[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren
zum Zwecke der Wartung und Reparatur gemäß Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Aus der Literatur sind im wesentlichen 3 Arten von Türumlegeeinrichtungen bekannt.
Bei einer ersten Art (vgl. z. B. die DEPS 975 016 und die DEOS 30 44 849) wird die
Koksofentür von der Türabhebevorrichtung an das freie Ende der Koksofenbatterie gebracht
und dort zunächst in einen senkrecht aufgestellten Rahmen eingehängt. Der Rahmen mit
der Tür wird dann an einem Seilzug auf Horizontalschienen herabgelassen und dann nach
dem 0berholen der Tür in entsprechender Weise wieder aufgerichtet. Solche Vorrichtungen,
an denen die tonnenschweren Türen mittels Seilzügen auf und ab bewegt werden, sind
wie immer bei dem Transport von schweren Lasten an Seilzügen erfahrungsgemäß nicht
betriebs- und unfallsicher.
[0003] Die zweite Art von Umlegeeinrichtungen ist auf einem eigenen auf der Bedienungsbühne
der Verkokungsofenbatterie verfahrbaren Wagen angeordnet, wobei die Ki
pp- und Dreheinrichtungen mittels einer Reihe von Hydraulikzylindern betätigt werden.
Auch hierbei wird das obere freie Ende der Kipp- und Drehrahmen ohne weitere Führung
auf und ab geschwenkt und gedreht. Insbesondere bei heute üblichen Ofentüren von 7
und mehr Meter Länge ergeben sich sehr hohe Drehmomente. Das führt dazu, daß die Vorrichtung
äußerst stabil und damit sehr aufwendig ausgeführt werden muß. Außerdem bringt das
Schwenken des freien Endes der Haltevorrichtung für das Bedienungspersonal auf der
Ausfahrbühne erhebliche Gefahren mit sich.
[0004] Diese Umlegevorrichtungen mit Hydraulikzylindern sind u. a. in der DEPS 21 42 706
und in dem Gebrauchsmuster 17 53 229 beschrieben.
[0005] Schließlich ist aus der DEAS 11 77 600 eine Türumlegevorrichtung mit zwangsläufiger
Führung des Tragrahmens mit Rollen bekannt, die in einem aus einem lotrechten und
einem waagerechten Schienenpaar und einem diese miteinander verbindenden Übergangsschienenpaar
bestehenden Führungsgestell geführt sind. Hierbei wird der Tragrahmen bei lotrechter
Stellung an seinem oberen Ende mit Führungsrollen versehen und sein unteres Ende wird
gelenkig mit einem auf einem parallel zum waagerechten Schienenpaar des Drehgestells
angeordneten Gleis verfahrbaren Wagen verbunden. Zusätzlich ist neben diesem Wagen
noch ein eigener Antriebswagen vorgesehen, der jeweils an- und abgekoppelt werden
muß und ebenfalls auf dem unteren Gleis verfahrbar ist. Für Reparaturzwecke wird dabei
außerdem eine eigene Hebevorrichtung benötigt, mit der der Rahmen und die darin befindliche
Ofenfür in waagerechter Lage angehoben werden kann. Zur Drehung der Tür in dieser
Lage müssen jeweils eigene Drehzapfen montiert werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine unfallsichere Umlegevorrichtung zu schaffen,
bei der ein aufwendiges An- und Abkuppeln der Antriebswagen entfällt und auf der Arbeitsbühne
genügend Platz für Reparaturzwecke zur Verfügung steht. Darüberhinaus soll die aufwendige
zusätzliche Hebe- und Drehvorrichtung entfallen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß das aus Schienenpaaren bestehende
Führungsgestell aus einem senkrechten und einem unten daran anschließenden schräg
nach innen verlaufenden Teil besteht und in der Mitte zwischen dem Führungsgestell
auf der Koksseite und dem Führungsgestell auf der Maschinenseite unterbrochen ist
und die Schienenpaare unten in stabilen Stopps für die Führungsrollen enden und daß
die Antriebsvorrichtung auf einer waagerechten, hochgelegenen Schienenfahrbahn verfahrbar
ist.
