[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bandspeicher, insbesondere für Blechbänder,
bestehend aus einem verfahrbaren Schlaufenwagen mit wenigstens einer Umlenkrolle für
eine Vorratsschlaufe des Bandes und aus Stützwagen, die Tragrollen für das obere Schlaufentrum
aufweisen und miteinander und mit dem Schlaufenwagen durch flexible, gegen eine-Rückstellkraft
ausziehbare Zugglieder verbunden sind.
[0002] Bei üblichen Bandspeichern dieser Art werden die Zugglieder aus Ketten oder Seilen
gebildet, so daß beim Verfahren des Schlaufenwagens im Sinne einer Schlaufenbildung
die einzelnen Stützwagen nacheinander vom Schlaufenwagen mitgezogen werden, wenn sich
die Ketten oder Seile zwischen dem Stützwagen und dem Schlaufenwagen spannen. Die
beim Spannen der Zugglieder auftretenden hohen Beschleunigungen der Stützwagen ergeben
beim Anfahren jedes einzelnen Stützwagens stoßartige Belastungen, die tunlicht vermieden
werden sollen. Außerdem wird das Band im Bereich des oberen Schlaufentrums ungleichmäßig
unterstützt, weil der Abstand zwischen zwei benachbarten Stützwagen entweder durch
die gespannte Kette oder durch die aneinandergeschobenen Stützwagen bestimmt wird.
[0003] Diese Nachteile treten grundsätzlich auch bei einem bekannten Bandspeicher auf (DE-OS
1 953 169), bei dem die die Stützwagen verbindenden Seile auf Seiltrommeln aufgewickelt
und durch den Antrieb der Seiltrommeln konstant gespannt gehalten werden. Da der Schlaufenwagen
bei seinem Verfahren im Sinne einer Verkürzung der Vorratsschlaufe die Stützwagen
vor sich herschiebt, kommt der Rückstellkraft über die Seiltrommelantriebe lediglich
die Aufgabe zu, die Verbindungsseile gespannt zu halten, so daß die jeweils folgenden
Stützwagen erst durch den Schlaufenwagen bewegt werden können, wenn die Seillängen
zwischen dem Schlaufenwagen und den jeweils folgenden Stützwagen aufgebraucht sind.
[0004] Um stoßartige Belastungen zu vermeiden, ist es schließlich bekannt (AT-PS 299 103),
die Stützwagen über ein endlos um Umlenkrollen geführtes, sich über die maximale Schlaufenlänge
erstreckendes Zugseil anzutreiben, das mit dem Schlaufenwagen fest verbunden ist und
das mit dem Stützwagen unter Zwischenschaltung von Untersetzungsgetrieben in Antriebsverbindung
steht, so daß die Stützwagen mit einer vom Schlaufenwagen weg schrittweise abnehmenden
Geschwindigkeit angetrieben werden, die eine gleichmäßige Aufteilung der Stützwagen
auf die jeweilige Schlaufenlänge sicherstellt. Damit können zwar die bei einer Kettenverbindung
zwischen dem Stützwagen und dem Schlaufenwagen auftretenden Stoßbelastungen vermieden
werden, doch wird dieser Vorteil mit einem vergleichsweise großen Aufwand erkauft.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diesen Aufwand zu vermeiden, so daß
auch beim Antrieb der Stützwagen über flexible Zugglieder ein stoßfreier Antrieb der
Stützwagen vom Schlaufenwagen her sichergestellt werden kann, und zwar unter Wahrung
eines gleichmäßigen Abstandes der einzelnen Stützwagen voneinander.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Zugglieder zumindest bereichsweise
elastisch dehnbar, beispielsweise als Gummiseile od. dgl., ausgebildet und vorzugsweise
schlingenbildend um Umlenkrollen geführt sind.
[0007] Die elastische Dehnbarkeit der Zugglieder ermöglicht unter Wahrung der Antriebsverbindung
eine Abstandsvergrößerung der Stützwagen voneinander, wobei die Vorspannung der Zugglieder
selbstverständlich größer als der Fahrwiderstand der Stützwagen sein muß, um das gleichzeitige
Verfahren aller Stützwagen unabhängig von der Länge der Vorratsschlaufe sicherzustellen.
