen 22 des Austrittskanals 16 mit dem
Färbemittel beaufschlagt.
Bezugszeichenliste
[0016]
1 = Verschluß
2 = Applikationsspitze
3 = Längsachse
4 = Austrittsöffnung
5 = Längsende
6 = Verstreichvorrichtung
7 = Fuß von 6
8 = Bohrung
9 = Zinke
10 = Spitze (9)
11 = Schnappring
12 = Sackbohrung
13 = freies Ende (2)
14 = Bohrung
15 = Brücke
16 = Auslaßkanal
17 = Mündung (16)
18 = Führungsrille
19 = Bodenbereich (21)
20 = bogenförmige Innenfläche (21)
21 = Haken
22 = Mündung
1. Verstreichvorrichtung (6) zum gezielten Aufbringen haarfarbenverändernder Mittel
auf das Deckhaar mit mindestens einer mit der Austrittsöffnung (4) eines das Färbemittel
enthaltenden Spenders zu koppelnden Kammzinke (9) zum Abteilen zu färbender Haarsträhnen
sowie zum Verstreichen des Färbemittels, wobei am Fuß (7) der Zinke (9) eine Aufnahmebohrung
(8) zum Aufsetzen auf den Spender vorgesehen ist, gekennzeichnet durch die Ausbildung
der Aufnahmebohrung (8) zum Aufstecken auf eine serienmäßige, zum Scheiteln der Haare
und/oder zum Aufbringen des Färbemittels vorgesehenen Applikationsspitze (2) eines
Färbemittelspenders.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmebohrung als
Sackbohrung (12) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 gekennzeichnet durch ein Paar symmetrisch voneinander
weg gebogener Kammzinken (9) mit abgerundeten, insbesondere auch verstärkten, Spitzen
(10).
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 gekennzeichnet durch
eine einen stetig gekrümmten, insbesondere halbkreisförmigen, Übergang zwischen benachbarten
Zinken (9) bildende Brücke (15).
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnung (4) im Bereich der Brücke (15) zwischen dem Zinken (9) mit
mindestens einer Durchgangsöffnung (14), insbesondere mit Düsenform, mündet.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 gekennzeichnet durch
einen in die Zinke (9) hinein verlängerten Auslaßkanal (16) mit Mündung (17) auf der
zum Verstreichen vorgesehenen Innenfläche der Zinke (9).
7. Verstreichvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 gekennzeichnet
durch Führungsrillen (18) auf der zum Verstreichen vorgesehenen Innenfläche der Zinke
(9).
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 gekennzeichnet durch
eine hakenförmige Zinke (21) mit auf der Innenfläche (20) der Hakenkrümmung mündendem
(22) Auslaßkanal (16).