[0008] Gemäß der erfindungsgemäßen Ausführung ist zunächst für eine unfallsichere Umlegevorrichtung
mit zwangsläufiger Führung des Tragrahmens gesorgt. Im Gegensatz zum Stand der Technik
ist das Führungsgestell im waagerechten Bereich auf der Arbeitsbühne nicht durchgezogen,
sondern unterbrochen. Wenn also der Tragrahmen mit der darin eingesetzten Koksofentür
in die waagerechte Lage auf der Arbeitsbühne gebracht worden ist, können die Bedienungsmänner
ohne Behinderung durch Führungsgestell und Schienen an der Tür arbeiten. Der Tragrahmen
hängt an der einen Seite an der hochgelegenen waagerecht verfahrbaren Antriebsvorrichtung
und wird bei waagerechter Lage über der Arbeitsbühne an den unteren Stonns des Führungsgestelles
gehalten. Die Antriebsvorrichtung bleibt auch in senkrechter Stellung des Tragrahmens
immer mit diesem verbunden. Ein An- und Abkuppeln der Antriebsvorrichtung von den
Tragrahmen ist somit nicht erforderlich.
[0009] Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Antriebsvorrichtung auf der waagerechten,
hochgelegenen Schienenfahrbahn über Gegendruckrollen abgestützt ist und die Kettenräder
des Antriebs in Rollenketten eingreifen, die unterhalb und/oder oberhalb der waagerechten
Schienenfahrbahn der Antriebsvorrichtung angeordnet sind. Die Antriebsvorrichtung
ist also auf der Schienenfahrbahn zwangsweise geführt und gegen ein Abkippen bei wechselnden
Belastungsfällen geschützt.
[0010] Es hat sich erfindungsgemäß als günstig erwiesen, daß an dem freien Ende des Tragrahmens,
an dem er mit dem Ausleger verbunden ist, ein Drehantrieb mit Brems-einrichtung zur
Drehung der im Tragrahmen gehaltenen Tür in jede beliebige Winkelstellung angeordnet
ist. Es ist zwar aus der DEPS 975 016 bekannt, den Türrahmen auch in waagerechter
Stellung längsaxial drehbar auszubilden, wie diese Drehung in waagerechter Richtung
ausgeführt werden soll, ist aber dort nicht beschrieben. Wegen der unsymetrischen
Anordnung der Ofentür in dem Tragrahmen ist aber eine Drehung von Hand in waagerechter
Richtung kaum möglich, so daß man in der Vergangenheit immer die Tür in senkrechter
Stellung entsprechend gedreht hat und dann umgelegt hat. Zur Änderung der Stellung
war es dann üblich, die Tür samt Türrahmen zunächst wieder in die senkrechte Stellung
zu bringen, dort entsprechend zu drehen und dann wiederum abzusenken. Mit Hilfe des
Vorschlags der Erfindung ist es möglich, die Tür in jede beliebige Winkelstellung
auch in waagerechter Richtung zu drehen, ohne daß Tragrahmen und Tür zunächst wieder
in die senkrechte Stellung gebracht werden müssen.
[0011] In diesem Zusammenhang sieht die Erfindung auch vor, daß der Tragrahmen bei waagerechter
Stellung so hoch über der Arbeitsbühne angeordnet ist, daß er bei eingehängter Tür
frei um die gesamte waagerechte Längsachse drehbar ist. Zur Entfernung von schweren
Teilen des Türkörpers oder des Türstopfens kann nun die Tür so gedreht werden, daß
die entsprechenden Teile senkrecht nach unten auf die Arbeitsbühne fallen.
[0012] Eine erhebliche Verbesserung der Unfallsicherheit wird auch dadurch gegeben, daß
die waagerechte Schiene fahrbar oberhalb der waagerechten Stellung des Tragrahmens
angeordnet ist und zwar mindestens so hoch, daß der auf der Arbeitsbühne stehende
Bedienungsmann darunter ausreichende Kopffreiheit hat. Im Gegensatz zu den bekannten
Vorrichtungen bei denen die Antriebswagen auf eigenen Schienen auf der Arbeitsbühne
verfahren wurden, ist hierbei die Antriebsvorrichtung und die zugehörige Schienenfahrbahn
entsprechend hoch über der Arbeitsbühne (vorzugsweise etwa 1,8 bis 3 m) angeordnet.