Damit bei entsprechenden Rückstellkräften ausreichende Dehnungslängen sichergestellt
werden können, muß der dehnbare Bereich der Zugglieder entsprechend lang sein. Um
die Länge der dehnbaren Zugglieder nicht vom kürzesten Abstand der Stützwagen voneinander
abhängig zu machen, kann jedes Zugglied vorteilhaft schlingenbildend um Umlenkrollen
geführt werden, so daß auch wesentlich größere Dehnungslängen sichergestellt sind.
Die Dehnungslänge der einzelnen Zugglieder entspricht dabei nur einem Bruchteil der
Fahrstrecke des Schlaufenwagens, weil ja alle Zugglieder gleichermaßen belastet werden
und sich bei gleichen Rückstellkräften gleich dehnen.
[0008] Üblicherweise sind die Stützwagen auf beiden Längsseiten miteinander durch Zugglieder
verbunden. Eine solche Verbindung hat jedoch den Nachteil, daß beim Reißen eines Zuggliedes
auf der einen Längsseite die Gefahr besteht, daß sich die betroffenen Stützwagen wegen
der dann einseitigen Belastung querstellen. Um dies zu vermeiden, können die Zugglieder
mit ihren beiden Enden an einem Stützwagen angreifen und um wenigstens eine Umlenkrolle
am benachbarten Stützwagen geführt sein. Diese Konstruktion gewährleistet darüber
hinaus stets gleiche Zugspannungen auf beiden Längsseiten der Stützwagen. Außerdem
wird eine größere Dehnungslänge ohne zusätzliche Schlingenbildung sichergestellt.
[0009] Damit der Bandspeicher in einfacher Weise an die jeweiligen Fahrverhältnisse angepaßt
werden kann, kann die Vorspannung der elastisch dehnbaren Zugglieder einstellbar sein,
so daß die Rückstellkraft für die Zugglieder mit Sicherheit größer als der Fahrwiderstand
des Stützwagenzuges ist. Die Einstellung der Vorspannung kann dabei in einfacher Weise
über eine Spanneinrichtung für die dehnbaren Zugglieder erfolgen.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Bandspeicher in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 2 diesen Bandspeicher in Draufsicht und
Fig. 3 eine Konstruktionsvariante der Verbindung zweier Stützwagen in Draufsicht auf
die Stützwagen in einem größeren Maßstab.
[0011] Wie insbesondere die Fig. 1 und 2 zeigen, besteht der dargestellte Bandspeicher im
wesentlichen aus einem Schlaufenwagen 1 und mit Hilfe des Schlaufenwagens 1 verziehbaren
Stützwagen 2, die mit dem Schlaufenwagen 1 auf Schienen 3 geführt sind. Die Stützwagen
2 weisen dabei Tragrollen 4 für das jeweils obere Trum 5 zweier Vorratsschlaufen 6
auf, die um je eine Umlenkrolle 7 des Schlaufenwagens 1 geführt sind. Während das
untere Trum 8 der äußeren Vorratsschlaufe auf ortsfesten Rollen 9 im Bereich der die
Schienen 3 tragenden Fahrbahn 10 abgestützt ist, ruht das untere Trum 11 der inneren
der beiden Vorratsschlaufen 6 auf Stützrollen 12 der Stützwagen 2 auf.
[0012] Die einzelnen Stützwagen 2 sind miteinander durch Zugglieder 13 verbunden, wobei
die Verbindung des dem Schlaufenwagen 1 unmittelbar benachbarten Stützwagens 2 mit
dem Schlaufenwagen 1 und des einer ortsfesten Ablaufstelle 14 zugekehrten Stützwagens
2 des Stützwagenzuges mit der ortsfesten Ablaufstelle 14 ebenfalls über Zugglieder
13 erfolgt. Zum Unterschied zu den bekannten Zuggliedern, die aus Ketten vorgegebener
Länge bestehen, werden die Zugglieder 13 gemäß dem Ausführungsbeispiel vom Gummibändern
oder -seilen gebildet, die bezüglich ihrer Länge ausziehbar sind. Die Anordnung ist
dabei so getroffen, daß die Zugglieder 13 mit ihren beiden Enden an einem Stützwagen
angreifen und um Umlenkrollen 15 des jeweils benachbarten Stützwagens 2 geführt sind.
In analoger Weise sind an der Ablaufstelle 14 Umlenkrollen 15 und am Schlingenwagen
1 Verankerungen vorgesehen, um zwischen den endseitigen Stützwagen des Stützwagenzugea
und der Ablaufstelle 14 einerseits und dem Schlaufenwagen anderseits eine entsprechende
Zugglied-Verbindung sicherzustellen.