[0013] Wenn man bei den bisher vorhandenen Umlegevorrichtungen die Tür nach Einsetzen in
den Tragrahmen durch die Türabhebevorrichtung an der Bedienungsmaschine hydraulisch
oder mittels Seilwinde umgelegt hat, bestand bisher die Notwendigkeit, daß die Tür
für bestimmte Reparaturarbeiten mit eigenen Hebevorrichtungen etwa einen halben bis
einen Meter wieder angehoben werden mußte. Diese eigene Hebevorrichtung ist dann nicht
erforderlich, wenn man, wie erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, die waagerechte Schienenfahrbahn
für die Antriebsvorrichtung an den beiden Enden in der Endstellung jeweils schräg
auf'die von der Türabhebevorrichtunb bzw. der Ebene der Ofensohle vorgegebene Höhe
abfallen läßt. Nach Einsetzen der Tür in den senkrecht stehenden Tragrahmen fährt
dabei die Antriebsvorrichtung zunächst die Schräge empor und bringt die Tür aufdie
entsprechende Arbeitshöhe und verfäh-t dann auf der waagerechten Schienenfahrbahn
soweit zur Mitte hin, bis die oberen Führungsrollen des Tragrahmens an den unteren
Stopps des Führungsgestells anliegen.
[0014] Die Verbindung zwischen Antriebsvorrichtung und dem Tragrahmen ist erfindungsgemäß
derart ausgeführt, daß die Antriebsvorrichtung über einen rechtwinkligen Ausleger
mit dem unteren Ausleger des Tragrahmens verbunden ist, wobei der waagerechte Schenkel
des Auslegers an seinem freien Ende an der Antriebsvorrichtung gelenkig gelagert ist
und sich im Knickpunkt über Führungsrollen auf der hochgelegenen Schienenfahrbahn
abstützt und an dem freien Ende des senkrecht nach unten gerichteten Schenkels des
Auslegers der Tragrahmen gelenkig eingehängt ist. Durch die rechtwinklige Ausführung
des Auslegers mit dem senkrecht nach unten gerichteten Schenkel, an dem das Ende des
Tragrahmens hängt, wird der erforderliche Spielraum zwischen Schienenfahrbahn und
Tragrahmen sowie die erforderliche Kopffreiheit für den Bedienungsmann geschaffen.
Durch die gelenkige Lagerung am unteren Auslegerende und der unteren Traverse kann
während des Verfahrens der Antriebsvorrichtung der Tragrahmen nach oben oder unten
schwenken, entsprechend dem Ablauf der Führungsrollen an den Flachschienen im Führungsgestell.
[0015] Insbesondere zur Erhöhung der Sicherheit während des Betriebes wird weiterhin vorgeschlagen,
daß im oberen Bereich des Führungsgestells, an dem der Türabhebevorrichtung abgekehrten
Ende eine Gegendruckschiene angeordnet ist, die ein Abkippen des Tragrahmens in der
senkrechten Stellung verhindern soll.
[0016] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 bis 3 beispielsweise näher erläutert.
Die Figuren zeigen im Einzelnen:
In Figur 1: eine Ansicht der erfindungsgemäßen Gesamtvorrichtung aus der Richtung
A gemäß Fig. 2 und
in Figur 2: eine Draufsicht der Vorrichtung und
in Figur 3: eine Ansicht der Vorrichtung in Richtung B gemäß Figur 1
[0017] Liste der Bezugszeichen:
1 Schienenfahrbahn
2 Endschräge der Schienenfahrbahn
3 Stopp am Ende der Schienenfahrbahn
4 Stützen der Schienenfahrbahn
5 Arbeitsbühne
6 Rollenketten
7 Tür
8 Türstopfen
9 Türkörper
10 Antriebsvorrichtung
11 Aufsteckgetriebemotor
12 Fahrgestell der Antriebsvorrichtung auf Rollen
13 Gegendruckrollen
14 Kettenräder
15 Waagerechter Teil des Auslegers
16 Senkrechter Teil des Auslegers
17 Freies Ende des waagerechten Teiles des Auslegers
18 Freies Ende des senkrechten Teils des Auslegers
19 Führungsrollen im Knickpunkt des Auslegers
20 Drehantrieb mit Bremseinrichtung bei waagerechter Lage des Tragrahmens
20a Drehantrieb in senkrechter Lage des Tragrahmens
21 Tragrahmen