[0013] Da die Zugglieder 13 bei kürzestem Abstand der Stützwagen 2 voneinander gespannt
sind, müssen die Zugglieder 13 beim Verfahren des Schlaufenwagens 1 im Sinne einer
Schlaufenvergrößerung gegen die elastische Rückstellkraft ausgezogen werden. Da die
Rückstellkraft der Zugglieder 13 größer als der Fahrwiderstand des Stützwagenzuges
gewählt ist, werden alle Zugglieder 13 zugleich ausgezogen, was nicht nur ein stoßfreies
Anfahren der Stützwagen 2 gewährleistet, sondern auch eine gleichmäßige Verteilung
der Stützwagen 2 über die Schlaufenlänge sicherstellt. Wird der Schlaufenwagen im
Sinne einer Schlaufenverringerung verfahren, so werden über die Rückstellkräfte der
Zugglieder die Stützwagen 2 gegeneinander und gegen die Ablaufstelle 14 gezogen, so
daß wiederum eine gleichmäßige Aufteilung der Stützwagen 2 auf die Schlaufenlänge
erfolgt.
[0014] Wegen der Zuggliedführung über die Umlenkrollen 15 wird auf beiden Längsseiten des
Stützwagenzuges 2 stets eine symmetrische Stützwagenbelastung erzielt, auch wenn die
Rückstellkräfte der einzelnen Zugglieder nicht gleich sein sollten. Solche Unregelmäßigkeiten
hinsichtlich der Rückstellkräfte bedingen ungleichmäßige Abstände zwischen den Stützwagen
2. Damit gleiche Stützwagenabstände sichergestellt werden können, können die Zugglieder
13 mit Spanneinrichtungen versehen sein, über die die Rückstellkräfte eingestellt
und aufeinander abgestimmt werden.
[0015] Damit entsprechende Dehnungslängen für die Zugglieder erreicht werden, müssen die
Zugglieder eine bestimmte Mindestlänge aufweisen, wobei sich die zufolge des gegebenen
kleinsten Abstandes zwischen den Stützwagen 2 bestimmte Zuggliedlänge nicht immer
der.Forderung nach einer erwünschten Dehnungslänge unterordnen läßt. Um hier Abhilfe
zu schaffen, sind die Zugglieder 13 nach Fig. 3 in Form einer zusätzlichen Schlinge
16 zwischen den Umlenkrollen 15 hin- und hergeführt, so daß mit dieser Schlingenbildung
auf alle Fälle eine ausreichende Länge erreicht wird.
[0016] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So könnten beispielsweise die elastisch dehnbaren Zugglieder 13 durch
undehnbare Zugglieder ersetzt werden, die auf federbelasteten Speichertrommeln aufgewickelt
sind und aus diesen Speichern gegen eine entsprechende Rückstellkraft ausgezogen werden.
Entscheidend für eine gleichmäßige Verteilung der Stützwagen 2 über die Schlaufenlänge
ist, daß die Zugglieder gleichmäßig gegen eine Rückstellkraft ausziehbar sind, wobei
es gleichgültig ist, ob diese Rückstellkräfte über das elastische Dehnungsverhalten
der Zugglieder oder über gesonderte Rückstellfedern erreicht werden.
1. Bandspeicher, insbesondere für Blechbänder,-bestehend aus einem verfahrbaren Schlaufenwagen
(1) mit wenigstens einer Umlenkrolle (7) für eine Vorratsschlaufe (6) des Bandes und
aus Stützwagen (2), die Tragrollen (4) für das obere Schlaufentrum (5) aufweisen und
miteinander und mit dem Schlaufenwagen (1) durch flexible, gegen eine Rückstellkraft
ausziehbare Zugglieder (13) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugglieder
(13) zumindest bereichsweise elastisch dehnbar, beispielsweise als Gummiseile od.
dgl., ausgebildet und vorzugsweise schlingenbildend um Umlenkrollen (15) geführt sind.
2. Bandspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugglieder (13) mit
ihren beiden Enden an einem Stützwagen (2) angreifen und um wenigstens eine Umlenkrolle
(15) am benachbarten Stützwagen (2) geführt sind.
3. Bandspeicher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung
der elastisch dehnbaren Zugglieder (13) einstellbar ist.