22 Führungsrollen am oberen Ende des Tragrahmens
23 Obere Traverse des Tragrahmens
24 Untere Traverse des Tragrahmens
25 Verstellbare Riegelhaken
26 Anschläge bzw. abnehmbare Winkelstück an den Längsseiten des Tragrahmensw
27 Anschlag bzw. abnehmbares Winkelstück an den oberen und unteren Querseiten des
Tragrahmens
28 Höhenverstellbarer Auflagebock
29 Druckstützen zur Einspannung der Tür
30 Führungsgestell mit Schienenpaar (senkrechter Teil)
31 Stützen des Führungsgestells
32 Führungsgestell mit Schienenpaar (schräger Teil)
33 Flachschienen
34 Untere Stopps für die Führungsrolle 22
35 Gegendruckschiene
36 Fangbügel KS = Koksseite MS = Maschinenseite
37 obere Bühne
Beschreibung der Figuren 1 bis 3
[0018] Aus der Figur 1 ist die Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren dargestellt,
so wie sie auf der Arbeitsbühne 5 am Ende einer Koksofenbatterie angeordnet ist. Sowohl
auf der Koksseite KS als auch auf der Maschinenseite MS befindet sich je ein Führungsgestell
mit dem senkrechten Teil 30 und dem schrägen Teil 32 sowie den unteren STopps 34 und
der Stütze 31, die auf der Arbeitsbühne steht. Das obere Ende des Führungsgestelles
ist an der oberen Bühne 37 befestigt. In der Figur 1 ist weiterhin beispielhaft der
Tragrahmen 21 und die Antriebsvorrichtung 10 für die Türen auf der Koksseite der Batterie
in senkrechter Stellung des Tragrahmens dargestellt. Der Tragrahmen 21 für die Türen
der Maschinenseite der Koksofenbatterie ist mit einer eingesetzten Tür 7 samt Türstopfen
8nd und Türkörper 9 in waagerechter Stellung dargestellt.
[0019] Das obere Ende 23 des Tragrahmens 21 ist mit den Führungsrollen 22 bei den unteren
Stopps 34 dargestellt. Das andere Ende 24 des dargestellten maschinenseitigen Tragrahmens
21 hängt am Ende 18 des senkrechten Auslegerteils 16. Der Ausleger ist im wesentlichen
rechtwinklig ausgeführt, wobei der waagerechte Teil 15 des Auslegers oberhalb der
Schienenfahrbahn 1 der Antriebsvorrichtung 10 angeordnet ist. Im Knickpunkt des Auslegers
befinden sich Führungsrollen 19, die sich auf der Schienenfahrbahn 1 bewegen. Der
Ausleger 15 bis 18 ist am Ende 17 gelenkig mit der Antriebsvorrichtung 10 verbunden.
Diese Antriebsvorrichtung besteht aus dem Fahrgestell 12, das sich auf 4 Rollen auf
der Schienenfahrbahn 1 bewegt, aus einem Aufsteckgetriebemotor 11, der am Fahrgestell
12 hängend montiert ist und über eine durchgehende Welle zwei Kettenräder 14 antreibt.
Beim Verfahren der Antriebsvorrichtung 10 greifen die Kettenräder 14 in die unterhalb
der Fahrbahn angeordnete Rollenkette 6 ein und erzeugen so die erforderlichen Druck-
und Zugkräfte. Die im Knickpunkt des Auslegers angeordneten Führungsrollen 19 sind
über nicht dargestellte Pufferfedern am waagerechten Auslegerteil 15 befestigt, so^daß
der Stoß beim Aufsetzen der Ofentür in den Tragrahmen gedämpft wird, sowie geringe
Höhendifferenzen in der Fahrbahn ausgeglichen werden können. Am unteren Ende 18 des
Auslegers sind -, hier ebenfalls nicht dargestellt -, zwei Lager angeschraubt. In
diese Lager sind Schwenkzapfen der unteren Traverse 24 des Tragrahmens 21 eingeführt.
Die beim Verfahren der Antriebsvorrichtungen an den Lagern am Ende 18 des Auslegers
wirkende Druckkraft erzeugt über das Führungsrollenpaar 19 als Drehpunkt eine Hubkraft
am Ende 17 des Auslegers. Um dieser Hubkraft entgegenzuwirken, sind unterhalb der
Schienenfahrbahn 1 am Fahrgestell 12 zwei Gegendruckrollen 13 angebracht. Diese Gegendruckrollen
laufen während der Fahrt der Antriebsvorrichtung an Flachschienen unterhalb der Schienenfahrbahn
entlang.
[0020] Die Schienenfahrbahn 1, auf der die Antriebsvorrichtung 10 zusammen mit dem Ausleger
hin und her bewegt wird, besteht aus zwei symetrischen Rahmen, die mit je zwei Stützen
4 von ca. 2 m Höhe auf der Arbeitsbühne befestigt sind. Die Höhe der Stützen wurde
so groß gewählt, um die Fahrbahn aus dem Arbeitsbereich zu entfernen und so eine sehr
gute Zugänglichkeit der waagerecht angeordneten Tür 7 zu erreichen. Auf der Oberseite
der Schienenfahrbahn ist eine Flachschiene aufgeschweißt, als Fahrbahn für die beiden
Antriebsvorrichtungen auf der Maschinen- und Koksseite. Auf der Unterseite der Schienenfahrbahn
1 zwischen den beiden Stützen 4 ist je eine Rollenkette 6 befestigt und verspannt,
in die die Kettenräder 14 der Antriebsvorrichtung eingreifen und so die erforderlichen
Druck- und Zugkräfte erzeugen. Außerdem ist auf der Unterseite eine Flachschiene angeschweißt,
an der die Gegendruckrollen 13 abrollen. Die Schienenfahrbahn ist an den beiden Enden
2 nach unten abgeschrägt bzw. abgekröpft und besitzt am Ende eine stabile Stopvorrichtung
3. Die Abschrägung ermöglicht es, den Tragrahmen mit dem Auflagebock 28 (vgl. Fig.
3) für die Ofentür 7 auf die Höhenquote der Ofensohle zu bringen und andererseits
beim Verfahren in die horizontale Lage den Tragrahmen 21 mit der Ofentür so weit anzuheben,
daß genügend Spiel zwischen Arbeitsbühne 5 und Tragrahmen 21 entsteht, um ein Drehen
des Rahmens mit der eingesetzten Ofentür in der horizontalen Lage zu ermöglichen.
Die Stopps 3 am Ende der Schienenfahrbahn verhindern ein Überfahren der Endstellungen.
[0021] Im oberen Bereich des Führungsgestells 30 sind Gegendruckschienen 35 vorgesehen,
die ein Abkippen des Tragrahmens in der vertikalen Stellung verhindern und beim Einsetzen
der Ofentür die Kraft aufnehmen, die durch das Anfahren der Anschläge 26, 27 im Tragrahmen
(vgl. Fig. 3) durch die Bedienungsmaschine entstehen. Beim Verfahren des Tragrahmens
laufen die Führungsrollen 22 zunächst auf dem senkrechten Teil 30 des Führungsgestelles
entlang, dann auf einem Kurvenstück, das im unteren Bereich in eine 45° Schräge 32
übergeht und stehen am Ende der Fahrt in der Horizontalen über der Stütze 31.
[0022] Aus den Figuren 2 und 3 ist insbesondere die Konstruktion des Tragrahmens 21 ersichtlich.
Er besteht im wesentlichen aus einer Konstruktion mit Hohlprofilen und ist unten und
oben in den Traversen 23 und 24 mittels Zapfen längsaxial drehbar gelagert. Auf dem
unteren Zapfen ist ein Getriebemotor 20 als Drehantrieb mit Bremsmotor aufgesteckt,
der über eine Drehmomentenstütze an der Traverse 24 angelenkt ist. Die untere Traverse
24 ist an den Enden mit 2 Schwenkzapfen ausgerüstet, die in die Lager am Ende 18 des
Auslegers eingeführt sind, so daß beim Verfahren der Antriebsvorrichtung eine Schwenkbewegung
des Tragrahmens 21 erfolgen kann.
[0023] Der Tragrahmen selbst ist ausgerüstet mit 4 verstellbaren Riegelhaken 25, in die
die Riegelbalken der Ofentür eingeschwenkt werden, mehreren Winkelstücken 26, 27 auf
denen die Dichtschneide der Ofentür aufliegt und die für Reparaturzwecke an der Dichtschneide
abgenommen werden können, einem in der Höhe verstellbaren und abnehmbaren Auflagerbock
28, für das Aufsetzen der Ofentür in der vertikalen Stellung und mit 4 Druckstützen
29 zum Einspannen des Ofentürrahmens, um beim Drehen in der horizontalen Lage ein
Verrutschen der Tür im Tragrahmen zu verhindern.
[0024] Ein Fangbügel 36 im oberen Teil des Führungsgestells 30 soll ein Durchfallen der
Ofentür beim Einsetzen verhindern, falls nach der Reparatur die Anbringung der Anschläge
26, 27 im_Tragrahmen vergessen werden sollte.
1. Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren zum Zwecke der Wartung und
Reparatur, bestehend aus einem die Tür aufnehmenden Tragrahmen mit bei senkrechter
Stellung am oberen Ende angeordneten Führungsrollen, die in einem aus parallelen Schienenpaaren
bestehenden Führungsgestell geführt sind und bestehend - aus einer am unteren Ende
des Tragrahmens angreifenden Antriebsvorrichtung, die auf einer waagerechten Schienenfahrbahn
verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Schienenpaaren (33) bestehende
Führungsgestell (30 - 34) aus einem senkrechten (30) und einem unten daran anschließenden
schräg nach innen verlaufenden Teil (32) besteht und in der Mitte zwischen dem Führungsgestell
auf der Koksseite (KS) und dem Führungsgestell auf der Maschinenseite (MS) unterbrochen
ist und die Schienenpaare (33) unten in stabilen Stopps (34) für die Führungsrollen
(22) enden und daß die Antriebsvorrichtung (10) auf einer waagerechten, hochgelegenen
Schienenfahrbahn (1) verfahrbar ist.
2. Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren zum Zwecke der Wartung und
Reparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (10)
auf der waagerechten, hochgelegenen Schienenfahrbahn (1) über Gegendruckrollen (13)
abgestützt ist und die Kettenräder (14) des Antriebs in Rollenketten (6) eingreifen,
die unterhalb und/oder oberhalb der waagerechten Schienenfahrbahn (1) der Antriebsvorrichtung
(10) angeordnet sind.
3. Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren zum Zwecke der Wartung und
Reparatur nach den Ansprü- chen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem freien Ende des Tragrahmens
(21), an dem er mit dem Ausleger verbunden ist, ein Drehantrieb mit Bremseinrichtung
(20) zur Drehung der im Tragrahmen (21) gehaltenen Tür (7) in jede beliebige Winkelstellung
angeordnet ist.
4. Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren zum Zwecke der Wartung und
Reparatur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragrahmen (21) bei waagerechter Stellung so hoch über der Arbeitsbühne angeordnet
ist, daß er bei eingehängter Tür (7) frei um die gesamte waagerechte Längsachse drehbar
ist.
5. Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren zum Zwecke der Wartung und
Reparatur nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die waagerechte Schienenfahrbahn (1) oberhalb der waagerechten Stellung des Tragrahmens
(21) angeordnet ist und mindestens so hoch ist, daß der auf der Arbeitsbühne (5) stehende
Bedienungsmann darunter ausreichende Kopffreiheit hat.
6. Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren zum Zwecke der Wartung und
Reparatur nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die waagerechte Schienenfahrbahn (1) für die Antriebsvorrichtung (10) an den beiden
Enden in der Endstellung jeweils schräg auf die von der Türabhebevorrichtung bzw.
der Ebene der Ofensohle vorgegebene Höhe abfällt.
7. Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren zum Zwecke der Wartung und
Reparatur nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsvorrichtung (10) über einen rechtwinkligen Ausleger (15/16) mit dem
unteren Ende des Tragrahmens (21, 24) verbunden ist, wobei der waagerechte Schenkel
(15) des Auslegers an seinem freien Ende (17) in der Antriebsvorrichtung (10) gelenkig
gelagert ist und sich im Knickpunkt über Führungsrollen (19) auf der hochgelegenen
Schienenfahrbahn (1) abstützt und an dem freien Ende des senkrecht nach unten gerichteten
Schenkels (16) des Auslegers der Tragrahmen (21) gelenkig eingehängt ist.
8. Vorrichtung zum Umlegen und Drehen von Koksofentüren zum Zwecke der Wartung und
Reparatur nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
daß im oberen Bereich des Führungsgestelles (30) an dem der Türabhebevorrichtung abgekehrten
Ende eine Gegendruckschiene (35) angeordnet ist, die ein Abkippen des Tragrahmens
(21) in der senkrechten Stellung verhindern soll.